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Zweite Abtheilung.

Die Symbole der alten Kirche.

A.

Taufsymbole.

I. Das Symbolum Apostolicum des Abendlandes.

1. Die Altrömische Form.

α. Nach Rufinus. 37)

§ 14. Credo in Deum Patrem omnipotentem. Et in Christum Jesum, unicum Filium ejus, Dominum nostrum. Qui natus est de Spiritu sancto ex Maria virgine, crucifixus sub Pontio Pilato et sepultus, tertia die resurrexit a mortuis, ascendit in coelos, sedet ad dexteram Patris: inde venturus est judicare vivos et mortuos. Et in Spiritum sanctum, sanctam ecclesiam, remissionem peccatorum, carnis resurrectionem. 38)

ersten Worte des Bekenntnisses

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37) Expos. Symb. Apost. im Anhange zu der Ausg. der Opp. Cypriani per Jo. (Fell.) Oxon. 1682. fol. p. 17 sqq. Daselbst spricht er sich auch über die treue Ueberlieferung des apostolischen Symbols in der römischen Kirche aus. Verum priusquam sagt er bald nach Anführung der incipiam de ipsis sermonum virtutibus disputare, illud non importune commonendum puto, quod in diversis ecclesiis aliqua in his verbis inveniuntur adjecta. In ecclesia tamen urbis Romae hoc non deprehenditur factum, quod ego propterea esse arbitror, quod neque haeresis ulla illic sumsit exordium, et mos ibi servatur antiquus, eos, qui gratiam baptismi suscepturi sunt, publice, id est, fidelium populo audiente, symbolum reddere; et utique adjectionem unius saltem sermonis eorum, qui praecesserunt in fide, non admittit auditus. In ceteris autem locis, quantum intelligi datur, propter nonnullos haereticos addita quaedam videntur, per quae novellae doctrinae sensus crederetur excludi. Die treue Ueberlieferung des Apost. Symbols in der Römischen Kirche bezeugt auch Ambrosius, Epist. ad Siricium Pap. (Opp. ed. Paris. 1661. fol. T. V. p. 186), auch desselben Ambrosius Explanatio Symboli ad Initiandos bei Migne Patrol. T. XVII. p. 1156 sq. Leonis M. Epist. 102. (Migne T. LIV. p. 986.) Vigilius B. von Tapsus contr. Eutychetem 1. IV. c. 1.

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38) Dass das Römische Symbol mit,,carnis resurrectionem" geschlossen habe, sagt der in Rom getaufte Hieronymus in s. Schrift Contr. Joannem

b. Nach Marcellus von Ancyra. 39)

§ 15. Πιστεύω εἰς 40) θεὸν παντοκράτορα· καὶ εἰς Χριστὸν Ἰησοῦν, τὸν υἱὸν αὐτοῦ τὸν μονογενῆ, τὸν κύριον ἡμῶν, τὸν γεννηθέντα ἐκ πνεύματος ἁγίου καὶ Μαρίας τῆς παρθένου, τὸν ἐπὶ Ποντίου Πιλάτου σταυρωθέντα καὶ ταφέντα καὶ τῇ τρίτῃ ἡμέρᾳ ἀναστάντα ἐκ τῶν νεκρῶν, ἀναβάντα εἰς τοὺς οὐρανοὺς καὶ καθήμενον ἐν

Hierosolymitanum ad Pammachium Lib. un. n. 28: „In symbolo fidei et spei nostrae omne dogmatis christiani sacramentum carnis resurrectione concluditur." Dass dasselbe aber schon in den ersten Jahrhunderten alle in dem obigen Text enthaltenen Glaubensartikel umfasst habe, dafür zeugen die in der ersten Abtheilung dieser Schrift mitgetheilten Recensionen, Fragmente und Auslegungen der Regula fidei oder veritatis; insbesondere ist der Inhalt und Umfang des Römischen Bekenntnisses um die Mitte des 3. Jahrhunderts deutlich erkennbar aus der in dieser, wie in anderer Beziehung, sehr lehrreichen Schrift des Novatianus de trinitate. Sogar Häretiker bekannten sich im Verkehr mit den Gliedern der allgemeinen Kirche zu dem allgemeinen Glauben (communis fides), um nicht anstössig zu werden, nur dass sie den Worten des Bekenntnisses, wie namentlich resurrectio carnis, einen ihren Ansichten entsprechenden Sinn unterlegten Auferstehung aus dem Tode des Irrthums und der Sünde kraft des Glaubens. Vgl. Tertull. de resurr. carn. c. 19 u. adv. Valentin. c. 1. 39) Enthalten in einem ungefähr im J. 337 abgefassten Schreiben des Marcellus an den römischen Bischof Julius, wodurch er diesen von seiner Rechtgläubigkeit überzeugte, nachdem er im J. 336 von den Eusebianern seines Amtes entsetzt worden war. Es findet sich bei Epiphanius haeres. LXXII. Opp. ed. Petav. T. I. p. 836, ed. Dind. T. III. P. I. p. 272. Erhalten ist dieser Theil des Panarion und mithin auch das Symbol in drei Handschriften: einem Cod. Jenensis (aus d. J. 1304), einem Cod. Vratislaviensis (in der Rhediger'schen Bibliothek, aus d. 15. Jahrh.) und einem Cod. Paris. (aus dem Anfang des 16. Jahrh.), welche alle drei aus einer Quelle geflossen sind. Das Symbol bietet, abgesehen davon, dass im 1. Artikel aτéρα fehlt und im 3. Artikel Gwyv aiwvcov hinzugefügt ist, welche beiden Abweichungen wahrscheinlich von späteren Abschreibern herrühren, ganz den Text des altrömischen Symbols dar. Caspari (vergl. dessen Abhandlung über dieses Symbol in seinen Quellen zur Geschichte des Taufsymbols und der Glaubensregel B. III. Christiania 1875. S. 28-161.) sucht zu beweisen, dass es nicht Uebersetzung aus dem Lateinischen sei, sondern den Text des Symbols darbiete, welcher zur Zeit der Abfassung des Briefes im griechischen Theil der römischen Gemeinde in Gebrauch war. Ja er macht sogar wahrscheinlich, dass es den ursprünglichen Text des römischen Symbols überhaupt enthalte, wie dasselbe an der Grenzscheide des apostolischen Zeitalters aus dem Morgenlande (vielleicht aus Kleinasien) nach Rom gekommen war.

40) siç fehlt im Cod. Paris.

δεξιᾷ τοῦ πατρός, ὅθεν ἔρχεται κρίνειν ζῶντας καὶ νεκρούς· καὶ εἰς τὸ ἅγιον πνεῦμα, ἁγίαν ἐκκλησίαν, ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, σαρκὸς ἀνάστασιν, ζωὴν αἰώνιον.

c. Nach dem sogenannten Psalterium des

Königs Aethelstan. 41)

§ 16. Πιστεύω εἰς θεὸν πατέρα παντοκράτορα· καὶ εἰς Χριστὸν Ἰησοῦν, υἱὸν αὐτοῦ τὸν μονογενῆ, τὸν 42) κύριον ἡμῶν, τὸν γεννηθέντα ἐκ πνεύματος ἁγίου καὶ Μαρίας τῆς παρθένου, τὸν ἐπὶ Ποντίου Πιλάτου σταυρωθέντα καὶ ταφέντα 48), τῇ τρίτῃ ἡμέρᾳ ἀναστάντα ἐκ νεκρῶν, ἀναβάντα εἰς τοὺς οὐρανούς, καθήμενον ἐν δεξιᾷ τοῦ πατρός, ὅθεν ἔρχεται κρῖναι ζῶντας καὶ νεκρούς καὶ εἰς πνεῦμα ἅγιον, ἁγί[αν ἐκκλησίαν], ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, σαρκὸς ἀνάστα [σιν] 44). ̓Αμήν.

41) Enthalten in einem Codex der Bibliotheca Cottoniana, dem sogenannten Psalterium des Königs Aethelstan, im Britisch Museum (Galba A. XVIII.), mit lateinischen (angelsächsischen) Buchstaben geschrieben, für liturgischen Gebrauch bestimmt (näher, um bei klösterlichen Gottesdiensten von Mönchen, die des Griechischen kundig waren, zugleich mit den übrigen griechischen Stücken, in deren Umgebung sich das Symbol findet, abgesungen zu werden.) Zuerst wurde der Text veröffentlicht von Jacob Usher in „De Romanae ecclesiae symbolo apostolico vetere aliisque fidei formulis, tum ab Occidentalibus tum ab Orientalibus in prima catechesi et baptismo proponi solitis, Diatriba. Lond. 1647. p. 8; später mit einem Facsimile von Heurtley, Harmonia symbolica: a Collection of creeds belonging to the ancient western church etc. Oxf. 1858. p. 79 ss.; neuerlich auch von Caspari a. Syr. III. p. 5. Obiger Symboltext findet sich im dritten Theile der Handschrift, welcher nicht, wie Usher annahm, dem Jahre 703, sondern dem 9. Jahrh. angehört. Vergl. Heurtley a. a. O. p. 77. Hinsichtlich der Bezeichnung des Manuscripts als „Psalterium des Königs Aethelstan" († 941) bemerkt Heurtley: „It (,,the Apostles' Creed") occurs at the end of a manuscript volume described at the beginning, in handwriting to which the date 1542 is attached as ,,,,Psalterium Regis Ethelstani"". Eine sorgfältige Untersuchung des Textes bei Caspari a. a. O. S. 5-10. 161–203. Ueber die kleinen Differenzen zwischen dem Text im Briefe des Marcellus und dem Text im Psalt. Aethelst, vergl. daselbst S. 178-188.

42) Usher und Walch haben unrichtig μονογέννητον.

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43) Die Handschrift hat staurothenteeta finta, was wohl, wie Caspari annimmt, als ein Fehler für staurothentecetafinta anzusehen ist, so dass also nicht, wie Usher und Heurtley meinten, σταυρωθέντα, ταφέντα, sondern σταυρωθέντα καὶ ταφέντα für den richtigen Text zu halten ist. 44) Das Eingeklammerte fehlt in der Handschrift.

d. Nach dem Codex Laudianus. 45)

§ 17. Credo in Deum Patrem omnipotentem. Et in Christo Jesu, Filium ejus unicum, Dominum nostrum, qui natus est de Spiritu sancto et Maria virgine, qui sub Pontio Pilato crucifixus est et sepultus, tertia die resurrexit a mortuis, ascendit in caelis, sedet ad dextera Patris, unde venturus est judicare vivos et mortuos. Et in Spiritu sancto, sancta ecclesia, remissione peccatorum, carnis resurrectionis.

45) Der Text des Symbols steht am Ende (auf Blatt 227) des Codex Laudianus 35 (gewöhnlich als Cod. E. Actuum bezeichnet) in der Bodlejanischen Bibliothek zu Oxford. Der Haupttheil des Codex, welcher in zwei einander correspondirenden Columnen griechisch und lateinisch die Apostelgeschichte enthält, ist nach Hug, Tischendorf und Scrivener („A plain introduction to the criticism of the new Testament", Cambridge 1861. p. 128.) am Ende des 6. Jahrh., nach Wetstein im 7., nach Griesbach im 7. oder 8. Jahrh. geschrieben. Die alexandrinischen Formen zeigen, dass der griechische Text aus einer alexandrinischen Handschrift stamme. Wo derselbe geschrieben sei, lässt sich nicht bestiminen. Doch zeigt ein am Ende stehendes Edikt, dass die Handschrift eine Zeit lang auf Sardinien gewesen sei. Von da scheint sie nach Rom gebracht worden zu sein, wo sie vermuthlich das altrömische Symbol aufnahm. Wer den Codex nach England gebracht habe, ist nicht sicher. Scrivener denkt an Theodor von Canterbury (669-90), Caspari (Quellen III. S. 164.) hält auch für möglich, dass es Theodors Reisegefährte, der Abt des Klosters Hiridanum oder Niridanum unweit Neapel, Hadrian († 707), oder der Angelsachse Biscop oder Benedict, Theodors und Hadrians Begleiter von Rom nach England und Führer daselbst, dann Aufseher des Klosters des heiligen Petrus zu Canterbury und später Stifter und Vorsteher der Klöster Wearmuth und Jarrow, der fünfmal nach Rom reiste und von seinen drei letzten Reisen eine Menge Bücher mit sich nach seiner Heimath führte, gewesen sei. Jedenfalls hat ihn bereits Beda bei seinen nach 731 geschriebenen „Retractationes in Actus Apostolorum“ vor sich gehabt. Das Symbol am Ende des Codex ist ebenso wie der Text der Apostelgeschichte mit Uncialbuchstaben, doch von anderer Hand, geschrieben. Zuerst hat dasselbe Usher in der im vorigen Paragraphen genannten Schrift veröffentlicht. Ein Facsimile findet sich bei Heurtley a. a. O. p. 62 u. 63, eine genaue Wiedergabe des Textes bei Caspari a. a. O. S. 162. Nach Heurtley (S. 61 sq.) ist dasselbe im Anfang des 7. Jahrh., nach Caspari (S. 167) jedenfalls im 7. Jahrh. geschrieben. Abgesehen von den, einem unwissenden Abschreiber zuzurechnenden, Sprachfehlern stimmt dasselbe völlig mit dem Text im Psalterium des Königs Aethelstan überein.

e. Nach Leo Magnus. 46)

§ 18. Quam eruditionem de sacris novi et veteris testamenti paginis acquisivit, qui ne ipsius quidem Symboli initia comprehendit? Et quod per totum mundum omnium regenerandorum (= baptizandorum) voce depromitur, istius adhuc senis (Eutychis) corde non capitur. Nesciens igitur, quid deberet de Verbi Dei incarnatione sentire, nec volens ad promerendum intelligentiae lumen in sanctarum Scripturarum latitudine laborare, illam saltem communem et indiscretam confessionem sollicito recepisset auditu, qua fidelium universitas profitetur, credere se in Deum Patrem omnipotentem, et in Jesum Christum, Filium ejus unicum, Do

46) Ep. (24.) ad Flavianum episc. Constantinop. (cont. Eutychis haeresin) in Opp. Leonis M. ed. Pasch. Quesnel. (ed. II. Lugd. 1700 f.) Tom. I. p. 242. (ed. Ballerin. T. I. p. 801.) Dass wir hier die ersten Sätze des allgemeinen kirchlichen Taufbekenntnisses lesen, sagt Leo selbst in den mitgetheilten Worten auf das Deutlichste. Bald darauf bezeichnet er es als Christianae fidei fons purissimus und nimmt weiterhin auch noch auf den übrigen Inhalt des Symbols, soweit der Zweck seines Schreibens es zu fordern schien, Rücksicht, z. B. p. 244: Unde unigenitum Filium Dei crucifixum et sepultum omnes etiam in Symbolo confitemur. Vgl. unten $ 150., wo das ganze Sendschreiben abgedruckt ist. Eben dies geschieht ep. (97.) ad Monachos Palaestin. 1. c. p. 316., wo er mit ausdrücklicher Bezugnahme auf den allgemeinen Glauben der Kirche (catholica fides) von Eutyches sagt: tertium Apollinaris dogma delegit, ut negata humanae carnis atque animae veritate totum Dominum nostrum Jesum Christum unius asserat esse naturae tanquam Verbi deitas ipsa se in carnem animamque converterit, et concipi et nasci, nutriri et crescere, crucifigi ac mori, sepeliri ac resurgere et ascendere in coelum et in Patris dextera, unde ad judicandos vivos et mortuos veniet, considere, [divinae] ejus tantum essentiae fuerit, quae nihil horum in se sine carnis recipit veritate. Etwas später erinnert er die monophysitisch gesinnten Mönche ausdrücklich an das Taufbekenntniss p. 318. Die übrigen Sätze des 2. Art. werden von ihm auch angeführt Serm. XLV. (de quadragesima VIII.) 1. c. p. 112: — hoc fixum habete in animo, quod dicitis in Symbolo. Credite consempiternum Patri Filium Dei, per quem facta sunt omnia et sine quo factum est nihil, secundum carnem quoque in fine temporum generatum. Credite hunc corporaliter crucifixum, mortuum, suscitatum et super altitudines coelestium dominationum elevatum, in Patris dextera constitutum, ad judicandum vivos et mortuos in ea carne, qua ascendit,

venturum.

Hahn, Bibliothek der Symbole, 2. Aufl.

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