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Hierzu kommen in H theils allein, meist aber von Ph begleitet, noch folgende abweichungen, welche sich durch die übereinstimmung von Ha mit den übrigen hss. als fehler oder willkürlichkeiten des schreibers von H erkennen lassen: V. 5 H. Ph of pitee for to pleyne st. to pite to compleyne (Ha hat allerdings auch ein überflüssiges for vor to). v. 7. H und Ph schieben to vor dye

ein (lies vielmehr trouthe). v. 13. H hat alle vor my.

dovne st. Adown. v. 19. came (Ph come) st. gan.

v. 15. H. Ph And v. 21. Ha, Ph Me thought me lorne st. I was but lorne. v. 23. H, Ph pe day st. that d. v. 27. H, Ph we lyve st. folk (die änderung wohl veranlasst, weil dem schreiber hope als nur einsilbig galt; Ha verschrieben nedles). v. 28. H we shoulde vs (vs auch in Ha) pleyne st. shul we compleyne (so Ph; s. oben). v. 30. H, Ph his deed only

st. that she is dede. v. 37. H, Ph making doel st. any woo. v. 38. H, Ph arrayed (metrisch falsch) st. armed. v. 48. H poo st. that (was zwar zulässig erscheint, jedoch nicht den vorzug verdient, den der herausgeber ihm einräumt). v. 51. H, Ph heerse st. corps. v. 53. H, Ph pat gegenüber whan, welches sich dem sinne nach wohl empfiehlt, aber immerhin eine willkürliche änderung des copisten sein kann. v. 55. H, Ph foomen (metrisch unmöglich) st. foes. v. 66 haben H und Ph ein überflüssiges pe vor colour; v. 67 ebenso loo vor knowe; v. 71 and vor right (nach ten Brink ist your heritage genitiv).

v. 94

H, Ph pe st. some und v. 94 ay st. euer sind jedenfalls annehmbare varianten. v. 100. H, Ph nought pat lype (sinnlos) st. no thing lyke; v. 114 as st. your und v. 119 al st. and.

Im vergleiche mit H, Ph zeigt Ha wenigere fehler und isolirte lesarten. Ausser den im vorigen abschnitt schon beiläufig erwähnten, sind nur noch folgende anzuführen: v. 36 the st. hir; v. 38 pleased st. parfyd und amed st. armed; v. 45 per fehlt. v. 46 cuery st. al my. v. 65 to yonde st. ayenst. v. 76 his waye (vgl. Ph) st. these twey(n)e. v. 78 of st. and (H or). v. 108 compleine st. pleyne.

Ehe wir aus diesen verhältnissen einen schluss ziehen, wollen wir erst sehen, wie sich der schreiber von H, Shirley, in seinen sonstigen abschriften Chaucer'scher gedichte zu seinen vorlagen stellt. Es zeigt sich nun, dass wir mehr als eine copie von ihm von mehreren stücken unseres dichters besitzen, und zwar von 'Truth' (zwei von eigener hand, beide im Trin. Coll. MS. R. 3. 20 T1 und T2 und eine abschrift eines dritten im Harl. MS. 7333), 'Compleynt of Venus' (zwei, Trin. Coll. R. 3. 20 u. Ashmole 59 Trin. u. Ash.), 'Gentilesse' (drei, in denselben hss.), Stedfastnesse' (s. oben), Fortune (zwei — Trin. u. Ash.), 'Mars' (Har. u. Trin.) und 'Anelida' (zwei, bis auf lücken, vollständige: Har. u. Ad[ditional 16, 165]; eine, nur die Compleynte enthaltend: jenes Trin. MS., dann mit diesen nahe verwandt, Pepys 2006 u. Caxt.). Bei allen diesen zeigen sich aber abweichungen von einander ganz ähnlicher art, wie die vorher citirten; z. b.:

Truth, v. 4 T1 blentepe, T2, Har is blent; v. 7 T1, Tr hit is no drede, Har. withouten drede; v. 8 T1, Har to, Tr2 for to: v. 13 T1 Daunte weel, T? Dawnte ay, Har. Daunte Näheres s. u. s. 13 f.

ay; etc.

Venus. V. 7 und 8 sind in Ash umgestellt ganz von ihren sonst von den übrigen MSS. abweichenden lesarten abgesehen; v. 32 T any, v. 40 und 48 (im selben refrain) euery, Ash v. 32 my, v. 40, wie die ganze strophe ausgelassen (!); v. 48 any; v. 56 T und Ash ne shal I neuer repent(e), v. 64 (im refrain) T ne neuer to repent(e), Ash and n. t. r.; v. 72 beide hss. and n. t. r.; v. 77 T al (wie die übrigen MSS.), Ash and; v. 79 Tr right, Ash so. Gentilesse. V. 1 Ash fader and foundour, & fynder; v. 2 Ash claymepe, T, H desyrepe; v. 8 grounde, H was ful (so die andern); v. 16 Ash pou yce may wel see (wie die andern); etc.

T fader fynder, H fadir Ash was grounde, T is maist wele seeme, T. H

Fortune. V. 4 Ash fals, T hye (fehlt in den andern, nur die mit ihnen verwandte Harl. hs. hat falle); Ash paughe pat, T al paughe (die andern mit obiger ausnahme though); v. 8 Ash nowe ffortune, T fortune nowe; v. 16 beide im selben refrain yitte ffortune; v. 24 desgl. Ash yitte ffortune, T fortune loo; v. 26 Ash ffor, T And (wie die meisten); v. 31 schiebt Ash. ein überflüssiges wele vor I ein; v. 46 fehlt in Ash, die ganze nächste strophe in T.; v. 59 Ash per-fore me lykepe not, T And nowe me lykepe (wie die andern ausser jenem Harl.); v. 62 Ash welkin (wie die andern), T sky; v. 63 T schaltet ay vor my ein, desgl. v. 65 hye vor magestee; v. 67 Ash (und Harl.) fügt loo vor Fortune ein; v. 68 Ash rudenesse st. lewednesse; v. 71 Ash myn encresse (auch Harl.), Tr pyne Interesse (die andern myn i.), etc.

Anelida and Arcite. Gleich in den überschriften zeigt sich eine characteristische abweichung: am anfang und vor der 'Compleynte' bezeichnet Har. Anelida richtig als 'Quene of Hermony', während Add. und an letzterer stelle auch Trin. ihr den beinamen of Cartage' geben. Von den sonstigen widersprüchen nur einige auffällige, wobei ich das Phillipps-MS. 8299, das Heath ganz entgangen ist, und das auch beziehungen zur Shirley-gruppe hat, zunächst unberücksichtigt lasse, um später darauf zurückzukommen.

V. 7 Har (Cax.) thus to the I cry(e), Ad pat I to pe crye; v. 14 Har (Cax.) my, Ad (und die andern) oure; v. 25 Har houses (so die übrigen), Ad honoured (Cax. hool); v. 66—126 fehlen im Ad-MS.; v. 133 Har etc. he, Ad she; v. 141-147 fehlen wieder im Ad -MS.; v. 156 Harl (Cax.) was, Ad (und die übrigen) wexsse; v. 162 Har etc. enduren, Ad endyten; v. 179 Har etc. Rowpe, Ad vouche; v. 184 Har etc. brydell, Ad frestell (?); v. 188/89 Har etc.... in hir lyvynge No grace whi he hathe noo lust (Cax. und die übrigen : why that he hath lust) to synge, Ad.. hope ne esperaunce Of no kyns grace for al his attendaunce (!); v. 191 Har etc. pat he was sarvant vn to etc., Ad pat euer to fore he serued etc.; v. 193–210 fehlen wieder in Ad; v. 217 Har, Ad hir, Tr hem; v. 224 Trin Soo was I his, Har, Ad etc. And was al his; v. 226 Har desire, Trin grief disayse, Ad und die übrigen disese; v. 251 Ad, Trin clepid, Har etc. callid; v. 265 - 268 fehlen in Ad und Trin; v. 269 Har, Pep., Cax. And als (Cax. also) ye, Trin (Tan, Dig., Longl., Ff.) Ellas yee, Ad Of my wo, (F, B, Ha And of me); v. 290-98 fehlen in allen Shirley-MSS., in Pep. und Cax., obwohl dadurch der kunstvolle bau des gedichtes gestört wird; v. 302-5 sind im Ad-MS. in der reihenfolge 304, 305, 302, 303 umgestellt; v. 308 Har setzt, trotz des reims, agayne vor to morowe; v. 310 Har As holde yew trewe, Ad As kepe you hole; Trin etc. As holden you; als v. 318 bringt Ad v. 322, den es nachher nochmals an richtiger stelle hat; v. 329 Ad semepe

1373) gewesen sei, als dass er die sprache dieses landes hätte soweit erlernen können, um sie in der später erwiesenen fertigkeit zu beherrschen. Pollard meint dann ferner, dass die Dante nachgeahmte stelle aus der St. Cecily (v. 36—56) recht gut ein späterer zusatz des dichters sein könne, und dass Palamon und Arcitas gewiss (ebd. s. XXVI f.) gleich in der form niedergeschrieben sei, wie diese dichtung uns in den Canterbury Tales erhalten ist.

Wie wenig stichhaltig aber diese begründungen sind, wird man erkennen, wenn man erwägt, dass selbst ein zweimonatlicher aufenthalt in Italien für einen geistig hervorragenden mann wie Chaucer, der des Lateinischen und Französischen mächtig war, genügen dürfte, um sich einige sprachkenntnisse zu erwerben und sich ein paar handschriften der hervorragendsten dichter jenes landes zu verschaffen, die ihm als grundlage für eingehendere studien dienen konnten. Ferner ist eine spätere einschaltung der oben bezeichneten strophen in die Cäcilienlegende bei gelegenheit ihrer zustutzung für die Second Nun's Tale undenkbar, weil die darauf folgende strophe sich unmittelbar an diese anschliesst und ohne sie vollständig haltlos würde. Und hätte der dichter an dieser (v. 57 ff.) etwas geändert, so hätte er doch auch den vers 62 umgeformt, in dem sich die erzählerin "unworthy sone of Eve" nennt. Was sodann den umstand betrifft,

dass Pollard die existenz einer früheren version von Palamon und Arcitas in siebenzeiligen strophen leugnet, so sind seine argumente dafür doch zu dürftig, um wirklich beachtung zu verdienen. Zuerst sagt er: . "it is extraordinary that he (Chaucer) should have called attention to a tale thus cruelly treated by an entirely gratuitous refe rence in the Legende (of G. W.)." Hiergegen ist aber zu bemerken, dass der dichter a. a. o. selbst hinzufügt, dass sein P. a. A. nur wenig bekannt sei, woraus doch wohl hervorgeht, dass er seine übersetzung einer weiteren circulation nicht für würdig erachtet hat; dann aber auch, dass die beziehung hierauf keineswegs willkürlich ist, da Chaucer die sachlage doch so darstellt, als ob er sich bemüht hätte, alle seine damals vorhandenen erotischen werke aufzuzählen, um dem zürnenden liebesgotte nachzuweisen, wie sehr er (der dichter) bemüht gewesen sei, die macht Cupido's zu verherrlichen. Und schliesslich ist die einfügung einzelner, für den zusammenhang gleichgültiger strophen aus dem P. a. A. in andere gedichte (Troilus, Parlament und Anelida) immer noch keine »grausame« behandlung dieses so beraubten werkes.

Ein anderes argument Pollard's ist dann der hinweis darauf,

sprechen, die wesentlich an änderungen im wortlaut einzelner zeilen und wendungen denken.

Das beispiel eines gedichtes, dessen texte erheblichere unterschiede dieser art von einander aufweisen, ohne dass Shirley allein als autor derselben gelten kann, bietet besonders die von den herausgebern Truth' betitelte ballade. Sie scheint von allen kleineren dichtungen Chaucer's die beliebteste gewesen zu sein, da sie noch in 17 hss. und einem Caxton'schen drucke auf uns gekommen ist. Da Heath nur 13 hss. kennt, von denen er überdies einen falschen stammbaum, soweit er hierin selbständig ist, aufstellt, und da des recensenten eigene untersuchungen hierüber durch die spätere veröffentlichung von drei weiteren MSS. modificirt werden, so ist eine kurze darstellung ihrer verhältnisse zu einander nicht zu umgehen.

Die 18 texte zerfallen deutlich in drei gruppen. Die erste, A, wird gebildet vom Additional-MS. 10340 (Ad1) und dem Phillipps-MS. 8229 (Ph); die zweite, B, durch das Cambr.-MS. Gg 4. 27 (Gg), das Ellesmere-MS. (E), Cotton Cleopatra D VII (Cl.), von denen die letzteren auf eine gemeinsame vorlage, b, zurückzugehen scheinen. und in etwas weiterem abstande durch das theilweise verder bte Additional-MS. 22, 139 (Ad2). Die übrigen vereinigen sich zur gruppe C, und zwar sondert sich zunächst eine unterabtheilung c ab, zu der die drei Shirley-MSS. Trin1, Trin2 und Har. gehören. Indirect auf dieselbe vorlage C dürften dann zwei fernere hss., Hatton 73 (Hat.), und das schottisch gefärbte MS. Arch. Seld. B 24 (S.2) zurückgehen. An der spitze der zweiten unterabtheilung steht dann eine verlorene hs. c1, von der sich zunächst die beiden Fairfax-texte (F1 und F2) als abzweigen. Die übrigen deuten dann gleichfalls auf ein gemeinsames original, y1, von denen wieder einerseits Lansdowne (La.) und Arch. Seld. B 10 (S.2), andererseits Corpus Chr. Coll. (Cc.) und Caxton's druck (Cx.) sich einander näher stehen, welche gruppen mit k und k1 bezeichnet werden mögen. Am schwersten lässt sich die stellung des vielfach entstellten schottischen Cambr. MS. Kk 1. 5 (Kk) bestimmen, doch scheint es von weniger entfernt als von den andern angesetzten quellen.

Die wesentlichsten in betracht kommenden stellen sind die folgenden:

V. 2. A: Ad1 Suffise pin owen þing, Ph Suffise the thyne owne; B: Suffise vnto pyn pyng (E good st. pyng, Ad2 lyuynge, was theils als lesefehler, theils als umschreibung des begriffes zu erklären ist); C: Suffise vnto þy goode (F1 Suffice the thy good, Cx. S. vnto the g.). Meine frühere erklärung (Minor Poems p. 24, vgl. Sk. p. 380) aufgebend, halte ich nunmehr the oder vnto the hinter Suffice als personenobject für erforderlich. Das darauffolgende thyne owne in Ph. hat auf den ersten blick viel ansprechendes, doch da ich für owne als substantiv (= eigenthum) keinen weiteren beleg aus der früheren zeit finde, kommt mir die echtheit dieses ausdrucks verdächtig vor. Vielmehr scheint mir þyng sitz, vermögen durch die A- und B-gruppe gesichert (vgl. z. b. C. T. v. 489 He coude in lite thyng have suffisaunce), wofür good in C und in E (das diese änderung ohne einfluss anderer selbständig eingeführt haben kann) offenbar ein synonymer ersatz der jüngeren copisten ist. owen in A giebt freilich einen guten

be

versmaass und eine die weitschweifigkeit desselben so geschickt zusammendrängende darstellungsweise verwendet haben sollte.

Und schliesslich bedenke man, dass, wollte man alle dichtungen Chaucer's, die italienischen einfluss verrathen, erst in die zeit nach 1379 setzen, es höchst unwahrscheinlich, ja fast unmöglich wäre, dass er, der dabei tagüber seinen beamtenpflichten zu genügen hatte, in der zeit bis zum prolog der Legende v. g. fr., wo sie bereits aufgezählt werden, d. h. bis 1384, so umfangreiche werke zu stande gebracht hätte, während er ein ganzes jahrzehnt, d. h. von dem im jahre 1369 entstandenen Buche von der herzogin an, litterarisch fast ganz unthätig hätte sein müssen.

Aus allen diesen erwägungen, glaube ich, geht aber hervor, dass die datirung der periode des ital. einflusses auf unsern dichter von 1379 an eine viel zu späte ist, wenn ich auch zugeben will, dass der abermalige längere aufenthalt zu dieser zeit jenen einfluss neu belebt und vertieft haben wird.

II. Hat Chaucer selbst spätere änderungen im wortlaut seiner gedichte vorgenommen?

Pollard (Introduction p. XXIX) glaubt, dass gewisse lesarten im Harleian MS. 7334 (Har. ) der Canterbury Tales nicht besser erklärt werden können, als dass man sie für des dichters >>second thoughts<< ansieht, die er selbst in eine handschrift einfügte, nachdem das gesammtwerk bereits in circulation gesetzt war. Aehnlicher ansicht ist auch Heath (p. XXXII), der überzeugt ist, dass Chaucer öfters gedichte einer wiederholten bearbeitung unterworfen und verbesserungen in späteren copien vorgenommen habe. Als beispiele hierzu führt er dann ein paar stellen aus der ballade 'Lak of Stedfastnesse' an. Auf diese auffassung kommt er dann noch mehrfach zurück, so s. XXXVI bei besprechung der überlieferung der 'Compleynte vnto Pite' und der 'Compleynte of Mars', so dass ein näheres eingehen auf diese frage wohl nicht vermieden werden kann.

Es muss zugegeben werden, dass eine solche annahme a priori mancherlei für sich hat, aber auch, dass mit so allgemeinen redewendungen wie den citirten die sache nicht entschieden werden kann.

Was zunächst Pollard's meinung betreffs der stellung von Harl.4 zu den andern MSS. der C. T. angeht, so würde er vielleicht, hätte er überhaupt von Zupitza's untersuchungen in den Specimens of all the Accessible Unprinted MSS. of the C. T.' notiz genommen, das bedenkliche derselben eingesehen haben. Wenigstens lehrt die ver

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