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2. Ach gieb mir deinen Geist, das wahre Seetenleben; und wirst du mir dabey ein frommes Herze geben, so bin ich reich genug, so bin ich recht beglückt; weil mich dein guter Geist mit feinen Gaben schmückt.

3. Gieb mir mein täglich Brod, Gesundheit auch desgleichen; laß deinen Segen nicht von meiner Arbeit weichen; wend alles Unglück ab, bes gleit mich aus und ein, und laß bey Tag und Nacht mich dir empfohlen seyn.

4. Laß mich in Jesu Christ hie leben und auch sterben, und laß mich durch sein Blut die Selig keit ererben; laß mich vor deinem Thron, in weißfen Kleidern stehn, und, Herr! dein Angesicht mit allen Frommen sehn.

5. Mein Gott! erhöre mich, auf dich steht mein Vertrauen, ich werd noch meine Lust an deiner Gnade schauen; mein Herze, Geist und Sinn fey · dir allein geweiht, mein Segen, Freud und Schatz, bleibst du in Ewigkeit.

6. Wohlan ich bin erhört, Gott wirds aus Gnaden geben, drum will ich Mund und Herz mit Dank zu ihn erheben: Mein Vater! schenke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zugedacht: Nur daß ich felig werd.

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Aufmunterung

zum Abend-Gebet am Montag.
Pf. 4, 9.

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn allein du, Herr, hilfest mir, daß ich sicher wohne.

*

st die Dankbarkeit eine schöne Tugend, welche Gott und Menschen wohlgefällt, so soll auch ein gläubiger Christ derselben eingedenk seyn, wenn ihn nun Gott einen Tag hat erleben und den Abend erreichen lassen. Es ist zu beklagen, daß viele Menschen, Tage, Wochen, Monate, ja ganze Jahre hinbringen, und nicht erkennen was Gott an ihnen gethan: Sie geniessen des göttlichen. Schußes, Beystandes, Hülfe, und danken ihm nicht einmal dafür; meynen, es müßte so seyn: sie müßten gesund, glücklich und im Wohlseyn ihre Zeit hinbringen; Gott müßte also sie erhalten, und es ihnen lassen wohlergehen. Darum, o glaus biger Christ, sondere dich ab von solchen undank baren Seelen. Hast du den Tag unter dem Schutz und Beystande Gottes glücklich zurückgez leget, fångt die Sonne an unterzugehen, und will nunmehr Abend werden, so hebe deine Augen auf gen Himmel mit Danken und mit Beten. 1) Dans ke Gott, daß er den Tag über dich vor Unglück bewahret, und denke, wie viel Menschen vielleicht den Tag, daran dich kein Leiden berühret, in das größte Unglück gekommen, ihre Gesundheit verlo ren, des Abends krank und in groffen Schmerzen auf ihr Bette sind gelegt worden, da sie den Mor

gen

gen noch frisch und gesund waren; ja, wie viele sind in einem Tage arm worden durch Feuer und Unglück, die am Morgen noch nichts davon wußten. 2) Bitte Gott um Vergebung deiner Sünden, untersuche deine Reden und deine Thaten: Hast du den Tag über etwas geredet wider Gott und den Nächsten, hast du etwas vollbracht, das wis der dein Gewissen und Christenthum ist, o! als: dann auf, und bitte es Gott ab, ehe du schlafen gehest. 3) Gedenke, vielleicht ist diese Nacht deine legte, vielleicht wird in dieser Nacht Gott_deine Seele von dir fordern; o! darum mache Friede mit deinem Gott, che du die Augen schliessest. 4) Bitte Gott um Schuß und seiner heiligen Engel Wacht, daß sie alles Unglück von dir abtreiben. 5) Auch in der Nacht selbst, wenn du etwa vom Schlafe erwachest, so denke an Gott, danke ihm, so schläfst du in seinen Armen, und unter der heiligen Engel Schuh sanft und selig.

Abend-Gebet am Montag.

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du, Herr, hilfest mir, daß ich sicher wohne. O du ewiger und allmächtiger Gott! dieses sind meine Abendgedanken, da ich mich zur Ruhe begeben will. ! wie foll ich dir genugsam danken, daß du mich aus und ein begleitet hast, daß ich meinen Fuß an keinen Stein gestoffen. Du hast mich gespeiset und getrånket, du hast mich getröstet und erquicket, dein Aufsehen hat meinen Odem bewah ret, und durch dich und deine Gnade stehe ich noch bis auf den heutigen Tag. Alle diese und andere Wohlthaten

Wohlthaten sind lauter Stimmen, welche mich zu deinem Lob aufmuntern, darum so lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist seinen heiligen Namen; lobe den Herrn, meine Seele, und vergif nicht, was er dir Gutes gethan hat. Vergieb mir, o Herr, vergieb mir aus Gnaden, wenn ich heute das Vorbild meines Jesu nicht vor Augen gehabt, und deine Gebote aus den Augen gesehet, hingegen nach der Welt und mit der Welt ges lebet, und meinen Begierden freyen Lauf gelassen habe; wårest du nicht ein langmüthiger Gott, ja der Vater der Barmherzigkeiten, so lebete ich nicht mehr; indem kein Mensch so lange zusehen könnte, wie du mir Zeit zur Buße und Umkehr gegeben hast! Ach, Herr, ich schuldige mich, und thue Buße im Staub und in der Afche. Der Tag ist nun dahin, tilge auch meine Sünden wie einen Nes bel, und gedenke derfelben nimmermehr. Ich ges Jobe dir hiemit an in rechter Aufrichtigkeit meines Herzens, daß ich dir fleißig dienen, und meinen Wandel nach deinem Wort einrichten will. Be behüte mich diese Nacht vor allen Nachstellungen des Feindes, vor Unglück und allem Uebel; drücke mir felbsten, wenn ich einschlafe, die Augen zu, mein Jes fu! ach drücke mir auch zugleich dein blutiges Bild in mein Herz, daß ich deiner nicht vergesse. Meiner Seele mit Begter, träume stets, o Gott! von dir, daß ich vest an dir bekleibe, und auch fchlafend dein verbleibe. Sey mein Licht in der Finsterniß, mein Helfer in der Noth. Mein Herz hålt dir vor dein Wort: Ihr sollt mein Antlig fuchen! darum suche ich auch, Herr! dein Antlig.

Ich weiß nirgend hin als zu dir, o allmächtiger

Gott!

Gott! Mein Vater ist bey mir, warum sollt ich mich fürchten, wenn ich schon einsam tiege und schlafe. Mein Jesus, meiner Seelen Licht, ist bey mir, wenn sich schon meiner Augen Licht schliesset. Der heilige Geist ist bey mir, der erhält das Zeugs niß in meinem Herzen, daß ich ein Kind Gottes sey, ob ich schon von mir selbst nichts weiß; bin ich also in dem Schuß des dreyeinigen Gottes eingeschlossen, so schlafe ich sicher wie Jacob; ich schlafe getroft, wie ein Kind an seiner Mutter Brust; ich schlafe beschüßt, wie Petrus. Gedenke, Herr! doch auch an mich, in dieser schwarzen Nacht, und schenke mir genådiglich den Schut von deiner Wacht. Drauf schließ ich meine Aus gen zu, und schlafe frölich ein; mein Gott wacht jeht in meiner Ruh, wer wollte traurig seyn.

Der gläubige Christ_danket Gott für seine Ges fundheit.

Aufmunterung.

Sir. 30, 14. 15. 16.

Es ist besser, einer sey arm, und dabey frisch und gesund, denn reich und ungefund. Gez fund und frisch seyn, ist besser denn Gold, und ein gesunder Leib ist besser denn groß Gut. Es ist kein Reichthum zu vergleichen, einem gefunden Leibe, und keine Freude des Herzens Freude gleich.

Gleichwie Gott unterschiedliche Gaben denen

Menschen austheilet, geistliche und leibliche, so mag man wohl unter die leibliche, als eine der vor

nehmsten

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