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Ut lux reduxit tertia
ortus sui primordia,
orbi revexit maxima
Christus resurgens gaudia.

Testes suæ victoriæ
donans eos exsistere,

quos ante pugna terruit,
post spe triumphus extulit.
His ergo convescentibus
conviva jocundissimus
est pastus humanis cibis,
non ad saginam corporis.
Gregis Petro sui fidem

mandavit inde perpetem,

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Reichenauer Hs. zu Karlsruhe No. 244. Bl. 71. aus dem 10 Jahrh. Die zwei letzten Verse sind entweder Zusatz oder es fehlen nach 126 noch zwei Verse, wodurch dieser Schluss zwei vollständige Strophen bekäme.

Dieses Lied enthält den ganzen Lebenslauf Christi, also ein cyclischer Hymnus, deren auch im späteren Mittelalter manche vorkommen, die sich entweder auf das ganze Leben oder auf das Leiden Christi beziehen. Dass sie gesungen wurden, beweisen die beigeschriebenen Melodien und die Aufnahme solcher Hymnen in die Ritualbücher, bei welchem Gottesdienste sie aber gebräuchlich waren, hat die Liturgie zu untersuchen.

Das Lied hat vollkommenen Reim und regelmässige Abwechslung desselben, ist also jünger als Ambrosius, aber nicht viel, denn es beobachtet streng die klassische Metrik. Ich setze es in den Anfang des 5 Jahrhunderts, auf welche Zeit auch die Beziehungen auf das römische Heidenthum hinweisen, wie V. 59. horret tartarus (ebenso bei Daniel 1, 108 tartarus horrens, und 2, 356), V. 92 busta, 93 Dis, 98 Manes. Damit stimmt auch der V. 5 überein, worin es heisst, Christus sey in dieser jüngsten Zeit (hora sub hac novissima) Mensch geworden, ähnlich wie im mozarabischen Messbuch: ante non multa tempora, welche Stelle Lesley (præf. p. LVII) für das hohe Alter desselben geltend macht. Nicht damit zu verwechseln ist die griechische Zeitbestimmung lozátov, denn diese bezieht sich auf den Schluss des alten Testaments. So heisst es von Christus und Maria: ὁ ἐπ' ἐσχάτων τεχθείς. Febr. 6. ἡ ἐπ' ἐσχάτων Χριστὸν σαρκὶ τετοκυῖα. Mart. 30. ἐπ' ἐσχάτων ἐκ παρθένου σαρκωθείς. Cosma Hieros. trop. de theog. str. 5. Der Reim V. 27. 28 proximas: visitans rührt aus der damaligen Bauernsprache her, s. meine Ausg. der lat. Messen S. 47.

67 nam für num Hs. 68 augiendo Hs. 80 judicare Hs. 119 datus Hs. V. 1. orbis conditor; das Wort conditor für creator braucht gewönlich Gregora. Gr. Die Griechen sagen: οὐρανίας ἁψῖδος οροφουργός. Νον. 13. λόγος 8 τò лav ovσiáσas. Oct. 12. Als solcher ist Christus dem Vater gleich in der Wesenheit. δῆλον, ὅτι τὸ μεῖζον μέν ἐστι τῆς αἰτίας, τὸ δὲ ἶσον τῆς φύσεως. Gregor. Naz. or. 36 p. 582.

Mone, latein. Hymnen, I.

3

V. 1. 2. 6. Christus similis nostri, æqualis patri, divinitatem usque ad humana submisit, humanitatem usque ad divina provexit. Leon. m. serm. 3, 2. mundi ima petivit heisst in den Menäen regelmässig σvyzatáßaris. Feb. 5.

V. 15. 16. Die Menäen Oct. 4. drücken dies so aus: Jeías púσews ovx ἐχωρίσθη σὰρξ γενόμενος, ἀλλὰ θεὸς ἐνανθρωπήσας μεμένηκε.

V. 47. contagium für Erbsünde hat auch das gothische Messbuch bei Mabillon liturg. Gall. p. 231.

V. 85. Weil das Wort redemtio im Ursprung ein kaufmännischer Begriff ist, so steht hier commercium. Ebenso sagt Anselm. Cant. orat. 42. vom Kreuz Christi: emptio nulla in te, pretia nulla sunt pro te, appretiatio nulla super te. Mit Bezug auf die Erlösung nennt Augustin Christum manchmal einen Kaufmann, z. B. sermo 81, 5. mortuus est Christus, ut compensatio fieret cælestis cujusdam mercimonii. Die Griechen brauchen dasselbe Bild, πvevμatıxǹ éμñogia. S. Chrysost. opp. XII, 329. ed. Montfaucon. Vgl. No. 31, 7.

V. 93. fracta Ditis ostia, "Αιδου τὰ κλείθρα τῷ κράτει σου διαλύονται. Daniel 3, 75.

V. 97. 99. Dies noster dominus Christus non facit occasum. S. Augustini serm. 170, 10. Christus ist der Tag der Seele und der Teufel die Nacht. Vgl. No. 30, 31.

V. 123. 124. cives cælestes. Der Ausdruck cives wird vorzugsweise für die Seligen gebraucht, für die Menschen auf Erden exules oder peregrinatores, daher sagt Gregor. Naz. orat. 16 p. 252. von der irdischen und himmlischen Wohnung: ἡ κάτω σκηνὴ καὶ ἡ ἄνω πόλις in Bezug auf das himmlische Jerusalem, worüber in den Hymnen manches vorkommt. Daher wird auch das irdische Leben der Stall einer Herberge genannt: Utere mundo, non te capiat mundus. Quod intrasti, iter agis; exiturus venisti, non remansurus; iter agis, stabulum est hæc vita. August. in evang. Joh. 40, 10. odòs yàg ỏ nagar Bios Borí. Chrysost. de s. Dros. 1. Augustin. de serm. dom. 1, 32. in hac via, hoc est in hac vita. Gregor. M. hom. in ev. 1, 1, 3. Quid est vita mortalis, nisi via? Nihil aliud in hac vitæ nostræ peregrinatione meditemur, nisi quia et hic non semper erimus, et ibi nobis locum bene vivendo præparabimus, unde nunquam migremus. Augustin. in evang. Joh. 32. § 9. In præsenti vita quasi in via sumus, patriam pergimus. Gregor. M. hom. in ev. 1, 11, 1.

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qua ad

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Personis qui cum sit trinus, deitate sed est unus.

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Crapula, somnolentiâ, magnis ebrietatibus, socordiâ, pigritiâ, bonorum negligentiâ, Omnigenis sceleribus, peccatis et criminibus, quibuscunque pollui nostra potest fragilitas:

In his Jesu multotiens offendi te, en pœnitet me, clemens gementem respice, ut Petrum olim miserans.

Ore tuo sanctissimo

eripere de tartaro

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nos volens, dicens omnibus

deum patrem orantibus:

nec memor sis peccaminum,
male quæ gessi, multorum.

Reichenauer Hs. No. 156 in folio. Letztes Blatt, aus dem 11 Jahrhundert. Die Melodie steht mit Neumen über den Zeilen. Jede Strophe ist in einer Langzeile geschrieben und die Verse mit Punkten unterschieden. Einige Buchstaben sind abgerieben und erloschen.

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V. 2. τῷ πατρὶ συνάναρχος. Men. Oct. 17.

V. 3. verbum et sapientia. τὴν σοφίαν καὶ λόγον ἐν σῇ γαστρὶ συλλαβοῦσα. Men. April. 16. Die Verbindung der beiden Begriffe erinnert an die mehrfache Bedeutung des griechischen Wortes λóyos. Um die rechte Bedeutung festzuhalten, hat man wol in den Menäen (Mart. 13) folgendes Wortspiel zugelassen: Tov Tov латgós λόγον τῷ λόγῳ συνείληφας καὶ ὑπὲρ λόγον τέτοκας καὶ μετὰ κύησιν ὑπὲρ φύσιν καὶ λόγον παρθένος ὡς πρὸ τόκου πάλιν διέμεινας, „du hast das Wort des Vaters durch ein Wort empfangen und über die Vernunft geboren und bist nach der Geburt wie vorher über Natur und Vernunft Jungfrau geblieben. “ Dafür steht an andern Orten: τὸν λόγον ὑπὲρ νοῦν ἀναλάμψαντα ἐγέννησας. Mai. 24. und beide Begriffe νους und λόγος verbunden Mart. 10: νοῦς ουδὲ οὐράνιος τὴν ὑπὲρ νοῦν σου λοχείαν διερμηνεῦσαι δύναται, νοῦ γὰρ τοῦ πρώτου ἐν γαστρὶ λόγον συνέλαβες, τὸν τὰ πάντα λόγῳ συστησάμενον, nicht einmal eine himmlische Vernunft kann deine Geburt erklären, weil sie über die Vernunft geht, denn du hast das Wort (lógov) des ersten Geistes (you grоv) in deinem Leibe empfangen, das Wort, das mit seinem Worte (óra) alles zusammenhält." Dieses Wortspiel bezieht sich auf die Schöpfung, Christus als das Wort (óyos) des Vaters hält mit einem Worte (2óyo) die Welt zusammen, die er auch mit einem Worte, d. i. mit seinem ausgesprochenen Willen, geschaffen hat. Das lateinische Verbum hat keinen Doppelsinn, es ist daher für die richtige Bezeichnung ganz bestimmt, Gottes Wort ist sein Sohn.

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V. 17. Deswegen heisst die Schlange oder der Teufel in den Menäen õgis & пαμлóηgos. Mart. 19. und ögravov τys xaxías o opis. Sept. 28. gewönlich δόλιος ὄφις. Oct. 13. und darum auch πολύμορφος ὄφις. Apr. 10. παλίμβολος ogis. Clem. Alex. pæd. 3, 2.

V. 25. finis sæculi heisst der Schluss des alten Testaments; dafür steht in den ambrosianischen Hymnen vergente mundi vespere. Daniel 1, 74. und in den Menäen zoóro ozaτoi. Apr. 12. Vgl. die Anm. zu No. 25, 5. Augustinus fasst diesen Gedanken in geistreicher Weise so auf, dass Christus im Greisenalter des Judenthums erschienen sey, um es zu verjüngen, und dass die Kirche zu Augustins Zeit in demselben Falle war, das sinkende römische Heidenthum zu verchristlichen. Er sagt nämlich sermo 81, 7 flg. Dic homini dicenti tibi: ecce temporibus christianis tantæ pressuræ sunt, vastatur mundus, hoc mihi, antequam veniret, prædixit Christus." Miraris, quia deficit mundus? mirare, quia senuit mundus. Parum tibi præstitit deus, quia in senectute mundi tibi misit Christum, ut tunc te reficiat, quando cuncta deficiunt? nescis hoc significasse in semine Abrahæ? ideo seni Abrahæ natus est filius, quia erat utique Christus in ipsius mundi senectute venturus. venit, cum omnia veterascerent, et novum te fecit. Ecce, dicunt, christianis temporibus Roma perit. Forte Roma non perit, forte flagellata est, non interemta; forte castigata est, non deleta. Roma non perit, si Romani non pereant; non enim peribunt, si deum laudabunt; peribunt, si blasphemant.

V. 29. 30. Derselbe Gedanken in den Menäen: σῶσαι ἥκω ̓Αδάμ τον πρώτ τόπλαστον. Januar. Bl. 25.

V. 46. mundi. Dafür brauchen die Griechen manchmal tò nav, wie luτρωτὴς τοῦ παντός. Oct. 14.

V. 68 ist aus dem Hymnus: Jesu nostra redemptio entlehnt, bei Daniel 1, 63
V. 97. αμύθητα πταίσματα. Mart. 14.

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