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nicht wenigen theoretischen anleitungen dazu einmütigkeit bisher weder über die art der behandlung von bildern, noch über den umfang ihrer verwendung, noch auch über den nutzen, den sie überhaupt gewähren, noch über verschiedene sonstige fragen erzielt worden ist.<<

Die frage, wie die bilder (und zwar die Hölzel'schen) zu behandeln seien, beantwortet er zunächst negativ: man dürfe weder die bilder sofort in gruppen zerlegen, denn sonst bekämen die schüler keinen gesamteindruck; noch weniger empfehle sich die zusammenfassung sämtlicher gegenstände auf dem bilde nach methodischen einheiten; denn hiebei trete das lehrhafte zu aufdringlich hervor und lähme die natürliche lust und empfänglichkeit, die die schüler den bildern thatsächlich entgegenbringen. Im anschluss an die bekannten abhandlungen von Hartmann, Junker und Lange hält der verfasser folgenden vorgang für den richtigsten. Zunächst müsse man den schülern einen gesamteindruck von dem bilde beibringen und eine übersicht über das ganze bild und seine wichtigsten teile vermitteln. Sonst sei vom einfachen zum zusammengesetzten, also von dem gross gehaltenen hintergrund mit seinen einfachen linien und farben zu dem komplizierten vordergrund überzugehen.

Der verfasser zeigt dann, wie sich auch grammatisches, namentlich in bezug auf den gebrauch der präpositionen und der pronomina, von dem bilde ableiten und wie sich mancherlei schriftliche arbeiten an dasselbe knüpfen lassen. Hauptzweck der bilder aber bleibt, wie mit recht betont wird, die übung im sprechen. Denn da die aneignung der vorstellungen mittels sinnlicher anschauung rascher und leichter von statten geht als auf jede andere weise, da ferner die aufmerksamkeit der schüler infolge ihres gesteigerten interesses eine regere ist, und da das Deutsche möglichst ferne gehalten wird und der schüler nur die fremde sprache hört und spricht: so kommt er viel schneller zum mündlichen gebrauch der fremden sprache.

Der überschätzung der bilder tritt der verfasser entgegen, indem er (p. 52) es für wahrscheinlich erklärt, »dass der anschauungsunterricht nie über die rolle eines bescheidenen, dienenden, mithelfenden gliedes im neusprachlichen unterricht hinauskommen wird, in diesen engeren grenzen aber in der that gutes leisten kann.« Ich möchte noch hinzufügen, dass es sich nicht empfiehlt, eine ganze stunde ununterbrochen vor einem bilde zu verbringen; nach meiner erfahrung ist es für die schüler eine angenehme abwechslung,

wenn man sie 10-20 minuten mit dem bilde beschäftigt; mehr würde eher ermüden als anregen und zudem den übrigen zweigen des englischen unterrichts zu viel zeit wegnehmen.

Einige einzelne bemerkungen zu v. Roden's aufführungen mögen mir noch gestattet sein. S. 13 sagt R., dass es für den anfang der besprechung von grossem nutzen sei, »jedesmal eine ganze reihe von sätzen, sowohl in der aussage- wie in der befehlsform und ganz besonders in der frageform in ganz derselben weise zu bilden.<< Ja; aber doch nur im ersten jahre. Wenn die schüler schon einige kenntnisse der fremden sprache besitzen, wäre dieser vorgang zu schleppend. Antworten in vollständigen sätzen von den schülern zu verlangen, empfiehlt sich lediglich aus dem grunde, um ihre sprechthätigkeit zu üben. Dass es >>an sich geziemender sei,« (s. 15) in vollständigen sätzen zu antworten, kann ich nicht finden. Im gegenteil: eine solche art des anwortens ist oft recht schwerfällig, unnatürlich und un englisch. Man sehe sich z. b. nur die fragen und antworten in englischen schulbüchern (etwa den Royal Readers) an oder höre einem gespräche von Engländern zu, und man wird sehen, wie selten in vollständigen sätzen geantwortet wird. Ich verlange daher zunächst die natürliche, kurze antwort, und lasse dann übungshalber (wie ich den schülern einschärfe) den ganzen satz wiederholen und zwar in der regel von verschiedenen schülern. Die lernenden haben (nach s. 19) die neuen, auf die tafel geschriebenen wörter und wendungen in ein vocabelheft einzutragen, »am besten ohne die deutsche bedeutung.<< Aber wenn sie sich nicht merken können, was die englischen wörter bedeuten? Sollen sie sich, wie Findlay, Preparations for Instruction in English p. 35 empfiehlt, den betreffenden gegenstand mit ein paar strichen zeichnen? Oder wäre es nicht besser, wenn die schüler sich das betreffende jahreszeitenbild kauften sie kosten ja nur ein paar pfennige und sich die betreffenden wörter zu den gegenständen schrieben? Die befürchtung, dass allem natürlichen sprechen sofort das grab gegraben wäre, wenn die schüler aus gedruckten hilfsmitteln die antworten auf die fragen auswendig lernten, kann ich nicht teilen. Im gegenteil: das auswendiglernen von echt englischen sätzen würde auch hier zur förderung der sprechfertigkeit und des sprachgefühls dienen. Übrigens wird der lehrer die fragen kaum auswendig lernen, und so werden sich bei der besprechung des bildes variationen in frage und antwort von selbst ergeben. Was s. 38 ff. über den wert der übersetzung

ins Deutsche gesagt wird (mehr beiläufig; denn bei der besprechung der bilder soll ja das deutsche möglichst wenig gebraucht werden), davon ist manches ganz zutreffend, namentlich wird die muttersprache von solchen übungen, falls nämlich genug zeit auf sie verwendet werden kann, nutzen ziehen. Wenn man aber die geringe stundenanzahl, mit der das englische an unseren schulen bedacht ist, ins auge fasst, so wird man mit ebenso gutem oder mit noch besserem rechte, als v. Roden s. 40 in anderem zusammenhange thut, das wort von der unmöglichkeit, zweien herren zu dienen, auf die übersetzungen anwenden müssen. Im englischen unterricht soll eben englisch gelehrt werden.

Wenn ich also in einigen punkten nicht ganz der ansicht des verfassers bin, so muss ich doch sagen, dass ich seine ausführungen mit grossem interesse gelesen habe. Eine kurze übersicht und besprechung der neueren im druck erschienenen hilfsmittel für den fremdsprachlichen unterricht bildet den schluss der vielfach anregenden

schrift.

Hölzel's wandbilder für den anschauungs- und sprachunterricht. Vierte serie, blatt XIII: Die wohnung. In vierzehnfachem farbendruck ausgeführt. Grösse des bildes 140 93 centimeter. Preis des bildes auf starkem papier mit leinen-einfassung und ösen zum aufhängen M. 4,25, auf leinwand gespannt mit ösen M. 5,50, mit stäben M. 7,25. Kleine handausgabe Pf. 20.

Von Hölzel's rühmlichst bekannten anschauungbildern ist vor kurzem eine neue nummer erschienen, die ihre vorgängerinnen an verwertbarkeit für den fremdsprachlichen unterricht womöglich übertrifft die wohnung. Wenn man wie nun auch die neuen weisungen für den unterricht im englischen und französischen an österreichischen realschulen thunder anschauung eine wichtige stelle im modernen sprachunterricht zuteilt, so müssen gerade solche bilder, die wie das vorliegende von des lernenden unmittelbarer umgebung ausgehen, besonders willkommen sein.

Das behaglich eingerichtete wohnzimmer mit einspringendem erker enthält eine menge gegenstände, an die sich um so leichter gesprächsübungen knüpfen lassen, als in demselben die familienmitglieder zu dem bevorstehenden mittagsmahl versammelt und verschieden beschäftigt sind. Der grossvater ruht im lehnstuhl und liest die zeitung; seitwärts sitzt auf einem divan der vater und blättert mit seinem söhnchen in einem bilderbuch; ein töchterchen

spielt im vordergrund mit puppe und katze; ein anderes übt sich auf dem pianino. Durch die offene thür sieht man im hintergrunde in das schlafzimmer, wo die mutter den säugling einschläfert und in die wiege legt. Rechts im vordergrunde ist gerade das dienstmädchen mit dem suppentopfe aus der küche eingetreten, und so können wir auch einen blick auf herd und küchengeräte werfen. Wie man sieht, bietet also das bild gesprächsstoff in fülle. Hoffentlich werden sich auch bald gedruckte lehrbehelfe für den englischen unterricht einstellen.

Bei der gelegenheit möchten wir noch erwähnen, dass zu Hölzel's wandbildern von London und Paris inzwischen erklärende Conturentafeln erschienen sind, die den wandbildern beim ankauf unberechnet beigegeben werden. Auf diesen tafeln sind die hervorragendsten punkte der beiden weltstädte deutlich kennbar gemacht, was ihre brauchbarkeit wesentlich erhöht.

Max Seelig, Methodisch geordnetes englisches vocabularium zu den Hölzel'schen anschauungsbildern. (Frühling, sommer, herbst, winter, bauernhof, gebirge, wald, stadt, London.) Bromberg 1898. J. Ebbecke. 86 ss. 16". Pr. 60 Pf.

Um dem lehrer das anschreiben an die wandtafel und dem schüler das möglicherweise fehlerhafte nachschreiben zu ersparen, wird in vorliegendem büchlein eine auswahl englischer ausdrücke geboten, wie man sie bei der besprechung der Hölzel'schen bilder benötigt. Das diktieren und anschreiben nimmt zwar nicht viel zeit in anspruch, wenn man die bilder erst im zweiten jahrgang behandelt; denn dann haben die schüler doch schon einen gewissen wortvorrat zur verfügung. Falls man aber die bilder schon im ersten jahre des englischen unterrichts vornimmt, wird sich das vocabularium, das die englischen und deutschen benennungen der auf den bildern dargestellten personen, gegenstände, thätigkeiten u. s. w. in der reihenfolge und gruppierung giebt, wie sie die fortlaufende beschreibung des bildes erfordert, um so nützlicher erweisen, als dadurch auch wiederholungen wesentlich erleichtert werden. Für anfänger sind überdies im anhang mehrere grammatische und phraseologische wendungen bestimmt. Bei nr. 9 (London) beschränkt sich der verfasser nicht auf die vocabelangabe, sondern macht auch einige geschichtliche und kulturgeschichtliche bemerkungen in englischer sprache.

Die auf grund von Sweet's Elementarbuch des gesprochenen englisch in zweifelhaften fällen beigegebene aussprachebezeichnung könnte, da das büchlein für anfänger bestimmt ist, etwas freigebiger sein; sie würde z. b. nicht schaden bei caterpillar, peasant, build, smithy u. a. Einige vocabeln wird der lehrer bei der durchnahme der bilder noch hinzufügen können; hearth (s. 8) wird er in stove ändern müssen; statt spoon (s. 9) wird man hier lieber ladle sagen.

Die 1899 erschienene 2. aufl. (113 ss.) ist durch die bearbeitung des neuen Hölzel'schen bildes 'Die wohnung' vermehrt.

Thora Goldtschmidt, Bildertafeln für den unterricht im englischen. 26 anschauungsbilder mit erläuterndem text und einem systematisch geordneten wörterverzeichnis. Leipzig, Hirt 1896. 71 ss. 4o. Preis geb. M. 2,50.

Die erste ausgabe dieses buches erschien 1890 in Kopenhagen unter dänischem titel und mit französischen texten, einige jahre später folgten ausgaben mit deutschen und englischen texten, welch letztere schliesslich auch einen deutschen titel erhielten. Die gut gewählten abbildungen sind also für alle ausgaben dieselben geblieben, was vielleicht in einigen nebensächlichen dingen nicht besonders erwünscht ist. Die geschickt zusammengestellten texte sind im wesentlichen gleichen inhalts, haben aber für die einzelnen sprachen eine überarbeitung von nationalen erfahren.

Auf jeder der 26 tafeln ist eine auswahl zusammengehöriger gegenstände des täglichen lebens (schule, wohnung, handwerke und gewerbe, der menschliche körper und seine bekleidung u. a.) dargestellt. Durchschnittlich nehmen die abbildungen nur 3/1 einer seite ein; am fusse derselben bleibt daher raum für die durch nummern mit den bildern zusammenhängenden englischen bezeichnungen der dargestellten gegenstände. Auf der gegenüberstehenden (rechten) seite sind englische gespräche (in fragen und antworten) abgedruckt, die auf die bildertafel in der art bezug nehmen, dass vielfach verweisungen (in nummern) auf die abgebildeten gegenstände anstatt der englischen ausdrücke vorkommen. Der lernende hat also die betreffenden gegenstände auf dem bilde aufzusuchen und ihre namen, die er schon früher gelernt haben muss, einzusetzen. Dabei wird er, um sein gedächtnis zu prüfen, das verzeichnis, der englischen wörter am unteren rand der bildertafel verdecken, denn die namen aus diesem verzeichnisse abzulesen, wäre wohl am bequemsten, hätte aber wenig zweck. Rechts befinden sich dann noch einige

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