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Die Darstellung und Geschichte der christlichen Hymnologie wünschte ich anfänglich mit diesem Werke zu verbinden, sein grosser Umfang (denn dieser Band enthält noch nicht den dritten Theil der Hymnen) brachte mich davon um so mehr zurück, weil auch die Hymnologie grösser wurde, als dass sie zur Einleitung dieser Sammlung dienen könnte.. In jener Meinung ist einigemal auf die Hymnologie hingewiesen, was in der Folge unterbleiben wird.

Gelehrte Theologen, die ich um Rath fragte, billigten die Grundsätze der Behandlung, die oben dargelegt sind, womit aber nicht gesagt ist, dass sie auch mit meiner Arbeit zufrieden seyn werden, besonders wenn sie hier weit mehr gesammelte Stellen finden als Untersuchungen, welche darauf gebaut sind. Gereicht der Mangel an theologischer Kenntniss einem Laien auch nicht zum Vorwurf, so wird man ihm doch abrathen, ein theologisches Werk zu unternehmen; in vorliegendem Falle hängt jedoch das Urtheil von der Frage ab, ob es besser sey, den handschriftlichen Schatz der Hymnen vergraben zu lassen als herauszugeben.

Karlsruhe, 5. Februar 1853.

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F. J. Mone.

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LIEDER AN GOTT.

1. Hymnus beati Bedæ presbyteri de opere sex dierum primordialium et de sex ætatibus mundi.

Primo deus caeli globum
molemque terræ condidit,
terram sed umbris abditam
abyssus alta texerat.

At per dies ætatibus
labentis ævi congruos
ornavit orbem et æthera
cunctamque mundi machinam.

Primâ creator sæculi
die tenebras effugans
aquis adhuc absconditum
lampavit orbem lumine.

Lucis beatæ gaudiis
mundi replevit incolas
ætate mox altissimus

primâ creator sæculi.

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Locatur inter cærula

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Handschrift zu Darmstadt Nr. 2106. (A) aus dem Anfang des 9 Jahrhunderts von irischer Hand geschrieben. Der Titel des Gedichtes steht von gleichzeitiger Hand im Register des Codex, das Gedicht kommt aber in den Ausgaben Beda's nicht vor. Steht auch in Thomasi opp. ed. Vezzosi, tom. 2, 429 (T), wo die Schlusstrophe nur mit dem Anfangsworte bezeichnet ist. Auch bei Tomasi wird das Gedicht dem Beda zugeschrieben und genannt hymnus de universis dei operibus sive de VII diebus in creatione mundi deque ejus VII ætatibus. Die metrische Richtigkeit des Gedichtes bestärkt die Annahme, dass Beda der

Verfasser sey, nur die Schlusstrophe ist von einem andern hinzugefügt und nicht nöthig. Daniel 1, 208. gibt den Anfang. Die Alliteration oder der Stabreim ist beinah in jedem Verspaar beobachtet, was ebenfalls mit Beda's Zeit und der angelsächsischen Verskunst überein stimmt.

Die Vergleichung der 6 Schöpfungstage mit den 6 Weltaltern hat für jeden Tag in diesem Liede ein Strophenpaar, dessen erster und letzter Vers gleichlautend sind, um dadurch äusserlich die Parallele kenntlich zu machen, s. V. 9. 16. 17. 24. 25. 32 u. s. w. Wo diese Gegenstellung aufhört, werden auch die Verse nicht mehr wiederholt. Diese Behandlung der Weltalter ist altchristlich, sie kommt schon bei Augustinus vor (sermo 259. in oct. paschæ, ed. S. Maur. Paris. t. 5. p. 1060 flg.), und wird von ihm auch für die sieben Altersstufen des menschlichen Lebens gebraucht (serm. 216, 8).

Lesarten: 7 orbes A. 27 susidet T. 45 Caldea, Judea hat die Hs. nach alter Schreibung und des Verses wegen. 57 obdormienti T. 59 os illius AT. 60 proferens T. 64 obdormientis T, besser obdormienti. 73 restat T. 77 perpetis A. 81 nobis fehlt A. 86 sabb. fehlt T, besser wäre vespera. 94 præcepit A. 96 vinceret A. 97 intravimus A. 98 debita A. 102 claudendo A. 105 vino A.

Anmerkungen: V. 100. Sextus autem dies cum transierit, veniet requies post illam ventilationem, et sabbatizabunt sancti et justi dei. S. Augustin. 1. L. Ebenso serm. 125, 4. ventura est requies, quæ promittitur sanctis, im siebenten Weltalter. Septimo die, qui vesperam non habet, significatur nobis requies sempiterna, ubi nullus est occasus. Ejusd. sermo 4, 8. Sabbatum erit perpetuum. Ejusd. sermo 362, 28. Τῷ ἔκτῳ αἰῶνι συντελεῖται ὁ κόσμος, καὶ τῷ ἑβδόμῳ κρίνει τὴν οἰκουμένην ὁ κύριος, τῷ δὲ ὀγδρῳ οὗτοι ἀπέρχονται εἰς ζωὴν αἰώνιον, καὶ οὗτος eis nókaσir alóóviov. S. Athanas. in ps. 6. Ebenso zu ps. 11. Ueber den Zusammenhang der Octave mit der altchristlichen Ansicht der Psalmeneintheilung erklärt sich ausführlich Hilar. præf. in psalm. c. 12-14. und in ps. 98. præf. 5. Hieron. adv. Lucifer. 22 bezieht die Zahlen sieben und acht auf das alte und neue Testament.

V. 101. Diess hängt zusammen mit dem Auferstehungstag Christi, welchen auch Cosmas Hierosol. in pascha st. 22 ή μία τῶν σαββάτων, ἑορτῶν ἑορτὴ nennt. Prima im V. 89 und una sabbati V. 101 sind gleichbedeutend und bezeichnen den ersten Tag nach dem Sabbat. Gregor. Nazianz. orat. 42 p. 676. ed. Lips. sagt: τὸ πάσχα ἑορτῶν ἑορτή.

V. 103. 105. Die Auferstehung des Fleisches vertheidigt Tertullian. adv. Marc. 4, 37. mit grosser Schärfe also zur Stelle des Luc. 19, 10. Cum homo ex duabus substantiis constet, ex corpore et anima, quærendum est, ex qua substantiæ specie periisse videatur. si ex corpore, ergo corpus perierat, anima non. quod perierat, salvum facit filius hominis; habet igitur et caro salutem. si et anima perierat, animæ perditio saluti destinatur, caro, quæ non periit, salva est. si totus homo perierat ex utraque substantia, totus homo salvus fiat necesse est, et elisa est sententia hæreticorum negantium carnis salutem. Ebenso scharf in dialektischer Weise sagt er adv. Marc. 5, 9. Corpus est, quod amittit animam et amittendo fit mortuum; ita mortui vocabulum corpori competit. porro si resurrectio mortui est, mortuum autem non aliud est quam corpus, corporis erit resurrectio. Chrysost. de resurrect. 7. führt es so aus: si un aviotatai oăμa, οὐκ ἀνίσταται ἄνθρωπος· ὁ γὰρ ἄνθρωπος οὐκ ἔστι ψυχὴ μόνον, ἀλλὰ ψυχὴ καὶ

σῶμα. εἰ τοίνυν ψυχὴ μόνον ἀνίσταται, ἐξ ἡμισείας τὸ ζῶον ἀνίσταται, ἀλλ' οὐχ ὁλόκληρον· ἀλλὼς δὲ ἐπὶ ψυχῆς οὐκ ἂν λεχθείη κυρίως ἀνάστασις· ἀνάστασις γάρ ἐστι τοῦ πεσόντος καὶ διαλυθέντος· ψυχὴ δὲ οὐ διαλύεται, ἀλλὰ σῶμα.

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Hs. der Stadtbibliothek zu Trier No. 311. aus dem 14 Jahrh. Das Lied ist schon seiner metrischen Richtigkeit wegen älter als die Hs., nur die Schlussstrophe jünger, wie sie auch bei dem folgenden und andern Liedern vorkommt. Dem ganzen Liede liegt die Anrufung der Litanei zu Grunde: o sancta trinitas, miserere nobis, daher ist es auch vollständig.

12 misertus, Hs., es bezieht sich auf trinitas.

V. 1. 2. Augustin. doctr. christ. 1, 5. in patre unitas, in filio æqualitas, in spiritu sancto unitatis æqualitatisque concordia: et tria hæc unum omnia propter patrem, æqualia omnia propter filium, connexa omnia propter spiritum sanctum. V. 3. μονὰς μὲν θείας ουσίας, ἀλλ' ὑποστάσεων τριάς. Sept. 28. Tertullian. adv. Prax. 2. tres autem non statu, sed gradu; nec substantià, sed formâ; nec potestate, sed specie. unius autem substantiæ et unius status et unius potestatis, quia unus deus.

V. 4. virtus intermina, genau so in den Menäen άлɛgodúvaμos τoiás. Oct. 17. Mit den Liedern auf die h. Dreieinigkeit verbinden die Menäen auch das Sanctus. τριὰς ὑπερούσιε, μία θεότης, μονὰς τρισυπόστατε, τοὺς πιστῶς βοῶντας σοι άγιος, ἅγιος, ἅγιος εἶ δημιουργέ!“ σῶσον, ἐλέησον. Dec. 20. μοναδικὴν μίαν ουσίαν τρισσῶς ὑμνήσωμεν, ἅγιος, ἅγιος, ἅγιος κράζοντες. ibid.

V. 5. Deus caritas est: brevis laus et magna laus, brevis in sermone et magna in intellectu. August. in I Ioh. tr. 9, 1.

V. 9. fides, ist das apostolische Glaubensbekenntniss oder Credo, welches bei den ältesten Schriftstellern fides und regula fidei genannt wird und der Inbegriff der christlichen Lehre war. S. Augustini serm. 88, 14. 186, 2. Doctr. christ. 3, 2. 3. Hoc habet fides, sic credimus. Ejusd. sermo 117, 7. Bei Tertull. adv. Marcion. 1, 21. heisst der christliche Glauben dei regula und regula sacramenti. So auch ib. 1, 28. 2, 21. 4, 2. Zuweilen auch nur regula. Præscript. hæret. c. 3. Ausführlich spricht er davon Præscript. hæret. 12. 13. und nennt auch die regula fidei eine catholica. ibid. 26. und catholica doctrina. c. 30. lex fidei. De virg. veland. 1. wo es heisst: regula fidei una omnino est, sola immobilis et irreformabilis. Die katholische Kirche nennt er deswegen auch ecclesia authenticæ regulæ. Adv. Valentin. 4. Scriptura non asserit nisi catholicam veritatem. August. doct. christ. 3, 15, Er nennt sie auch catholica disci

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