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Altdeutsche textbibliothek, herausgegeben

No. 1.

Von H. Paul.

Vorrede.

Dem zwecke der sammlung entsprechend, die mit diesem bande eröffnet wird, bin ich lediglich bestrebt gewesen die gedichte Walthers durch eine möglichst billige und handliche ausgabe leicht zugänglich zu machen. Ich mache nicht den anspruch, damit etwas wesentliches für die kritik und erklärung geleistet zu haben. Meine arbeit hat hauptsächlich darin bestanden, aus der masse der aufgestellten vermutungen das wenige sichere oder wenigstens plausible herauszusuchen.

Bei der herstellung des textes habe ich mich enger an die handschriftliche überlieferung angeschlossen als alle früheren herausgeber. Ich will damit nicht in allen fällen die richtigkeit derselben als zweifellos hinstellen, aber ich meine, dass wir immer auf einem festeren boden bleiben, wenn wir eine überlieferte lesart, die uns einiges bedenken erregt, stehen lassen, als wenn wir sie durch eine conjectur ersetzen, die willkürlich aus verschiedenen möglichkeiten ausgewählt ist. Am wenigsten habe ich da, wo der sinn keinen anstoss erregt, unerwiesenen metrischen voraussetzungen zu liebe ändern mögen. In der beseitigung orthographischer und dialektischer eigenheiten der handschriften bin ich weiter gegangen als Lachmann, um das verständniss eines textes, der auch von anfängern gebraucht werden soll, nicht unnötig zu erschweren. Im übrigen lege ich auf die von mir gewählte schreibweise kein besonderes gewicht, da ich sehr wol weiss, wie wenig wir im stande sind ein abbild von der wirklichen sprache des dichters zu geben. Die anmerkungen, die auf das knappste mass beschränkt werden

mussten, dienen hauptsächlich dazu über die den gedichten zu grunde liegenden politischen und persönlichen verhältnisse aufschluss zu geben.

Die wichtigsten punkte, in denen ich in bezug auf textkritik, erklärung und datierung der lieder von den bisherigen herausgebern abgewichen bin, sind im achten bande der Beiträge zur gesch. d. deutsch. spr. u. lit. näher erörtert.

Folgende druckfehler bitte ich zu berichtigen. Im texte: 1, Du, 1. Dù. 36,53 geflac, 1. gepflac. 56,s sriten, 1. striten. 73,44 izt, 1. ist. 73,64 ihr, 1. ir. 74.28 mau, 1. man. 75,114 höfcher, 1. höfscher. 75,173 nnd, 1. und. 79,51 sin, 1. sîn. In den anmerkungen: s. 97, z. 3 als, 1. alt. s. 129, z. 1 finden, 1. finden. Einige male ist die bezeichnung der strophengliederung durch grosse anfangsbuchstaben versäumt: 2.5. 3,37. 7,7. 12.27. 13,29. 44,3. 61,3, 11.

Freiburg i. B., October 1881.

H. Paul.

Einleitung.

1. Walthers leben. 1)

Die kenntniss der lebensumstände Walthers von der Vogelweide verdanken wir fast ausschliesslich den andeutungen in seinen gedichten. Nur wenige sonstige zeugnisse stehen uns zu gebote.

Ueber sein geburtsjahr können wir nur auf grund späterer feststehender daten aus seinem leben eine ungefähre vermutung wagen. Wir werden dadurch auf ca. 1160-70 geführt. Seine heimat hat man in den verschiedensten gegenden Deutschlands gesucht; so in der Schweiz 2), in Franken 3), in Oestreich 4). Neuerdings ist mit besonderer entschiedenheit die ansicht

1) Gesammtdarstellungen von Walthers leben, die eine selbständige bedeutung in anspruch nehmen dürfen, sind die folgenden. L. Uhland, Walther von der Vogelweide, ein altdeutscher dichter, Stuttgart 1822; wider abgedruckt in Uhlands schriften zur geschichte der dichtung und sage Bd. 5, Stuttgart 1870. V. d. Hagen, Minnesinger IV, 160-190. M. Rieger, Das leben Walthers von der Vogelweide, Giessen 1863. R. Menzel, Das leben Walthers von der Vogelweide, Leipzig 1865. Man vgl. ausserdem die einleitungen von Pfeiffer und Wilmanns zu ihren ausgaben. Mit der chronologie der gedichte Walthers und somit auch mit seinem leben beschäftigen sich O. Abel, Zschr. f. deutsches altert. IX, 138. Wilmanns ib. XIII, 249. Nagele, Germania XXIV, 151. 298. Ausserdem vgl. man die anmerkungen zu den ausgaben von Lachmann, Pfeiffer und Wilmanns und zu der übersetzung von Simrock. 2) Zuerst Waser in seiner ausgabe von Stumpfs Schweizerchronik vom jahre 1606. In neuerer zeit H. Kurz, Ueber Walthers von der Vogelweide heimat und herkunft, Aarau 1863.

3) Oberthür, Die minne- und meistersinger aus Franken, Würzburg 1818, s. 30. Wackernagel in den anmerkungen zu Simrocks übersetzung II, 194. Pfeiffer, Germania V, 1. 4) Lachmann zu 34, 18 und 124, 7 seiner ausgabe (erst in der zweiten auflage).

Walth. v. d. Vogelweide.

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