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will soone make you espie such aduauntages (cf. Arber's Reprint p. 37).') So rühmt denn z. b. auch Shakespeare's König Heinrich VI an seiner gattin: Her words yclad with wisdom's majesty (B I 1, 33). Spenser verwendet dieses präfix in dem Schäferkalender und in der Feenkönigin besonders häufig, weil es zu dem ganzen sprachcharacter dieser dichtungen passt;

mought (zweimal, wofür übrigens im echten Spenser-text von 1591 das erste mal mote, das zweite mal might steht!) eine den dichtern um 1569 noch ganz vertraute form. Häufig habe ich sie mir in den gedichten von Tottel's Miscellany notiert, ich schlage eine mir eben vorliegende abschrift einer der um 1576 veröffentlichten tragischen geschichten Turbervile's auf und lese: her Parsely seede, The best that shee mought gette, auch bei Shakespeare findet sich mought noch einmal;

though (for then)

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das wäre allerdings ein sehr merkwürdiger fall. Fl.'s ansatz ist irrig, im text steht tho"), natürlich nicht though, sondern me. tho ae. đâu Auch dieses alterthümliche wörtchen, welches Spenser übrigens an dieser stelle nicht in seine bearbeitung herübergenommen hat, stand den dichtern jener zeit noch zu verfügung, Nares giebt je ein beispiel aus dem "Mirror for Magistrates" und aus Sylvester's Du Bartas;

outbrast prt., stroke prt. wieder formen, die gemeingut der dichtersprache und auch der prosa des 16. jahrhunderts waren. Für brast genügt ein verweis auf die zahlreichen belege im NED., für stroke auf Schmidt's Shakespeare-lexicon. Etwas bemerkenswerther als stroke ist das von Fl. nicht erwähnte präteritum strake (VP. 2, 9), welches 1591 erscheint und, da Grosart keine variante verzeichnet, schon 1569 vorhanden gewesen zu sein scheint. Diese, übrigens keineswegs seltene, form mit nordenglischem a verwendet Spenser in der FQu. wiederholt im reime (vgl. Bauermeister p. 89), an unserer stelle steht sie im unsicheren versinnern.

Ein anderes altes wort von 1569, welches Fl. nicht erwähnt hat: leames (VB 9, 10, vgl. Grosart 1. c. p. 234), wurde von Spenser nicht in seine umarbeitung aufgenommen, sondern durch beames (VB. 11, 10) ersetzt. Für Spenser habe ich das wort leame nicht

1) Auch Puttenham gedenkt 1589 dieser erleichterung des verseschmiedens noch vor allen anderen. Ich verdanke die kenntniss der beiden stellen zunächst einer bemerkung lierford's in seiner ausgabe des Schäferkalenders p. LIII. 2) Vgl. Grosart's text III 235.

belegt gefunden. Kurz

dem wortschatz und den wortformen der

gedichte von 1569 lässt sich ein sicheres argument zu gunsten der verfasserschaft Spenser's durchaus nicht abgewinnen.

Ebensowenig der ausdrucksweise. Fl. citirt als einziges beispiel der Spenserian phrases, die er in den "Theatre"-gedichten erkennen will, die stelle: drowne in the forgetfulnesse of slepe (VB 1, 3, vgl. Grosart 1. c. p. 231) das ist aber eine wörtliche übersetzung

aus dem Französischen: noyer dedans l'oubly du somme; ferner als einziges beispiel von Spenserian imagery, im anschluss an Church und Grosart, die drei verse aus dem 4. sonett der VP., welche ich schon ESt. 1. c. p. 56 als übersetzung aus Marot gekennzeichnet habe.1) Wenn man zwischen diesen stellen der "Theatre"-gedichte und den ähnlichen, von Church angezogenen Spenser-versen eine verbindungslinie ziehen will was mir keineswegs unbedingt nöthig scheint so sind wir zunächst nur zu dem schluss berechtigt, dass Spenser, dem die "Theatre"-gedichte ja bekannt waren, an diesen aus dem Französischen übersetzten wendungen grossen gefallen gefunden und sie in seinen versen wiederholt hat.

verses.

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Schliesslich bietet Fl. noch eine neue, von mir nicht vorgenommene untersuchung. Er wendet the metrical test an, indem er die cäsurarten in dem blank verse der Du Bellay-sonette von 1569 vergleicht mit den cäsuren in dem heroischen reimvers des Spenser'schen Schäferkalender, auf grund der Légouis'schen analyse dieses Dabei ergiebt sich ihm eine grosse übereinstimmung in den cäsuren der beiden versarten. Bei der verwerthung seiner resultate, die ich nicht nachgeprüft habe, ist er freilich seine eigenen wege gegangen. Ein fundamentalsatz dieser metrischen methode ist, dass ein dichter in seinen anfängen die gewöhnliche cäsur, die stumpfe cäsur nach dem zweiten tact, häufiger verwerthet als in seinen späteren werken, dass sich eine sehr merkliche abnahme der zahl dieser hauptart der cäsur constatiren lässt (vgl. z. b. Schipper's angaben über den Earl of Surrey II p. 264 anm. und über Shakespeare ib. p. 297 f.). Da nun Fl. gefunden hat, dass die stumpfe cäsur nach dem 2 ten tact in den gedichten von 1569 etwas weniger häufig ist

1) Fl. hätte übrigens noch auf eine ganz ähnliche stelle in den VB. von 1569 verweisen sollen: Hard by a riuers side, a wailing Nimphe.... Did tune her plaint to falling riuers sound [nicht found, wie Grosart p. 234 druckt] 8, 1 ff. wieder eine genaue übersetzung des französischen textes: Sur la rive d'un fleuve une Nymphe esplorée .. Accordoit ceste plainte au murmure des flots.

als in den 1579 veröffentlichten versen des Schäferkalenders, kehrt er diesen hauptsatz der von ihm angewandten methode einfach um, spricht von einer leicht erklärlichen zunahme des conservatismus des reifenden Spenser und bemerkt: At 27 he adheres a little more closely to the norm (4 + 6) than at radical 17! Ich selbst habe eine derartige metrische prüfung allerdings nicht vorgenommen und würde sie auch, falls mir 1889 die 1896 gedruckte Légouis'sche arbeit schon vorgelegen hätte, ganz gewiss sorgfältig vermieden haben: ich beanstande jede derartige vergleichung bei so grundverschiedenen versarten, wie dem reimlosen und dem gereimten verse, die eine durchaus verschiedene beurtheilung fordern.

Wenn ich mich nun nach dieser kritik und widerlegung der Fletcher'schen einwürfe zu dem neuen argument wende, welches ich gegen die annahme, dass Spenser die französischen gedichte für das “Theatre" übersetzte, vorzubringen habe, muss ich vor allen dingen gestehen, dass ich auf das material für dieses neue argument schon in meinem ersten aufsatz hingewiesen habe, ohne es jedoch richtig zu verwerthen. In einer anmerkung (1. c. p. 69) hob ich hervor, dass in dem "Theatre” nach den 11 Sonets Du Bellay's vier sonette gleicher art mit gewaltigen, der Apocalypse entlehnten visionen zu finden seien, fügte jedoch, ganz versunken in das bestreben, die Petrarca- und Du Bellay-gedichte des “Theatre” von den Spenser'schen bearbeitungen zu trennen, hinzu, dass diese vier visionen für meine studie nicht in betracht kämen, da sie Spenser nicht berücksichtigt habe. Diese unterlassungssünde ist zunächst durch eine genaue prüfung dieser vier blank verse sonette gutzumachen.

Die vier apocalyptischen sonette scheinen französische originaldichtungen Jean van der Noodt's gewesen zu sein. Er betont, dass er selbst die stoffwahl getroffen habe: I haue taken foure visions out of the reuelations of S. John, where as the Holy Ghost by S. John setteth him [the Antichrist] out in his colours (vgl. Grosart 1. c. p. 235). Die erläuterung und scharf antirömische deutung dieser visionen füllen einen grossen theil des prosatractats, sie sind für die polemik des "Theatre" weit wichtiger als die visionen Petrarca's und Du Bellay's. Inhaltlich bieten sie eine genaue, und wohlgelungene wiedergabe folgender abschnitte der Apocalypse:

Sonnet I1)
II

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1) Die sonette sind zu finden bei Grosart vol. III, Appendix p. 235 ff.

XIX 11-14; 17 -20

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Sonnet III = IV = XXI I 4; 11; 16, 21; XXII 1/2. Leider ist mir der französische urtext der Noodt'schen schrift nicht zugänglich, es lässt sich aber auch auf grund der englischen übersetzung leicht feststellen, dass Noodt selbst sich eng dem texte einer französischen Bibel angeschlossen hat und dass der englische übersetzer hinwieder sich genau an den Noodt'schen wortlaut gehalten hat, ohne sich von den englischen übersetzungen der heiligen schrift beeinflussen zu lassen. Auch in seiner version ist der französische text noch an vielen stellen zu erkennen: so ist das thier der ersten vision bei ihm weiblich, wie im Französischen, während es in allen zunächst in betracht kommenden englischen Bibeln, bei Tyndale, in der Cranmer'schen und in der Genfer Bibel'), männlich ist. Ausserdem beachte man noch folgende übereinstimmungen der englischen blank verse sonette mit dem französischen text) gegenüber den englischen Bibeln :

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Diese wortanklänge beweisen uns jedenfalls, dass sich der übersetzer von 1569 den französischen versen van der Noodt's ebenso gewissenhaft angeschlossen hat, wie der Clement Marot'schen version. der canzone Petrarca's und den sonetten Du Bellay's. Sprachlich und metrisch sind die vier apocalyptischen visionen den vorausgehenden elf blank verse sonetten ganz ähnlich; dass die fünfzehn sonette von ein und demselben übersetzer angefertigt sind, kann gar

1) Cf. The English Hexapla, exhibiting the six important English Translations [Wiclif. Tyndale, Cranmer, Genevan, Anglo-Rhemish, Authorised] of the New Testament Scriptures. London s. a.

2) Ich citire den text einer 1559 in Genf gedruckten französischen Bibel: Par Nicolas Barbier et Thomas Courteau.

3) Couleur de migraine ist halbscharlach, der Engländer hat das ihm offenbar fremde wort nicht ganz richtig übersetzt. Ein blick in die englischen Bibeln würde ihn wohl zur wahl eines anderen wortes bestimmt haben.

keinem zweifel unterliegen. Wenn Spenser dem "Theatre" die Du Bellay'schen sonette geliefert hat, muss er auch der übersetzer der apocalyptischen sonette sein das steht felsenfest: Grosart's andeutung, diese sonette wären doubtfully Spenserian (1. c. p. 235), ist bei ihm, der für die Du Bellay-sonette an die verfasserschaft Spenser's glaubt, vollkommen unbegreiflich und gänzlich unberechtigt. Er hätte sich vielmehr die frage stellen sollen, die wir jetzt aufwerfen: Was hätte Spenser, falls er wirklich der 1569 gewesen wäre, abhalten können, späterhin auch diese apocalyptischen sonette für sich in anspruch zu nehmen?

übersetzer

Die unter der fülle der gesichte der Apocalypse für diese vier sonette getroffene auswahl war eine dichterisch glückliche, die ausführung ist auch dem englischen übersetzer wohl gelungen. Dass Spenser an der verwerthung biblischer ereignisse und der biblischen ausdrucksweise keinen anstoss nahm, beweisen seine gedichte an vielen stellen.1) Auch der Apocalypse verdankt er eine kräftige, eindrucksvolle schilderung: der riese Orgoglio setzt Duessa auf ein siebenköpfiges ungeheuer (FQu. I 7, 16 ff.) - der dichter hat dabei, wie Fletcher richtig bemerkt, zweifellos an die vision des Johannes gedacht, welehe auch in dem zweiten apocalyptischen sonett des "Theatre" behandelt ist. Es liegt uns hier ein gemeinplatz des reformationszeitalters vor: Spenser's prächtig geschmückte Duessa im purpurmantel und mit der dreifachen krone ist die vertreterin des papstthumes und das auf den sieben hügeln Rom's thronende papstthum wurde von den antirömischen schriftstellern gern und oft verglichen mit dem auf dem siebenköpfigen thier sitzenden weib der Apocalypse, welches noch den titel geliefert hat für Dekker's drama "The Whore of Babylon" (1607).) Weder der stoff noch die ausführung hätten Spenser somit bestimmen können, diese gewaltigen visionen von seinen werken auszuschliessen. Gleichwohl sind sie unter seinen uns überlieferten kleineren dichtungen nicht zu finden m. e. aus dem einfachen grund, weil die gedichte des "Theatre"

1) Vgl. z. b. in der "Faerie Queene": I 5, 2; 10, 53 f.; II 6, 16; 7, 62; 10, 15; V 6, 27; 8, 2; VI 8, 21; VII 7, 7.

2) Aus der englischen dichtung jener zeit ist mir im augenblick noch die prophezeiung des sterbenden königs John in "The Troublesome Raigne of King John" erinnerlich, eine stelle, die Shakespeare nicht aufgenommen hat. Bei ihm erscheint The Whore of Babylon in den phantasieen des sterbenden Falstaff (Henry V, II 3, 41).

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