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hatten. eher die vorbilder der aufsteigenden rhythmen, in denen aber durch die allitteration der 1 fufs für das rhythmische gefühl wol mit dem auftact verschmolz 1. der zustand scheint auf die zeit zwischen der germ. accentverschiebung und der synkope der auslautenden vocale zu weisen (vgl. Sievers § 146, 3). eine eingehndere untersuchung, die auch die 1 und 2 halbverse genau zu vergleichen hätte, würde vielleicht noch bestimmtere ergebnisse liefern. darüber, dass der auftact secundär im av. ein entwicklungsfähiges element wurde, ist man ja allgemein einig.

Die schwierige frage der auflösung' wird sich nur durch eine zusammenfassende untersuchung dieser erscheinung in den verschiedenen versarten mit einiger sicherheit lösen lassen. zwei grundsätzliche gesichtspuncte dürften hervorzuheben sein. erstens darf man nicht davon ausgehn, auch für den reimvers nicht, dass

x und -x, wo sie sich zu entsprechen scheinen, grundsätzlich metrisch gleichwertig seien. wir können auch im reimvers momente finden, die gegen diese auffassung sprechen; vgl. Sievers Beitr. 13, 143 ff. zweitens ist zu berücksichtigen, dass es nicht grundsätzlich dasselbe zu sein braucht, ob für - und ~×× für (oder drittens garx für - ×) steht.

Was den av. insbesondere betrifft, so lässt sich immerhin einiges mit wahrscheinlichkeit erkennen. Sievers hebt die unverhältnismäfsige häufigkeit von x für auf der 1 hebung von Chervor. im 2 halbvers überwiegt bei einsilbigem eingang die sprachlich zweisilbige hebung die einsilbige fast um das doppelte (76 xx-x gegen 39 × x); in allen andern fällen von C1 beträgt das verhältnis der auch mindestens 40%. noch auffälliger liegt die sache im Hel. nach Hirt aao. s. 58: beim eingang 82 mal zweisilbig gegen 10 mal einsilbig, und auch in den andern fällen übersteigt wesentlich die form 2. sehen

1 in C, C3 und B haben die teile bis zum ersten stab gleichen ursprung, (x) xxx. bei ihren eingängen zeigt sich in bezug auf die silbenzahl im 1 halbvers kein wesentlicher unterschied; wol aber treten im 2 bei C1 die 2 und 3-silbigen eingänge sehr beträchtlich zurück (Sievers Beitr. 10, 294; Hirt 59). vor der hebung, an die sich mit einem gewissen gegenzug die folgende eng anschliefst, wird in dem reducierten vers der eingang bedrängt; man vergleiche [er geht die strafse entlang und] sieht herrn Kurt zu pferde und [er glaubt N zu erblicken und] sieht herrn Kurt kommen, in raschem tempo gesprochen. bei C3 findet sich nichts entsprechendes.

wir zunächst von dem besonderen übergewicht bei einsilbigem eingang ab. Sievers macht bekanntlich die neigung zur auflösung von dem zusammentreten betonter versglieder abhängig. das ist nur eine äufserliche formulierung, die sich aber auch als solche nicht in dieser allgemeinheit halten lässt. das wesentliche scheint zunächst, dass eine minder betonte hebung ohne gröfsere pause folgt. bei C erkennt auch Sievers diesen charakter an (vgl. $9,3; wir beschränken ihn allerdings auf sein Clund 2). einen ähnlichen charakter wie C vermuten wir für den grösten teil von Sievers D-versen; und in der tat zeigen sich hier ähnlich auffallende verhältnisse. nach S.s verzeichnis, Beitr. 10, 261 f. 306 f, sind unter 253 versen 129 mit erstem tact 4, 110 mit x, unter 49 versen der ersteren 33, der anderen 16; im 1 halbvers unter 246 versen 132 mit 2, 113 mit x1. also bei D die auflösung' noch häufiger. wir gewinnen damit einen neuen anhalt für die berechtigung, C und D zu vergleichen, zu dem alsbald ein weiterer treten wird. das vorkommen von x ist aber wol noch enger zu umschreiben. das zeigt uns der sogenannte typus E. hier fällt sofort die erscheinung beträchtlich, wenigstens im verhältnis zu D, obwol wir doch auch eine gruppe x haben. nach Sievers verzeichnissen s. 311 und s. 267 f stehn aber 100 und 203 nur 36 und 64 × gegenüber. darnach käme also als fördernde bedingung weiter in betracht, dass hinter keine unbetonte silbe folge. aufserdem ist die stärke der hebung wesentliche bedingung. Sievers selbst stellt fest, dass nebenhebungen nur ausnahmsweise aufgelöst werden. im ersten tact von E sind es nur 9 von den wenigstens 300 fällen, die für auflösung der minderbetonten hebung in 1x aufgeführt werden können. nehmen wir nun D im 1 halbvers (Sievers 1×), so erscheint die zweite hebung, trotzdem ja auch ihr eine hebung unmittelbar folgt, aufgelöst nur 3, höchstens 5 mal allein und 5 mal in verbindung mit auflösung der 1 hebung! ganz ähnlich bei C in beiden halbversen. also ist die 2 hebung in D ebenso minderbetont, wie in C. stellen wir denjenigen typus D, welchen wir von dem bisher besprochenen abtrennen, gegenüber, nämlich

1 Sievers angabe Altgerm. metrik s. 127: 'einige 20% in beiden halbversen in den typen D und E' muss wenigstens für den 2 halbvers auf versehen beruhen. für den 1 halbvers sind die fälle mit x im ersten gliede mit in rechnung gezogen.

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4.xx, so wird das bild gleich anders. zur völligen sicherheit nehme ich nur fälle mit doppelallitteration; das ergibt auf 21 andere 9 x (dabei sind allerdings die verse des typus X, Sievers Beitr. 10, 300 nr 2, nicht berücksichtigt). in dem 'gesteigerten' typus steigt der procentsatz sogar wider besonders hoch, höher als im ersten tact von E, trotzdem wir in beiden fällen für den allitterationsvers selbst die tacte als gleich ansehen, nämlich der unterschied hängt also vielleicht mit dem verschiedenen ursprung zusammen, in E vertritt dieser tact zwei ursprüngliche füfse, in D aber drei. wir kehren zur 1 hebung zurück. was wir bis jetzt gewonnen haben, könnten wir definieren: für steht besonders gern, wenn sich daran eng eine untergeordnete hebung anschliefst und auch auf die letztere keine senkung folgt. nun haben wir aber unter den fällen von D auch diejenigen inbegriffen, die dem typus 2.2x (also nicht blofs dem 1x) angehören. es finden sich 17 beispiele des typus atol æglæca und das ist den mit im ersten glied gegenüber ein hoher procentsatz; vgl. weiter auch S. Beitr. 10, 301 f. wir haben hier ja aber scharfe trennung zwischen den beiden haupthebungen angenommen. indessen ist die frage, ob wir diese fälle mit den anderen gleich beurteilen dürfen. bei den letzteren handelte es sich um die mögliche wahl nur zwischen oder x, hier aber steht ja der 'gesteigerte' typus daneben, dh. aufser jenen beiden sprachlichen formen stehn auch × und × × zur verfügung, und wir haben also vielleicht die den und × (×) gegenüber zu stellen. nichtsdestoweniger dürfte der procentsatz von x auch über das unter dieser voraussetzung nach mafsgabe der sprache zu erwartende hinausgehn. wir erinnern uns nun, dass hier die pause erst im av. sich eingestellt hat, dass in dem urvers, den wir annehmen, in der tat die beiden hebungen unmittelbar nebeneinander standen. hier würde also auch wider die eigentümlichkeit aus dem früheren vers stammen, dort wenigstens schon vorgebildet gewesen sein müssen, und das urbild von D würde noch entschiedener einen charakter bekommen, den wir im reimvers nicht widerfinden 1.

1 wenn sich aus dem geringen material des Beovulf ein schluss ziehen lässt, so scheint allerdings auch bei dem typus ;.xx (A), sobald ein auftact vor denselben tritt, sich die auflösung besonders leicht eingestellt zu haben (vgl. Sievers Beitr. 10, 234 und 273 f), was ich im rahmen der oben entwickelten ansichten nicht zu erklären wüste.

Der tatbestand wäre demnach folgender: wenn mehrere hebungen unmittelbar aufeinander folgen, so hat diejenige, welche am stärksten betont ist, die neigung, die gestalt anzunehmen, dh. statt wird gewählt, während × nicht zulässig ist 1.

1 Wilmanns aao. s. 26 verzeichnet als beispiele von versen der form 2.4 bei Otfrid mit fehlen der senkung im 3 fufs so wit thaz géwimez was, tho erstarp ther kúning Heród, so hốh ist gómaheit sín, thaz thu unsih nu gidua wî's; s. 27 nu scephe er imo hiar brot, ih scal thir ságén mín kind, es irquímit muat mîn, s. 28 thaz er ther duriwart wás, số sîn giwónaheit ist, só ist giwónaheit sin, s. 29 ther liut se lóbó bi thíu neben thar was er tho thio fiar náht (wo P die betonung wählt thar was er thổ thio fiar naht), s. 33 thu unsih ni hélês wiht thes. in all diesen fällen, die im ganzen sehr selten sind, hat der 2 fufs die form (auch betontes nu dürfen wir wol als kurz fassen) mit ausnahme der einen stelle, wo P anders betont; aber auch da hat die betreffende hebung ein schwach betontes wort. in andern fällen mit entsprechender form des 3 fufses steht dem charakter des ganzen typus gemäfs eine schwach betonte silbe auf der 2 hebung; vgl. Wilm. § 33. damit vergleiche man die s. 19 verzeichneten beispiele, wie theist druhlin krist gúater, die vor dem einsilbigen fufs Xzulassen, während es bei jenen sicher nicht zufällig fehlt. und warum? ich denke, weil hinter dem schweren die 3 hebung notwendig auch einen schwereren ton erhalten hätte, der seinerseits wider veranlasst hätte, die 4 unmittelbar folgende mehr zu heben, und dies gegen den charakter des Otfridschen verses verstofsen hätte, der einen ruhigen schluss liebt. die absteigenden typen sind durchaus die herschenden, und wenn wörter mit - × oder xx den 3 fufs füllen, so mit vorliebe schwächer betonte (Wilm. §§ 45. 82. 100). wir haben hier jedesfalls einen beweis dafür, dass die füfsex und für Otfrids vers nicht ohne weiteres gleichwertig sind. die angeführten verse haben ihre parallele an den von Wilm. § 78 besprochenen, wie floug er sunnun pad, soweit dieselben würklich mit nur einer hebung vor dem accentuierten wort zu lesen sind; x steht also gleich. auffällig ist, dass als parallelen zu súnnun composita auf der 2 und der 3 hebung beinahe fehlen (Wilm. § 91). wäre auch das -heit von kuanheit noch zu schwer für die 3 hebung gewesen? auf eine etwaige nähere verwantschaft mit dem typus C1 des av. will ich diese Otfridverse nicht befragen.

-

In den Kürenbergerstrophen begegnet nur ein einziges mal der fufs xx, während die füfsex aufserordentlich häufig sind. die vierhebigen zeilen zeigen höchstens einmal den schluss (10, 5 ougen gén [vgl. aber Heusler Z. gesch. d. altd. versk. s. 99]; ich bezeichne mit oder selbständige wörter, oder silben mit stärkerer betonung im gegensatz zu für silben und wörter mit keinem oder geringem wortton); im übrigen 43 mal, einmal × (9, 17 lügenæære), 5 mal xx, 4malx. der bau des 1 teiles der verse ist in der regel (x) (×) -×-× (ich unterscheide im allgemeinen nicht, welche der beiden hebungen den relativ höheren ton hat: oft ist es auch gar nicht zu entscheiden und stand wol auch im belieben des vortragenden); so mindestens 40 mal. synkope im

wollen wir diese auskunft aus der formel in eine motivierte erklärung übersetzen, so scheint mir doch das bestreben zu er1 fufs (bei als hebung) kommt 5 mal vor, aufserdem 9, 31 und 10, 3, wenn wir die rhythmisch bedenklichen zweisilbigen auftacte zulassen; derselbe fufs ist zweimal als gebaut. synkope im 2 fufs kommt überhaupt nicht vor, von den bedenklichen versen 8, 7 und 8, 15 (jó enwas ich niht ein bêr wilde) abgesehen. derselbe fufs ist zweimal als gebaut hinter nicht vollem fufs (wip vile 9, 21 und den site wil ih 7, 5, wenn wir im letzteren verschleifung annehmen); sonst nur einmal 9, 17 daz machent lügenære (und jó enwas ich niht ein eber wilde?). in den 3 hebigen versen fällt die häufigkeit von als 2 fufs auf. neben 17 × (oder × -) nebst einem × (rúmen diu lant 9, 32) stehn 11 4x, 3 und 13 x = (oder 4). der erste fufs ist regelmäfsig voll gebaut ((x)x); synkope nur in rúmen diu lant und aufserdem in 8, 7 vil wol singen und 9, 10 alrót guldin, wenn nicht die erste silbe zu betonen ist. ein fuss x begegnet hier nicht. wenn das material auch gering ist, so scheint es doch zu bestätigen, dass der fufs ungefähr im selben verhältnis eintritt, wie die synkope der senkung (während ein fufsxx aber ganz anders zu beurteilen ist), und aufserdem, dass benutzt wurde, um die gruppe beweglicher zu gestalten. 22 als 3 und 4 hebung kommt neben häufigem

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nur 3 mal vor, und darunter noch zwei verse mit vor und sam auf der 2 hebung. wenn es auch in der sprache begründet ist, dass als versschluss nicht häufig sein konnte, so scheint doch auch eine rhythmische abneigung dazu getreten zu sein. die beiden genannten fälle von -~×'× vergleiche ich mit rửmèn diu lánt, dh. auch da, wo ein fufs insofern reduciert wird, als seine hebung aus weniger betonter silbe besteht, kann sich x (also statt x) leicht eingang verschaffen.

Auch im Nl. sind die füfsexx beträchtlich geringer an zahl, als diex. in den von Lachmann für echt gehaltenen 117 strophen seines XI liedes zähle ich in den 3 hebigen versen 27 x x und 70x, von den 43x für auf der letzten hebung abgesehen, deren beurteilung für unsern zusammenhang fraglich ist. 23 der stehn auf der 1 hebung, die sonst einige 30 mal synkopiert erscheint, die übrigen auf der 2 hebung, deren synkopierte gestalt in der form des schlusses in diesem teile des liedes nicht vorkommt (drei paar × ×); die form des schlusses oder (= in compositis hier zufällig nicht) 7 mal (1121, 3. 1162, 1. 1166, 1. 1181, 2. 1207, 1. 1208, 1. 1264, 1; bis auf einen fall wäre sprachlich auch auf der 2 hebung möglich). in der häufigkeit dieser typen, die einen gedämpften schluss bedingen, sehe ich eine parallele zu dem bekannten bau der letzten halbzeilen in der gestalt (x) × × × 4, und man wird wol auch nicht irre gehn, wenn man aus dem av. die typen C1 und D im charakter vergleicht. in dem 3 hebigen verse waren möglich (x) - x X, ein typus, der im mhd. am zurückweichen ist, ferner (x) × --, der aus sprachlichen und wol auch aus rhythmischen gründen nicht häufig ist, weiter (x) - XX - oder (x)-x ~ XX, wie wir sehen sehr beliebt; dazu treten mit zweisilbiger letzter hebung (x) − × -~× und (x) = x x. der letztere ist im Nl.

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