Obrazy na stronie
PDF
ePub
[ocr errors]
[blocks in formation]

Gislebertus der Bogen genannt 1). Daraus folgt, dass Viollet-le-Duc mit Unrecht das Fig. 114 und 115 abgebildete Geschütz, das ich für einen Tribok halte, Mange genannt hat. Mit der Bogensehne ist ein Stein schwerlich zu schiessen, wohl aber konnte durch dieselbe eine Art Löffel bewegt und dadurch der in diesen Löffel gelegte Stein geschleudert werden. Viollet-le-Duc hat mit grossem Scharfsinn auch eine Reconstruction dieser Maschine versucht (a.a. O. V, 222; Fig. 125.126).

Die Hauptsache ist der Balken A, der von gedrehten Seilen gehalten wird; dieselben werden angezogen vermittelst des Schraubenschlüssels B und in Spannung erhalten durch das Zahnrad C, das durch

Fig. 126. Mange. Nach Viollet-le-Duc.

eine Sperrfeder festgestellt wird. Die Seile gehen durch zwei Ringe. die mit dem Zahnrad zusammengeschmiedet sind (D). Die Kraft der Bewegung wird gesteigert durch die beiden elastischen Bogen E, die an dem Querbalken F befestigt sind. Mit der Welle G zieht man den Balken A; ist dies hinreichend geschehen, so lässt man den eisernen Haken I los (s. das Detail bei K), der Balken schnellt zurück, schlägt mit aller Gewalt gegen den Querbalken F und entsendet das in den Löffel L gelegte Geschoss. M zeigt den Durchschnitt des Balkens. Bei O sind Haken angebracht, die dazu dienten, das Geschütz in seiner Position festzuhalten. Seile wurden mit eingerammten Pfählen verbunden und um diese Haken geschlungen.

milites armatos inter maiores civitatis iuxta principalem ecclesiam . . . stantes uno ictu percussisse necique dedisse.

1) Chron. Hanon. 1195: Locum acquisivit pro machina, que manghenellus dicitur arcus, per quam machinam ipsi castro insultus faciebat.

[blocks in formation]

Manga), Mango 2) oder Manganum3) (mhd. mange) 4) ist die gewöhnliche Bezeichnung für dies Geschütz; Mangonellus) scheint eine kleinere Art desselben zu sein. Die Türken haben übrigens auch diese Maschine gebraucht und vielleicht gar in irgend einer Weise verbessert. „Nunc Mangonellus Turcorum more minora Saxa rotat" sagt Guilelmus Brito (Philipp.; Duchesne V, 116). Gegen die Petraria, das schwere Geschütz, gehalten, erscheint der Mangonellus als eine leichtere Art von Steinschleuder; er wirft Steine kleineren Kalibers").

1) Otto Frising. (Ragew.) IV, 47 (Belagerung von Crema 1159): Effrenatis vero animis princeps obsistentium putans obsides eorum machinis alligatos ad eorum tormenta, quae vulgo mangas vocant, et intra civitatem novem habebantur, decrevit obiciendos.

2) Vgl. S. 344, Anm. 6. Ann. Egmund. 1159: Trajectenses. . mangenam constituentes turri applicuerunt eamque cotidie lapidibus impetentes destruxerunt instantissime annitentibus ad hoc mangonibus et cuiusque officii hominibus; 1153: Murus arietibus et mangonibus impulsa.

3) Guil. Tyrius III, 5: Jaculatorias, quas vulgari appellatione mangana dicunt, et petrarias sub omni celeritate fabrefieri. Ann. Veron. 1237: et cum castrum (S. Bonifacii) obsiderunt cum novem manganis et pluribus tortorellis seu mangonellis.

4) Alexanderl. 1195: Unde hiez mangen richten Und tête die turme brechen Mit sturmes gewalt. Schiere wurden da gestalt Zvô und sibinzich mangen Mit hurden behangen, Gemannet und geseilet; Di wurden in drî geteilet Und wurden getriben zô der burch; Dô wâre dâ eines friden durht. In di burch wurfen si dô Beide, spâte unde frô Criechis fûr unde wite, Daz was Alexandris site; Criechis für cunder wirken Unde ne liez daz niemanne merken, Von wilhen listen daz quam, Daz iz in den wazzere bran. Daz warf er in zô der burh, Dâ mite branter di turme durch Unde manigen herten stein. Én. p. 189, 2: Mangen hiez er rihten, Seilen unde mannen. Parz. 212, 9: Ez giengen ûf in slege grôz: Die wârn wol mangen steins genôz. Sus antwurt im des landes wirt: 'Ich wæn dich mangen wurf verbirt: Wan dâ für ist mîn triwe pfant. Hetest et fride von mîner hant, Dirn bræche mangen swenkel Brust houbet noch den schenkel'.

Ottokar von Steier DCXCI: Dy do warffen mit den mangen, Si tribens so langen, Unz daz rinkchmawr und turn Von den wurffen verlurn Paydew wer und arker, So daz sy niemen mer Vor schusszen mocht enthalden. 5) Vgl. Anm. 3. Ann. Magdeb. 1147: Magnelli.

[ocr errors]

Joh. Turon. Hist. Gaufredi

ducis Norm. (Bouquet, Rec. XII, 528): jaciunt fundibulariae et petoritae (petrariae ?), mangonelli jaculantur. Matth. Par. 1097; 1242; 1248.

Qui tost orent fait mangoniaus.

Norm. 3987.

[ocr errors]

Phil. Mousques 25883.

Rom. de Brut 330:
Chron. des ducs de

6) Guil. Brito, Philipp. VII (Duch. V, 180): Interea grossos petraria mittit ab intus Assidue lapides mangonellusque minores, Et pugillares iacit improba dextera petras. Gisleberti Chron. Hanon. (Belagerung von Bouvines 1188): Muri eorum usque ad turrim per manghenellum diruti sunt, preparata autem alia machina scilicet petraria et in illa turri insultum faciente obsessi milites castellum reddiderunt. Doon p. 338: Àj lundi matin a fet ses gens armer; Ses engins fet as murs maintenant aporter, Pierrez et mangonniax à grant forche drecier. — Chron,

[blocks in formation]

Aber wir müssen uns nicht vorstellen, dass die Geschosse, welche alle die genannten Maschinen schleuderten, rohe Felsblöcke und Feldsteine waren; sie wurden für den Gebrauch sorgfältig behauen und gerundet'), und manche noch vorhandene Steinkugel mag für diese Geschütze ursprünglich bestimmt gewesen sein. Wie man sie wog und nach dem Gewichte zu verwenden verstand, das habe ich schon oben erwähnt. Bis drei Centner schwere Steine konnten von einem Trîboc geworfen werden2). Bei der Belagerung des Schlosses Valckenburg wurden auf 27 Wagen die nöthigen Steine aus Egenburg geholt: „Daz man... Chainen stain dar mocht pringen Hinden siben schillingen" (Ottokar v. Steier DCXCI). Auch Bleimassen, in Töpfe gegossen, waren statt der Steinkugeln zu gebrauchen 3). Besonders gefährlich musste es sein, wenn ganze Bienenstöcke durch die Maschinen auf die Feinde geworfen wurden; es scheint dies ein beliebter Streich gewesen zu sein1). Natürlich zerschellte beim Niederfallen der Korb und die Bienen fielen nun gereizt über Menschen und Pferde her und konnten da grossen Schaden anrichten. Mit den Wurfmaschinen wurden dann auch Brandstoffe, griechisches Feuer geworfen (vgl. S. 339 Anm. 1 und S. 347 Anm. 4), ja man verstand eine Art Bomben zu construiren. Johannes Turonensis erzählt ), dass Gottfried Plantagenet Monasteriolum belagerte und dass er bei dieser Gelegenheit den Vegetius consultirte. Zwei Mönche treffen ihn grade bei dieser Lectüre und finden die Stelle aufgeschlagen, wie ein Thurm schnell eingenommen werden soll. Der Feldherr versichert, er wolle

des dues de Norm. 3987: Mangoneaus drecent e pereres E mult firent arbalesteres, Barres, lices, retenemenz. Aye d'Avignon p. 42: Et Karles l'emperere fait charroiier le fust, Les pins et les loriers et les chesnes branchus, Et mistrent mangonniax et les perrières sus.

1) Guiart. I, 1343: Charpentiers engins rechapuissent, Mariniers de cordes chevissent, Maçons pierres aréondissent; I, 3294: Giètent mangoniaus et perrières La grosse pierre aréondi.

2) Anelier, Guerre de Navarre 3477: E'ls trabuquetz getan peyras de tern quintal; cf. 3918.

3) Alix. p. 81, 11: Alixandres commande ses perieres drecier; De pos tous plains de plone fet tant dedens lancier.

4) Guil. Tyrius V, 9: Lapides, ignem et plena apibus alvearia, calcem quoque vivum. Godefr. de Bouillon 26887: Et ly engignéour se vont apparellant Et s'ont les vaissiaus d'ès, par contrepois pesans, Ordené justement sans iestre variant À .xxv. engiens qui furent en estant, Xxv. vaissiaus d'ès, c'on va mousques nommant, Vont tont à une fois contre la mur giettant Et ly vaissiel se vont encontre mont volant. Dessus les Sarrasins vont les mousques rampant, Ès orelles, ès yeux et ou nés par devant Leur entroient les mousques, qui les vont destraignant Les orelles menguënt et vont les yeux crevant.

5) Hist. Gaufr. ducis Norm. (Bouquet XII, 528).

Bauwerke zur Belagerung.

349 die Kriegslist am nächsten Tage probiren. „Er liess also ein eisernes, mit eisernen Bändern beschlagenes Fass (cadus), an dem eine starke Kette hing, mit Nuss-, Hanf- und Leinöl füllen und die Oeffnung des Fasses mit einem starken eisernen Deckel und eisernen Nägeln verschliessen, dann dasselbe so lange in einen Ofen stecken, bis es vor grosser Hitze ganz glühend geworden ist und das siedende Oel im Innern aufwallt, dann herausnehmen, die Kette mit Wasser abkühlen und an den Wurfbalken (contus) eines Mangonells befestigen." Die Bombe wird geworfen, platzt und zündet das Holzwerk des Thurmes an. Im Vegetius kann ich eine solche Stelle nicht finden.

Die Köpfe der beim Ausfall Gebliebenen warf man wohl auch den Belagerten zu1), ja es kam vor, dass man lebende Gefangene so in die Stadt zurückbeförderte 2).

Die Wurfmaschinen und ihre Bedienungsmannschaft wurden gegen die Geschosse der Feinde wieder durch Schanzkörbe und Palissaden geschützt 3).

Mit allen diesen Geschützen konnte man einer Festung wohl schon vielen Schaden thun, die Wehrgänge und Zinnen der Mauern und Thürme zerstören, die Vertheidiger von ihnen vertreiben, aber wenn die Burg sonst gut verproviantirt war, liess sich eine solche Beschiessung schon aushalten; sie allein konnte nur wenn die Belagerten den Muth verloren, sonst aber gewiss nicht, den Fall der Festung herbeiführen. Für die weiteren Schritte ist jedoch die Beschiessung von ausserordentlicher Wichtigkeit.

Im neunzehnten Capitel schildert Aegidius Colonna die Fortsetzung der Belagerung. „Es erübrigt, über den Angriff zu sprechen, der durch Bauwerke erfolgt, welche an die Mauern der belagerten Burg oder Stadt herangetrieben werden. Bauwerke dieser Art werden in vier Gattungen unterschieden: Widder, Häuschen (vineae), Thürme und Mäuschen (musculi). Widder wird nämlich ein hölzernes Schutzdach genannt, das mit rohen Häuten bedeckt ist, damit es nicht vom

1) Chans d'Antioche II, 37: Li nostre s'en tornèrent bant et lie et joiant. Puis ont pris les testes de la gent mescréant, El mangonel les metent no Chrestien vaillant, En la cité de Nique les jetent en lançant. — Vgl. Albertus Aquensis III, 46.

2) Percev. 38225: Mener le fis tost et isnel Lassus, à icel mangonel Que vous véés le fis gietier Et au tref le fis balancier Ainsi armés com il fu pris.

3) Guil. Brito, Philipp. VII (Duchesne V, 179): Et ne de muris iactu venientia crebro Spicula cum telis vibrantibus atque sagittis Artifices laedant et qui tormenta trahentes Jactibus insistunt, paries mediocriter altus Texitur inter eos et moenia vimine lento, Cratibus et palis, ut eos tutetur et ictus Excipiat primos frustrataque tela repellat.

350

VI. Bauwerke zur Belagerung.

Feuer verbrannt wird. Unter dieses so mit Häuten bedeckte Schutzdach, das fest gezimmert ist, damit es nicht von Steinen zermalmt wird, setzt man innerhalb einen Balken, dessen Kopf mit Eisen beschlagen ist. Deshalb heisst er Widder, weil er durch den Eisenbeschlag eine sehr feste Stirn zum Stossen hat. Dieser Balken hängt mit Stricken oder eisernen Ketten an dem hölzernen Schutzdache, geht nach Art eines Widders etwas zurück und stösst dann heftig gegen die Mauern der belagerten Festung und zerstört sie. Wenn die Mauer durch viele Stösse dieses eisernen Balkens getroffen ist, ihre Quadern lose zu werden anfangen, dann steckt man an dessen Kopf ein wie eine Sichel gekrümmtes Eisen und reisst damit die losen und die zerschellten Steine aus der Mauer, die dadurch schneller durchbohrt wird... Ein anderes Gebäude zum Bestürmen von Festungen nennt man Vinea; Einige nennen es auch Kater (catus). Es wird dies aus starken und dicken Planken in doppelten Lagen aufs Beste gezimmert, oder man hat eine doppelte Zimmerung, damit es nicht durch darauf geworfene Steine zerschmettert wird. Mit rohen Häuten wird es gleichfalls bedeckt, dass es vom Feuer nicht Schaden leidet. Gewöhnlich ist ein solcher Bau acht Fuss breit und sechszehn Fuss lang, so hoch dass Männer darin bequem stehen können. Dies so grosse oder auch grössere Gebäude ist auf allen Seiten gut zu verwahren und an die Mauern der belagerten Feste heranzuschieben, und unter ihm geborgen. untergraben die Leute die Mauern. Nützlich ist dies Bauwerk, wenn die belagerte Festung so gelegen ist, das es an die Mauern selbst geschoben werden kann. Die dritte Art sind die Thürme oder Burgen. Denn wenn weder durch die Widder noch durch die Vineae die belagerte Festung erobert werden kann, muss man das Mass jener Festungsmauer nehmen und nach diesem Masse hölzerne Thürme oder Burgen erbauen, die zum Schutze gegen Feuer mit rohen Häuten bedeckt werden. Mit diesen hölzernen Burgen greift man die Festungen in zweierlei Weise an. Erstens mit Steinwürfen. Denn wenn die Höhe der Burgen die der Mauern, ihre Wehrgänge (curriculae) und Zinnen überragt, so werden sich die in der Burg zu denen in der Festung grade so verhalten, wie die in der Festung zu denen, die unter ihnen auf der Erde sind. Wiederum legt man bei solchen Burgen Fallbrücken an, auf denen man zu den Mauern der belagerten Festung hinübergeht. Die Höhe der Mauern kann man in doppelter Weise ermitteln. Man bindet einen leichten Faden, dessen Länge bekannt ist, an einen Pfeil, schiesst denselben an die Mauer der Festung und bestimmt so die Länge des Schattens. Zur selben Stunde, in der die

« PoprzedniaDalej »