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und juden, und kein criften, wan do got geborn wart der was der erfte criften und do vieng alrêst cristen

gloube an, von ime und von finen zwelfbotten.

Diutfche lant kam under die Romer.

In den zîten, úf fünfzig jôr vor gots gebürte, hettent die von Rôme vil bî alle lant betwungen, ône diutsche lant und Frangrich. Dô von fur Julius der êrfte keifer zu Rôme von der Romer wegen ûs mit grôffem volke und betwang Lamparten und welfche lant.

Do nôch fur er in diutfche lant und belag die ftat Triere, wan es die houbetftat was in diutfchen landen, und ze jungeft gewan er die ftat mit verrêtniffe und gefchach das alfô.

In der ftat zu Triere wôrent zwêne herren, an den der ftette gewalt stunt, die wôrent gar riche und kriegetent alle zît mittenander umb ire groffen herfchafte. Der eine hies Dultemâr und der ander Signator. Do Signator fach, das er Dultemâr niut möhte über kumen, dô mahte er fich ûs der stat und wart Julius diener, und mit des helfe trug ane Signator, das Dultemâr der houbetman in der ftat erflagen wart und die ftat hine geben. Sus gewan Julius die ftat und dar nôch das lant und lies die landesherren alle blîben bi iren êren, alfô daz fiu Julius

huldetent und fwurent alfo iren oberften herren zu hande. Nu was Julius ouch ein milter, dugethafter man und gab groffe goben von ime, dô mit fchuf er, das ime alles volg gewillig und holt was.

Do nôch bleib Julius zu Triere untz das ime Kölle, Mêntze, Strôsburg, und die ftette alle in diutfchen landen undertênig wurdent mit gutem willen und ouch die landesherren; unde bûwete ûf dem Rine menige gute vesten und ftette, dem lande zu hute, Bochparten, Ingelnheim, Oppenheim; und mahte zu Mêntze gar eine breite brucke über den Rin; und die wart do nôch zehant von der Mênzer untrûwe zerbrochen.

Dô Julius alles diutfche lant und ire herren hette betwungen, dô fur er zum vorgenanten tempel zu Ebersheimmünfter und opferte und dankete dem apgotte Mercurius fines glückes und gefiges nôch heidefchem fitten und ernuwerte die bilde und den tempel. Und ûs dem felben tempel ift fither gemaht das hêrliche clôfter Ebersheimmünfter, alfô her noch gefeit wurt.

Wie Strôsburg und Elfas fint von drîger hande volke ûf komen.

Alfo nu die Ramer hettent diutfche lant betwungen, dô sattent siu lantvögte ́ und pflegere und ambahtliute über die lant, und die wôrent das méreteil von Rôme. Nu zu difen pflegern und lantvögten in diutfchen landen kôment ire friunde und môge und vil volkes, genühtfamkeit wegen wînes und kornes

von

Diutfche lant kam von den Dô nôch über vil hundert jôre, alfo men zalte nôch gots gebürte ûf CCCCXX

dis landes und wolgelegenheit an waffer, weiden, holtze und maniger hande andern dingen, alfo das manig tufent liutes von Rôme und von Italiâ fich nider lieffent in diutfchen landen und aller meift bi dem Rine, und die wurdent under die Diutfchen vermüfchet.

Romern under die Franken,

jôr, do gingent die Roemer abe von tage zu tage, und die Franken und Franzôfen

(das wôrent die geflehte die hie vor ûs Troye furent, dô Troye gewunnen wart), die giengent ûf mit irme künige an gewalte und an richtum, das der Franken künig, den men ignôte nennet von Frangrich, hàtte mê lant und liute in diutfchen und in welfchen landen, denne der keifer oder die Romer. ᎠᎴ von furent die Franken wider und für, war fiu woltent, und betwungent Triere, Kölle, Mêntze, Wurmeße, Strôsburg und Bafel und alles diutfche und welfche lant mittenander, von Aquitanjâ untz in Peyern, und lieffent fich dô die Franken nider in den felben ftetten und landen, die fiu betwungen hettent, und vertribent und erflugent die herren und lantvögte, die von den Romern wôrent über die lant gesetzet. Sus wurdent die Diutfchen und die Franken (das

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fint edele Troyer) under ein ander gemüfchet, das nu alle Diutfchen bî dem Rine heiffent billiche Franken, von alter her. Aber bî nûwen zîten fô heiffent die aller meift Franken, die dô fint von Franken lant, dô inne Wurzeburg ift die houbetftat. Das felbe lant gewan den namen Frankenlant von irme herzogen genant Franke.

Hie habe ich gefeit, wie Strôsburg, und Elfas, Kölle, Mêntze, Wurmeße und das gantz lant bî dem Rine ift kumen von driger hande volke: zum ersten von den von Triere, dar nôch vermüschet und gemeret von den von Rôme und Italiâ, do nôch aber vermüfchet und gemêret von den Franken, das ist von dem volke, das hie vor ûs Troye kam, also vor ift gefeit.

Frangrich hôrte zu diutfchen landen.

Und alfo gehôrte ober Frangrich, das ift welfch Frangrîch, zu difem diutfchen lande, und niut diutfche lant gein Frangrich, wan fiu iren künigen her zu diutfchen landen zu den ziten mueftent dienen, untz das das diutfche Frangrîch und welfch Frangrîch von einander wurdent geteilet, und gefchach das alfô.

Dô men zalte nôch gots gebürte DCCCXL jôr, dô starp der vorgenante keifer Ludewig und wart zu Mentze begraben, und lies drîge füne, genant Lotharius, Ludewig und Karle. Dife drige füne, nôch vil kriegen und strîten die fiu under einander hettent umb die lant die ir vatter befas, dô über koment fiu und deiletent diefelben lant under

fich, und wart Lotharius keifer und herre zu Rôme und Italiâ. Der ander fun Ludewig wart künig und herre zu Peyern und Swôben und über alles diutfche lant, und Karle der dirte fun wart künig zu Frangrich, das noch ein künig von Frangrich befitzet. Und alfo wurdent diutfche lant und welsch Frangrich von einander geteilet, das ir keis mê zum andern gehörte. Und wôrent do nôch die diutfchen künige mehtiger denne die künige von Frangrich, und erwurbent ouch die diutfchen künige mit ire fromekeit, das das rœmische rich an fiu kam, alfò bî keifer Karlen dem groffen und keifer Otten von Sahfen völleklicher gefchriben stêt.

Scholl, Literatur - Gefchichte I.

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FÜNFZEHNTES JAHRHUNDERT.

71. OSWALD VON WOLKENSTEIN UND HAUG VON MONTFORT.

Oswald von Wolkenftein (geb. zu Gröben in Tirol 1367, † 1445) und sein Freund Graf Haug von Montfort (Herr von Bregenz, geb. 1354, † 1423), welche durch eine gemeinsame Wallfahrt nach Jerusalem, so wie durch glänzende Waffenthaten fich den Rittern der guten alten Zeit gleichzustellen bemüht waren, fuchten auch und zwar nicht ohne einiges Talent die erftorbene ritterliche Lyrik neu zu beleben. Ihre Gedichte behandeln die manigfaltigsten Gegenstände (Religion, Minne, Moral und Politik), meist in einfacher, ansprechender Form, aber ohne etwas Neues zu Tage zu fördern, und zeigen uns auf eine höchst anschauliche Weife den Übergang des höfifchen Minnelieds in das Volkslied. Leider ift bis jetzt nur Weniges von ihnen gedruckt: von Oswald in der Klara Häzlerin Liederbuch, Nro. 20. 79. 84. 120 – 124, Hoffmann's Fundgruben I, 330, Auffeßens Anzeiger 1832, Sp. 212 und in Forkel's Gefchichte der Mufik, Bd. II. gegen das Ende; von Hugo in Adelungs Nachrichten II, 215 ff.; von Auffeßens Anzeiger 1833, Sp. 281 ff. 1834, Sp. 201 ff., und in Wackernagel's altd. Lefebuch, Sp. 949 ff. Vgl. Gervinus II, 220 ff. Koberstein §. 157.

1) LIEDER VON OSWALD VON WOLKENSTEIN.
(Hoffmann's Fundgruben I, 330. 331; Wackernagel's Lefebuch I, 955.)

I.

Wunniklicher wol gezierter may,

dein füeß geschray

pringt freuden mangerlay,

befunderlich wo zway

an ainem fchoenen ray

fich muetiklich verhendelt han.

Grüen ift der perg ow gevild und tal;

die nachtigal

und aller voglich fchal

man hæret ane zal

erklingen uber al

von

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Frow, du folt unvergeffen fein. in meinem herczen ewiklich: und wer das auch der wille ein, fo ward nyc kaifer mein gelich.

Ich wolt du weßt an als gever mein freuntschaft halb, die ich dir trag:

zwar du erfüerft vil lieber mer
von dir zu mir an alle frag.

Wie ferr ich bin, so nahet mir inbrünftiklich dein ftolczer leib; fenlich dar nach ftet mein begir: du fröwft mich zwar für alle weib.

2) EIN LIED von grafen haug von MONTFORT.
(Aus der Heidelberger Hs. 329, mitgetheilt von Fr. Pfeiffer.)

Mir bkam ain gfell am mayen tag
und bracht mir lufft von orient;
mit botschafft lieb das ich euch fag,
die red die ift mit luft benent.

Meng blatt gekrifpelt und gebogen, hin und her gezindelt,

auff mengem holtz gar unverfmogen, etleichs ift gewindelt.

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72. HERMANN, MÖNCH VON SALZBURG.

(Haupt und Hoffmann, altd. Blätter II, 340 ff.)

Gleichzeitig mit den beiden Vorigen, die den alten, längst verklungenen Ton des ritterlichen Minneliedes heraufzubefchwören verfuchten, war in derfelben Gegend ein Dritter, Hermann (nach Andern Johannes), Benediktinermönch zu Salzburg, für das geiftliche Lied und deutschen Kirchengefang thätig. Von einem Laienpriefter, Herrn Martin, unterstützt, überfetzte er eine Anzahl der damals in der Kirche gefungenen, lateinischen Hymnen und Sequenzen. Die Übersetzungen find zwar unbeholfen und holpericht, verdienen aber als erfter Verfuch, an die Stelle der für die Gemeinde unverständlichen lateinifchen Gefänge deutsche zu fetzen, Beachtung. Mehrere eigene Lieder Hermann's, von denen wir unten eines mittheilen, find dagegen beßer gelungen. Pilgrim, Erzbischof zu Salzburg und Legat zu Rom (aus der Familie von Puchain 1366-1396), auf dessen Begehren Hermann die Übersetzung unternahm, belohnte feine Bemühungen mit einer Ritterpfründe. Eine Zusammenstellung feiner Lieder von Pfeiffer steht in den altd. Blättern II, 325-349. Vgl. Hoffmann, Gefchichte des d. Kirchenlieds 142. Gervinus III, 15. Koberfte in S. 158.

1) DER HYMNUS ZU WEIHNACHTEN:
A folis ortus cardine.

Von anegeng der funne klar bis an ein ende der werlde gar wir loben den füeffen Jefum Krift, der von der maid gehoren ift.

Ein füerer aller werlde prait der legt an fich des knechtes klait, er nam an fich menschleiche wat, daz icht verdurb sein hantgetat.

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