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daz fin gewalt ift fo breit und fô wit. weizgot er låt ouch dem meien den ftrît: fô life ich bluomen då rife nû lît.

2. (Lachm. S. 51.)

Muget ir fchouwen, waz dem meien wunders ift befchert?

Seht an pfaffen, feht an leien, wie daz allez vert.

Grôz ift fin gewalt;

ine weiz, obe er zouber künne : fwar er vert mit finer wünne, dân ift niemen alt.

Uns wil fchiere wol gelingen. wir fuln fin gemeit,

Tanzen lachen unde fingen, âne dörperheit.

Wê wer wære unfrô?

fit die vogele also schône fingent in ir besten dône, tuon wir ouch alfô!

Wol dir, meie, wie dû fcheideft allez âne haz!

Wie wol dû die boume kleideft, und die heide baz!

Diu hât varwe mê.

,,dû bift kurzer, ich bin langer‚“ alfô ftrîtens ûf dem anger, bluomen unde klê.

Rôter munt, wie dû dich fwacheft! lâ dîn lachen fin.

Scham dich, daz dû mich an lachest nach dem fchaden min.

Ift daz wol getân?

owê fô verlorner stunde,

fol von minneclichem munde

folch unminne ergân!

Daz mich, frowe, an fröiden irret,

daz ift iuwer lip.

An iu einer ez mir wirret,

ungenædic wip.

Wå nemt ir den muot?

ir fit doch genâden rîche :

tuot ir mir ungnædecliche,

fô fit ir niht guot.

Scheidet, frowe, mich von forgen,

liebet mir die zit:

Oder ich muoz an fröiden borgen. daz ir fælic fit!

Muget ir umbe fehen?

fich fröit al diu werlt gemeine: möhte mir von iu ein kleine fröidelin gefchehen!

3. (Lachm. S. 110.)

Wol mich der ftunde, daz ich fie erkande,

diu mir den lip und den muot hât betwungen,

Sit deich die finne fô gar an sie wande, des fi mich hat mit ir güete verdrungen. Daz ich von ir gefcheiden niht enkan, daz hât ir schone und ir güete gemachet, und ir rôter munt, der fô lieplichen lachet. Ich hån den muot und die finne gewendet

an die reinen, die lieben, die guoten. Daz müez uns beiden wol werden volendet,

fwes ich getar an ir hulde gemuoten. Swaz ich fröiden zer werlde ie gewan, daz hât ir schone und ir güete gemachet, und ir rôter munt, der fô lieplichen lachet.

4. (Lachm. S. 65.)

In einen zwîvellichen wân was ich gefezzen, und gedâhte, Ich wolte von ir dienste gân; wan daz ein trôft mich wider brâhte. Troft mag ez niht geheizen, owê des! ez ift vil kûme ein kleinez træftelîn; fô kleine, fwenne ichz iu gefage, ir Spottet min.

doch fröwet fich lützel ieman, er enwizze wes.

Mich hat ein halm gemachet frô:

er giht, ich fül genâde vinden.

Ich mag daz felbe kleine strô, als ich hie vor gefach von kinden. Nú hæret unde merket, ob fiz denne tuo. ,,fi tuot, fi entuot, fi tuot, fi entuot, fi tuot."

fwie dicke ichz tete, fô was ie daz ende guot.

daz træftet mich: då hæret ouch geloube zuo.

5. (Lachm. S. 56.)

Ir fult fprechen willekomen: der iu mære bringet, daz bin ich. Allez daz ir habt vernomen,

daz ift gar ein wint: nû fråget mich. Ich wil aber miete:

wirt min lôn iht guot,

ich fage iu vil lîhte daz iu fanfte tuot. feht, waz man mir êren biete.

Ich wil tiufchen frowen fagen folhiu mære, daz fi defte baz Al der werlte fuln behagen: âne grôze miete tuon ich daz. Waz wold ich ze lône?

fi fint mir ze hêr:

fô bin ich gefüege und bite fi nihtes

mêr,

wan daz fi mich grüezen fchône.

Ich hân lande vil gefehen unde nam der beften gerne war: Übel müeze mir geschehen,

kunde ich ie mîn herze bringen dar,
Daz im wol gevallen
wolde fremeder fite.

nu waz hulfe mich, ob ich unrehte

ftrite?

tiufchiu zuht gât vor in allen. Von der Elbe unz an den Rîn und her wider unz an Ungerlant So mugen wol die beften fin,

die ich in der werlte hân erkant. Kan ich rehte fchouwen

guot gelâz unt lip,

fem mir got, fô fwüere ich wol, daz hie

diu wip

bezzer fint danne ander frouwen.

Tiufche man fint wol gezogen, rehte als engel fint diu wîp getan. Swer fi fchildet, derft betrogen: ich enkan fin anders niht verstån. Tugent und reine minne,

fwer die fuochen wil,

der fol komen in unfer lant: da ift wünne vil;

lange müeze ich leben dar inne!

6. (Lachm. S. 87.)

Nieman kan mit gerten kindes zuht beherten:

den man zêren bringen mac, Idem ift ein wort als ein flac. Dem ift ein wort als ein flac, den man zêren bringen mac: kindes zuht beherten nieman kan mit gerten.

Hüetent iuwer zungen: daz zimt wol dien jungen. ftôz den rigel für die tür, lâ kein bæfe wort dar für. Lå kein bæfe wort dar für, ftôz den rigel für die tür: daz zimt wol dien jungen. hüetent iuwer zungen.

Hüetent iuwer ougen offenbar und tougen, lânt fi guote fite spehen und die boefen überfehen. Und die boefen überfehen lânt fi, guote site spehen offenbar und tougen: hüetent iuwer ougen.

Hüetent wol der ôren, oder ir fint tôren. lânt ir bæfiu wort dar in, daż gunêret iu den sin. Daz gunêret iu den fin, lânt ir bæfiu wort dar in, oder ir fint tôren. hüetent iuwer ôren.

Hüetent wol der drier leider alze frier.

zungen, ougen, ôren fint dicke fchalchaft, zêren blint. Dicke fchalchaft, zêren blint zungen, ougen, ôren fint. leider alze frier hüetent wol der drier.

7. (Lachm. S. 81.) Wer fleht den lewen? wer fleht den rifen?

wer überwindet jenen unt difen? daz tuot jener der fich felber twinget und alliu finiu lit in huote bringet ûz der wilde in stæter zühte habe. geligeniu zuht und fchame vor geften mugen wol eine wile erglesten : der fchîn nimt drâte ûf unt abe.

8. (Lachm. S. 8.)

Ich faz uf einem steine,
und dahte bein mit beine,
dar ûf fazt ich den ellenbogen:
ich hete in mine hant gefmogen
daz kinne und ein mîn wange.
dô dâhte ich mir vil ange,
wie man zer werlte folte leben:
deheinen rât kond ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
der keines niht verdurbe.

diu zwei fint êre und varnde guot,
daz dicke ein ander fchaden tuot,
daz dritte ift gotes hulde,
der zweier übergulde:

die wolte ich gerne in einen schrîn.
jâ leider desn mac niht gefîn,
daz guot und weltlich êre

und gotes hulde mêre

zefamene in ein herze komen.

ftig unde wege fint in benomen;

untriuwe ift in der fâze,
gewalt vert ûf der strâze;
fride unde reht fint fêre wunt.

diu driu enhabent geleites niht, diu zwei enwerden ê gefunt.

9. (Lachm. S. 8.)

Ich hôrte ein wazzer diezen

und fach die vifche fliezen, ich fach fwaz in der welte was, velt, walt, loup, rôr unde gras. fwaz kriuchet unde fliuget und bein zer erde biuget, daz fach ich, unde sage iu daz: der keinez lebet âne haz. daz wilt und daz gewürme die ftritent ftarke ftürme, fam tuont die vogel under in; wan daz fi habent einen fin: fi dûhten fich ze nihte, fi enfchüefen ftarc gerihte. fi kiefent künege unde reht, fi fetzent hêrren unde kneht. fô wê dir, tiufchiu zunge, wie ftêt dîn ordenunge!

daz nù diu mugge ir künec hât, und daz dîn êre alsô zergât. bekêrà dich, bekêre.

die cirkel fint ze hêre,

die armen künege dringent dich. 1) Philippe, fetze en weifen 2) uf, und heiz fi treten hinder fich!

10. (Lachm. S. 16.)

Philippe, künec hêre,

fi gebent dir alle heiles wort
und wolden liep nâch leide.
Nú haft dû guot und êre:
daz ift wol zweier künege hort:

diu gip der milte beide. 3)

Der milte lớn ift fô diu Tật,

diu wünnecliche wider gât
dar nach man fi geworfen hât:
wirf von dir miltecliche!

fwelch künec der milte geben kan,

fi gît im daz er nie gewan.

wie Alexander fich verfan!

der gap und gap, und gap fim elliu riche.

1) Es find die Mitbewerber Philipps von Schwaben um die Königskrone gemeint: Berthold von Zähringen, Bernhard von Sachfen und Otto von Poitou. Philipp erfchien namentlich durch feinen Reichthum geeignet, die königliche Würde mit Glanz zu bekleiden. —2) Der „Waife“ ist der Hauptedelstein der deutschen Königskrone. Er wurde fo genannt, weil man glaubte, daß es feines Gleichen nicht mehr gebe, er alfo gleichfam allein stand. 3) Diefen Rath befolgte Philipp so gut, daß ihm von feinen reichen Erblanden faft nur der Name blieb.

11. (Lachm. S. 106.)

Der guote win wirt felten guot, wan in dem guoten vazze:

wirt daz bereit ze rehte wol, sô habet ez den win.

Dar umbe wunder nieman, ob ich an dem künege 4) hazze,

hât er ein herze, als fi dâ fagent, fol daz niht werden schîn.

Im fint die reife alfô vertriben: er welle ræzer fin,

fo ift vaz und tranc ein wiht. guot win mac ie fò lange ligen, daz man in feiger fiht.

12. (Lachm. S. 20.)

Der in den ôren fiech von ungefühte fi, daz ift mîn rât, der lâz den hof ze Dürengen fri:

wan kumet er dar, dêswâr er wirt ertæret.

Ich hân gedrungen unz ich niht mê dringen mac. ein fchar vert ûz, diu ander in, naht unde tac. grôz wunder ift daz iemen dâ gehæret. Der lantgrâve ift fô gemuot, daz er mit ftolzen helden fine habe vertuot,

der iegeslicher wol ein kenpfe wære. mir ift fin hôhiu fuor wol kunt: und gulte ein fuoder guotes wînes tûfent pfunt,

dâ ftüende ouch niemer ritters becher

13. (Lachm. S. 11.)

lære.

Hêr babeft, ich mac wol genefen: wan ich wil iu gehorfam wefen. wir hôrten iuch der kriftenheit gebieten,

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4) Auch hier ift Philipp gemeint. 5) Diefer Spruch geht wahrscheinlich auf die Excommunication Otto's IV, 1210. 6) Im Jahr 1212 wurde von Innocenz III. ein Opferstock in den Kirchen aufgeftellt, der Almofen für die Kreuzzüge aufnehmen follte. Vgl. Thomaffin v. Zerclære.

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minen nâhgebûren dunke ich verre baz Ich wilz bî mînen triuwen fagen,

getân:

fi fehent mich niht mêr an in butzen wis, als fi wîlent tåten.

Ich bin ze lange arm gewefen ân mînen danc.

ich was fo volle. fcheltens, daz mîn âten ftanc:

daz hât der künec gemachet reine, und dar zuo mînen fanc.

17. (Lachm. S. 12.) Her keifer, 8) fwenne ir Tiufchen fride

dich felben wolt ich lützel klagen: ich klage din edelen kunft, daz fift verdorben.

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Dû kundeft al der werlte fröide mêren,
fô duz ze guoten dingen woltes kêren.
mich riuwet dîn wol redender munt und
din vil füezer fanc,
daz die verdorben fint bî mînen zîten.
daz dû niht eine wîle mohtest biten!
fô leifte ich dir gefellefchaft: mîn fingen
ift niht lanc.
din fêle müeze wol gevarn, und habe
din zunge danc!

19. (Lachm. S. 124.)

Owê war fint verfwunden alliu mîniu jâr!
ift mir mîn leben getroumet, oder ift ez wâr ?
daz ich ie wânde daz iht wære, was daz iht?
dar nâch hân ich geflâfen und enweiz es niht.

Nû bin ich erwaht, und ift mir unbekant
daz mir hie vor was kündic als mîn ander hant.
liut unde lant, dâ ich von kinde bin erzogen,
die fint mir frömde [worden] reht als ob ez fi gelogen.
Die mine gefpilen wâren, die fint træge unt alt.
vereitet ift daz velt, verhouwen ift der waît:

7) Friedrich II. 8) Es ift ebenfalls Friedrich II, gemeint.

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