ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστόν. Die gefperrten Borte διεfe Sabes, welche nur auf Ignatius sich beziehen können, enthalten zuvörderst eine Uebertreibung, indem sie den Empfang mehrerer Mårtyrer in Philippi andeuten. Nun war zwar Ignatius nach mehreren Andeutungen in den Briefen (Philad. 11; Smyrn. 10. 13; Rom. 10) und im Martyrium (Kap. 5. 7) auf seiner Reise von mehreren Begleitern umgeben, diese wurden aber nicht, wie er, als Gefangene gefesselt geführt. Sind nun diese in der ausgesprochenen Mehrheit gemeint, oder wird an Wiederholungen des mit Ignatius eingetretenen Falles gedacht, in jedem Falle ist der Ausdruck übertrieben. Ferner ist die Art, wie die Beziehung auf die dem Ignatius erwiesene Gastfreundschaft in den an die Gemeinde wegen ihres allgemeinen christlichen Zustandes gerichteten Anfangsgruß sich eindrängt, schon an und für sich auffallend; im Verhältniß zu dem über Kap. 9 und 13 gewonnenen Resultate ist sie aber noch verdächtiger. Dazu kommt nun noch, daß auch in dieser Stelle ein Anklang an einen Ausdruck des falschen Ignatius vorkommt, wodurch es ganz unleugbar wird, daß auch dieser Saß mit den bisher aufgewiesenen Interpolationen zusammengehört. Die Bezeichnung der Fesseln als diadhuara hat ihre einzige und vollgültige Parallele an dem Saße des falschen Sgnatius: Τὰ δεσμὰ περιφέρω, τοὺς πνευματικοὺς μαργαρίτας (Eph. 11). Sehr gesucht ist ferner der Ausdruck và miμýuata τῆς ἀληθοῦς ἀγάπης, um bie Martyrer als Scadabmer Chrifti au bezeichnen. Freilich ist diese Zusammenstellung nicht auch als pseudoignatianisch anzugreifen. Jedoch kann ich mich nicht enthalten, folgende Parallele dazu mitzutheilen. In dem Schreiben der smyrnäischen Gemeinde über den Mårtyrertod des Polykarp heit es gleid im Stufang: Περιέμενεν γὰρ, ἵνα παραδοθῇ, ὡς καὶ ὁ κύριος, ἵνα μιμηταὶ καὶ ἡμεῖς αὐτοῦ γενώμεθα, μὴ μόνον σκοποῦντες τὸ καθ' ἑαυτοὺς, ἀλλὰ καὶ τὸ κατὰ τοὺς πέλας. Αγάπης γὰρ ἀληθοῦς ἐστιν, μὴ μόνον ἑαυτὸν θέλειν σώ ζεσθαι, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς ἀδελφούς. Εs ift war nid)t fireng zu beweisen, aber auch nicht außer dem Bereiche der Wahrscheinlichkeit, daß der oben angeführte Ausdruck des Interpolators eine Reminiscenz aus den vorliegenden Säßen ist. Wenn man sich zu dieser Annahme entschließen dürfte, so würde badurch auch wahrscheinlich, daß die Interpolation des Briefes des Polykarp, wie die der ignatianischen, nicht vor dem Tode des Polykarp, sondern circa 170 stattgefunden hat. Fast möchte ich vermuthen, daß der Brief des Polykarp auch das fernere Schicksal der ignatianischen Literatur getheilt, und wenigstens eine Veränderung von dem Manne erfahren hat, welcher nicht nur die sieben Briefe weiter verfälscht, sondern ihre Zahl noch um einige neue vermehrt hat. Ich meine die Bezeichnung der Wittwen als 9voluorgiov Jeoй (Kap. 4), welche an und für sich schwer verständlich, und in unserem Brief leicht zu entbehren ist, die aber unter Anderen in dem pseudoignatianischen Briefe an die Larsenser vorkommt. Nach der Ausscheidung jener auf Ignatius sich beziehenden und von dem Ueberarbeiter der iguatianischen Briefe herrührenden Stellen fällt natürlich jeder Grund dafür weg, daß der Brief des Polykarp an die Philipper unecht sei. Vielmehr müssen wir ihn auch ohne das bestimmte Zeugniß des Irenåus für echt halten. Der Brief in der von den Interpolationen gereinigten Gestalt bildet eine vollkommene Einheit. Als Veranlassung desselben erscheint die Erkommunikation des Presbyters Valens und seiner Frau wegen Betruges an dem Gemeindevermögen; der Zweck des Briefes ist, die Gemeinde zur Versöhnlichkeit gegen Jene und zur Wiederaufnahme derselben nach überstandener Bußzeit zu bestimmen. Der übrige Inhalt ist eine sehr methodisch angelegte Belehrung über den ganzen Umfang der christlichen Ueberzeugungen und Pflichten. Auf die Grundwahrheiten des Glaubens (Kap. 1) wird die Erinnerung an die sittlichen Grundpflichten gebaut (Kap. 2). Dann folgen Specialvorschriften für alle Stände der Gemeinde (Kap. 4—6). Eine Gesammtermahnung leitet zur Warnung vor der doketischen Irrlehre über (Kap. 7); die Hinweisung auf die Hoffnung der Christen und 1) Cap. 4: (Διδάξωμεν) τὰς χήρας σωφρονούσας - γινωσκούσας, ὅτι εἰσὶ θυσιαστήριον θεοῦ καὶ ὅτι πάντα μωμοσκοπεῖται, καὶ λέληθεν αὐτὸν οὐδέν. auf die durch Christus vorgebildete Geduld (Kap. 8) schließt den allgemeinen Theil des Briefs. Mit einer allgemeinen Ermahnung zur Milde (Kap. 10) wird dann die Besprechung des eigentlichen Gegenstandes des Briefes (Kap. 11.12) eingeleitet, der für die Verhältnisse jener Zeit von einer solchen Wichtigkeit war, daß Polykarp demselben wohl ein Schreiben widmen konnte. Natürlich ist dieser echte Brief nicht im Anfange des zweiten Jahrhunderts geschrieben, sondern da Polykarp bis 168 lebte, haben wir aus Rücksicht auf die Anspielungen auf die Gnosis nur das Recht, den Zeitraum von 140 — 168 festzustellen 1), in welchem der Brief geschrieben sein muß. In seiner ursprünglichen Gestalt wird ihn Irendus gekannt haben, ebenso, wie es wahrscheinlich ist, daß derselbe auch nur die drei echten Briefe des Ignatius gekannt hat. Der Ueberarbeiter der leßteren hat den Brief des Polykarp offenbar darum in den Kreis seiner Thätigkeit gezogen, um durch die verhältnißmäßig unbedeutenden Veränderungen, welche er mit demselben vornahm, die an den Briefen des Ignatius vollbrachte großartige Fälschung zu verdecken. Durch den Brief des Polykarp an die Philipper ließ er sein mit dem Namen des Ignatius geschmücktes Werk in die Welt einführen in den Worten des 13ten Rapitels: Τὰς ἐπιστολὰς Ἰγνατίου τὰς πεμφθείσας ἡμῖν ὑπ' αὐτοῦ καὶ ἄλλας, ὅσας εἴχομεν παρ' ἡμῖν, ἐπέμψαμεν ὑμῖν και θὼς ἐνετείλασθε· αἵτινες ὑποτεταγμέναι εἰσιν τῇ ἐπιστολῇ ταύτῃ. 1) Hiedurch erledigt sich auch das Bedenken Schweglers gegen die Echtheit (a. a. D. 2. Th. S. 156), daß der Ausdruck nowróτOXO5 TO 0αTavā auf die Antwort des Polykarp an Markion in Rom anspiele. Denn dieser Ausdruck könne nicht schon vorher in einem 40 Jahre ältern Briefe gebraucht worden sein, sondern gebe sich als Nachbildung eines Fälschers zu erkennen. Vielmehr beweist dieser Ausdruck nur, daß Polykarp auch sonst die Ansicht von den Gnostikern hegte, welche er gegen Markion bei seiner persönlichen Begegnung mit ihm aussprach (Iren. Adv. haer. III, 3). Register. Abendmahl 206. 365. 397. 455. 553. 561. 563. 577. Addaei doctrina 273. Aelia Capitolina 257. Aeschines, Montanist 488. 527. Akten des Paulus und der Thekla 292. Alerander, B. von Alexandria 429 Allegorie 197. 216. Ammia, Prophetin 471. Amtsbegriff 348. 361. 388. 407. Αναβαθμοὶ Ἰακώβου 205. 209. 212. Ancyra, Koncil zu, 423. Aniket, B. von Rom 270. 543. Antiochia, Gemeinde zu, 126. 145. Apokalypse des Johannes s. Johannes. Apollonius 518. 529. 541. Apostelamt 358. 372. 559. Armuth 158. 175. 210. 530. Aspasius, Presbyter in Karthago 352. Auferstehung, Lehre von der, 61. Augustin 334. 379. 549. Barkochba 257. Ceremonialgeset 38. 74. 297. 299. Christologie des Paulus 79. 216; der von Alexandria 122. 269. Clemens von Rom, zweiter Brief 56.286. 213. 217. 229. 238. 259. 449. 537. Constitutionen, apostolische 325. 332. Cyprian 352. 375. 377. 380. 395. Dämonologie 53. 310. Dekret der Apostel 129. 145. 149. Demetrius, B. von Alexandria 429. Dionysius, B. von Korinth 274. 439. Disciplin 242. 357. 369. 404. 517. Doketismus 341. 343. 453. Donatisten 335. 569. Ebion 158. 204. 220. 222. Ehe, zweite 397. 500. 530. Ehe in verbotenen Verwandtschaftsgra- Ehelosigkeit 397. 405. 501. 503. Eid 43. 192, 203, 207. Ekstase 466. 531. 536. 537.551. 565. Eleutherus, B. von Rom 534. 542. Elrai 204. 208. 209. 221. 234. 245. Eutychius, B. von Alexandria 428. Erkommunikation 373. 557. 599. Fasten bei den Juden 29; bei den Fleischgenuß 187. 205. Gajus, Presbyter in Rom 544. Gemeinderechte 373. 377. 558. Gerechtigkeit, Begriff der, 37. 50. 76. Gesez Christi 38. 280. 295. 298. 305. Gesez, mosaisches 27. 73. 101. 110. 124, 133. 141. 153. 155. 163. 296. Gnosis, christliche 277. 295. 300. 310; Gottesdienst 358. 365. 577. Gözenopferfleisch s. Opferfleisch. Gütergemeinschaft 192. 210. 232. Handauflegung 376. 384, 565. 577. Hegesippus 224. 227. 266. 416. Heiligkeit, Begriff der, 82. 92. 165. Heraklas, B. von Alexandria 430. Hirtenamt 353. Jakobus der Gerechte 48. 124. 134. |