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jetzt durch kummer heruntergekommen ist. Nun gott, der leiden erduldet hat, möge ihn aus seinem weh befreien. Deinetwegen ist er des glückes beraubt, und du vergiltst ihm grausam und brichst ihm seine gliedmaassen entzwei. Ihm, der dir in deiner nothlage half, zahlst du gar übel seinen lohn heim. O weh, warum handelst du so?" Die rede des knappen würde, ohne diese fortsetzung gegenüber der sonstigen redseligkeit der dichtung auffallend abrupt schliessen. Die capitel (II, 1. 2) über den versroman und die novelle, soviel vortreffliches auch darin geboten wird, leiden, wenigstens nach dem heutigen stande der forschung, unläugbar an unvollständigkeit; man vermisst eine besprechung des umfangreichen Ipomadon-romans, ferner der beiden fassungen des Octovian-stoffes, sowie des dichters Thomas Chester, der versroman und novelle cultivirt hat, und über dessen werke seit erscheinen von ten Brink's erstem bande von mehreren seiten inte

ressante untersuchungen angestellt worden sind. Da ten Brink (p. 304) von dem „verlust an einzelerzählungen" spricht, so sähe man gern die wenigen vorhandenen vollständig aufgezählt; ich vermisse Launfal, Amadas, Cleges. Andere werden andere lücken zu moniren wissen. Sache des bearbeiters der 2. auflage wäre es meines erachtens doch wohl gewesen, hier in anmerkungen ergänzend einzutreten; er hätte damit den „actuellen werth" des buches für die heutigen interessenten nicht wenig gesteigert.

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Dankenswerth sind endlich die hinzufügungen bibliographischer art, indem die neuesten ausgaben der im text behandelten werke am fuss der seite namhaft gemacht werden. Doch ist dies verzeichniss nicht immer genau und vollständig. p. 2792). Sir Tristrem sollte man jetzt nicht mehr nach fytten citiren, eine eintheilung, die nur von W. Scott herrührt und durch die hs. in nichts gestützt wird. p. 285) wird über die ausgaben des Guy of Warwick gesagt: „Ausgabe der beiden ältesten fassungen von Turnbull 1840 und der einen (fassung der Auchinleck-hs.) von Zupitza, E. E. T. S. 1883-1891." Vielmehr hat Turnbull nur die version der Auchinleck-hs. edirt, Zupitza dieselbe und die Caius-hs. p. 3115). Horstmann's ausgabe der legenden des MS. Laud 108 führt den titel: 'The Early South-English Legendary or Lives of Saints'. Der von Brandl angeführte titel 'Early English verse lives of saints' ist wohl nur der übersicht der publicationen der EETS. auf den umschlägen der letzteren entnommen. p. 3321). Die im text besprochene nordhumbrische psalmenübersetzung ist nicht blos [von Stevenson] für die Surtees Society 1847, sondern in neuester zeit wieder edirt worden von Horstmann, in seinen 'Yorkshire Writers. Richard Rolle of Hampole and his Followers'. Vol. II. London 1896, p. 129-273. Dass dieses trotz seiner unläugbaren schwächen sehr wichtige sammelwerk (vgl. Engl. stud. XXIV p. 275 ff.) vom herausgeber überhaupt nicht erwähnt wird, erscheint mindestens auffallend. p. 365) werden die neuesten ausgaben der sprichwörter Hendyng's in Böddeker's Ae. dichtungen, p. 285 ff. und Anglia, bd. IV, p. 180 ff. (Varnhagen) übergangen. p. 3921). Von den Anturs of Arther at the Tarne Wathelan war ausser den ausgaben von Madden ('Sir Gawayne', nicht 'Sir Gawain and the Green Knight!') und von Robson die von Amours, Scottish Alliterative Poems. S. T. S. 1897, p. 114 zu nennen. p. 4061) vermisse ich die erwähnung der sonderausgabe von Pearl durch Gollancz, London 1891.

Auf den anhang will ich hier nicht eingehen, und bemerke nur, dass ten

Brink's schroffes urtheil über den werth der textkritik (p. 4372) wohl auch heute noch manches kopfschütteln verursachen wird.

Von druckfehlern ist mir aufgefallen p. 105 16: Gangradr für Gagnraðr, p. 279 10 ihrer für seiner. z. 6 v. u. Ereignissen für Erzeugnissen. p. 286 19

Inors für Ivors.

Schliesslich will ich nicht verfehlen, den billigen preis des buches rühmend

hervorzuheben.

Breslau, Juni 1899.

E. Kölbing.

R. Kistenmacher, Die wörtlichen wiederholungen im Beowulf. Dissertation, Greifswald 1898. 46 ss. 8o.

Der verfasser vorliegender abhandlung will die wörtlichen wiederholungen im Beowulf zunächst von der sprachlich-stilistischen seite betrachten, um dann aus diesen ergebnissen ihre bedeutung für höhere kritik herzuleiten“ (p. 6). Er handelt in dem ersten haupttheil (p. 8-32) von den 'wiederholungen einzelner wörter und wortverbindungen', im zweiten (p. 33—44) von den 'wiederholungen von halbzeilen', und zwar werden zum vergleich mit dem Beowulfliede im ersten theile auch die übrigen umfangreicheren denkmäler der aitenglischen dichtung, im zweiten theile insbesondere die Elene herangezogen. Die wiederholungen einzelner wörter und wortverbindungen sind nur auf 60 verse, die wiederholung von halbzeilen aber durch das ganze gedicht hin verfolgt worden. Letztere zusammenstellung hätte an übersichtlichkeit sehr gewonnen, wenn die halbzeilen nicht fortlaufend, sondern in columnen untereinander gedruckt worden wären und zwar unter voranstellung der öfter als zweimal wiederkehrenden halbzeilen.

Die abhandlung ist in mancher hinsicht ausserordentlich lehrreich. Einmal liefert sie den beweis, dass eine derartige zusammenstellung, die von den nichtsachverständigen oder sagen wir unverständigen so gern als geistlose sammelarbeit hingestellt wird, doch einen hohen grad von überlegung und besonnener methode erfordert, und zweitens, dass eine solche sammlung scheinbar nebensächlicher und geringfügiger äusserlichkeiten durchaus nicht zweck- und ergebnisslos ist, denn sie wurde ja nicht um ihrer selbst willen unternommen, etwa um unsere neugier nach der häufigkeit der wiederholungen im Beowulf zu befriedigen, sondern um dadurch fragen zu entscheiden, die für unsere auffassung von der composition des Beowulfliedes und damit auch für die literarische würdigung desselben von der grössten wichtigkeit sind. So zeigt der verfasser (p. 25) durch eine vergleichung der fälle von anaphora im Beowulfliede mit ähnlichen aus anderen, sicher einheitlichen gedichten, dass Müllenhof und ten Brink im unrecht waren, wenn sie an der wiederholung desselben ausdrucks in nahe bei einander liegenden versen anstoss nahmen und darin das zusammenwirken mehrerer dichter erblickten. Es findet z. b. die dreimalige wiederholung von com beim erscheinen Grendels: Com on wanre niht scriđan sceadu-genga Beow. 703, Þa com of more under mist-hleodum Grendel gongan Beow. 711 und Com pa to recede rinc sidian Beow. 721 ein analogon. in der Elene und in Judith, vgl. föron fyrdhwate Francan El. 21, før folca gedriht El. 27, for fyrda mæst El. 35 stopon cynerofe Jud. 200, stopon heado-rincas Jud. 212, stopon styrn-mode Jud. 227.

Da nun Elene und Judith unzweifelhaft einheitliche gedichte sind, so folgt daraus, dass auch im Beowulfliede an diesen und ähnlichen stellen die wiederholung des gleichen ausdrucks nicht durch ein mechanisches zusammenschweissen verschiedener einzelner lieder oder varianten von liedern oder durch ungeschickte interpolation späterer redactoren entstanden ist, sondern dass wir darin gerade ein kunstmittel des dichters zu erblicken haben, der durch die dreimalige wiederholung desselben wortes die gemüther der zuhörer auf das erscheinen des unholdes und den bevorstehenden entscheidungskampf vorbereiten wollte.

Die arbeit zeigt ferner, dass über die composition des Beowulfliedes auch nach ten Brink's verdienstvoller untersuchung noch lange nicht das letzte wort gesprochen ist, und dass die schliessliche entscheidung wahrscheinlich mehr nach der seite von Sarrazin hin fallen wird, als man gegenwärtig anzunehmen geneigt ist. Ich halte darum das Beowulflied noch nicht für ein werk Cynewulf's oder für eine blosse übersetzung aus dem Dänischen, aber soviel scheint mir doch aus den untersuchungen der letzten jahre und jahrzehnte hervorzugehen, dass der uns überlieferte text des Beowulfliedes, von geringfügigen interpolationen und änderungen, wie sie auch bei anderen dichtungen vorkamen, abgesehen, im wesentlichen aus einem gusse, das werk eines einzelnen dichters ist, der ältere englische oder dänische lieder über denselben stoff wohl gekannt, aber nur in geringem umfange wörtlich in seinen text aufgenommen haben mag.

Ich darf wohl den wunsch aussprechen, dass der verfasser seiner mit geschick und gutem verständniss durchgeführten erstlingsarbeit noch manche andere studie auf dem gebiete der altenglischen dichtung folgen lassen möge.

Königsberg i. Pr., Mai 1899.

M. Kaluza.

Bibliothek der angelsächsischen prosa begründet von Chr. W. M. Grein, fortgesetzt unter mitwirkung mehrerer fachgenossen von R. P. Wülker. 4. band, 1. hälfte: König Alfred's übersetzung von Beda's Kirchengeschichte herausgegeben von J. Schipper. 1. hälfte. Mit unterstützung der Kaiserl. academie der wissenschaften in Wien. Leipzig, Georg H. Wigand's verlag. 1897. IX + 272 ss. 8o.

J. Schipper, Die geschichte und der gegenwärtige stand der forschung über könig Alfred's übersetzung von Bedas kirchengeschichte. Wien 1898. 13 ss. (S. A. aus Sitzungsber. der kais. acad. der wissensch. in Wien. Philos. histor. classe. Bd. 138).

Schon in den jahren 1869–1871 hat Schipper den plan zu einer neuausgabe der ae. übersetzung von Beda's Kirchengeschichte gefasst und sich die dazu nöthigen abschriften sämmtlicher hss. angefertigt. Hindernisse verschiedenster art haben die vollendung und drucklegung der arbeit immer wieder verzögert.

Jetzt wird uns endlich, durch die beihilfe der Wiener academie gefördert, das erste heft der lange vorbereiteten edition vorgelegt, fast im gleichen augenblick, da die schlusslieferung des zweiten bandes der von Thomas Miller für die EETS bearbeiteten kritischen ausgabe die presse verlassen hat. Trotzdem durch diesen unmittelbaren vorgänger das dringendste bedürfniss nach einem neuen, leichter zugänglichen und zuverlässigen texte befriedigt war, hat sich Schipper

in anbetracht der wichtigkeit des denkmals für die sprachgeschichte doch entschlossen, mit seiner ausgabe hervorzutreten.

Die Bedaübersetzung unterscheidet sich von den durch Alfred veranlassten oder von ihm selbst herrührenden übrigen übersetzungen aus dem Lateinischen nicht unwesentlich dadurch, dass sie ganz unidiomatische, aus engster anlehnung an das lateinische original zu erklärende wendungen in menge aufweist, während die andern versionen ihren vorlagen in syntactischer hinsicht viel freier und selbständiger gegenüberstehen. Man hat diese differenz mit der annahme zu erklären gesucht, dass die Beda übersetzung Alfred's erstes werk war, in welchem ihm die schwierigkeiten der lateinischen sprache noch am meisten zu schaffen machten, während er in den späteren in der beherrschung derselben immer grössere fortschritte aufweist. Gerade auf syntactischem gebiete finden sich auch innerhalb dieses denkmales selbst in den verschiedenen hss, besonders zwischen O und B, grössere und kleinere abweichungen von einander, die für die sprachgeschichte nicht ohne interesse sind.

Solchen grammatischen studien hat Schipper mit seiner veröffentlichung in erster linie dienen wollen; sie bildet nicht eine eigentliche kritische ausgabe, sondern einen paralleldruck der hss. O und B, denen ein vollständiges lesartenverzeichniss der übrigen hss. beigegeben ist; ausserdem finden wir am fuss der seite je die entsprechenden theile des lateinischen originales hinzugefügt, wobei Sch. leider erst zu spät, nachdem schon die drei ersten bogen gedruckt waren, aus der neuen ausgabe von Plummer ersah, dass die ae. übersetzung der jüngeren, nicht der von ihm wiedergegebenen älteren, lateinischen recension folgt. Der abdruck der ae. hss. ist bis auf die beibehaltung der hsl. accente buchstabengetreu, aber doch nicht so ängstlich, dass sich der herausgeber nicht erlaubt hätte, an offenbar verdorbenen und lückenhaften stellen die andern lesarten zur correctur zu verwerten, selbstverständlich mit genauer angabe der hsl. fassung in den lesarten. Soweit indess B in der vorliegenden gestalt überhaupt noch einen annehmbaren sinn ergab, wurde der text unangetastet gelassen. Durch eine grössere anzahl von vergleichungen mit Miller's variantenapparat habe ich mich überzeugt, dass Schipper's text zuverlässig ist. Nur in der angabe der hsl. accente herrscht öfter keine übereinstimmung zwischen den beiden herausgebern; was ich mir sonst angemerkt habe, ist so verschwindend wenig, dass ich es hier übergehen darf.

Der ganz bedeutende umfang, auf welchen die neuausgabe durch die mittheilung aller varianten anwachsen wird, zwingt den herausgeber, sich in der beigabe von einleitenden ausführungen und anmerkungen, welche einem künftigen zweiten bande vorbehalten bleiben, auf das allernothwendigste zu beschränken und auf den ursprünglichen plan, ein vollständiges wörterbuch anzuhängen, ganz zu verzichten.

Einen vorläufigen ersatz für die noch fehlende einleitung bildet der kleine aufsatz aus den Wiener sitzungsberichten, welcher, nach einer kurzen skizze der geschichte der bisherigen forschung über die ae. Bedaübersetzung, sich hauptsächlich zum ziele setzt, die früher allgemein giltige ansicht, die durch sehr alte, nicht zu missachtende zeugnisse gestützt schien, dass Alfred selbst der urheber der übersetzung sei, gegenüber den ausführungen Miller's zu vertheidigen, der das original bekanntlich als mercisch zu erweisen gesucht hat. Schipper möchte im äussersten falle zugeben, dass der den uns überlieferten ae. Bedahss. zu grunde

liegende urtypus in mercischem dialekte geschrieben war, meint aber, dass dennoch die originalhs. eine ws. könne gewesen sein, die ebenso wie weitere rein ws. abschriften verloren gegangen wäre. Man sieht dabei nur nicht recht ein, was für ein eigenthümlicher zufall gerade die dem original näherstehenden, unzweifelhaft auch für die spätere zeit als noch existirend vorauszusetzenden ws. abschriften dem untergange hätte anheimfallen lassen, während eine nicht ursprüngliche mercische bearbeitung sich am leben erhalten hätte. Wenn dann Schipper selbst, offenbar im bewusstsein dieser, seiner annahme entgegenstehenden schwierigkeit, dem gedanken raum gibt, ein mercischer beirath und mitarbeiter des königs könnte dessen übersetzung revidirt und darin dialectische spuren seiner thätigkeit zurückgelassen haben, so scheint mir der unterschied gegen Miller's ansicht nicht mehr so bedeutend, da es nicht leicht möglich sein wird, umfang und tragweite dieser revision abzumessen und dem autor und revisor jedem den ihm gebührenden antheil an der arbeit zukommen zu lassen.

Den oben berührten unterschied der Bedaübersetzung von den sonstigen werken Alfred's in ihrem verhalten der lateinischen vorlage gegenüber will Sch. aus der von Alfred selbst geschilderten arbeitsweise herleiten, welche darin bestand, dass er jedes mal ein stück des lateinischen textes mit seinen gelehrten genau durchnahm und dann auf grund der bei der gemeinsamen besprechung gemachten notizen und glossirungen seine übersetzung in die muttersprache anfertigte. Beim ersten versuche war er naturgemäss auch hierin abhängiger und unselbständiger als später.

Wir wünschen dem herausgeber, dass es ihm vergönnt sein möge, das werk, welchem er so lange jahre hindurch treues interesse bewahrt hat, zu raschem und glücklichem abschluss zu bringen.

Basel, April 1899.

G. Binz.

Gossip from a Muniment-Room. Being Passages in the Lives of Anne and Mary Fitton 1574 to 1618. Transcribed and edited by Lady New digate-Newdegate. London: David Nutt in the Strand. 1898. XVII + 187 ss. 8°. Pr.: 7 s. 6 d.

Dies ist die rasch nöthig gewordene zweite auflage des 1897 erschienenen buches,1) das wegen der darin enthüllten einzelheiten aus dem leben Mary Fitton's besonderes Interesse im kreise der Shakspere-philologen hervorgerufen hat. Die herausgeberin ist die frau des Lt. General Sir Edward Newdigate-Newdegate, L. C. B. of Arbury, Great-great-great-great-great-grandson of Anne Fitton Lady

1) von dem die redaction dieser zeitschrift seinerzeit kein recensionsexemplar mehr erhalten konnte, weil eben die auflage so rasch vergriffen war; doch liegt mir auch ein exemplar der ersten auflage aus unserer universitätsbibliothek vor. deren trefflicher vorstand stets jedem vernünftigen wunsche die möglichste berücksichtigung schenkt, was in diesem falle wieder besonders dankbar betont zu werden verdient, da die nun im buchhandel nicht leicht zu erlangende erste ausgabe, abgesehen von dem werthe jeder editio princeps, wegen der diplomatischen wiedergabe der briefe ihren besonderen werth besitzt.

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