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angegeben. die pluszahl der parenthese bezieht sich wol auf enigun 263 (vgl. s. 118); also ist der schreibfehler minun 4419 als vollgiltiger beleg gerechnet. selbem 2843 C ist als beleg für selbon gezählt worden, vgl. die tabellen s. 28. 94.

Aus den sammlungen Sch.s ergeben sich sowol resultate für die auffassung der Heliandüberlieferung als für die grammatik, für die as. sowol wie für die gemeingermanische. freilich hat Sch. seinem eigenen zugeständnisse zufolge sein hauptziel, die feststellung des heimatdialects des Helianddichters, nicht erreicht; aber die erkenntnis der textgeschichte hat er sicherlich gefördert. an vielen stellen ist darauf hingewiesen, wie sich die einzelnen teile des textes, vornehmlich des von M, von einander unterscheiden; vgl. s. 139. 152. 154. 158. 166. 167. 172. 173. 178. 196. 200. 249.

Die frage, ob der vorlage von M und weiterhin dem urtext die kürzern oder längern dativformen (-on oder -umu) zukamen, scheint mir durch Sch. jetzt endgiltig zu gunsten der kürzern formen entschieden zu sein. seiner argumentation s. 123 ff stimme ich, soweit sie die schreibfehler des Mon. betrifft, rückhaltslos zu. nur möchte ich nicht zum beweis der unursprünglichkeit der längern formen in C das -e- von minemo 5614, thinemo 3376, odremo 4587 anführen (vgl. s. 123 anm.). das e von -emo beruht weder hier noch ahd. aut lautlicher schwächung, sondern auf anlehnung an den artikel, die natürlich früh oder spät erfolgt sein kann. ferner ist es nicht notwendig, die kürzern formen des dativs als instrumentale zu fassen; es kann apokope des dat. -u vorliegen, die in den -mu-dialecten durch vom artikel ausgegangene analogiebildung beseitigt ist. anders van Helten Beitr. 17, 296. während ich allerdings glaube, dass die verschiedenheit der dativformen auf differenz des dialectes der vorlage und der mundart des schreibers in irgend einem stadium der überlieferung beruht, möchte ich jetzt nicht mehr, wie ich das früher getan, das gleiche auch für thana thene, fon fan behaupten. der ziemlich schroffe übergang von einer form zur andern lässt m. e. nur die erklärung zu, dass die teile, welche thana, resp. fon aufweisen, von einem andern schreiber geschrieben sind als die, welche thene, resp. fan zeigen. dasselbe hat von thesaro thesaru zu gelten. wie Sch. s. 178 zeigt, tritt thesaru erst 2698 auf, herscht aber von da ab beinahe ausschliefslich. natürlich hat diese ganze annahme zur voraussetzung, dass der letzte schreiber, von dem M selbst herrührt, die eigentümlichkeiten seiner vorlagen ziemlich getreu bewahrt hat. diese voraussetznug hat aber durchaus nichts unwahrscheinliches. man erinnere sich an die Vorauer bs. und die bewahrung alter formen in glossenhss. aus später zeit. auch darin, dass durch die gleichförmigkeit des Cott. eine gröfsere mannigfaltigkeit hindurchblickt (s. 254), gebe ich Sch. vollständig recht.

Was die sprachlichen resultate betrifft, so enthält natürlich schon jede statistische übersicht über die wechselnden schreibungen einer und derselben flexionsendung ein solches, auch wenn unsere bisherigen kenntnisse nicht erweitert, sondern blofs gefestigt und geklärt werden. man wird zb. nach den ergebnissen des 8 excurses nicht mehr sagen dürfen, dass as. a und e in endsilben beliebig wechseln. es ist vielmehr festgestellt, dass im gen, und dat. die regulären endungen beider Heliandhiss. -es -e sind und dass sie sich dadurch von der masse der übrigen as. denkmäler unterscheiden. es ist Sch. aber auch gelungen, bisher unbekannte tatsachen aufzudecken. so zeigt er im 3 excurs (s. bes. s. 133 f), dass die endung -na (-ana) in der regel den wörtern mit langem oder zweisilbigem stamm und kurzer ableitungssilbe zukommt, während kurze stammsilbe.mit kurzer ableitungssilbe und lange ableitungssilbe an erfordert. unrichtig ist dagegen, dass -na auch den einsilbigen mit kurzer stammsilbe zustehe, unrichtig nicht nur, weil die regel blofs durch lefna 2096. 2308 gestützt werden kann, sondern vor allem weil quican 2355. 4129. 5347. 5849 widerspricht. Sch. hat das wort s. 137 zu den langsilbigen gestellt; allein überall, wo es im Heliand erscheint, wird es mit einem c oder k geschrieben. wenn Sch. vielleicht alid. quec, quecch bedenken macht, so verweise ich ihn auf das queh der Monseer fragmente.

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Ein anderes wichtiges ergebnis ist, dass die subst. der 6decl. den gen. und dat. getrennt halten, während in den entsprechenden casus der pronominalen declination vermischung eintritt. ähnliches zeigt sich auch ahd. im Tat. überwiegt nach Sievers einl. s. LXIV § 105 bei den schreibern a, a, ß, y das zum dativ stimmende -ro die endung -ra des gen. der pron. declination, bei den substantiven dagegen' zeigt der genitiv in a 8 a, 3 u, in a 2 a, 1 u, in 3 6 a, 3 u, in y 2 a, 1 u (correctur). im Otfrid ich nehme nur auf die stellen rücksicht, wo V und P übereinstimmen erscheint im dat. der subst. neben sehr häufigem -u nur 4 mal -a, und zwar mit einer ausnahme nur am versende; beim adj. erscheinen schon 7 -era neben 52 -eru, beim possessiv 23 -era neben 31 -eru beim demonstr. ther 34 thera neben 62 theru; bei theser überwiegt sogar das a: 11 therera gegen 1 thereru, s. Kelle, Otfrid n 210f. 274. 285. 339. 356. 362. Sch. hält das im gen. sg. f. der pron. decl. erscheinende o nicht für die ursprüngliche dativendung, sondern umgekehrt, das im dativ neben oder statt -u erscheinende o soll aus dem genitiv stammen. für diese meinung scheint zu sprechen, dass der Mon. bei verschiedenen wörtern im gen. -o hat, während im dat. überwiegend -u erscheint. so hat das pron. pers. im dat. nur 4 mal iro gegen 27 iru, im gen. aber 30 iro gegen 21 1 bei Sievers § 104 fehlen an a-formen in a uuamba 4, 3, sibba 4, 18, á euua 128, 1, 8 erda 71, 3, euua 141, 17, sunta 197, 9.

ira und 3 iru. von den 11 belegen für die genitivform thesaro fallen 6 gerade in jene partie, die im dativ beinahe ausschliefslich thesaru kennt. von den 6 fällen von -aro im gen. der possessiva stammen 3 oder 4 aus jenem teil des textes, der im dativ fast nur -aru aufweist.

Interessant war mir, dass Sch. für das as. zwei längere dativformen auf -mu und -mo nachweist (s. 174 ff), wie ich dies in meinen Beiträgen zur erklärung der germ. flexion s. 62 ff für das ahd. getan zu haben glaube. meine annahme scheint wenig anklang gefunden zu haben. wenn van Helten, der eine zeit lang an sie glaubte, jetzt Beitr. 17, 280 meint, o könne ganz gut in dritter silbe aus -u entstanden und im femininum -u durch den einfluss des subst. widerhergestellt sein', so sei mir gestattet zu bemerken, dass ich mir bei abfassung meiner schrift diesen gewis nahe liegenden einwand selbst gemacht habe. ihn als vollwichtig anzuerkennen, davon hielt mich das bedenken zurück, einem so alten denkmal wie die Monseer fragm. sind, eine so gründliche vermischung der ursprünglichen verhältnisse zuzumuten, dass auch keine spur des lautgesetzlichen -ero übriggeblieben wäre. das schien mir für den postulierten lautwandel uo in dritter silbe ein allzu hohes alter zu bedingen. doch ist das schliefslich subjective anschauung. zu gunsten meiner meinung möchte ich jetzt anführen, dass der Tatian den übergang uo in dritter silbe gewis kennt; denn während im allgemeinen das -u des instr. erhalten bleibt, heifst es überwiegend thoh uuidaro, s. Sievers glossar s. v und einl. § 112. aber neben 9-0- erscheinen doch auch 7- u-formen. an beeinflussung der isolierten formel durch den instrumental einsilbiger wörter ist nicht zu denken, wir müssen also das schwanken zwischen -o und -u darauf zurückführen, dass eben -o hier aus - entstanden ist. für das emo des dativs findet sich aber im Tatian nie -emu geschrieben, also ist sein -o nicht aus -u entstanden. endlich sprechen für meine ansicht auch die as. verhältnisse. hier müssen die anhänger der drittsilbentheorie wider mit Behaghel annehmen, dass im dialect des Mon. m erhaltend auf das folgende -u gewürkt hat.

Für die gemeingerm. grammatik scheint mir von bedeutung, dass nach den bemerkungen s. 172, denen man freilich mehr ausführlichkeit wünschen möchte, im Cott. -u — germ. -u meist zu -o wird, während -u = germ. -ō gewöhnlich als u erscheint. daraus würde folgen, dass die beiden laute urgermanisch noch nicht zusammengefallen sind. ferner ist interessant, dass im nom. sg. fem. und nom. acc. sg. ntr. der schw. decl. im Mon. -a, -e sich ungefähr die wage halten, während der nom. u. acc. der 6-declination öfter a als -e hat (s. 58. 71. 196 ff). um volles licht in die sache zu bringen, müste man freilich die sichern fälle von 1 denselben gedanken hat übrigens vor van Helten schon Collitz ausgesprochen, Anz. XVII 277.

denen sondern, in welchen pluralformen vorliegen könnten. Sch. hat dies leider unterlassen.

Seiner auffassung sprachlicher tatsachen kann ich sehr oft nicht beipflichten. so muss ich gestehn, dass mir seine erklärung der schw. accusative der adj. auf -an als nachbildung der starken, die aber doch ihr vorbild nicht erreichte, unklar geblieben ist (vgl. s. 41 ff. 139 f). wenn es sch. bedenken macht, dass nach bestimmtem artikel beim adj. nie -en neben -an erscheint, während beim st. adj. -en und -an wechseln, so ist darauf zu bemerken, dass die endung -en beim st. adj. in C so gut wie gar nicht erscheint, in M vorwiegend in den letzten dreitausend; nun stehn aber gerade alle beispiele für -an bei vorausgehndem best. artikel in M mit drei ausnahmen in den ersten dreitausend versen. von dieser seite aus ist also gar kein grund vorhanden, in -an etwas anderes zu sehen, als die endung des st. adject.. die erklärung, die Sch. für die -en der st. adjectivdecl. s. 140 gibt, kann ich auch nicht billigen, sie würde voraussetzen, dass e hier der ursprüngliche laut sei. e statt a erklärt sich als folge der einwürkung des artikels; vgl. das -en der Mons. gl. im acc. des adj. bei sonst erhaltenem -an (Beitr. 15, 416 a. 1). man beachte, dass -en statt -an beinahe nur in den textteilen vorkommt, die thene und nicht thana haben.

Den einfluss des r auf benachbarte laute überschätzt Sch. sehr. die s. 110 gegebenen beispiele sind stark zu reducieren. obar, undar, uuatar haben doch von haus aus -a-, huargin statt huergin beruht aller wahrscheinlichkeit nach auf fehlen des umlauts. das lehnwort, das lat. carcer lautet, hatte wol schon gemeingerm. in der endsilbe a, vgl. got. karkara; a wird ja auch von der ahd. as. umbildung karkari (nach analogie des nom. agentis) vorausgesetzt. far und for sind alte doppelformen. wieso der übergang von -m zu - im stande gewesen sein soll, den vorhergehnden vocal zu trüben oder in seinem klang unbestimmt zu machen (vgl. s. 82. 128. 163), vermag ich absolut nicht einzusehen. -an im dat. pl. der st. adjectivdeclination möchte ich geradezu gleich ahd. -en, got. -aim setzen; vgl. -an im pl. opt. s. 235 f. dass im kürzern dativ der st. adjectivdeclination und im dat. pl. -un und -on wechseln, während das -un des pl. praet. constant ist, erklärt sich einfach aus der verschiedenen herkunft beider laute. das u/o der dative ist germ. a, das durch folgenden labialen nasal verdumpft wurde, ohne dass der neu entstehnde dunkle laut ganz mit dem alten u zusammenfiel. s. 248 schliefst sich Sch. der meinung van Heltens an, dass é <ai in gedeckter silbe als a, im freien auslaut als e erscheine. dass diese erklärung durchaus das richtige trifft, muss ich bezweifeln; ich glaube, vor s ist e lautgesetzlich. nicht nur, dass in der 2 sg. opt. etwas öfter -es als -as erscheint, in der 2 sg. ind. der schw. verba 3 conj. überwiegt -as nicht so unbedingt über -es,

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wie -ad über -ed. es stehn 15 -as 10 -es, 48 -ad aber blofs 5 -ed gegenüber.

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Die ansicht von Collitz, dass das -a des nom. acc. pl. der a-stämme in den spätern as. denkmälern die ursprüngliche accusativendung got. -ans ist, scheint mir Sch. mit seinen bemerkungen s. 102 anm. nicht widerlegt zu haben. auch für die endung -a im nom. acc. pl. m. der adj. muss ich bei Collitz' meinung bleiben. Sch. meint, wie vor ihm schon van Helten, dass -a aus dem fem. übertragen sei; ich habe Anz. xIx 36 ff gezeigt, dass auch ahd. die endung -a neben -e erscheint, und dass dort die annahme einer einwürkung des femininums im höchsten grade unwahrscheinlich ist. will man für das ahd. durchaus eine erklärung durch analogiewürkung haben, so muss man mit Dietrich Hist. decl. theot. p. 22 und van Helten Beitr. 17, 274 anm. 1 -a aus der substantivdecl. herleiten. dagegen erhebt sich zunächst der einwand, dass dann nicht abzusehen ist, warum nicht auch der dativ der adj., dessen -en dem -un der substantiva ebenso ähnlich war wie e dem -a, die endung der subst. angenommen hat. die Monseer glossen zeigen aber im dativ durchaus -en, die Vergilglossen überwiegend; ich zähle 51 belege von erster und 9 von zweiter hand. in 9 resp. 10 fällen erscheint allerdings -un: Gl. 1 628, 14. 631, 62. 638, 65. 643, 22. 649, 23. 653, 35. 654, 52 (2. hd.), wahrscheinlich auch 668, 41. 670, 42. 68. man wird hier getrost schw. decl. annehmen können, da auch sonst oft glossierte adj. in schw. form erscheinen 2. wegen der annahme, dass -un - älterm -ổn vg|. Gl. 654, 67. 660, 37. 665, 36 usw. aufserdem wird die richtigkeit der gleichung ahd. -agot. -ans durch ahd. taga got. dagans bewiesen. die Mahlowsche erklärung von taga ist zwar häufig totgeschwiegen, nie aber widerlegt worden. ich habe Beitr. z. erkl. d. germ. flexion s. 13 hervorgehoben, dass durch sie die differenz in der quantität der endvocale von taga und geba verständlich gemacht wird. wenn die durch einen sinnstörenden druckfehler entstellte bemerkung van Heltens Beitr. 17, 273 a. 1 besagen soll, dass das -a des masc. lautgesetzlich und das -d des fem. durch das bestreben hervorgerufen oder erhalten sei, sg. und pl. zu trennen, so wird diese erklärung wol nicht viele freunde finden. alles zusammen genommen: billigt man die Mahlow-Collitzsche annahme, so finden durch sie die as. nom. acc. pl. der subst. sowie der adj. auf -a, die ahd. nom. acc. pl. masc. der adj. und die kürze der endung von taga eine durchaus befriedigende erklärung; acceptiert man sie nicht, so muss man

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1 es sei hier die berichtigung gestattet, dass s. 37 z. 26 zu lesen ist 2(1)+1? statt 1(1) + 1? + 1*, denn 'gressus' ist Gl. 11 637, 16 durch gengi glossiert.

2 vgl. Gl. 631, 56. 634, 34. 35. 53. 637, 66. 648, 52. 60. 649, 24. 653, 6. 660, 47. 662, 52. 663, 40. 664, 13. 669, 49. 670, 3.

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