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Gebet.

err, Herr, was willt du mir geben? ich gehe dahin ohne Kinder. Ach, mein Gott, ich sehe, wie du andern den Ehesegen mit reicher Maaß zutheilest, aber mir hast du denselben bisher vorenthalten, und nicht gegeben. Herr, Herr, laß mich doch dieses alles mit christlicher Gelassenheit, als deinen gnädigen Willen, geduldig aufnehmen. Ich weiß, du bist ein allmächtiger Gott, und mir leicht Kinder geben, und mich fruchtbar machen kannst, wenn du willt. Ich weiß auch, daß du mein gnådiger Gott bist, der mich liebet und seine Gnade noch nie versaget hat; darum will ich mich geduldig auch hierin deinem Willen unterwerfen; du weissest am besten, warum du mir diesen Sez gen noch nicht bescheret hast. Sollte ich etwa zu schwach in der Geburt, zu tråg in der Erziehung der Kinder, oder zu niedergeschlagen im Kinderkreuß feyn, so erkenne ich daraus deine Güte, die meiner fchonen und mich nicht über Vermögen versuchen faffen will. Giebst du mir aber nicht die Kinderfreude, so laß mich in dir desto mehr erfreuen, daß ich dich herzlich liebe, an dir all mein Ergöhen und Vergnügen haben möge. Laß mich indessen bleiz ben im Glauben an dich, dreveiniger Gott, in der Liebe gegen meinen Nächsten, in der Heiligung Des Lebens, ja, laß mich in Zucht und Ehrbarkeit vor jederman wandeln. Laß deinen heiligen Geist mein Herz immer mehr und mehr überzeugen, daß dieses dein gnådiger Wille über mich sey, dem ich mich dann von Grund meiner Seele ergeben will. Bewahre indessen mein Herz vor Neid, Argwohn, Ungeduld, Mißvergnügen gegen meinen Ehegatten, Mmm 2

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daß ich ihn jedoch herzlich liebe, ihn als mein Kind halte, und ihn lieber habe wie zehn Söhne und Töchter. Ifts dein Wille, daß ich eine Zeitlang warten, und mich jedennoch zu einer fruchtbaren Mutter machen, an mich wie an Hanna gedenken willt, so überzeuge mein Herz von diesem deinem gnådigen Wohlgefallen: Willt du mir aber keinen Erben geben, Herr, so soll das mein Erbe seyn, daß ich deine Wege halte; Jefus foll meines Her zens Trost und mein Theil seyn. Herr, Herr, es ist dir alles möglich, hast du Sara und Elisabeth über die Zeit der Natur laffen schwanger werden, so ist es dir auch ein Geringes, meine bisher un fruchtbare Ehe zu fegnen. Herr, laß dich erbitten, so will ich für die Gabe dir danken mein Lebenlang, und sie dir zum Preiß und Ehren erziehen; ich will sie dir durch die heilige Taufe wieder schenken. Laß mich auch nicht scheel sehen, wenn du andern das Haus voll Kinder giebest, sondern desto mehr Liebe, Gnade und Barmherzigkeit an armen und verlassenen Kindern erweisen, dieselben kleiden, verz sorgen, pflegen. Nun, Herr, deine Güte sey über uns, wie wir auf dich hoffen, erfreue mich, tröste mich, hilf mir, gieb mir Kinder, wenn es dir wohlgefällt; aber nicht im Zorn, nicht zu meiner Strafe, nicht zu meiner Schande. Ists mir nüßlich, fo gewähre mir nach deiner Barmherzigkeit meine. Bitte: Ists aber dein Wohlgefallen nicht, so will ich dir kein Kind abzwingen; ia, ich will wider deis nen gnådigen Willen nichts, und auch keine Kinder haben. Herr, ich habe mein Herz vor dir ausges schüttet: ach, schicke es, wie es mir selig und dir gefällig ist. Gieb, daß ich meine Seele in Geduld

faffe

Fasse, bis du mir deine Hülfe erzeigen wirst. Ich bin vergnügt in meinem Hoffen, denn hilft Gott gleich nicht wie ich will, so hat er schon den Schluß getroffen, er weiß die beste Zeit und Ziel; ich harr auf ihn, denn so betrügt die Hoffnung nicht, ich bin vergnügt. Ich bin vergnügt, wird mir nur geben der allerhöchste Wunder-Gott ein frölichs Herz, gesundes Leben, und was sonst meiner Sées fen noth: das Uebrige, wie er es fügt, befehl ich ihm, ich bin vergnügt. Amen.

Gefang.

Mel. Alle Menschen müssen sterben.

Ach, Herr, was willt du mir geben, weil ich ohne

Kinder bin? Meine Zeit und auch mein Leben geht in vielem Kummer hin; andre muß_ich frölich sehen, und mit Kinder einher_gehen, aber ich geh ganz allein, und muß stets bekümmert seyn.

2. Nichts erfreut mich mehr im Herzen, als ein zartes Kind zu sehn; mit ihm allezeit zu scherzen, mit ihm hin und her zu gehn; dieses pflegt mich zu ergögen, und in tausend Freud zu sehen; doch die Freude hab ich nicht, weils an Kindern mir ges bricht.

3. Warum thust du an mir minder, als an ans dern, lieber Gott? andre haben viele Kinder, die kaum haben täglichs Brod; du giebt mir sonst großen Segen, aber ach, mein Gott, hingegen, giebst du mir nicht diese Gab, die ich oft gebeten hab.

4. Ach, mein Gott, ich will nicht fragen, thue nur was dir gefällt; ich will diefes gerne tragen, alles sey dir heimgestellt; ach, du weissest mein Bes

gehren,

gehren, willt du mirs, mein Gott, gewähren, so geschehe, Herr, dein Will, deinem Willen halt ich still.

5. Laß, o Herr, mir deinen Willen immerdar vor Augen seyn; deinen Willen lasse stillen, was mein Wollen wendet ein; ja, laß mir, o Gott! in allen, was nur dir gefällt, gefallen, daß ich christ lich mich bezeig, und gelassen stille schweig.

6. Ich will nichts von dir erzwingen, gieb mir ja kein Kind im Zorn, es möcht mir sonst Jammer bringen, und mir seyn ein scharfer Dorn, der mein Lebenlang mich steche, und mir mein Vergnügen breche; was mich martert, quålt und sticht, lieber Gott, das gieb mir nicht.

7. Ich weiß, daß du mich doch liebest, daß ich steh in deiner Gnad, ob du schon mir das nicht giebest, was mein Herz gebeten hat; hab ich dich, o meine Wonne, mein Gott, meine Freud und Sonne, so bin ich in dir vergnügt, wie's dein Wille mit mir fügt.

8. Soll ich keine Kinder haben, so soll meiner Liebe Trieb sich allein in Jesu taben, dem schenk ich mein Herz und Lieb; Jesu, deine Lieb und Schöne ist mir lieber als viel Söhne; wenn ich Jefum bey mir hab, so hab ich die größte Gab.

9. Nun, mein Gott, ich bin zufrieden, mit dem mir bestimmten Theil, welches du mir hast beschies den, alles dient zu meinem Heil; darum will ich dir vertrauen, und auf deine Hülfe bauen; mach mein Herz vertrauensvoll, gieb mir, was ich has ben foll.

10. Indeß will ich Jesum tieben, in Gott haben meine Freud; mich in Lieb und Glauben üben, und

Durch

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rch frille Mildigkeit, armen Kindern reichlich gen, daß sie Gott zu Ehren leben, ihnen helfen, Sott zum Preis, durch mein Wohlthun, Treu d Fleiß.

11. Wer weiß, was mein Gott gedenket, was · mir bestimmet hat; wer weiß, was er mir noch henket; wer weiß, was da feine Gnad, mir noch ugedacht zu geben; wer weiß, werd ich noch ereben, nach der Hülfe, Herz und Mund, wann ercheint die Gnadenstund.

12. Herr, erhöre dies mein Flehen, ach, nimm neine Seufzer an, lasse meine Bitt geschehen, du ists, der mir helfen kann; doch laß mich in allen Fållen, alles dir, mein Gott, heimstellen, daß ich, wie es immer geh, spreche: Herr, dein Will ges scheh!

Gebete für Kinder.

Morgen Gebete.

Ich danke dir, Gott, für alle Segnungen womit du mich täglich beschenkest; für den besondern Schuß, und die Erquickung die du mir in dieser Nacht angedeihen liesfest, und vor allem für deine unendliche Liebe, die du an mir durch meine Erldfung durch deinen Sohn, Jesum Christum, bes wiesen hast.

Lehre mich, Herr, an dich zu glauben, dich zu fürchten und von ganzem Herzen zu lieben; dich zu verehren, dir zu danken; deinen heiligen Namen

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