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OTFRIDSTUDIEN.
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Die arbeit, die den fachgenossen hiermit stückweise vorgelegt wird, ist im wesentlichen während der jahre 1891-93 entstanden. als ich den vierten band meiner Altdeutschen predigten zum drucke rüstete, wurde es mir klar, dass ich mir eine befriedigende übersicht des verhältnisses zwischen der deutschen geistlichen poesie und ihren theologischen quellen bis zum ende des 12 jhs. herauf verschaffen müste, um für meine geschichte der geistlichen prosa den rechten rahmen zu gewinnen. das, dachte ich, liefse sich in raschem zuge unternehmen; diese hoffnung hat mich getäuscht: ich bin schon bei Otfrid stecken geblieben. schwere krankheit trat dazu, lange zeit fand ich mich zu ernster tätigkeit unfähig. dann erwies es sich nötig, ungedruckte handschriften alter evangelien commentare durchzusehen, und die kostbarsten stücke musten an ort und stelle aufgesucht werden. erst jetzt glaube ich mich weit genug, um die ergebnisse meiner untersuchungen über Otfrids Evangelienbuch veröffentlichen zu können. den gröfseren abschnitten schicke ich einen kleinen vorauf, in dem dargelegt werden soll, dass Otfrid bei der auswahl der von ibm behandelten stoffe der evangelischen geschichte nicht frei vorgegangen ist, sondern sich selbst an die von der kirche bereits vorgenommene, an die liturgischen perikopen seiner zeit, gebunden hat. noch bemerke ich, dass an dem stande der sache, soweit sie Otfrid betrifft, weder durch die ausgezeichneten studien Léopold Delisles (1879. 1887), noch durch die arbeiten von Stephan Beissel S. J. (1889) und Ferdinand Propst (1892) und die daran geknüpfte erörterung der frage nach dem verhältnisse der älteren sacramentarien unter einander etwas geändert worden ist.

Der übersichtlichkeit halber lege ich nun eine tabelle vor, die folgendermafsen eingerichtet ist: die erste reihe enthält die abschnitte des Otfridischen werkes, natürlich nur die erzählenden, angeführt; dehnt sich eine perikope über zwei oder mehrere abschnitte aus, so werden diese durch eine klammer zusammengehalten; sternchen vor den zahlen Otfrids zeigen an, dass seine abschnitte nicht mit demselben verse schliefs en wie die perikopen. diese stehn in der zweiten reihe; klammern neben ihnen bedeuten, dass ein abschnitt Otfrids zwei perikopen befasst. die Z. F. D. A. XXXVIII. N. F. XXVI.

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dritte reihe zählt die tage des kirchenjahres auf, an denen die daneben stehnden perikopen gelesen werden. herangezogen habe ich dabei mit hilfe von Ernst Ranke Das kirchliche perikopensystem (Berlin 1847) folgende hauptquellen:

1. Spir.

2. Pam.

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=

Manuscriptum Spirense: Capitulare Evangeliorum
de anni circulo. nach Gerbert Monum. vet. lit.
alem. (San - Blas. 1777) abgedruckt bei Ranke
Appendix monumentorum p. XXVII—LII.

Liber Comitis secundum Pamelii codices, nach des
Jacob Pamel, canonicus zu Brügge, Liturgica
latinorum (Col. Agr. 1571, tom. 1), abgedruckt bei
Ranke App. mon. p. LII-LXXXIII.

3. Com. Liber Comitis (S. Hieronymi), auctus a Theotincho,
sive Lectionarius per circulum anni. Migne Patrol.
lat. 30, 503-548; verkürzt bei Ranke App.

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stimmen alle vier quellen überein, was meistens der fail ist, dann habe ich den tag des kirchenjahres ohne beisatz angeführt; weichen sie von einander ab, dann wird das ausdrücklich angegeben. übrigens folgen noch erläuternde bemerkungen.

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Luc. 21, 1-23, 53 Feria Iv. post Domin. in Palmis

(Passio sec. Lucam).

Matth. 21, 10-17

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10

11

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16-36

Feria i et iv. post Domin. in Palmis. Spir. Pam.

(Joann. 18, 119, 42 Domin. in Palmis (Passio sec. MatJoann.

thaeum).

Matth. 26, 2-27, 66 Feria vI. post Domin. in Palmis

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Zunächst die allgemeine bemerkung, dass der Liber Comitis des Pamelius zwar die anfangs-, nicht aber die schlussverse der perikopen angibt.

Otfrid 13 in dem stück wird der inhalt der perikope nur im

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