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S. 268, 23 glauben auf (st. an, in) etwas, belegt nur Sanders aus der Mitte des 18 Jhs.: an oder auf Chriftum glauben. An unserer Stelle ist von dem sich verlassen auf den Strick und die andern Theile der Mönchskleidung die Rede. P. P.

S. 282, 6 puellen = 'puellos, Knäblein, Kinder'. Dass dieses Wort auch sonst wie ein deutsches gebraucht werde, ist mir nicht bekannt. Aber es ist zu erinnern an der mich pusillen vnnd kind hat getragen de Wette 5, 709. pullus kann schon wegen der Lautform nicht wohl in Betracht kommen, es hat zwar ins Deutsche Eingang gefunden, aber nur in der Bedeutung junges Huhn' und nur ins Süddeutsche. P. P.

S. 293, Z. 1 v. u. ist zu setzen Bl. 34b—(36a)a st. Bl. 34b-36(a)a und

S. 298. Vorbemerkung zu Nr. 18, Z. 2 ist zu setzen Bl. (36a)a—(36b)b st. 36(a)a -36(b)b Die auf Bl. 35 folgenden 2 Blätter sind mit 36a und 36b, das dann folgende mit 37 beziffert. Vgl. oben S. 204. Das wird wohl durch die hier vorgeschlagene Bezeichnung deutlicher ausgedrückt als durch die zuerst gewählte. P. P.

Zu S. 322/3. A ist auch in Leipzig U., Wien; B auch in Arnstadt, Breslau U., C auch in Breslau U. vorhanden. P. P.

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Zu S. 339, 24 ist in den Lesarten nachzutragen: unfer] vnser. Das überlieferte vnser lässt sich nicht erklären, da eine Wendung wie unser tausend im Hinblick auf pferd hier kaum angenommen werden kann, auch wenn man pferd Reiter (Grimm Wtb. 7, 1679) fasst. Zudem fehlt alle Beziehung für das unfer, und unfer (oder onfer) bietet sich fast von selbst dar. Wir hätten dann hier einen Beleg für un(ge)fähr, älter als die sonst nachgewiesenen. P. P. S. 401, 17 lies Lunae 2. In feriis st. Lunae 2. In feriis

Zu S. 413. Von dem Einzeldruck finden sich in Berlin zwei Exemplare und auch in Wittenberg ist eines.

S. 434, 15. Der Sinn ist zweifellos: die Trauer lässt das Gesicht schmäler, die Freude breiter erscheinen. schlumpen gleich den andern Mitgliedern dieser Wortsippe ein vieldeutiges Ztw., könnte hier in der Bed. 'schlaff herabhängen' in Betracht kommen, wenn nicht fich und zusamen dabei stünde. So ist wohl schlumpt verhört oder verschrieben f. schrumpt, und da das schw. Ztw. schrumpfen nach Grimm Wtb. 9, 1804 erst im 17. Jahrh. sicher zu belegen ist, könnte man auch das st. Ztw. schrimpfen (Grimm Wtb. 9, 1753) in Anspruch nehmen, indem man schrumpt schrümpt f. schrimpt setzt. Also: zieht sichs alles zusammen'. Übrigens ist auch sich schrumpfen aus jüngerer Zeit belegbar und reflex. Gebrauch des sinnverwandten rimpfen seit alters verbreitet. P. P.

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S. 434, 20/21 meint die Übertreibungen fröhlicher Beredsamkeit, der es auf eins oder 30 und 40 nicht ankommt.

S. 435, 8. In plater steckt das Ztw. bladern, pladern (Grimm Wtb. 2, 141; 7, 1876), das mit plaudern verwandt ist. Hier dürfte die Bed. „narrechtig reden treiben" passen, die Josua Maaler (1561) angibt (s. Grimm Wtb.). Mit t für d erscheint das Wort auch Uns. Ausg. 7, 650, 6. P. P.

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S. 437,56 schnappen wohl = "Nasenstüber'. Diese Grimm Wtb. 9, 1168/9 für Schnapp(e) nicht angegebene Bedeutung wird doch wohl den dort angeführten Redensarten eine(n) Schnapp(e) leiden, bekommen (auch bei Luther) zu Grunde liegen. macht sich unnuß ist in dem Sinne zu nehmen, in dem Luther die Redensart später für die Übersetzung von Sirach 18, 15 verwendete, also etwa =‘schilt'; vgl. niederd unnütte word Scheltworte. P. P.

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S. 439, 38. Als Subjekt zu habent und left ist deutsches 'man' zu denken, das Rörer im ersteren Falle nach lat. Weise ausdrückte und im letzteren wegliess. P.P. S. 443, 32/3 veď und black 441, 5 stehen wahrscheinlich f. rect blackt. furher= hervor. Wie man den Bauer erkennt, wenn er seine plumpen Füsse vorstreckt, so den Satan, wenn er sich selbst lobt. P. P.

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S. 445. In Vorbem. zu Nr. 44 ist die Angabe, dass die alten Verzeichnisse für die Datirung von Nr. 44 auf 17. Juni sprechen, dahin zu berichtigen, dass nur etwa die Angabe in B als ein Zeugniss dafür angesehen werden könnte, insofern hier auch Do: 3 mit ps. 112. durch einen Strich verbunden ist (s. S. 210, Lesa. zu 5/6). Vgl. auch S. 206.

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S. 446. In den Vorbem. zu Nr. 45, Z. 3/5 muss es heissen: Das Evangelium ist das des 4. Trinitatissonntags, dagegen die (zu 448, 10 am Rande) citirte Epistel die des 5. Stgs. Es stehen sich also 2 Zeugnisse für 4. n. Trin. 24. Juni [4. dom. in Überschrift und in den Verz. und Ev. Luc. 6, 36 ff.] und 2 Zeugnisse für 5. n. Trin. = 1. Juli [1. Iulii in Überschrift u. 1. Petr. 3. legenda hodierna dom.] gegenüber. Eine andere als die von Buchwald angedeutete Möglichkeit, diese Widersprüche zu versöhnen, gibt es wohl nicht, wohl aber liesse sich auch annehmen, dass die beiden Zeugnisse für 5. n. Trin. = 1. Juli nur Versehen sind, da das thatsächlich behandelte Evang. doch ziemlich schwer für 4. n. Trin. in die Wagschale fällt. P. P.

S. 446, 26. brot das als handschriftlich sicher bezeichnet wird, ist wahrscheinlich entstellt aus brost; wolken brost Wolkenbruch. P. P.

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S. 452, 1 das heift usw. bezieht sich auf eine Ausserung Carlstadts, die Luther auch an andrer Stelle anführt. Doch konnte ich sie nicht wiederfinden. P. P.

S. 466. Marginalie zu Z. 1 lies Luc. 16, 1 ff. st. Luc. 16 ff.

S. 485, 36/37. Die Wendung ynn der tollen lieb d. i. in der Geschlechtsliebe, legt nahe tasch zugleich in der nicht seltenen Bedeutung vulva (Grimm Wtb. 11, 149) zu nehmen. P.P. S. 486. Die Vorbemerkung zu Nr. 55 bedarf einer Ergänzung, insofern in Rörers Handschrift Nr. 55 nicht unmittelbar hinter 54, sondern erst hinter 57 steht. Vgl. die Übersicht. Die Auffassung derselben als fortsetzende Nachmittagspredigt zu Nr. 54 wird dadurch nicht berührt.

S. 495.

60 steht.

Das zu S. 486 bemerkte gilt auch von Nr. 58, das in Hs. erst hinter

S 496, 33 gefrenzt und getenzt. Vgl. Gotfrid v. Strassburg, Tristan 10905 ff., wo ein Frauenrock beschrieben wird, der in dem snite von Franze gefertigt und in der Hüfte gefranzet unde geenget war. Der gewöhnlichen Erklärung mit Fransen besetzt ist wohl mit Recht von Bechstein widersprochen und als Bed. ‘geschnürt vermuthet worden. In der deutschen Übersetzung der Frischlinschen Susanna' durch den Schlesier A. Callagius (1604) heisst es von art nit wie sonst weiber gehn geförmbt, geschminkt, gepußt, geschwenkt, || ge= stickt, gestrickt, geprest, getenßt (3, 1). Grimm Wtb. 11, 124 ist die Stelle angeführt mit der Bem. reflexiv (im partic. ohne sich), vgl. tänzeln 3'. Dort steht nur eine Stelle aus Lichtenberg: fie kann zu einem eitlen Kammerpüppcheu zusammengeschnürt sich ... tänzeln und zieren und trippeln . . . An ersterer Stelle steht geprest neben getenßt und gehört mit diesem wohl näher zusammen, wie auch offenbar immer je 2 der vorhergehenden Epitheta. Und auch in der andern Stelle ist das feste Geschnürtsein gewissermassen als Voraussetzung des 'sich tänzelns' erwähnt. Dadurch wird die Vermuthung nahe gelegt, dass die Bed. 'geschnürt nicht nur für das Gotfridsche gefranzet, sondern auch für das Luthersche gefrenzt anzunehmen ist. getengt aber ist entweder in aktiver Bedeutung 'tänzend, tänzelnd zu nehmen oder es bedeutet zum Tanze gerüstet, geschmückt u. dgl.' P. P.

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S. 499, 3 schlecht ynn den rapus vgl. 503, 2 in den rapus geworffen. Sonst auch bei Luther in die rappus(e) werfen, geben. Da den handschriftlich sicher ist, so verwechselte wohl Rörer die rapus mit der rappes. schlahen ist an unserer Stelle in der übertragenen Bed, gebraucht, in der die ursprüngliche Neben vorstellung der Bewegung zur Haupt vorstellung geworden ist, wie auch in dem ebenfalls Luther geläufigen auf den Haufen schlahen. P. P. S. 500, 6 fentner handschr. sicher, ist sehr auffällig, da nur centner gemeint sein kann. Weder tentner Bernstein noch tentner Kellerlager (Grimm Wtb. 5, 555/56) kann in Betracht kommen. Wohl nur ein Schreibversehen. P. P.

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S. 511, 1= ich kann dem (das ich liebe) nicht genug thun, es [nicht genug] anschauen'. Man könnte auch das Komma nach thun beseitigen: ich kann ihm nicht genug thun sehen' d. i. es ist unmöglich, dass ich sehe, man thue ihm genug. P. P.

Zu S. 526, 23/24. Hier würde also Luther die Rothsche Kirchenpostille, die mit der Jahrzahl 1527 erschien, schon am 21. Oktober 1526 in den Händen seiner Zuhörer voraussetzen, wenn man seine Worte auf das Evangelium des 21. Sonntags n. Trin. bezieht und nicht vielmehr nur auf die vera fides Christiana. Denn erst in der Kirchenpostille von 1527 steht eine Predigt über das Evangelium des genannten Sonntags. P. P.

Zu S. 534. Vorbem. zu Nr. 65 vgl. oben in diesem Bande S. 207.

S. 536, 21/22 ut essent das ubirste vold sein wohl so zu erklären, dass Luther eine mit Hilfszeitwörtern gebildete Form, etwa folten sein gebrauchte, die Rörer mit essent wiedergab, dann aber noch das ihm im Ohre haftende sein zufügte. P. P.

S. 548 ist bei den Gesammtausgaben nachzutragen: Jena Bd. III (1556, Chr. Rödinger), Bl. 461b-473b.

S. 585, 23 hunc morem schlahen fie in fur soll wohl bedeuten: ein solches Auftreten Christi (wie im Vorhergehenden angegeben) veranschlagen sie bei sich, stellen sie sich ror. Vgl. mittelniederd. vorslân, das auch die Bed. überschlagen, veranschlagen, berechnen' usw. hat (s. Lübben - Walther). P. P.

S. 586, 10 Hie fiht juncker Hans in der roten gopen. Bei dieser Lesung muss wohl gopen jopen genommen werden. Die rothe Farbe der Gewandung galt als vornehm (Grimm Wtb. 8, 1297), hier müsste sie eine eingebildete Vornehmheit oder überhaupt Eingebildetheit bezeichnen, wie der Zusammenhang ergibt. Läse man rot gopen so könnte bei rot vielleicht an roge Wassergrube zum Flachsbereiten, Röste' (Grimm Wtb. 8, 1283/4 gedacht werden und gopen könnte verhört sein für gropen, worin dann entweder das niederd. grope 'Pfütze stecken könnte oder weniger wahrscheinlich grope 'Topf'. Letzteres belegt Dietz zweimal bei Luther. P. P.

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S. 630, 24 lies Quia st. Quis.

In Lesart zu 704, 5 lies cedere st. credere.

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Zu S. 788, 2, wo die Hdschr. reichen bietet, macht nachträglich Lic. Koffmane auf zwei Stellen (Erl. 2 16, 376 u. 377) aufmerksam, die reichen ähnlich da zeigen, wo wir reissen oder reizen erwarten, welch letzteres in Kirchenpost. dafür eingesetzt worden ist. An der einen Stelle könnte reichen 'gereichen' in Betracht kommen, an der andern in der Bed. 'holen' Grimm Wtb. 8, 588. Diese würde zur Noth auch an unsrer Stelle passen. P. P.

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Inhaltsverzeichniß

der

bis Ende 1898

erschienenen Bände

von

D. Martin Luthers Werken

Kritische Gesammtausgabe

Weimar

Hermann Böhlaus Nachfolger.

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