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Quelle, aus der die Melodie und aus der die harmonische Bearbeitung geschöpft ist, die Schlüssel, die Vorzeichnung, die Tonhöhe und das Mensuralzeichen des Originals, die an der Melodie nach der ältern Melodieenquelle oder an den harmonischen Bearbeitungen vorgenommenen Veränderungen, so dass sich Jedermann das alte Original genau wieder herstellen kann, sämmtliche alte Texte, auf denen die Melodie vorkommt, mit der Bezeichnung des Ortes, wo sie stehen, und endlich historische Bemerkungen. Die Namen der Dichter der Texte sind dem alphabetischen Register beigefügt, mit Angabe der Quellen, wo sie genannt sind.

Die Quellen, welche Herr von Tucher benutzt, sind 12 Melodieensammlungen des 16. Jahrh. und 20 Sammlungen harmonisirter Kirchengesänge des 16. und 17. Jahrhunderts.

Vorstehende Mittheilungen werden hoffentlich einen Jeden von der Wichtigkeit und Trefflichkeit des Werkes, welches Herr von Tucher herauszugeben beabsichtiget, überzeugen, und einen jeden Freund des evangelischen Kirchengesanges veranlassen, demselben seine Theilnahme zu schenken. Möge es bald erscheinen und von der Gnade des Herrn begleitet zum reichen Segen für die evangelische Kirche werden.

Rammenau.

Fr. Werner Pfarrer.

Um das Verfahren des Herrn von Tucher noch anschaulicher zu machen, fügen wir hier die Bearbeitung der Melodie (Nr. 20.) bei,,Gelobet seist du Jesus Christ, dass du Mensch u. s. w.“ Wir wählen diese Melodie, weil in Bezug auf dieselbe mehreres bemerkt worden ist.

5 zeilig, jamb. trochäisch 8. 7. 8. 8. 4. Sylben.

Se lo bet seist du Je fus Christ, daß du Mensch ge-bo-ren

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von einer Jung-frau, das ist wahr, deß freu et

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Hierzu im Anhang.

20. Gelobet seist du Jesus Christ. a.

Melod. 1543 Harmonie Mich. Prätorius Musae Sioniae VI. 1609 in den gewöhnl. Schlüsseln mit dem Mensural-Zeichen C, jedoch denselben Noten. Zum Theil nach der Originalmelodie Luthers geänderte Stellen:

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Die Umarbeitung der ganzen Stelle wurde nöthig durch das hd der Melodie am Ende des zweiten Taktes.

Der Tenor hat auf der dritten Note im sechsten Takte kein b, welches bei der vorliegenden Ausweichung ins Dorische, nach der Regel unica notula super la canendum esse fa, als sich von selbst verstehend zu betrachten ist.

Zur Vergleichung geben wir nun noch die Bearbeitung, wie sie sich findet in Klamer Wilhelm Frantz,, Choralbuch, enthaltend die bekanntesten und vorzüglichsten Choräle der protestantischen Kirche Deutschlands mit reinen Melodieen und reiner überall ausgeschriebenen Harmonie." (Halberstadt, Bureau für Literatur und Kunst). Wir wählen diese Bearbeitung, weil Herr Prediger

Frantz, der durch mehrere Schriften für die Beförderung eines guten Kirchengesanges sich bemüht hat, dieses Choralbuch ausdrücklich bestimmt hat,, zur Begründung eines würdevollen harmonischen Kirchengesangs und zur Beförderung häuslicher Erbauung."

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1. A letter to his Grace the Archbishop of Canterbury on some circumstances, connected with the present crisis in the church. By the Rev. E. B. Pusey, D. D. 2d edit. Oxford. 1842. 8.

2. Three lettres to the Rev. W. Palmer on the name „Protestant", on the seemingly ambiguous character of the English church, and on the bishopric at Jerusalem. By F. D. Maurice, A. M. London. 1842.

Die grosse Heimsuchung des Herrn, die jetzt durch alle Gemeinden geht, ist auch in der Englischen, und zwar seit längerer Zeit, lebendig. Von dieser mächtigen Insularkirche, die noch die hehren Erinnerungen der Apostolischen Grösse und Kraft in so vielen Spuren trägt, sind nicht nur die weitverzweigten, riesenhaften Bestrebungen der protestantischen Mission und Bibelverbreilung ausgegangen, die, wie man sie beurtheilen möge, doch unstreitig eine nothwendige Zurüstung sind zu der Zeit, da,,das Evangelium vom Reich wird geprediget werden in der ganzen Welt, zu einem Zeugniss über alle Völker" (Matth. 24, 14), sondern es hat im Schoosse dieser Kirche selbst eine Läuterung sich vorbereitet, die ganz gewiss entscheidend werden muss. Was vor mehr als hundert Jahren der Pietismus in der Deutschen und der Methodismus in der Englischen Kirche als grosse, laut redende Vorzeichen ankündigten, dass der Herr selbst Frucht suchen wolle an seinem Weinberge und richten zwischen den Bürgern von Jerusalem und Ihm selbst (Jes. 5), das ist nun näher und immer näher getreten; die angeheissene xoious ist da. hatte diese auch (in England wie in Deutschland) ihre Vorbereitung, eine allgemeine Scheidung zwischen Licht und Finsterniss, bei welcher nun die bei weitem Meisten, als bei der allein nöthigen Wiederherstellung der Mauern und Hütten Israels, stehen bleiben möchten, während Andere, offenbar die Minorität (aber eben dadurch wohl kennbar in den Signaturen der letzten Zeit), ein so persönlich individuelles und kirchlich-generelles Ver

Doch

bältniss zugleich verlangen, als das, wovon beim Propheten die Rede ist, wo der Herr nicht blos mit den Einzelnen, sondern mit seinem Weinberge verkehrt, und nicht blos des Weinberges überhaupt gedenkt, sondern alles desjenigen, wodurch dieser ein Weinberg des Herrn ist, nämlich des Zauns, den Er selbst darum gemacht, der Steinhaufen, womit Er ihn verwahret, der edlen Reben, die Er drein gesenkt, des Thurmes, welchen Er gebauet, der Kelter, welche er darin gegraben (Jes. 5, 2). Dieser Streit unleugbar zwischen Brüdern derselben Mutter, an sich ebenso unvermeidlich als in der Erscheinung beklagenswerth, ist selbst ein Glied des Gerichts des Herrn über die ganze Kirche. Man wird die Streitenden übrigens, auch was England betrifft, leicht erkennen: die auf jenem allgemein-evangelischen Gebiete verharren, ohne doch grade die Integrität des evangelischen Glaubens anzuerkennen, sind die sogenannten Evangelical, welchen, wie es scheint, auch die Mehrzahl der Bischöfe der Hochkirche jetzt zuzuzählen sind; die letztern aber sind vorzugsweise die jetzt von jenen als Secte geschmähten Verfasser der Tracts for the times oder (nach dem Muttersitz, wovon sie ausgegangen) Oxforder Theologen nebst ihren durch ganz Eng- C land hin, unter Geistlichen und Nichtgeistlichen, zerstreuten zahlreichen Freunden. Die Bedeutung des Kampfes zwischen beiden, auch abgesehen davon, dass es wesentlich derselbe ist, der in allen Gemeinden sich regt, wo nur irgend ein Lebenszeichen zu spüren, ist so gross, dass es in der That zum Erstaunen ist, wie wenig bis dahin in Deutschland für die Auffassung desselben geleistet ward (ein Paar nicht in die Tiefe gehende Darstellungen abgerechnet, ist Alles, was wir davon wissen, auf mangelhafte, nicht selten entstellende, Zeitungs-Nachrichten beschränkt); und wir müssten es beklagen, dass der im vorigen Jahrhundert ziemlich rege Verkehr zwischen Englischer und Dentscher Theologie in diesem so gut wie expirirt ist 1), wenn nicht der Mangel ein viel tieferer wäre, der Mangel nämlich an lebendigem Interesse für

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1) Ist es doch ganz allgemein jetzt in Deutschland zu hören: Was kann man von der Englischen Theologie lernen; sie müssen ja bei uns zu Lehre gehen", und hat nicht Pusey im Grunde Recht, wenn er im Allgemeinen den Mangel an demüthiger Selbsterkenntniss uns als das vornehmste Hinderniss gegen eine herzinnig-brüderliche Vereinigung vorwirft! Wie ganz anders wird deutsche Theologie in England geschätzt und benutzt! Maurice (three letters, p. 64.) empfiehlt die erweiterte Bekanntschaft mit deutschen Gedanken und Gefühlen als den kräftigsten Gegendruck gegen,,das moderne fashionable Kapellen- und Bazar-Christenthum. Denn eine blos sentimentale Religion von Tröstungen und Erfahrungen, eine lediglich sociale Religion der Cotterien, eine blos äusserliche Religion der Erregungen kann in unsern Tagen nichts frommen. Wir müssen unsere Seile lang machen und unsere Nägel fest stecken."

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