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ich den ersten Abschnitt so leicht als möglich machen zu müssen. Denn es ist unglaublich, und alle Schulmänner, die dergleichen Uebungen leiten, werden es aus eigner Erfahrung wissen, welche Begriffe die Schüler vor dem Anfange der Versübungen sich von der Schwierigkeit derselben machen, und mit welchem Widerwillen sie daher in der Regel daran gehen. Daher beginnt der erste Abschnitt, nach Voraussendung des Hexameterschemas nebst Be→ zeichnung der Fussabschnitte der drei gewöhn lichsten Hauptcäsuren und der Tonstellen, mit Hexametern aus den alten Classikern zur Einübung des Masses. Es sind zu diesem Entzwecke natürlich solche Verse ausgewählt, welche an sich einen vollständigen Sinn geben und allgemeine, besonders dem jugendlichen Alter nützliche Sentenzen enthalten und von welchem höchstens zwei zusammenhangen. Dieselben zerfallen wieder in drei, Arten, in deren erster Fussabschnitte, Hauptcäsur und Tonstellen, in der zweiten blos die Tonstellen (Alles über den Worten, damit diese nicht zerrissen werden), in der dritten aber gar keine metrischen Bezeichnungen angegeben werden. Die Anzahl dieser Hexameter glaubte ich möglichst beschränken zu können, da ja der erste beste Lateinische Epiker Stoff genug zu weiteren Scansionsübun gen darbietet. Hierauf folgen umgestellte Hexameter, welche, sowie alle andere Aufga ben der ganzen Sammlung, durchaus nicht aus den alten Classikern geschöpft sind; so dass ein absichtliches oder zufälliges Auffinden des Originals fast unmöglich ist, da Schüler die neulateimischen Dichter, welchen die Aufgaben entnommen sind, gewöhnlich nicht kennen, noch weniger aber besitzen. Völlig unmöglich kann

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das Auffinden nicht gemacht werden, wenn man nicht die Aufgaben selbst verfassen will. Man wird diese Vorsicht bei den Aufgaben der ersten Abschnitte, welche für die unteren Classen bestimmt sind, für unnöthig halten; aber wenu auch nicht anzunehmen ist, dass die hier berücksichtigten Schüler das Original bei, dem Verfasser selbst auffinden würden; so könnten. ihnen dasselbe doch manche, gerade für sie béstimmte Sentenzensammlungen, z. B. in der grossen Bröderschen Grammatik, darbieten. Die. Menge des Stoffes musste bei dieser, sowie bei allen folgenden Arten der Aufgaben, für mehrjährigen Bedarf berechnet werden, wenn das Buch nicht in kurzer Zeit brauchbar. zu sein aufhören sollte. Denn leider ist die Erscheinung durch allzuhäufige Erfahrungen begründet, dass gar manche Schüler, wenn sie wissen, dass dieselben Aufgaben, die ihnen gegeben werden, bercits von ihren Vorfahren in einer Classe gemacht worden sind, dieselben sich von diesen zu verschaffen wissen und den Lehrer hintergehen. Darum müssen die Materialien so lange ausreichen, dass während derselben Generation von Schülern keine Aufgabe zweimal gegeben zu werden braucht. So sollte jedes Schulbuch eingerichtet sein, mit dessen Gebrauche ähnliche schriftliche Arbeiten verbunden sind; sonst kann der Lehrer bei aller Aufmerksamkeit TäuschunDer Lehrer braucht sich gen nicht vermeiden. daher in vorliegender Sammlung nur diejenigen Nummern anzumerken, die er in dem ersten, zweiten u. s. w. Schuljahre giebt; so wird er nach einer ungefähren Berechnung bei einem etwa ein- oder anderthalbjährigen Cursus mit dem ersten Abschnitte 6 bis 7 Jahre ausreichen; und so verhältnissmässig mit den übrigen Abschnitten.

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Denn je weiter hinauf, desto eher kehrt die Zeit zurück, wo dieselben Aufgaben wiederholt werden können. Zu noch grösserer Erleichterung in diesem Puncte folgen auch die Aufgaben jeder einzelnen Gattung meist cursusartig auf einander. So kann z. B. in den Distichen zum Uebersetzen der erste Cursus mit der 56sten, der zweite mit der 112ten Nummer u. s. w. schliessen. Doch die Bedürfnisse sind zu ver schieden, als dass in dieser Beziehung Alles nach einer festen Ordnung hätte geregelt werden können, und es muss, wie es schon der Begriff Materialien mit sich bringt, der Einsicht des Lehrers überlassen bleiben, die den Bedürfnissen der Schüler, der Zeit und den Umständen angemessensten Uebungsstücke auszuwählen. In' den diesen beiden Unterabtheilungen beigegebenen Noten ist Alles erklärt, was dem Schüler Schwierigkeit machen könnte, sowie auf die Sprachlehren Zumpts, Bröders, Grotefends, Ramshorns, als die in unsern Schulen gangbarsten, und zwar auf alle zugleich hingewiesen, weik auf dieser Schule die eine, auf jener die andere eingeführt ist; oder es ist, wenn Etwas nicht in allen zu finden ist, vollständig aus der einen aufgeführt. Diese Noten werden Manchem zu weitläufig oder zum Theil überflüssig erschei nen. Allein nach meiner Meinung sind sie Keins von Beiden. Ein blosses Scandiren, wie überhaupt jedes Lesen ohne Verständniss,

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durchaus vermieden werden. Man muss Kua ben vom ersten Anbeginne an gewöhnen, nie zu lesen, ohne zu verstehen, und bei den umgestellten Versen ist das Verständniss sogar nothwendig. Ohne Hülfe aber können Anfänger im Lateinischen, wie ich sie bei diesen metrischen Uebungen vor Augen habe, das Gegebene nicht

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verstehen. Denn ob ich gleich eine Auswahl des Leichtesten getroffen habe; so müssen doch für Anfänger so viel Schwierigkeiten in der grammatischen Fügung, in der Bedeutung der Wörter und Redensarten und deren guten Verdeutschung, im dichterischen Ausdrucke, endlich im Sachverständnisse vorhanden sein, dass Hülfe nicht entbehrt werden kann. Der Lehwird man sagen, leistet dieselbe. Aber diese Aufgaben werden nicht in der Schule, sondern zu Hause gemacht; der Lehrer soll blos die Aufgaben nach der Nummer den Schülern zu bestimmen haben. Fehlten die gegebenen Erläuterungen; so müsste dieselben der Lehrer selbst bei der Aufgabe geben, und damit sie zu Hause nicht vergessen wären, dictiren: dies aber soll durch vorliegendes Buch gerade: vermieden werden. Und dann sind gegenwärtige Uebungen auch vorzüglich für den Privatfleiss bestimmt, und mussten dafür bestimmt werden, da es noch manche öffentliche und Privatanstalt giebt, wo Uebungen in der Fertigung Lateinischer Verse entweder gar nicht, oder doch sehr spärlich und nur zum Scheine vorgenommen werden. Uebrigens sind, mein' ich, noch Dinge genug übrig, welche des Schülers Nachdenken in Anspruch nehmen und dem Lehrer Gelegenheit zu eignen Bemerkungen geben. Doch soll, wie schon bemerkt, im Anfange die Leichtigkeit Lust machen. Aus demselben Gesichtspuncte müssen die Noten in den ganzen drei ersten Abschnitten betrachtet werden, in welchen die Uebungsstücke etwa bis Tertia oder Untersecunda gehen, wenn, wie es auf einer wohleingerichteten Schule sein sollte, in Quarta, oder wann der Schüler die ganze Formenlehre und die nothwendigsten Regeln der Syntax inne.

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bat, der Anfang gemacht wird. Auf die umgestellten Hexameter folgen Hexameter zum Uebersetzen. Hierbei habe ich nur noch Zweit

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zu, bemerken: erstens, dass das Deutsche sich möglichst dem Lateinischen anschmiegt, und daher bisweilen, jedoch wol nur selten, der Genius der deutschen Sprache dem der la teinischen aufgeopfert ist. Dies findet aber, nach meiner Absicht, nur in den drei ersten, für die unteren Classen bestimmten Abschnitten Statt. Zweitens ist nicht nur in diesem ersten Abschnitte, sondern im ganzen Buche, die An-i zahl der Uebungen im Hexameter bei Weitem grösser als im Distichon, aus leicht begreiflichen Gründen. Was die Noten dieser Unterabtheit lung noch insbesondere anlangt, so hielt ich es nach dem oben angeführten Gesichtspuncte für nothwendig, jedem Textesworte, bei dessen Uebersetzung der Schüler schwanken könnte, den in den Vers passenden lateinischen Ausdruck un terzulegen. Dass häufige: Wiederholungen, besonders von Citaten, vorkommen, liegt in dem Wesen jeder Sammlung dieser Art. Freilich hätten dieselben zum Theil vermieden werden können, wenn es thunlich gewesen wäre, das Ganze durchaus cursusartig einzurichten. Zum Vorwurfe könnte man mir noch machen, dass ich, anstatt nach der gewöhnlichen Weise solcher Bücher, die Erklärungen durch Zahlen mit dem Texte in Verbindung zu setzen, das zu erJäuternde Texteswort vor der Erklärung wiederholt habe. Hierdurch ist freilich einiger Raumaufwand veranlasst worden; indess sind jene Unterbrechungen des Textes durch Zahlen so störend und entstellend, die Aufsuchung der Noten nach Zahlen so unbequem, die Druckfehler in den Zahlen endlich und die daraus

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