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masus aber aussagt, Hippolytus solle immer Presbyter geblieben. sein1, so deutet das wohl auf eine bewusste Berücksichtigung des catalogus Liberianus, der von der Verbannung des Presbyters Hippolytus nach Sardinien bereits i. J. 235 gemeldet hatte.

Beruht im Liberianischen Kataloge die Bezeichnung des Hippolytus als presbyter auf gleichzeitiger Fixierung, so bezeichnet sie seine Stellung, wie die römische Gemeinde sie nach Aufgabe seiner Ansprüche an das Bisthum anerkannt hat; eine Stellung, die er wahrscheinlich schon vor seiner Erhebung zum Gegenpapst bekleidet hatte. Wäre Hippolytus Bischof von Portus gewesen, so wäre es einfach unverständlich, wenn ein gleichzeitiges, zu officieller Gültigkeit gelangtes Document der römischen Kirche ihn als Presbyter bezeichnete. Und wer, um das Bisthum von Portus zu halten, auf die Möglichkeit hinweisen wollte, dass der Ausdruck presbyter erst dem Redactor der liberianischen Zeit angehören könne, wird die Frage beantworten müssen, warum man denn in aller Welt aus dem episcopus Portuensis, den die ursprüngliche Fassung, den die Quelle des Liberianus dann doch genannt hatte, einen Presbyter gemacht habe. So zeigt sich denn auch hierin die Wahrscheinlichkeit des römischen. Episkopates.

Indessen könnte ich es immerhin begreiflich finden, wenn Leute, die lieber beim Zweifel stehen bleiben, als Wahrscheinlichkeitsgründe gegen einander abwägen, sich einer bestimmten Meinung überhaupt enthalten wollten; weniger verständlich aber ist mir eine positive. Entscheidung, die für das Bisthum von Portus fällt.

1 Hypolitus fertur, premerent cum iussa tyranni presbyter in scisma semper mansisse Novati.

2 Allerdings nicht für BUNSEN, der sich damit hilft, dass er den Bischof von Portus zugleich römischen Presbyter sein lässt; wogegen DÖLLINGER S. 105 ff. zu vergleichen ist.

ZWEITES STÜCK.

Abfassungszeit und Veranlassung der Bücher des
Origenes gegen Celsus.

Die Bücher des Origenes gegen Celsus sind nach der Angabe des Eusebius unter Philippus Arabs geschrieben, zu einer Zeit, da der Glaube sich mächtig ausbreitete und überall die christliche Lehre offen reden durfte; Origenes sei damals über sechzig Jahre alt. gewesen. Seine Geburt fällt, wie wir oben S. 162 A. 1 gesehen haben, in das Jahr 185; im Jahre 245 hat er sein sechzigstes Jahr vollendet und in höherem Alter, aber noch unter Philippus, die Bücher gegen Celsus geschrieben. Eusebius lässt dieselben also zwischen 246 und 249 entstanden sein. An seiner Angabe halten die neueren Gelehrten mit einer einzigen Ausnahme im Wesentlichen fest.

Nur DOULCET3 hat geglaubt, sich von dem Ansatze des Eusebius befreien und eine neue Chronologie aufstellen zu sollen. Er lässt den Origenes noch unter Severus Alexander die Bücher gegen Celsus schreiben und bald nach deren Abfassung die Ermahnung

1 Euseb. h. e. VI 36, 1. 2.

2 MOMMSEN, Röm. Gesch. V, 1885, S. 549: Geschrieben um 250. OTTO HEINE, Über Celsus ans óyos. Philologische Abhandlungen. Martin Hertz dargebracht. Berlin 1888 S. 198: Da . . . Origenes seine Widerlegung nach Eusebius 6, 36 unter Philippus Arabs um 248 angefertigt hat. FRIEDLAENDER, Sittengeschichte Roms I, 1888, S. XXVII: Origenes schreibt gegen Celsus zw. 247 und 249. USENER, Religionsgeschichtliche Untersuchungen I, 1889, S. 12: Dieses Werk, sowie den . . . Commentar zu Matthaeus hat Orig. in den letzten 8 bis 9 Jahren seines Lebens, „über 60 Jahre alt“, also nach 245 und vor 254 (Euseb. h. eccl. 6, 36) verfasst. Meine eigene Untersuchung ist im August 1887 geführt und niedergeschrieben worden.

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3 DOULCET, Essai sur les rapports de l'église chrétienne avec l'État romain, Paris 1883, p. 162.

zum Martyrium an Ambrosius und Protoktetus richten. Was ich gelegentlich der Christenverfolgung des Maximinus Thrax über die. exhortatio bemerkt habe, überhebt mich der Nöthigung, mich ihrer Datierung wegen mit DOULCET in eine Discussion einzulassen; und die ungenügende Motivierung der neuen Ansetzung des apologetischen Werkes hat bereits OVERBECK1 getadelt. ,,So zu sagen mit einem Federstrich wird mit der ganz neuen Datierung der Schrift des Origenes gegen Celsus vor 228 das in diesem Falle gewiss nicht leicht zu nehmende Zeugniss des Eusebius beseitigt, überdies ohne die geringste Überlegung, ob die allgemeine Chronologie der Schriften des Origenes die neue Ansetzung gestattet."

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Man würde allerdings genöthigt sein,. die Bücher gegen Celsus vor die maximinische Verfolgung zu setzen, wenn dieselbe eine allgemeine und umfassende gewesen wäre, die viele Opfer gekostet hätte; denn Origenes sagt hier2, dass bis dahin erst wenige und sehr leicht zu zählende Christen bei bestimmter Gelegenheit für ihre Religion den Tod gelitten hätten. Aber anderswo hat Origenes eben von den maximinischen Zeiten berichtet und zugleich erklärt, es habe bisher wohl partielle, aber noch keine allgemeineren Verfolgungen gegeben. Die maximinische Verfolgung hat eben wenige Opfer gekostet. Dagegen kann man allerdings behaupten, dass die Bücher gegen Celsus ebensowenig wie diese Stelle des Matthäuscommentars nach dem Ausbruch der decischen Verfolgung hätten geschrieben werden können; und Origenes selber bestätigt es, wenn die von Celsus besprochene Eventualität, dass eine verständige Regierung, um nicht selber unterzugehen, einmal daran denken könne, das ganze Geschlecht der Christen auszurotten, für ihn gar nicht in Betracht kommt. Für die beiden genannten origenischen Schriften bezeichnet die Regierung des Philippus Arabs einen terminus post quem non.

Sodann wird es sich aber fragen, ob nicht die Bücher gegen Celsus noch bestimmtere Fingerzeige für eine chronologische Fixierung bieten; dass sich in ihnen nichts finde, weswegen man der Datierung des Eusebius nicht glauben könnte, hat MOSHEIM durch

Göttingische gelehrte Anzeigen 1884 I S. 365.

* Origen. c. Cels. III 8 p. 261 Lomm. ὀλίγοι κατὰ καιροὺς καὶ σφόδρα εὐαρίθμητοι ὑπὲρ τῆς Χριστιανῶν θεοσεβείας τεθνήκασι.

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Origen. in Matth. comm. ser. 39, vol. IV p. 270 LOмM.; vgl. oben S. 224

A. 2; S. 225 A. 1. 4 Origen. c. Cels. VIII 71 p. 216 sq.

5 Origenes wider Celsus, Hamburg 1795, Vorrede S. 57.

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aus zutreffend bemerkt. Aber man kann weiter gehen und Bestätigungen beizubringen suchen.

Der Umstand, dass Ambrosius es gewesen, der den Origenes zur Abfassung dieser Widerlegung des wahren Wortes veranlasst hat1, scheint auf die persönlichen Erfahrungen desselben unter Maximinus hinzuweisen. Wer selber in der Gefahr geschwebt hatte, wegen seines Christenthums verfolgt zu werden, dem lag es besonders nahe, eine Rechtfertigung der christlichen Lehre in der Abwehr eines heidnischen Angriffs zu suchen. In der That finden sich mehrfach dieselben Gedanken in der exhortatio und in den Büchern gegen Celsus variiert. Einiges, was die exhortatio in knapper Kürze behandelt, finden wir in den Büchern gegen Celsus mehr ausgeführt und umgekehrt; aber hieraus lässt sich noch kein bestimmter Schluss auf die Priorität des einen oder des anderen Werkes ziehen. Denn eine knappere, dem Moment sich anpassende Behandlung für die exhortatio auf Grund einer früheren und ausgeführteren Erörterung scheint an sich eben so möglich wie eine spätere breitere Ausführung des ursprünglich in grösserer Kürze Behaupteten. Dagegen wird man darauf allerdings hinweisen dürfen, dass nach der langen Ruhepause, die nach der septimischen Verfolgung eingetreten war, erst die Drohungen Maximins wieder Anlass zu einer Betrachtung darüber boten, ob der Götzendienst und die Theilnahme am Opfer für ein Adiaphoron gelten dürfe2, ob Juppiter und Sabaoth nur zwei Namen desselben Wesens seien3, ob überhaupt die Namen 9έoɛ oder qúou existierten. Auch bei dem Glücke des Kaisers dürfe man nicht schwören. Und die Worte Jesu ,,man wird euch vor Statthalter und Könige führen um meinetwillen in der Polemik gegen Celsus? in erster Linie als Zeugniss für die Weissagungskraft des Heilandes anzuführen, hatte ebenfalls die maximinische Verfolgung als besonders nahe liegend an die Hand gegeben. Dagegen wird man wohl

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Origen. c. Cels. prooem. p. 12; VIII 76, p. 225.

2 Origen. exh. 45 p. 298 sq. vgl. Origen. c. Cels. VI 11 p. 319; VIII 30 p. 149. 3 Origen. exh. 46 p. 307 vgl. Origen. c. Cels. V 46 p. 253; VI 39 p. 371; V 46 sagt Origenes ausdrücklich, dass er und seine Genossen lieber alle Martern aushalten, als Zeus als Gott anerkennen wollten; denn Zeus und Sabaoth sei nicht dasselbe. Hier ist die Anknüpfung an die exhortatio und die Priorität derselben deutlich. Über Apollo Sonne und Artemis Mond vgl. Origen.

exh. 46 p. 305 und Origen. c. Cels. IV 48 p. 77.

* Origen. exh. 46 p. 302 vgl. Origen. c. Cels. I 24 sqq. p. 50 sqq.

5 Origen. exh. 7 p. 240; 40 p. 290 vgl. Origen. c. Cels. VIII 65 p. 206 sqq.

6 Matth. 10, 18. 7 Origen. c. Cels. II 13 p. 158 sq.

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die Rücksicht auf den von der syrischen Dynastie begünstigten Sonnenkultus darin erblicken dürfen, dass ausdrücklich eingeschärft wird, die Sonne sei nicht anzubeten, weil sie selber ein Geschöpf sei.1

Muss es demnach für wahrscheinlich gelten, dass die Bücher gegen Celsus bereits die maximinische Verfolgung, dass sie die Ermunterung zum Martyrium voraussetzen, so ergiebt sich weiter, dass sie auch unter der Regierung des Maximinus selber nicht geschrieben sind. Origenes frohlockt darüber, dass die christliche Lehre jetzt mit aller Offenheit verkündigt werden darf2, und dass die Christen inmitten der Welt, die sie hasst, sich wunderbarer Weise des Friedens erfreuen.3 Dieser Friede der Welt mit den Christen werde wohl noch so lange halten, bis die Dämonen sich von den Niederlagen, die sie durch die Märtyrer erlitten, erholt hätten und wieder zu Kräften gekommen wären.1 Freilich sei zu fürchten, dass die Sicherheit der Christen nicht mehr lange dauern werde, da die Heiden bereits unzufrieden damit würden, dass die Regierung nicht mehr wie vor Jahren die Christen bekämpfe.5

Schon diese letzte Bemerkung führt uns in eine von der maximinischen Vorfolgung nothwendig durch eine Reihe von Jahren getrennte Zeit und schwerlich in die letzten Jahre der den Christen gegenüber indifferenten gordianischen Regierung, sondern in die Zeit des Kaisers Philippus. Dies Ergebniss steht durchaus im Einklang mit den Resultaten, zu denen die Verweisungen der Bücher gegen Celsus auf die schriftstellerische Thätigkeit des Origenes führen.

Auf eine längere gelehrte Thätigkeit weist Origenes bereits im Anfang seines Werkes hin.6 Seine Erklärung der Schöpfungsgeschichte, den noch zu Alexandrien geschriebenen Anfang seines Genesiscommentars, bezeichnet er als vor geraumer Zeit nach seiner damaligen Einsicht abgefasst ; auch der Exoduscommentar

1 Origen. exh. 7 p. 244 vgl. Origen. c. Cels. V 11 p. 183.

* Origen. c. Cels. VII 26 p. 41 (ή πρόνοια) τὰ Χριστιανῶν ηὔξησε καὶ ὁσημέραι εἰς πλῆθος, ἤδη δὲ καὶ παρρησίαν ἐπιδέδωκε. Hieraus schöpft Euseb. h. e. VI 36, 1 τότε δῆτα

πᾶσι λόγου.

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πληθυούσης τῆς πίστεως, πεπαῤῥησιασμένου τε τοῦ καθ ̓ ἡμᾶς παρὰ

Origen. c. Cels. VIII 70 p. 215 ἐν μισοῦντι ἡμᾶς τῷ κόσμῳ παραδόξως εἰρήνην ἄγομεν. 4 Origen. c. C. VIII 44 p. 171 sq.

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Origen. c. Cels. III 15 p. 269 μὴ προσπολεμεῖσθαι αὐτοὺς ὑπὸ τῶν ἡγουμένων ὁμοίως τοῖς πάλαι χρόνοις.

6 Origen. c. Cels. I 12 p. 34 ἡμεῖς οἱ τούτοις ἐνδιατρίψαντες.

'Origen. c. Cels. IV 37 p. 56; VI 51 p. 392.

› Euseb. h. e. VI 24, 2 auf Grund einer eigenen Angabe des Origenes.

* Origen. c. Cels. VI 51 p. 392 πρὸ πλείονος χρόνου, πρὸ πλειόνων ἐτῶν.

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