f.2e 1457 uil vnmuzich vorabendef zit. harte vrolichen fit. fi hüben fich von hufe | 1455 Gezelt vñ hutten spien man andaz graf. | dar fi varen folden tråtte fríundef lip. Di toûgen finen måt. er fprach def mvz | ich tråren daz ir die houe reife tût. 1458 ER waf geheizen rumolt vn waf ein heltzerhant. er fprach wem welt ir lazen | beidíu lute vn lant. daz niemen mach erwenden iv reken iwern můt. díu chriemhilden mære die geduhten mich nie gût. 1459 Daz lant fi iv beuolhen vũ ouch mín| chindelin. vñ dienet wol den frowen | daz ift der wille min. fwen ir feht weinen dem troftet sinen lip. iane getût unf nímmer leide 1460 Div rof bereit waren den chunigen vñ | ir man. fchiet uil maniger dan. def chunic ezeln wip. mit minneklichen chuffen | dem inhohem | måte lebte do der lip. 1462 daz můfe doh | beweinen 1461 Do man die fnellen reken | do kof man uil der frowe Di mit tufent halfpergen uil manik wætlichez wip. trůriklichen stan. feit indo ir můt. daz herze nieman fanfte tût. fi vuren uroliche dan. die gefahn fi nimmer me. f.21 dem vf durch ofterfranken die guntheref man. 1468 do mohte man fi chiefen an herlichen fiten. di vursten vñ ir mage herren lobefam an dem zwelften tage | 1466 Do reit von tronye hagene er waf den nýbelungen ein do erbeizte der degen kune | fin rof er harte balde | zeiner linden afte bant. 1467 Daz wazer was engozen díu fchif uerborgen. nider vf den fant. ze grozern forgen. der wak waf in zebreit. Lov manich ritter gemeit. mak dir wol hie gefchehn. | mahtu felbe fehn. ez er gie nie den nybelungen wie fi chomen uber | do erbeizte zvder | erde eide fprach do hagene rine nv daz wazer ist fo en gozen ich wæne wir bie uerliefen 1469 Waz wizet ir mir hagene durch iwer felbef tûgende den vårt fult ir vnf| fåchen daz wir von hinnen bringen 1470 lane ift fprach hagene mir niht daz ich mich welle | ertrenken è fol | von mínen banden inezeln lande def ich guten willen han. 1471 Belibet bi dem wazer ir ftolzen ritter | gut. uil ftark ift fin vlůt. noch híute manigen | helt gût. Sprach der chunic her. vn trofte unf ní mer. hin uber andaz lant. beidíu rof vnde | gewant. mín leben noch fo leit. indifen unden breit. erfterben manik | man. felbe bi der viût. ingelp frades lant. | finen gutef fchildef rant den fchilt er dannen truch. lieht waf er genuch. 1473 ich wil die uerien fůchen finen helm vf gebunden | D% er wazer diezen | o luchter nach den ueryen die helfeli cher troft. ein waffen alfo breit. harte vreiflichen fneit. wider vñ dan. daz taten wifiu wip. DER ALTDEUTSCHE REIMVERS UND SEIN VORWORT. Die altdeutsche metrik hat in den letzten jahren anlass und stoff zu den verschiedensten untersuchungen gegeben. jedem, der sich damit beschäftigt hat, wird sich auch die fülle der probleme aufgedrängt haben, die hier noch zu behandeln sind. als ich in meiner studienzeit anfieng, mich mit der metrik der unregelmässigen verse des 11 und 12 jhs. zu beschäftigen, da glaubte ich, auf diesem gebiete nicht eher zu klarheit und sicherheit kommen zu können, als bis eine genügende grundlage für den ältesten germanischen vers, den allitterationsvers, geschaffen wäre. Sievers epochemachende untersuchungen lagen damals schon vor. bei ihrem studium gelangte ich indessen zur ablehnung der Sievers eigentümlichen theorie und versuchte dann schritt vor schritt eine tactierende metrik des allitterationsverses zu begründen. von der neuen grundlage aus bekam ich eine ungezwungene entwicklung der altdeutschen reimverse von Otfrid bis zu den Nibelungen, die ich in aller kürze Germ. 36, 307 dargelegt habe. Indessen haben die in meinen Untersuchungen zur westgermanischen verskunst 1 (Leipzig 1889) und II (Germ. 36, 139 ff. 279 ff) dargelegten ansichten keine allgemeine zustimmung gefunden, es sind vielmehr seit ihrem erscheinen mehrere neue theorien veröffentlicht worden, von denen mich keine hat überzeugen können, und ich halte noch heute an meinen damals gefundenen anschauungen fest. Ehe ich daher das angegebene thema ausführen kann, muss ich die bisher aufgetretenen theorien aufzählen und teilweise kritisieren. es sind im ganzen folgende: 1) die zweitacttheorie Möllers, die von AHeusler mit grofser wärme verfochten wird. 2) die theorie von Fuhr Metrik des westgerm. av. 1892. 4) die Saransche theorie bei Sievers Altgerm. metrik, vi abschnitt. 5) die alte Lachmannsche ansicht, aufgenommen von MKaluza Studien zum altgerm. av. 1 1, Berlin 1894. Für Kaluzas ansichten und ausführungen mangelt mir jegliches verständnis. ich kann ihn nicht einmal kritisieren, da unsere anschauungen zu grundverschieden sind. ebenso wenig kann ich noch einmal auf Möller-Heusler eingehn, da hier ein fundamentaler gegensatz vorhanden ist, der sich vorerst nicht überbrücken lassen wird. dagegen bestehn zwischen den übrigen theorien und der meinigen verschiedene berührungspuncte. Den kernpunct meiner ansicht kann ich wol dahin bestimmen, dass neben den 4 hebigen versen unter ziemlich festen bedingungen 3 hebige vorhanden sind, was in gleicher weise von Fuhr und ten Brink betont wird. nur sind hier die bedingungen anders formuliert, unter denen die 3 hebigen verse erscheinen. Fuhr erklärt alle stumpfen verse für 3 hebig, also alle verse der Sieversschen typen A, B, C, E und D mit ausnahme von D1, und weist auf die schon von mir ausgesprochene gleichheit mit den zweiten halbversen der Nibelungen- und Gudrunstrophe hin. er nimmt für diesen gesichtspunct die priorität in anspruch. in meiner dissertation findet sich die klare ausführung allerdings noch nicht, wol aber Germ. 36, 307, in einem aufsatz, der, im sommer 1889 niedergeschrieben, im redactionspult lange auf den druck warten muste. Die lesungen Fuhrs gleichen den meinigen z. gr. t. völlig. seine auffassung der K. S.-verse (Nibelungenlangzeile) s. 40 kann ich mir bis auf wenige ausnahmen zu eigen machen, und mit der form S. S. (3hebig stumpfe verspare) stimme ich vollständig überein. Die abweichung von Fuhr besteht nur bei den versen klingenden ausgangs A, C12, D1. mit den letzten hat es eine besondere bewantnis. von allen seiten wirft man mir unnatürliche betonung vor, weil ich búrgsittendùm, scipferendum usw. lese; und doch ist diese betonung durch die sprachgeschichte und grammatik wol begründet: man vgl. Kluge in Pauls Grdr. 1 342, 4; Sievers Beitr. 4, 525; Wilmanns Zs. 16, 114. solange meine gegner nicht die unrichtigkeit der von keiner metrischen theorie angekränkelten sprachlichen forschung erwiesen haben, babe ich keine ursache, von meiner lesung der D'-verse abzugehn1. Auch in der auffassung der A- und C12-verse kann ich meinen standpunct nicht aufgeben. da ich keine neuen gründe vorzubringen habe, so verweise ich noch einmal auf die alten, besonders Untersuch. 1 77 f. 74. 75. 1 I vgl. jetzt auch Franck Zs. 38, 234. Z. F. D. A. XXXVIII. N. F. XXVI. 20 |