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des ermordeten Metropoliten Johann, wurde zum Patriarchen von Grado befördert (802), und erhielt ein sehr väterliches Schreiben vom Papst Leo.

Herr Mainati hat alle Urkunden, die er entweder aus Quellenschriftstellern entlehnt, oder aus eigenem Vorrathe in der Originalsprache mittheilt, noch überdieß in das Italienische übersest, und in den Tert aufgenommen; ein Umstand, welcher seine Triester Chronik freylich bis auf sechs Bände ausdehnen mußte.

Fortunat, der neue Patriarch von Grado, war nicht viel glücklicher auf diesem Posten als sein Vorgänger. Mehrere Tribunen und Bürger von Venedig, denen der Doge Johann und dessen Sohn Mauritius ob schlechter Sitten verhaßt war, vereinigten sich mit dem Tribun von Malamocco, Obelerio und dessen Bruder, dem Patriarchen Fortunat, theils um den ermordeten Patriarchen Johannes zu rächen, theils um sich von dem Drucke frey zu machen. Herr Mainati hat die Sache etwas unverständlich; er schreibt: Le cattive operazioni peró ed i pessimi costumi de' medesimi Dogi Giovanni e Maurizio figliuolo e collega, giunti a termine intollerabile accesero si fattamente l'odio de' cittadini e tribuni di Malamocco, e Fortunato nostro Patriarca di Grado suo fratello, con vendicare la morte u. s. w. Man weiß hier nicht, wer der fratello des Patriarchen ist. Ireneo hat die Stelle deutlicher : Le mal' operazioni e pessimi costumi del Doge Giovanni e del figliuolo Collega, giunti a termine intollerabile accese si fattamente l'odio de' Cittadini e Tribuni della Provincia contro di essi, che uniti ad Obelerio, Tribuno di Malamocco e Fortunato, all' hora Patriarca di Grado suo fratello, con vendicare la morte u. f. w.

Allein die Sache wurde verrathen: Obelerio mit seinen Verschwornen mußte flüchten, und in tiefster Verborgenheit bey Trevigo leben; der Patriarch wurde gleichfalls vertrieben, ging an den Hof Karls des Großen, und trug dem Kaiser seine Beschwerden vor. Karl der Große sendete seinen Sohn Pipin wider Benedig, Obelerio trat mit seinen Anhängern aus der Verborgenheit hervor, der Doge und sein Sohn wurden verjagt, Obelerio aber zum Doge ausgerufen (804). Hierauf bestätigte Kaiser Karl dem Patriarchen Fortunat die Ge rechtsamen seiner Kirche, und dieser kehrte nach Grado zurück. Die Sache war aber hiemit noch keineswegs zu Ende. Der vertriebene Doge machte nun gemeine Sache mit Byzanz Kaiser Nicephorus schickte seinen obersten Schiffshauptmann mit einem mächtigen Geschwader in das adriatische Meer. Unterdessen hatte Obelerio mit Hülfe der Franken Heraclea, den Sig

des vertriebenen Dogen Johannes und des alten venetianischen Adels, zerstört. Er behauptete sich einige Zeit (nach einer alten. Chronik soll er sogar eine Tochter Karls des Großen zur Ehe gehabt haben), und durfte sogar seine Brüder Beatus und Valentin zu Regierungsgehülfen aufnehmen. Allein die Herrschsucht verleitete diesen Beatus, das Volk gegen seinen Bruder, den Doge, aufzustacheln, indem er vorgab, Obelerio forge mehr für das fränkische Interesse als das der Venetianer. - Dieser begab sich hierauf in die Staaten des Kaisers. Der allgemein verehrte Patriarch Fortunat übernahm die Zügel der Regierung in Venedig, und führte sie gemeinschaftlich mit den Brüdern Beatus und Valentin. Der Bund zwischen Venedig und Pipin wider Kaiser Nicephorus wurde so lange als möglich aufrecht erhalten, und, als dieß nicht mehr möglich war, begab sich auch Fortunat wieder zurück an den fränkischen Hof (809). Hier wendete er alles an, den Frieden zwischen Venedig und dem großen Karl zu erhalten, und die beyden Kaiser des Morgen- und Abendlandes mit einander auszuföhnen. Zu Зи diesem Ende ging er sogar als Vermittler nach Konstantinopel, und hatte die Freude, 813 einen allgemeinen Frieden zu erwirken. Nach Karls des Großen Tode sorgte Fortunat dafür, daß Ludwig der Fromme die Privilegien des Patriarchats von Grado bestätigte, und um das Jahr 818 war er schon wieder mit seinen Landsleuten, den Venetianern, auf so gutem Fuße, daß der Abt von St. Servolo, der unterdessen Patriarch geworden war, in sein Kloster zurückkehren mußte, und er (Fortunat) wieder den Patriarchenstuhl bestieg. Die Ruhe war jedoch nicht von Dauer. Seine Feinde, besonders Tibe= rius, ein Geistlicher, verklagten ihn bey Ludwig dem Frommen, daß er den slavischen Häuptling und Rebell, Liudewit (der aber kein re degli Ungheri war, wie Mainati irrig dem Ireneo nachschreibt, und worüber er sich bey den fränkischen Quellenschriftstellern oder doch bey Schönleben eines Besseren hätte belehren können, wenn ihm schon die neueren Forschungen über diesen Gegenstand unbekannt geblieben), heimlich mit Rath, Geld, Handwerkern, besonders Maurern unterstüße. Der viel erfahrne Greis wurde nach Hofe citirt, flüchtete sich jedoch nach Zara, und ging von da nach Konstantinopel. Unter dem Schuhe einer Gesandtschaft Kaiser Michaels begab sich Fortunat endlich 824 an den Hof Ludwig des Frommen, um seine Unschuld darzuthun, starb aber bald darauf.

Schreiber dieses hat die Laufbahn dieses Patriarchen For tunat, wiewohl sie streng genommen nicht in die Geschichte der Stadt Triest gehört, darum etwas ausführlicher behandelt, um

zu beweisen, welch interessanten Stoff Herr Mainati hier zu bearbeiten, und was für ein schönes Feld für kritische Untersu chungen und Berichtigungen er vor sich hatte, wenn er davon den gehörigen Gebrauch hätte machen wollen. Er begnügte sich aber meistens, die Worte Ireneo's wiederzugeben.

Um das Jahr 848 litt Triest, wie die adriatischen Küsten überhaupt, viel von den Saracenen. Bischof war Johann II., welcher von König Lothar (nach Ughelli und Coleti der Sohn König Hugos, und die Schenkung wurde gemacht 948 an den Triester Bischof Johann III.) jenen berühmten Schenkungsbrief erhielt, kraft dessen Triest und sein Gebiet sammt al-· len Hoheitsrechten ein Eigenthum des Triester Bischofs wurden, woraus die Triester in alter Zeit ihre Freyheiten herleiteten, und woran in neuester Zeit Herr Doktor Rosetti, Edler von Skander (Meditazione storico - analitica sulle Franchigie della città e porto-franco di Trieste. Venezia, 1815) seine publicistischen Talente geprüft hat. Jenes Aktenstück lautet nach Mainati's Abdruck also:

In nomine Sanctae et Individuae Trinitatis. Lotharius divina favente Clementia Rex. Si Sanctis ac Venerabilibus digna conferimus munera, animae nostrae proficuum esse non ambigimus, Quocirca omnium Sanctae Ecclesiae Dei fidelium nostrorum, praesentium scilicet et futurorum, comperiat universitas, qualiter interventu ac petitione Otoni Venerabilis Episcopi nobis dilecti fidelis, ac pro Dei amore, animaeque nostri parentis, nostraeque remedio per hoc nostrum praeceptum, prout juste et legaliter possumus, donamus, concedimus, largimur atque offerimus Ecclesiae Beatae Dei Genitricis et Virginis Mariae, Sanctique Justi Martyris, quae caput sunt Tergestini Episcopy, cui praeest Venerabilis Vir Joannes Episcopus noster dilectus fidelis, omnes res juris nostri regni atque Districtus, et publicam quaerimoniam et quidquid publice parti nostrae rei pertinere videtur, tam infra eandem Tergestinam civitatem conjacentes, quam quod extra circuitum circa et undique versus tribus milliris portentis. Nec non et murum ipsius civitatis totumque circuitum cum turribus, portis et porterulis et quidquid, ut dictum est, ad partem nostrae Reipublicae in ibi pertinere videtur; praecipientes itaque jubemus, ut nulla regni nostri magna parvaque persona, in prelibata civitate curatura aliquod vectigal aut aliquam publicam functionem exigere audeat, neque de foris ut dictum est tribus Miliarys undique versus portentis, nec alicujus auctoritate Principis placitum custodiant, ne ante aliquem

distringantur, nisi ante praetaxatum Johannem Episcopum suosque Successores ad partem praedicte Ecclesiae vel eorum missos, tanquam ante nos aut ante nostri Comitis praesentiam palaty. Et quidquid nostrae publicae rei parti usque modo pertinuisse videtur ipsi quos praediximus ad partem praedictarum Ecclesiarum procurent in perpetuum et fruantur, omnium hominum contradictione remota. Si quis igitur hujus nostri praecepti violator extiterit, cognoscat se compositurum auri optimi libras mille, medietatem Camerae nostrae et medietatem praedictae Ecclesiae atque eidem Joanni Venerabili Episcopo dilecto fideli nostro suisque successoribus. Insuper cum Juda et Saphyra in aeterno incendio habeat portionem, Quod ut verius credatur, diligentiusque ab omnibus observetur, manu propria roborantes, anulo nostro subter insigniri jussimus.

Signum Domini (L. S.) Lotharii Regis Serenissimi.

Odoricus Regis Vicecancellarius Brunimeus Episcopus ac Vice Cancellarius recognovit. Datum octavo die Augusti, anno Dominicae Incarnationis DCCCXLVIII. Regni vero Domini Lothary Regis XVIII., Indictione tertia. Actum Papiae feliciter.

Dem Bischof Taurin (999) soll König Berengar die beyden Anhöhen Vermes nächst Parenzo in Istrien geschenkt haben (wenn nur der Schenkungsbrief acht wäre -), und Jos hann, dieß Namens der Dritte, verkaufte 949 den Bürgern von Triest seine Hoheitsrechte über diese Stadt, um die Summe von fünfhundert siebzehn Mark zu zahlen, die er durch böse Zeitumstände, als Slaven- und Hungarneinfälle, gedrängt, von ei nem Görzer Juden, Daniel David, hatte aufnehmen müssen. Die etwas weitläuftige Urkunde hat auch Ireneo. Was hier verkauft wurde, ist mit folgenden Worten ausgedrückt: Omnia jura eorum (Episcopi et capituli) et privilegia, jurisdictiones, justitias, rationes, actiones, siquae habent, vel tenent, Instrumenta omnia, si quae habent vel in antea habere possent quomodocunque supra civitatem Tergesti praedictam ejus districtum in eadem vel in eandem (soll heißen nach Ir eneo: in eodem vel eadem) in hominibus ipsorum vel bonis in perpetuum sive ex privilegiis Romanorum Regibus, Imperatoribus sive a Domino Duce Karinthiae vel a Ducibus sive ab aliis quibuscunque, sive ex consuetudine vel usu vel ex pacto quibuscunque, et omne id et totum, quod eis communiter vel per se pertinet vel pertinere posset, salvis supradictis in dicta civitate ejus districtu hominibus et bonis.

Item eam partem, quae eis pertinet una cum dicto Commune in cudendo Monetam etc.

Die Ausübung der Hoheitsrechte möchte überhaupt viel Aergerniß zwischen der Geistlichkeit und der Bürgerschaft verursacht haben, denn es ist auch de scandalis die Rede, welche durch diesen Verkauf gehoben und beseitigt werden sollten. Ueber oben angeführte Schenkung König Lothars und über diesen Verkauf der Hoheitsrechte von Triest argumentirt Herr Doctor Rosetti im angeführten Werke S. 14 also: Come Giovanni II. per quella donazione divenne sovrano indipendente di Trieste e suo territorio; cosi il suo successore Giovanni III. era certamente autorizzato a questa vendita; ed il popolo triestino medesimo pote quindi legittimamente comprarsi la sovranità di se stesso, ossia la propria indipendenza. Questo argomento è si chiaro e si incontrastabile, che nessuno storico e nessun pubblicista potrebbe giammai trovarvi oppugnazione ne dubbio imaginabile. Ma non può dirsi altrettanto in aspetto diplomatico, dacchè v' ha chi contestò la genuinità dei mentovati strumenti, e vi si credette autorizzato per alterazione e contraddizione di date cronologiche, per vizj diplomatici, e per l'esistenza di altro contraddittorio diploma della stessa data.

Ella sarebbe cosa inopportuna affatto l'inoltrarmi qui nella discussione di questa triplice questione circa l'auten ticità de' citati documenti e particolarmente del primo, dacchè le ragioni di chi si assume di sostenerli per genuini non sono di nulla peggiori di quelle di chi li vuole apocrifi, e perchè d'altronde questa controversia deve reputarsi inconcludente, giacchè non v'ha dubbio circa l'autenticità del diploma di Federico II. del mese di Settembre del 1230 che riconosce e conferma quello di Lotario, nè circa quella dello strumento dei 9. di Maggio del 1226, che contiene la rinovazione ad perpetuam rei memoriam dell' antico originale di quella di Giovanni III. . . . . In tanto, sebbene contro l'autenticità di questi documenti ora mi si affacci uno strumento genuino di vendita di alcuni beni e diritti vescovili del 1253 ed altri due di concessione e locazione di altri dis ritti del 1295, ciò non di meno sembrami potersi tuttora premettere, senza timore di controversia, che se Federico II. nel 1230 riconobbe l'atto di donazione del suo predecessore Lotario; se quattro anni avanti, cioè nel 1226, fu da pubblica autorità veduto, riconosciuto e rinuovato l'antico originale strumento di Giovanni III.; per quanto potessero ambedue essere stati falsi nella loro origine, deb

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