petrofa feminatus eft, qui verbum audit et continuo cum gaudio accipit illud. 21) Non habet autem in fe radicem, fed eft temporalis; facta autem tribulatione et perfecutus propter verbum continuo fcandalizatur. 22) Qui autem eft feminatus in fpinis, hic eft qui verbum audit, et follicitudo faeculi iftius et fallacia divitiarum fuffocat verbum et fine fructu efficitur. 23) Qui vero in terram bonam feminatus eft, hic eft qui audit verbum et intelligit, et fructum affert et facit aliud quidem centefimum, aliud autem fexagefimum, aliud vero tricefimum. defe auuar in fteinac uuarth ghasâit, falt, fumes auuar fexcuzfalt ioh 6. EXHORTATIO AD PLEBEM CHRISTIANAM. (Mafsmann, die deutfchen Abfchwörungsformeln. Quedlinb. u. Leipzig 1839. S. 150-151. Wackernagel, altd. Lefebuch zweite Ausg. Sp. 51.). Die zahlreichen Glaubens-, Beicht- und Gebetformeln, die fich aus dem deutschen Alterthum erhalten haben, verdanken ihren Ursprung namentlich dem Gebote der Concilien (zu Mainz 813', 847, Tours 813, 858), daß dem Laien Vaterunfer, Glaube und Predigt in feiner Muttersprache gelehrt würde. Älter ift die nachstehnde Ermahnung an die Neugetauften, im Gedächtnis und im Herzen zu bewahren den Glauben, der wenig Worte umfasse, aber tiefe Geheimnisse enthalte, ebenfo das Vaterunfer, das auch nur kurz und leicht zu behalten sei, und beide die Täuflinge oder Taufpathen zu lehren. Diefe Ermahnung hat fich in zwei Hss. erhalten (Cod. Emeram. zu München und Cod. Fuld. zu Kaffel), die fich gegenseitig ergänzen. In beiden steht dem lat. Original die Überfetzung zur Seite. Audite, filii, regulam fidei, quam in corde memoriter habere debetis, qui chriftianum nomen accepiftis, quod eft veftrae indicium chriftianitatis a domino infpiratum, ab apoftolis inftitutum. Cuius utique fidei pauca verba funt, fed magna in ea concluduntur myfteria. Sanctus 1),in man' die Hfs. Hlofêt ir, chindô liupôftûn, rihtida therâ galaupâ, the ir in herzin kahuchtlicho hapên fculut, ir den christânun namun intfangan eigut, thaz ift chundida iuuerêrâ chriftânheiti, fona demo truhtîne innan 1) gaplâsan, fona fin felpes iungirôn kafezzit. thera galaupâ gauuiffo fôhiu uuort fint, úzan drato michilu garûni dâr inne etenim fpiritus magiftris ecclefiae fanctis apoftolis ifta dictavit verba tali brevitate, ut quod omnibus credendum eft chriftianis femperque profitendum, omnes poffent intelligere et memoriter retinere. Quomodo enim fe chriftianum dicit, qui pauca verba fidei, qua falvandus eft, atque etiam orationis dominicae, quae ipfe dominus ad orationem conftituit, neque discere neque vult in memoria retinere? vel quomodo pro alio fidei fponfor exiftat, qui ipfe hanc fidem nescit? Ideoque noffe debetis, filioli mei, quia donec unusquisque veftrum eandem fidem filiolum fuum ad intelligendum docuerit, quem de baptismo exceperit, eft fidei fponfionis, et qui hanc filiolum fuum docere neglexerit, in die judicii rationem redditurus erit. Nunc igitur omnis, qui chriftianus effe voluerit, hanc fidem et orationem dominicam omni feftinatione, ftudeat difcere et eos, quos de fonte exceperit, edocere, ne ante tribunal Chrifti cogatur rationem exfolvere, quia Dei juffio eft et falus noStra et dominationis noftrae mandatum, nec aliter poffuveniam confequi delic mus torum. reus fint piuangan. uuîho âtum gauuiffo dêm meiftrum therâ chriftânheiti, dêm uuîhôm potôm fînêm, theifu uuort tihtota fuslihêrâ churtnaffi, za diù allêm chriftânêm za galaupjan ift jâ fin the diù auh fimplun za pigehan, thaz mahtin alle farftantan jà in gahuhtî gahapên. In huuêo chuidit fih ther man chriftânan, ther theifu fôhûn uuort therâ galaupà, therâ er gaheilit fcal fin, jà derâ er ganefan fcal, jà auh thei uuort thes frôno gapetes, thei der truhtin felpo za gapete gafazta: uuêo mag er chriftâni fîn, ther dei lirnên ni uuili noh in finêrâ gahukti hapên? odo uueo mak ther furi andran therâ galaupå purgio odo furi andran gaheizan, ther galaupa noh imo ni uueiz? pi fculut ir uuizzan, chindilî mîniu, uuanta êo unzi thaz iuuer êogalihêr the felpûn galaupa fînan fillol kalêrit za farnemanne, then er ur deru tauffi intfâhit, thaz er fculdig ift uuidar got thes gaheizes, jâ der de 1) finan fillol lêran farfumit, za fuonutagin redja urgepan fcal. Nû allêrô mannô galih, ther chriftâni fîn uuelle, the galaupa jâ auh thaz frôno gapet allêru zilungu îllê galirnên, jâ auh the galêran, thê er ur tauffi intfâhê, thaz er za suonutage ni uuerdê ganôtit redja urgepan; uuanta iz ift kotes kapot, jâ daz ift unfer heili jà unfares herrin gapot, noh uuir ander uuîs ni magun unfêrô funtjônô antlâz kauuinnan. 7. DAS HILDEBRANDS LIED. (W. Grimm, de Hildebrando antiquiffimi carminis teutonici fragmentum. Gotting. 1830. Lachmann, über das Hildebrands Lied. Berl. 1833. W. Wackernagel, altd. Lefebuch, zweite Ausg. Sp. 63 ff.) Diefes ältefte Denkmal deutscher Heldendichtung, deffen Inhalt dem Sagenkreiße des Nibelungenlieds und des Heldenbuchs (f. die Einleitung) angehört, 1) de = dia (näml. den Glauben), nicht, wie Reimnitz will, = den. ftammt aus dem Ende des achten Jahrhunderts. Es hat fich von demfelben nur das Fragment erhalten, das wir unten mittheilen. Mit Hilfe fpäterer nordischer Quellen jedoch und eines, denfelben Gegenstand behandelnden, Meistergefangs aus dem fünfzehnten Jahrhundert find wir im Stande, die Fabel des Liedes zu ergänzen. Sie ist diefe: Dieterich von Bern (Theodorich) ift vor Odoaker 1) zu dem Hunnenkönig Attila 2) geflohen; mit ihm fein getreuer Dienstmann Hildebrand. Der Letztere hat fein junges Weib mit einem unmündigen Sohne in der Heimath zurückgelassen. Nach vielen Jahren kehrt er nach Bern (Verona) zurück, und trifft unterwegs mit feinem feitdem herangewachsenen Sohne Hadebrand (sonft Alebrand genannt) zufammen. Sie kennen einander nicht, gerathen in Streit und fordern fich. Jetzt fragt Hildebrand nach dem Namen feines Gegners. Diefer nennt fich, und da nun Hildebrand feinen Sohn in ihm erkennt, fo fucht er den Zweikampf abzuwenden. Allein Hadebrand glaubt ihm nicht, daß er fein Vater fei, bis Hildebrand ihn im ́ Kampfe überwindet und dadurch zur Anerkennung zwingt. Einträchtiglich ziehen fie darauf nach Bern, wo die Mutter fie mit Freuden empfängt. Die Sprache unferes Liedes ift eine Mifchung von Hoch- und Niederdeutsch. Was die Form betrifft, fo ift in demfelben, wie in dem Muspilli und dem Weffobrunner Gebete, der Stabreim (die Alliteration) gebraucht. Daneben läßt sich, wie schon in den allitterirenden altnordifchen Gefängen, ein geregelter Strophenbau in diesen Gedichten wahrnehmen. Einen Verfuch, das Hildebrandslied in Strophen von drei und den Muspilli in Strophen von vier Langzeilen (oder fechs und acht Halbverfen) abzutheilen, hat jüngst Wilhelm Müller gemacht in Haupt's Zeitschrift für deutsches Alterthum 3, 447 ff. Da er uns gelungen scheint, stehen wir nicht an, denfelben hier aufzunehmen. Vgl. Koberstein, Grundriß der Geschichte der deutschen Nationalliteratur, dritte Ausg. Leipz. 1837. §. 27. 29. 31. 34. 41. Gervinus, Gefchichte der poet. Nationalliteratur der Deutschen, zweite Ausg. Leipz. 1840. Bd. I. S. 68 ff. 1 Ik gihôrta dhat feggen untar herjun tuêm. @non muottin Hiltibraht enti Hadhubrant 2 garutun fé irô gûdhamun, Sunufatarungôs irô faro rihtun, gurtun fih irô fuert ana, helidôs, ubar hringâ, dô fiê tô derô hiltju ritun. Hiltibraht gimahalta: her was hêrôro man, 3 ferahes frôtôro; fôhêm uuortum 4 Fired in folche her frågên giftuont huuer fin fater uuâri 1) Nach den fpäteren Gedichten floh er vor dem fabelhaften römifchen Kaifer Ermenrich, den die Sage aus dem Gothenkönige gleichen Namens gemacht zu haben fcheint. Daß der Gefchichte zufolge Theodorich nie vor Odoaker floh, diefen vielmehr fich unterwarf, ist bekannt. 2) Auch die Flucht Theodorichs zu Attila gehört ganz der Fabel an: denn Attila starb (453), bevor Theodorich geboren wurde (466). — 7 ,,dat fagêtun mî ûferê liuti: Dat Hiltibrant hætti min fater: ih heittu Hadubrant. forn her oftar giweit, flôh her Otachres nîd, deà ér hina uuârun; hina miti Theotrîhhe, enti finerô deganô filu. Ummet Spâhêr Spenis mih mit diuêm uuortun, uuili mih dînû fperû uuerpan. pift alfô gialtêt man, fô du euuîn inuuit fôrtôs. 16 Dat fagêtun mî fêolidantê uueftar ubar uuentilfæo, dat man uuic furnam: tôt ift Hiltibrant, Heribrantes funo." 11. Darnach fehlt zum wenig 7, 1. Nach diefem Verfe nimmt mit Wahrfcheinlichkeit Lachmann eine Lücke an: fehlen drei Langzeilen? Müller. ften eine Strophe. Müller. Sô man mir at burc ænigeru banun ni gifasta: fuertû hauuuan, breton mit fìnù billjù eddo ih imo ti banin uuerdan. nu dih es fô uuel luftit. 23 der dir nu uuîges uuarnê, Gudea gimeinûn miusê dê môtti, huerdar fih derô hregilô hiutù hruomen muotti, (J. A. Schmellers Ausg. München 1832; W. Wackernagel altd. Lefebuch, zweite Ausg. Sp. 69 ff.; Wilh. Müller in Haupt's Zeitfchrift 3, 452–457.) Mufpilli (nach der Edda die Feuerwelt) nennt Schmeller das von ihm veröffentlichte althochdeutfche Gedicht vom Jüngsten Gericht mit einem dem Gedichte felbft entnommenen Ausdruck. Was wir von dem fchönen Stücke haben, 17. Vor diefer Strophe bezeichnet Lachmann eine Lücke. 18. Fehlen darnach mehrere Strophen? Müller. 21. Darnach fehlt zum wenigften eine, wahr fcheinlich mehrere Strophen. Müller. gimahalta, Heribrantes funu. Müller. 22, 1. Läßt fich ergänzen: Hiltibrant |