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ner gesprengt und dadurch zum Rückzuge genöthigt werden 1). Hatte ein Treffen das andere durchbrochen und die feindliche Schaar durch

Fig.137. Schlacht Miniatur in der Heidelberger

Handschrift des wälschen Gastes.

ritten, so machte es dann Kehrt und ritt noch einmal zurück, vollendete die Niederlage des Schlachthaufens, wie sie beim Turnier 'zer volge (S. 139) dies geübt hatten. Ritter wie Fürsten griffen thätig in den Kampf mit

ein; Richard Löwenherz hat Wunder persönlicher Tapferkeit verrichtet, ja selbst Kirchenfürsten verschmähen es nicht, tapfer mitzufechten 2).

1) Ann. Colon. max. ad a. 1217: At Martinus commendator Palmele, parvus corpore, corde leo, vexillum dextra vibrans, clyppeumque sinistro lateri adaptans, galeato vertice parumper demisso, cornipedem acuto calcare pungens, ruiture gentis medium prorumpit in agmen; cui non minor ipso jungitur in pugna Petrus, magister milicie Templi, quos audacter sequitur non segnis turba suorum. Hic equus opponitur equis, hic ensibus ensis, hic clyppeus clyppeis, hic obruta casside cassis. Herz. Ernst 5542: Die vil smalen stige Wurden wît durchhouwen. — Wolfdietr. A 339: Die schar durchbrach der Krieche und Berhtunc dâ drîstunt. Rom. de Troie 9671: La bataille ot parmi percié.

2) Ann. Stadenses ad a. 1172: Christianus, Moguntinus archiepiscopus, imperialis aulae cancellarius et sedis apostolicae legatus, cum Brabantinis per Longobardiam et Tusciam omnia depopulans, Bononienses invasit et in equo residens, indutus thorace et desuper tunica iacinthina, habens in capite galeam deauratam et in manibus clavam trinodem, ipse in eodem proelio dicitur stravisse novem homines propria manu. Vidit Heinricus, scolasticus Bremensis, qui tunc 35 annorum notarius fuerat eiusdem Christiani, eundem archiepiscopum 28 melioribus Terrae dentes cum petra manu propria excussisse. Der Erzbischof von Mainz, Konrad von Wittelsbach, nimmt an der Belagerung von Braunschweig 1189 Theil (Ann. Stederburg. ad a. 1189): In cuius executione iam dictus Moguntinus ita se efficacem exhibuit, ut non iam episcopus sed magister militum esse videretur. Nam non pacem sed facem, non infulam sed galeam ostendebat; cimeteriorum et ecclesiarum depraedationem non consecrationem exemplo suo fieri monstravit; clavam vel fustem quo feriret, non virgam qua regeret vel sustentaret manu gerebat, caligis ferreis, quibus conculcaret, non purpureis, in quibus torcular solus calcaret, tibias circumdedit; tunica ferrea, non cilicina, induebatur; non mandatis karitatis, sed minis dirae hostilitatis dilatabatur, insidens equo rapido, freno spumantia stringens ora, evagatus ipse effrenis per latos campos perniciosissimae dissolutionis. Hiis armatus non regem sequebatur, sed praeibat, non compescebat sed compellebat ad iram. — Der Chanzler III, 1 (HMS. II, 390): Die pfaffen vürsten sint ir wirden teil beroubet: Vür infel helm, vür krumbe stebe slehte spieze unt sper, Vür stolen swert, vür alben plat sint in erloubet, Halsperc, gupfen, collier, barbel sint ir umbler; Missachel hin, her wapenrok, hin buoch, her schilte breit; Um munches blat ein krülle, ein kron umb nunnen houbet, Da umbe sweifet wariu hochvart, valschiu heilikeit. - Mar

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Reiterschlacht. Miniatur der Berliner Eneit-Handschrift.

(Aus Gesch. der deutschen Kunst von R. Dohme, W. Bode, H. Janitschek, C. von Lützow u. Jak. von Falke. G. Grote'scher Verlag.)

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Eigenthümlich ist die Auffassung, dass ein König zwar am Kampfe theilnehmen kann, dass es jedoch als frevelhaft gilt, die Hand gegen den Gesalbten des Herrn zu erheben '). Später spricht man zwar die Meinung aus, ein Ritter könne auch einem Kaiser als berechtigter Kämpfer entgegentreten 2), aber im Nibelungenliede wird das alte Herkommen noch erwähnt3). Im Biterolf sind dem Dienstmann drei Schläge gegen den König zu führen erlaubt, aber bei Verlust des Lebens und der Ehre kein einziger mehr1).

Fröhlich that Jeder seine Schuldigkeit; es ist der Ausdruck der Gesinnung, wie sie ein braver Mann jener Zeit hegte, wenn Wolfdietrich dem Heidenkönig Belian erwidert: 'Künig, eins mannes müssen sol er gerne tun. Ich nim ez uf min truwe, ez ist ein wistum: Waz der man mus liden, daz grif er frölich an, So kan im dester kumer an den werken missegan 5).'

Dies gilt vor allem von der Schlacht. Wer sattellos gemacht ist, der verhilft sich zu einem neuen Pferde; wer müde und abgespannt nicht weiter kämpfen kann, sucht aus dem Getümmel zu entkommen, ruht sich aus, aber kehrt, sobald er erholt ist, sicher wieder ins Gefecht zurück 6). Von Beispielen feiger Gesinnung erinnere ich mich nie etwas ner Str. XII, 2, 24: Nû sint die stôle worden swert, Die vehtent niht nâch sêlen wan nach golde. Wer hât iuch bischof daz gelert, Daz ir under helme rîtent, Dâ diu infel süenen solde? Iur krumber stap der ist gewahsen zeinem langen sper. Reimar von Zweter 129 (HMS. II, 200b): Der under stole vluochet, schiltet, bennet Und under helme roubet unde brennet, Der wil mit beiden swerten striten. Krzf. 7241: wa die Prelate also wihen, Aplazzes niht vertzihen, Unde alsuliches firmens ich wolde Twerhes weges nicht holde Sie haben unde ir sacrament, Die nach solchem sprengen gent. Ich weiz ouch, daz Sarrazin Irchul wihens nicht geheiligit sin.

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1) In der Schlacht von Brémule am 20. Aug. 1119 führt Guilelmus Crispinus einen Streich nach dem Haupte des fliehenden Franzosenkönigs Ludwig VI.; er wird gefangen und mit Noth vor dem Tode bewahrt. Order. Vital. lib. XII, c. 18: Nefariam enim temeritatem inchoaverat, qui dextram cum framea ferientem super caput levaverat, quod per pontificale ministerium sacro chrismate delinitum fuerat et regale diadema, populis gaudentibus Dominoque deo gratias et laudes concinentibus, bajulaverat.

2) s. Bd. I, S. 191, Anm. 1.

3) Siegfried sagt zu Ortwîn (Nib. Z. p. 18, 7): Ich bin ein künec rîche, sô bistu küneges man: Ja enzimt dir niht mit strîte deheinen mînen genôz bestân.

4) Siegfried spricht zu Heime (Biterolf 1088S3): 'Der von arde ein künec sî, Dem sult ir wan slege drî Biten und deheinen mêr; Wan ir sit' sprach der fürste hêr, 'Eines küneges eigen man. Ir sult von mir wîchen dan. Slaht ir ûf mich iht mêre, Ir verlieset lîp und êre.' Heime kehrt sich aber nicht daran. f. deutsch. Altth. XIII, 155.

5) Gr. Wolfdietr. 1131.

Vgl. Ztschr.

6) Troj. 31552: Hector gewan sô witen rûm, Daz er einen grâven hôch Ab sîme rosse nider zôch Und er dar ûf saz unde spranc. Die schar durchbrach er Schultz, höf. Leben. II. 2. Aufl.

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gelesen zu haben, denn auch der in den englischen Chroniken oft erwähnte Heinrich von Essex, der 1159 im Walliserkriege das königliche Banner bei der Schlacht von Coleshelle gesenkt oder gar fortgeworfen hatte, entschuldigt sich damit, er habe fest geglaubt, Heinrich II. sei gefallen 1).

IXT

Fig. 138. Hornbläser. Miniatur aus der
Handschrift: Alexandri Minoritae Apo-
calypsis explicata (K. u. Univ.-Bibl. zu
Breslau).

Hin und wieder brauchte man, die Stellung in der Schlacht zu verstärken, die Wagen des Trains, die dann zu einer Art Wagenburg zusammengefahren wurden 2). Die Mailänder hatten sogar ihre Wagen mit Sicheln beschlagen lassen, um die Erstürmung der Wagenburg möglichst zu erschweren 3). Von Streitwagen ist sonst nicht die Rede, nur die Littauer kämpften im Winter von Schlitten 1).

Heftig wogte der Kampf. Feuer sprühte von den getroffenen Helmen

unde dranc Durch ruowe bî der zîte, Wan er was von dem strîte Und von gedrange müede gar. Ûf der plânîe wunnevar Enthielt er verre dort hin dan, Biz daz er sîne craft gewan Und allez sîn gemüete wider. Dar nâch begunde er aber sider Sich flechten in der vînde schar. 1) Chron. Jocelini de Brakelonda p. 51.

2) Matth. Paris ad a. 1214 (die Franzosen vor der Schlacht von Bouvines): Dispositis aciebus infra ambitum bigarum et quadrigarum suarum. Guiart II 11106 (die Fläminge 1304 bei Monz-en-Pelve): En pluseurs lieus leur charroiz halent, Au rengier metent leur estuides; De chars et de charretes vuides Qu'à grant diligence ont atraites, Ont entre'us trois rengiées faites En tel sens par ordre commune Que le derrière de chascune Est mis, si con nous estimons À l'autre les deus limons. Cil renc, ceo vois-ge tesmoignant Ne sont pas joignant à joignant, Quant parfaite est la route d'eus, Ains puet on aler entre deus, Tant con ses trois rengiées durent, qui de lonc, à mon avis, urent Mil pas entiers et plus de trente. Li autre charroiz, à m'entente, Ordené si comme il devoit Au derrier bien cent pas tenoit, Tant iert leur route espesse et bele; Mès parmi ot mainte ruele Que de hardiz serjanz emplirent Cil qui la bataille atendirent.

3) Ann. Mediol. Lib. Tristicie 18 ad a. 1160: Secundo ergo die mensis Iunii Mediolanenses milites et pedites accepta poenitentia egressi sunt cum ducentis militibus Placentinorum, qui venerant in occursum Mediolanensium, ad Sanctum Romanum ad Quintum valde baldaciter cum carocero et aliis plaustrellis centum, quae Gui(n)telmus fecerat, quae quasi ad modum scuti facta fuerant et in fronte et in giro erant circumdata incidentibus ferris factis de falcibus predariis, eo animo et ea intentione, ut cum imperatore et eius exercitu dimicarent. In prima acie posuerant plaustrella, in secunda carocerum cum peditibus et sagittariis, in tercia cohorte milites cum vexillis et aliis signis, quarto loco Placentinos.

4) Livl. Reimchron. 7849 ff.

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