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worden, und die kürzungen Ŏ und ă sind dann, gleich den grundsprachlichen und ă, in haupttoniger und in den meisten fällen auch in nicht-haupttoniger silbe secundär zusammengefallen.

A. Haupttonige ō-diphthonge. 1) im in laut (s. 91-98).

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1. Primäre ō-diphthonge. 1) ōr, ōl und 2) ōn, ōm (s. 91-93). S. meint, dass diejenigen germ. ar, al griech. og, of ολ als kürzungen von ōr, ōl hierher gehören, die neben germ. rō, lō, gr. qw, λw 'vertreter der sogen. langen sonantischen liquiden' sein sollen, und dass 'unzweifelhaft' ebenso die fälle hierher gehören, wo für germ. an, am ‘lange nasalis sonans' als grundlage anzunehmen ist. da der kurze vocal gr. o germ. a vor dem r usw. nur dann erscheine, wenn ein cons. nach diesem stehe, so köune man sich der folgerung nicht entziehen, dass gr. og germ. ar usw. aus ōr usw. gekürzt seien. mir ist es völlig sicher, dass weder die gr. oo, ol, germ. ar, al, an, am, noch die rō, lō, nō, mō aus 'langer liquida oder nasalis sonans' hervorgegangen sind, und dass eine grundsprachliche lange liquida und nasalis sonans' überhaupt gar nicht bestanden hat (s. Zs. f. d. phil. 25, 389): trotzdem kann S., was die von ihm angenommene kürzung betrifft, recht haben. die gr. og, ok, germ. ar, al usw., um die es sich handelt, sind grundsprachliche or A, ol.4 usw. gewesen, die übrigens selten waren (s. Zs. f. d. phil. 25, 388 note 2): wie sich regelrecht die o-stufe zur hochtonigen e-stufe und zur schwundstufe verhält, so verhalten sich diese lautgruppen zur hochtonstufe gr. ega, ελα, ένα, εμα skr. ári, áni, ámi (aus éra usw.) und zur schwundstufe gr. αρα, αλα, ανα, αμα skr. ir, ur, ān (aus ǝr A usw., der vermeintlichen langen liquida und nasalis sonans'). wenn wir in gr. vo- in tóλ-ua das a vermissen, das wir in der hochtonstufe τελα- und in der schwundstufe ταλαhaben, so ist es sehr wahrscheinlich, dass das A nicht einfach ausgefallen, sondern dass tolA- zunächst zu tōl- 2 und dieses dann durch kürzung vor cons. zu toλ- geworden ist. ebenso kann dann im germ. got. arm-s aus ōrmos aus orAmo-s entstanden sein, neben der untonstufe skr. irmá- aus ǝrAmé-; lat. armus entspricht entweder diesem oder jenem 3.

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1 vgl. Brugmann Grundr. 1 463, der oτóovīm aus *σтwo-võμ entstehn lässt usw.

2 ebenso wie lit. era, ela, ena, ema vor cons. mit dehnung und gestofsener betonung zu ér, él, én, ém geworden (s. Bezzenberger in seinen Beitr. 17, 221 ff), zb. vém-(ti) skr. vámi-(ti), und ind. in der untonstufe ir, ūr, în (woraus ā), ām (woraus ān) aus iri, uri, ani, ami hervorgegangen ist.

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3 germ, wird, wenn das gesagte für die o-stufe richtig sein sollte, dieselbe ersatzdehnung und spätere kürzung auch in der e-stufe (vgl. das lit.) und in der schwundstufe (vgl. das ind.) stattgefunden haben. diejenigen germ. ur, ul, un, um, die skr. ir, ur, ā, ān sind, würden also aus ur, ül, un, um gekürzt sein, so in fulls aus *fülné- oder *pülné- skr. purná(< pərané-), -kunds skr. gatá- (aus den obliquen casus von génalo

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Zweifelhaft sind die unter 3. und 4. von S. angeführten fälle einer kürzung von germ. ōi, ōu aus āi, āu zu ai, au (s. 93 f). S. meint, das ai in gr. alFov lat. aevom got. aivs müsse auf idg. ai zurückgeführt werden: 'da die länge des a im indischen (ājú-, ājúš-) bestehn bleibt, auch wenn die endung den ton trägt, haben wir kein recht, für die wurzel eine schwundstufenform *ăi.. anzusetzen'. ich meine, wir haben noch weit weniger ein recht, darum, weil im sanskrit in diesem worte eine stammabstufung nicht vorhanden ist, zu behaupten, dass dieselbe nie vorhanden gewesen und dass in diesem worte in dem ai das i vor cons. gewahrt geblieben sei, als andre i und in gleicher stellung in der grundsprache austielen, und das kurze a in got. ajuk-(dūps) 'durch übertragung' zu erklären. ebenso meint S., dass das wort idg. nau- 'schiff' keine stammabstufung gehabt habe, weil wir dieselbe in keinem der uns vorliegenden dialecte vor augen sehen. darum müsse das au in an. naust aus germ. õu entstanden sein. wir haben aber das à aufser in diesem worte auch noch in an. nokkve ae. naca as. nako abd. nahho, wenn, wie wahrscheinlich, das q, k dieses wortes aus vorgerm. gu dasselbe ist wie in ae. tácor ahd. zeihhor und in ae. cwicu ahd. cheh got. qius. für mich sind die angeführten ai, au ursprüngliche ai, au. ferner meint S., ein germ. au aus ōu sei mit sicherheit im ganzen sing. des starken praet. aller consonantisch schliefsenden wurzeln vorhanden, die einer der drei schweren ablautsreihen angehören': diese hätten in den starken perfectformen ursprachliches ōu gehabt, dessen u der systemzwang bewahrte'. so sei das au des praet. ahd, slóz usw. aus ōu entstanden, da lat. clāvis ganaté-), kaurn skr. girná-. ebenso in der e-stufe kind aus *gento-m (aus génato-), ahd. dinstar aus *ēmstro- oder *temsro- aus témasro- (vgl. skr. támisrā), germ. berkō (oder -jō) ‘birke' aus bhérazŌ. wie langdiphthonge mit r, 1, n, m, so können auch langdiphthonge mit i, u als zweitem gliede auf diese weise secundär entstanden sein, ebenso wie im lit. au aus urspr. eu, ou zum ersatz für ausgefallenes 4 = skr. i zu áu geworden ist mit dehnung und gestofsenem ton (s. Bezzenberger aao. 224). so würde got. stiur, wenn = skr. sthávira-, zunächst aus *steuro-s hervor. gegangen sein. germ. *bōu-mi, pl. bu-me, wenn hierhergehörig als aus bhoua-mi, bhua-mé entstanden (vgl. Beitr. 7, 547), und genossen haben durch den übergang des -mi in -ō das ōu vor der kürzung vor cons. bewahrt, germ. bōuō (got. baua) neben būō (ahd. as. ae, búan, an. búa). oder sollten solche secundären langdiphthonge noch verlust des mitlautenden i, u im germ, erfahren haben (*bō-mi > bōō > baua)? lit. léidmi ‘lasse', jünger léidžu, leid-mi aus leida-mi (wurzel leid neben dem synonymen lei-q mit einem andern 'wurzeldeterminativ'), got. leta? wie neben réudō 'weine', 2 sing. rudési (ahd. riozan lat, rūdo und rudo) ein ròuds-mi oder reuda-mi (skr. rōdi-mi) > lit. ráudmi 'weine', so kann neben dem synonymen *ghréudỡ (as. griotan ae. zréotan) ein *ghreudami > *ghreud-mi bestanden haben, > got. grētan, an. gráta, ae, zrætan, vgl. S. s. 72 f; sonst muss von den drei von S. angedeuteten möglichen erklärungen die letzte, die ihm selbst 'am wahrscheinlichsten' scheint, richtig sein: das praesens mit eu müste aus der schwundstufe grut- einer wurzel ghred: ghrd erwachsen sein, während das redupl. verb ein älteres *ghred-mi mit dehnung wäre.

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dor. zλāFig ein a zeigen; als 3 sing. perf. sei demnach germ. *s(k)lõuti (aus *sklōude) anzusetzen. dass ein unmittelbar aus der wurzel des lat. clāvis ohne das d des lat. claudo gebildetes perfect in den starken formen nach ursprünglicher regel ōu hätte haben müssen (3 sing. -ōue) und es auch in würklichkeit hätte haben können, ist richtig; aber meistens ist ja, auch vor einfachem cons., das ō des perf. vom ā des praes. verdrängt. dass aber von einer secundären wurzel' mit au oder eu + cons. noch ein perfect mit ōu gebildet werden konnte oder, wenn es gebildet wäre, sich erhalten haben sollte, ist schwer glaublich. das perfect solcher secundären bildungen pflegt einfach den vocal des praes. zu zeigen. das germ. au des perfects sloz ist der herübergenommene diphthong des dem lat. claudo entsprechenden praesens. wenn dieses praesens einmal im germanischen vor dem übergang des ā in ō in den starken formen ein au gehabt (* sláutmi oder *sláutō) und dieses nach S.s regel zu au geworden sein sollte, so wurde das beispiel mit recht hierher gehören. aber das au kann auch einfach das verallgemeinerte ău der schwachen formen (1 pl. *slautmé oder 2 sing. slautési) sein. das verbum, das eigentlich hätte reduplicierend sein sollen, hat, gleich manchen andern ähnlichen, zu dem perfect ohne reduplication, nachdem ǎ und Ŏ im germ. zusammengefallen waren, ein praesens nach der analogie der ablautenden verben neu geschaffen. SO gut wie ahd. sliozan ist das praes. nd. slûten afr. slúta, nach würklichen alten - formen, besonders dem synonymen lūkan, eine neubildung.

II. Secundäre ō-diphthonge (s. 94-98). aus 'ursprünglichem' (dh. älterem germ.) -ōji- hervorgegangenes secundares germ. ōi, woraus ai, findet S. in den comparativen got. maiza an. meire usw. und an. fleire. in dem letzteren comp. sieht S. die o-stufe der wurzel, plō-. da wir lat. ein plūs, plūrimi, älter plous, ploirume haben, kann man die sache nicht unmöglich nennen; aber einfacher scheint es mir, mit Osthoff, Beitr. 13, 444f, in fleire und dem sup. flestr die schwundstufe pla- zu sehen, di. die verallgemeinerte form der schwachen casus des urspr. comp. plé-jos pla-jésos, sup. pléisto-s pluistéso (vgl. Beitr. 7, 506), die sicher einmal bestanden hat, wenn auch, wie S. sagt, (ausserhalb des nord.) 'ein schwundstufiger comp. der wurzel *plenicht belegt ist. dem comp. maiza soll mit lat. maior ir. máo ein mā- zu grunde liegen, das die gedehnte schwundstufe einer wurzel me- (der wurzel des got. mē-rs) sein soll. sollte die wurzel in dieser gestalt von S. richtig gefunden sein, was mir aber höchst zweifelhaft ist, so würde ich bei der ungedehnten schwundstufe mă- bleiben. * ein anderes beispiel eines ai aus secundärem ōi vermutet S. in den formen deis(t), deit der 2. 3 sing. des verbs 'tun'. sehr zweifelhaft.

2) Im auslaut. 1. Primäre ō-diphthonge (s. 98 ff):

an. tvau nom. pl. n. aus urspr. duōu nom. du. masc. 'woher kommt es', fragt S., 'dass die idg. masculinform im nordischen zum neutrum geworden ist?' er gibt eine mechanische erklärung. eine andere, nicht allein für diesen einen fall, sondern für alle fälle des germ. plur. neutr. aus ursprünglichem dual masc. geltend, ist dem vom ref. Beitr. 7, 486 oben und von Meringer KZ. 28, 238 f ausgesprochenen zu entnehmen. dass auch das ahd. feminin zwo jenem urspr. masc. des duals entstamme, wie S. s. 100 annimmt, vermag ich nicht zu glauben 1.

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II. Secundäre -diphthonge (s. 100 ff). S. bespricht hier die alte 1. 3 sing. perf. der vocalisch auslautenden wurzeln mit dem ablaut ōu: ū (3 sg. perf. urspr. -ōue), wie ae. snówan an. snúa. da germ. ōu vor vocal nicht unter das thema S.s fällt, erst durch den abfall des auslautenden vocals ein 'secundärer ōdiphthong' entstehn konnte, war dieser abschnitt eigentlich nicht hergehörig. germ. -ōue ist an. -ó geworden, aber nicht auf dem von S. angegebenen wege, durch schwund des u im auslaut, sondern durch schwund des u bei lebzeiten des folgenden vocals: germ. dōue 'starb'ostgerm. dōe > an. dó. im got.-nord. ist also der 'secundäre ō-diphthong' überhaupt nicht entstanden.

B. Nichthaupttonige ō-diphthonge. 1) im inlaut. 1. Primäre ō-diphthonge (s. 103-7). in der athematischen ō-conj. hätte nach S. durch lautgesetzliche kürzung des ō, richtiger des älteren a, im opt. ein got. (salb)-ais, -ai und in der 3 plur. ind. ein (salb)-and, im part. ein (salb)-ands entstehn müssen. aber da alle alten --mi nach ursprünglicher regel in den formen, wo die silbe von haus aus unbetont war, an stelle des a ein à haben musten, so können die von S. erschlossenen formen auch alt gewesen sein: so gut wie die nach S.s gesetz durch kürzung aus -anti hervorgegangene kann es die aus -anti entstandene form der 3 plur., germ. -andi, jünger - and, gewesen sein, die nach dem muster des singulars zu got. -ōnd ahd. -ônt umgestaltet ward (entsprechend im part. und opt.). nord., wo im plur. die endungen der schwachen ō-conj. denen des starken verbs entsprechen, können die 1. 3 plur. aus dem urspr. -ame, -anti entstanden sein neben der 1. 3 plur. des starken verbs aus -ome, -onti, ebenso wie die endungen des opt., 2. 3 sing. -er usw., die S. dem von ihm erschlossenen got. *salbais, -ai gleichsetzt, aus altem -ais, -ait hervorgegangen sein können neben dem er des starken verbs aus -ois, -oit.

Das praesens der verben auf got. -nan, praet. -nōda, =an.

1 dass die form tau 'zwei' des dialects der vier inseln Amrum - Föhr, Sylt - Helgoland (für alle 3 geschl.) dem an. tvau unmittelbar gleich sei, also einem au dieses dialects ein au jenes dialects entspreche, wie S. s. 100 anzunehmen scheint, der sagt, dass dieses tau mit an. tvau idg. *duõu 'offenbar' identisch sei, ist sicher unrichtig: die vermittlung ist vielmehr ziemlich compliciert.

-na ae. -nian will S. durch die von ihm gelehrte lautgesetzliche kürzung des ō zu a erklären. aufser dem opt., der 3 plur. ind. -nand und dem part. -nands hält er die 1 sing. -na für lautgesetzlich, er nimmt also an, dass das got. -a bei 'gestofsener' betonung aus -ōm mit secundärer endung entstanden sei, was ich nicht acceptieren kann; ferner meint er, dass dieselben analogiebildungen, die nach ihm in der e-classe eingetreten sind, auch hier eintreten musten, 1 plur. -am, inf. -an, so dass nur die 2. 3 sing. und 2 plur. nach der analogie der starken verben gebildet wären. aus einem einheitlichen paradigma hätten sich also zwei getrennte entwickelt, indem in der ō-conj. die ō-form durchgeführt wurde, bei den verben auf -nan die a-form den sieg davontrug. ‘die ōn-verba und die inchoativa', meint S. s. 107, 'konnten die im paradigma durch würkung des kürzungsgesetzes entstandene verschiedenheit zur unterscheidung benutzen'. dies ist wol zum grofsen teil richtig, aber S. beachtet auch hier, wie mehrfach sonst, gar nicht die ursprüngliche stammabstufung. da Holger Pedersens abhandlung über das praesensinfix n' in Brugmanus und S.s Zs. erschienen ist (Idg. forsch. 2, 285 ff), wird S. vielleicht bereits selbst, nach dem in dieser s. 303f über die verben auf -nan bemerkten, seine ansicht modificiert haben. die ursprüngliche flexion war sing. -nā-mi (-si, -ti), plur. na-me (-te, -nti), also ist das got. -nam, -nand des plurals gerade alt, nicht kürzung. nach diesen beiden formen und dem opt. haben sich got. die übrigen des praesens gebildet. nord, kann, wie oben gesehen, die 1. 3 plur. und der opt. den got. formen entsprechen, während der sing. im gegensatz zum got. sicher alt ist, 2. 3 -nar aus -nā-si (-ti).

II. Secundäre ō-diphthonge. die endung der 1 du. -ōues, skr. -āvas ist got. -ōs geworden. 'das endungs-e', meint S., 'muste nach got. lautgesetz synkopiert werden, wodurch ein secundärer ō-diphthong entstand', der, 'im wortinnern vor consonanz stehend', den mitlautenden bestandteil verlor 1. vielmehr ist das u nach ō ostgerm. bereits bei lebzeiten des folgenden vocals geschwunden, wie in *tōi, *stōida (s. o. s. 117 f); der vocal ist aber geschwunden, bevor got. ō wie in taui, stauida vor vocal zu au ward.

2) Im auslaut (s. 108 f). -ōr im nom, sing. von verwantschaftswörtern muste kürzung des vocals erfahren, wenn solche in germ. fader stattgefunden hat.ōi, zu germ. -ai gekürzt, 'kann man in an. dage, ahd. tage usw. vermuten'; S. erkennt indessen, dass dem nord.-westgerm. dativ auf -e auch ein loc. auf -ói zu grunde liegen kann. vom worte dagr aber lautet der dat. bekanntlich dege, entweder ein alter loc. auf -éì, wenn -éi mit dem circumflex anders behandelt wird als sonstiges -ei, -ī, oder das e vor g ist palatalumlaut. urspr. -āi > germ. -ai findet 1 dieser punct ist eigentlich auch nicht hergehörig.

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