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den Simplon, Werke, worin sich die Kühnheit des Geistes unsrer Zeit am besten ausdrückt, so wie die in allen Rich, tungen die Alpen, die Appenninen und die Vyrennåen durch. kreußenden Straßen, sind mit der größten Thätigkeit ihrer Vollendung näher gerückt, und in gleichem Geiste hat man neue Plane zu den Kommunikationen von Mont. Genevre, vom Col de Tende, von Alexandrien nach Savona, von Ajacio nach Bastia und noch mehrere andere gefaßt.

Einem Hauptbedürfnisse des inneren Frankreichs kömmt die neu angefangene, um vier Tagreifen (für Fuhrleute) verkürzte Straße von Lyon nach Bordeaux entgegen. Sehr gewünscht und ihrer Ausführung nahe sind andere ähnliche in der Bendee, dem Elsaß, Brabant u. f. w. angefangene Unternehmungen. Nur allein in den umliegenden Gegenden von Paris sind jezt die Brücken von Bezons, Choisp und S vres angefangen, und die von Chareton wieder hergestellt worden; die Brücke zu St. Cloud wird ausgebessert. In seinem Innern ist die schöne Brücke von Jena bis zu dem Anfang der Brückenpfeiler gebracht, die St. Michelsbrücke von den Häusern, die sie versperrten, befreit, und die Uferplåte Napoleon und vom Louvre, zu Stande gebracht worden. Der Jenaer Uferplah geht bis über die Invalidenesplanade ; der Hafen von La Tapre wird auf großen und schönen Gundlinien errichtet. 1)

Um nun noch etwas weniges von ähnlichen großen Wer ten anderer Nationen zu gedenken; so bemerken wir an diesem Orte, daß unter andern in Holland durch ein am 7ten März zu Deventer erlassenes königliches Dekret befoh. len wurde, den Schipbeck in allen Jahrzeiten, von Deventer. bis an die Grenzen des Königreichs, schiffbar zu machen.

1) S. Die Darstellung des Reiches von dem Minister des Ins nern Grafen von Montalivet, dem gesetzgebenden Corps in der Sitzung vom 12. Dez. 1809 vorgelegt.

Aug. geograph. Ephem. Jahrg. 1809. May S. 44.

Einem andern Dekrete zufolge foll von Zwoll bis nach Iffel ein Kanal gegraben, und von der Mündung der Fffel gegen Westenwoort eine Straße gebaut werden. Nach einem dritten Dekrete vom nemlichen Tage soll die Regge für alle Jahrszeiten, von der Scheidung des Schipbecks an, bis an die' Vecht, schiffbar gemacht werden. – Nach anderen Dekreten vom 11. März soll die Vecht in allen Jahrszeiten, von ihrer Mündung an, bis an das Ende des Königreichs, und der Fluß Aa, der Almeloo durchströmt, fürs ganze Jahr schiffbar gemacht werden. Der Minister vom Innern foll untersuchen, ob das Wasser zwischen Almenloo, Alden, raal, und Twicheloo hinreichend ist, um die Aa fortzufüh. ren, und mit dem Kanal zu verbinden, den man zwischen Delden und Entschede zu graben Willens ist. Alle diese Arbeiten sollen durch Admodiation ausgeführt werden. 1)

Denkwürdig aber insbesondere waren die mit aller An Frengung fortgefeßten Arbeiten in der Schweiß an der Linth. Die in dem Spätjahre von 1809 dazu überaus günstige Witterung hat den Fortgang derselben wesentlich befördert, so daß am 22. Dezember der mehr als 4000 Fuß lange Schäniffer Kanal geöffnet werden konnte, und dieses gieng so schnell von skatten, daß man um 2 Uhr noch trocken durch den neugegrabenen Kanal, und um 3 Uhr trocken durch das alte Linthbett wandlen konnte; das neue Kanal bett war 8 Fuß tiefer, als das alte Bett, daher der Strom bey der ersten kleinen Oeffnung, die ihm gegeben ward, auf einmal als ein Wasserfall in den Kanal fürzte, und alles, was er auf seinem Wege fand, mit sich fortrif. Merkwürdig ist der Umstand, daß die Linth aus dem neuen Kanal mit solcher Lebhaftigkeit ausfließt, daß sie unter dem felben dem Wasser schnelleren Lauf mittheilte, als es vorher hatte, wodurch denu dieses unter dem neuen Kanal sogleich 3) S. Aug. Zeit. Jahrg. 1809 April. Nro. 97.

um 2 Zoll fiel. Die Linth fließt gegenwärtig bereits in einer Strecke von 14000 Fuß in dem neuen Bett. Der un tere Theil desselben von 9000 Fuß Länge ist vollkommen gerade, und ersetzt eine Strecke von 12500 Fuß des alten Linthlaufs; also hat nur allein bey dieser Abtheilung, eine Abkürzung von 3500 Fuß Statt. 1)

C. Durch neue oder durch Bekanntmachung älte. rer zur Erweiterung der Natur und Völkerkunde lehrreichen Reiseunternehmungen.

Die merkwürdigste Reiseunternehmung in dem Jahre 1809 ist unstreitig eine durch die Russisch Kaiserliche natur. forschende Gesellschaft auf ihre Kosten veranstaltete neue Untersuchungs- und Entdeckungsreise nach Sibirien, welche 3 Jahre dauern soll und am 9. Februar 1809 wirklich ihren Anfang genommen hat. Die Reisegesellschaft besteht aus dem durch seine Beschreibung von Planen bekannten Geogno. ften und Orycktognoften Tauber, Professor Adjunkten an der Universität zu Moskau; dem ebenfalls durch seine praktische Kenntnisse und vielen Reisen in Deutschland, Frankreich, Schweden und England bekannten Orycktognosten J. Mohr, und dem Botaniker und Chemiker Helm, der auch schon mehrere neue Pflanzen und chemische Analysen beschrieben hat. Die drey genannten Gelehrten werden von zwey ihrer Zöglinge Kotoroff und Lesliusky begleitet, und find nicht nur mit Allem, was zu einer solchen Unternehmung erfor dert wird, mit Büchern, Karten, physischen und anatomischen Instrumenten, einem chemischen Apparate u. s. w. hinlänglich ausgerüstet, sondern es ist ihnen ausserdem auch ein geschickter Zeichner nebst noch mehreren Personen zu Hilf, leistungen aller Art, wie zum Ausstopfen von Thieren und Vögeln u. s. w. zugegeben worden.

1) S. Allg. Zeit. Jahrg. 1810 Jånner. Nro. 24.

Im ersten Jahre soll die Auralsche, im zweyten die Daurische Gebirgskette der Gegenstand ihrer Untersuchungen seyn; auch werden sie, wenn es die Umstände gestatten, Kamtschatka besuchen. Die Gesellschaft, unter deren Auspicien diese Unternehmung veranstaltet worden ist, glaubt sich von dieser zu desto größeren Erwartungen berechtiget, da die drey genannten Männer sich nicht bloß durch ihre Kennt nisse und ihren Eifer für die gute Sache selbst auszeichnen, sondern auch überdieß durch die Bande einer vertrauten Freundschaft mit einander verbunden, und mehrere Mitglie der durch Partikularbeyträge darauf bedacht sind, die Ge sellschaft in ihren numerårischen Anstrengungen zu erleich tern. 1)

Eine andere Gesellschaft von Reisenden, welche der Gou verneur Lord Caledon schon früher in das Innere von Süd, Afrika abgeschickt hatte, war zu Anfang des Jahrs 1809 über den 25ften Grad der Breite und den 21ften der Långe von Greenwich hinausgekommen, und hatten ihre Richtung nach den Portugiesischen Niederlassungen in Manomotapa genommen. Den an den Lord Caleton eingelaufenen Berich ten zufolge sollen die Länder, welche die Gesellschaft bis da hin durchreiset hatte, sehr fruchtbar und von friedfertigen Bollskämmen stark bewohnt seyn, welche Lust åusserten, Handelsverbindungen mit dem Kap anzuknüpfen. Alle Flüsse, über welche diese Reisenden gekommen find, oder deren Quellen sie gesehen haben, laufen nach Westen. Neue Thierarten hatten sie nicht entdeckt, aber in dem Lande, in dem sie sich nun befinden, waren die Kameele schon ziemlich häufig. 2)

1) S. Miszellen für die neueste Weltkunde. Jahrg. 1809. July Nro. 53. S. 212.

2) S. Auszug eines Schreibens vom Kap der guten Hoffnung vom 23. July 1809. In den Allg. geograph. Ephem Jahrg. 1810. Jänner S, 123.

Auffer jenen größeren Gesellschaften suchten auch einzelne Edle nach gleichgroßen gemeinnüßiges Zwecken zu ftreben, und bey nicht minder gefahrvollen Reiseunternehmungen ei gene und fremde Wißbegierde zu befriedigen. So konnte unter andern bey dem gelehrten Doktor Seezen, einen der berühmtesten Reisenden neuerer Zeit, dessen Wanderschaften wir im Jahre 1808 schon rühmlich gedacht haben, 1) bey allen den vielen Mühseligkeiten, die er schon ertragen hatte, dennoch der brennende Eifer zu neuen Entdeckungen und interessanten Untersuchungen in dem weiten, an manchen Stellen noch unbebauten Felde der Kunst und Wissenschaft, keineswegs erkalten. Noch will sein forschender Blick an Gegenden und Gegenständen, deren Beschreibung dem Geographen und Statistiker, so wie dem Kunstfreunde gleich wichtig werden muß. Schon ist uns aus feinen im Jahre 1809 fortgesezten Mittheilungen, womit er manche seiner verehrten Freunde in Deutschland erfreut, unter andern so viel bekannt geworden, daß er seit kurzem in der Nähe des todten Meeres die Ruinen einer alten Stadt Dscherasch (vermuthlich das alte Gerasa in Decapolis) entdeckt habe, und zwar namentlich die Reste einiger öffentlichen Gebäude, die mit denen von Baalbeck und Palmyra wetteifern kön nen, zwey prächtige Amphitheater, einige Ballaste und Tem pel, daß er einen großen Theil des Jahres in Mecka zubrachte und mit dem Ende des Monats November im Be. griffe ftand, seine Pilgerreise nach Medina anzutreten. 2)

Der durch seine naturhistorischen Untersuchungen an den Küsten des Eismeers bekannte Russische Kollegien Assessor Hedenström, der zu Beschreibung dieser Länder von dem

1) S. Geist der Zeit. Jahrg. 1808. S. 30,

2) S. Ein Schreiben desselben d. d. Dschidda den 23. Novemb. 1809. In Zachs monatl. Korresp. Jahrg. 1810, August Nr. 17. S. 190.

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