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ones et fulgora. Adiuro te per septem candelabra, quae in suis luminaribus ante altare dei aureum sunt lucencia Coniuro te per patrem et filium et spiritum sanctum et per sanctam mariam matrem dni ni Jhū xpi per celum et terram et herbas et flores et per lucernas solis et lune et per aquas turricutes (sic) et per focas ardentes et per lignum verum et per omnes creaturas et per omnes papas romanos et per cunctos episcopos et abbates et per cunctas viduas et virgines et per cunctas undas maris et per vII. dormientes. Coniuro te per maxima luminaria celi et terrae die et nocte lucencia et per claritatem celi et per cuncta cetera sydera et per cuncta terrena dei deo plena, que per terram sunt serpentia et per omnia maria et per cuncta piscium genera, quae in maribus omnibus sunt natantia, et per quatuor elementa scilicet aquam, terram, aerem, ignem, et per omnia terrestria et infernalia Coniuro

te per nomen dei sanctissimum, quod est compositum hys or a. g. l. a. Coniuro te per sanctum, qui hodie celebratur per universum mundum, ut qualemcunque puellam sive feminam te manu mea habens tetigero illico in amore meo ardeat inextinguabiliter nec praeter me aliquem diligat nec concupiscat. Etiam quamdiu te super me habuero omnes inimicos meos prevaleam et potentes devincam et quasi perterriti omnes omnes (sic) voluntatem meam faciant et impleant. Et si te mecum habuero coram aliquo episcopo siue rege aut alio principe sive magnate et etiam quocunque homine clerico uel muliere sive viro sim illis placens. Et si aliquod negotium sive beneficium uel experimentum et aliquod experiri [velim oder ähnlich], statim ardentes sint tam homines quam spiritus ad illum perficiendum pro mea voluntate; et quamdiu te super me habeam non mihi arasci (sic) valeant sed semper me ament et quidcunque agavi (sic) sit illis placens et si aliquis uel aliqua mea licentia te gerat sive super se habeat voluntatem suam tamquam meam perficiat. Et si aliquis uel aliqua te furatus fuerit, non illi proficias sed semper inpedias. pervinca nomen omne imple vincas et vim habeas contra omnia illa, pro quibus te invocavi et coniuravi per virtutem et potestatem domini nr ihu xpi qui in trinitate vnus regnas in secła sector amen. pr. ur. Credo. Deinde amputa superiorem ramum omni auro quod ibi tenes et repone in ceram benedictam et feras tecum honeste.

Herrn prof. ESteinmeyer habe ich für seinen wertvollen rat bei auswahl und drucklegung der einzelnen stücke zu danken. London. ROBERT PRIEBSCH.

MITTELHOCHDEUTSCHES AUS EINER HS. DES MERTON COLLEGE IN OXFORD.

Herrn prof. Napier verdanke ich den hinweis auf den jetzt mit H 3. 15 (früher als CCCXV) bezeichneten codex und die möglichkeit ihn zu benutzen. der codex, von Coxe Catal. codd. mss. qui in collegiis aulisque Oxoniensibus hodie asservantur vol. 1 s. 125 besprochen, gehört dem 10 jh. an und enthält die canones des Eusebius in der bearbeitung des Hieronymus; ASchoene in seiner ausgabe des Eusebius vol. 1 verzeichnet ihn nicht. auf der leer gebliebenen vorderseite von bl. 9 sowie auf bl. 154 (dem letzten blatte) hat eine hand des 13/14 jhs. in grofser, ungelenker schrift die nachfolgenden fragmente, vielleicht ansätze zu selbständigen poetischen versuchen, eingetragen. ich gebe sie mit auflösung der ziemlich häufigen compendien und indem ich die ergänzten buchstaben resp. wörter einklammere. für das thema von 11 verweist prof. GRoethe auf Raumsland HMS in 61 (4).

I

bl. 9 [Div] sele gert des wortes kvnft

D[az] komen sol mit engel zvnft

[V]on himel her in erden.

Und mensche mit vns werden.
5 Almehtig, svnder, ist daz wort,
De (!) himlen zil gab er den ort
Und aller creature

ein wesen vil gehvre2.

bl. 154 'De profundis 3 hie wil ih
Als div schrift bewiset mih

Von der latine rihten

In tische zvngen tihten.

1 hs. fvn; über die stelle radiert.

2 v. 7. 8 in eine zeile ge

schrieben, während sonst die verse abgesetzt sind.

3 der schreiber hat schon vorher einmal mit De pfuedis (verschrieben!) angesetzt.

5 Ein wiser vnd ein tôrscher man
Geselleschaft sich namen an

Vf rehter straze verte.

Der weg rvh vnde herte.

bl. 154 Dornig den tumben dvhte
10 Wand wisheit im niht lvhte.

Dar nah si sahen schiere

Vor in vf der riviere

Einen phat gesellen dise
(Der gie [z]e tal dvr eine wise)
15 Der linde senfte size w[as];
Blumen in zéerten vnde graz.
Der narre sprah: 'geselle gåt,
Vf disen phat stet gar min mvt.
Du solt dvr gåt gelingen

20 Mit mir vf den nv springen'.

Oxford, ostern 1893.

ROBERT PRIEBSCH.

ZU CAP. 28 DER GERMANIA.

Igitur inter Hercyniam silvam Rhenumque et Moenum amnes Helvetii, ulteriora Boii, Gallica utraque gens, tenuere.

Unsere jungen Germaniahss. haben keine lücke und der archetypus hat also auch keine solche gehabt; aber wenn grammatische oder sachliche gründe die annahme einer lücke notwendig machen, hindert nichts anzunehmen, dass der schreiber des archetypus ein wort seiner vorlage übersehen hat (wenn nicht der fehler noch höher hinaufreicht).

Ohne annahme einer lücke vor Helvetii, als fortlaufender text gelesen, erregen die angeführten worte in doppelter hinsicht bedenken. zunächst in stilistischer hinsicht. wir vermissen im ersten gliede des satzes ein grammatisches object zu tenuere. verschiedene philologen haben aus diesem grunde zur annahme einer lücke sich genötigt gesehen. FRitter (Rhein. mus., n. f. 20, 213) wollte agros nach amnes vor Helvetii einsetzen. gegen diesen vorschlag bemerkt Wölfflin mit recht, dass durch das zusammentreffen der zwei nicht coordinierten acc. pl. der satz noch viel plumper werde. besser wäre agros nach igitur eingesetzt worden. Wölfflin selbst, der früher (Philol. 26, 101) keine änderung vor

nehmen wollte, jedoch meinte, das latein werde besser, wenn man quantum vor inter einsetze (er belegt quantum inter aus Tacitus sprachgebrauch, so Annal. 1 60 quantumque Amisiam et Lupiam amnes inter vastatum), hat später vorgeschlagen zu lesen: Igitur <quantum agri porrigitur) inter etc. JPrammer will lesen: Igitur (cuncta) inter etc. in einer anzeige der 7 aufl. von Tückings ausgabe kommt Prammer auf die 'harte structur' des überlieferten textes zu sprechen und meint (Zs. f. ö. g. 40, 998), es werde nichts übrig bleiben, als entweder nach seinem vorschlage 'cuncta nach igitur einzuschieben oder nach Wölfflin quantum mit oder ohne den zusatz agri porrigitur'. diese bemerkung Prammers veranlasst mich, eine besserung des textes zu veröffentlichen, die ich zum ersten male im wintersemester 1881-82 und seitdem mehrfach in vorlesungen dargelegt und begründet habe. es sind indessen ganz andere gründe als stilistische, die für mich die annahme einer lücke notwendig machen. aus stilistischen gründen allein wird nämlich eine änderung kaum als unumgänglich notwendig bezeichnet werden können. die mehrzahl der philologen, die sich mit dem Germaniatext beschäftigt haben, hat an dem satze, wie er überliefert ist, keinen anstofs genommen. bei Plinius lesen wir ähnlich Nat. hist. Iv 31: a Scaldi (= 'das gebiet von der Schelde an') incolunt Texuandri. Schweizer-Sidler bemerkt: igitur inter Hercyniam s. cet. ist hart für das nach Tacitus stil zu erwartende quantum inter H. s. cet., darf aber nicht geändert werden'. wie die mehrzahl der philologen hat auch ganz gewis der schreiber des archetypus (oder der desjenigen urcodex, der zuerst den satz in der überlieferten gestalt hatte) an dem satze in stilistischer beziehung keinen anstofs genommen: um so leichter erklärt es sich, dass dieser schreiber ein wort seiner vorlage übersehen konnte, wenn sachliche gründe die annahme eines solchen ausgefallenen wortes notwendig machen.

Welche gebiete weist Tacitus in dem angeführten satze den Helvetiern und welche den Bojern als frühere sitze zu? es wird zur beantwortung der frage das richtigste sein, sogleich eine andre auf uns gekommene nachricht über die frühern sitze der Helvetier heranzuziehen. Ptolemaeus II 11 setzt, wo er den am Rhein gelegenen teil Germaniens (τὰ παρὰ τὸν Ρῖνον ποταuov) von norden nach süden zu fortschreitend, bespricht, an südlichster stelle an: ἡ τῶν Ἑλουητίων ἔρημος μέχρι τῶν εἰρη

μένων Αλπίων ὀρέων. diese von ihm vorher angeführten (εἰρηuέva) berge werden an der früheren stelle (kurz vorher) bezeichnet als τὰ ὁμώνυμα τοῖς Αλπίοις καὶ ὑπὲρ τὴν κεφαλὴν τοῦ Aavovẞiov, die sich über 4 längengrade und einen breitengrad in der richtung von sw. nach no. erstrecken. die Αλπια ὄρη

nördlich der oberen Donau sind also der schwäbische Jura oder die rauhe Alb. die früheren sitze der Helvetier ( tov ElovyTiwv gruos) befanden sich also nach Ptolemaeus in dem winkel zwischen dem Rhein und der rauhen Alb. natürlich muss die verbindung zwischen den hier ihnen zugewiesenen gebieten nordwestlich der rauben Alb und ihrem späteren und engeren gebiete ebenfalls im besitze der Helvetier gewesen sein. als minimum würden also die Helvetier im norden ihres spätern engeren gebietes das heutige Baden und Würtemberg (mit Hohenzollern) aufser den nördlichsten gebieten und aufser dem würtembergischen Donaukreise inne gehabt haben.

Um richtig zu verstehn, was Tacitus mit jenem satze hat sagen wollen, müssen wir nun vor allen dingen wissen, was an dieser stelle unter der Hercynia silva verstanden werden soll. Schweizer-Sidler fasst, jedesfalls um der Ptolemaeusstelle willen, die 'Hercynia silva' an unserer Tacitusstelle als die 'rauhe Alp' (so in der 3) oder den deutschen oder schwäbischen Jura' (so in der 5 aufl.). hätte Tacitus mit der 'Hercynia silva' hier die rauhe Alb gemeint, dann hätte er sich die nennung der 'Hercynia silva' selbst ersparen können: das einfache inter Rhenum et Moenum amnes hätte das gebiet nördlich des Rheins vom Bodensee bis Basel, östlich des mittleren Rheins, südlich des Mains bezeichnen können. aber die 'Hercynia silva' als 'rauhe Alb' würde die ostgrenze des gebietes angeben. die gebiete der Bojer, die ulteriora tenuere', könnte der leser sich nun nördlich des Mains denken: bei gutem willen aber wird derjenige leser, der über die ältern sitze der Bojer schon vorher unterrichtet ist, die gebiete östlich der 'Hercynia silva' verstelin. die ausdehnung des früheren gebietes der Bojer indessen wäre im gegensatz zu dem der Helvetier gar nicht angegeben (der leser, der bereits weifs, wo 'Böhmen' liegt, kann diese ausdehnung dem folgenden satze entnehmen: der leser aber, der nicht vorher unterrichtet ist, erfährt über diese ausdehnung nichts). aber Tacitus konnte bei seinen lesern unmöglich auf verständnis rechnen, wenn er mit der 'Hercynia silva'

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