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auch heute mein Helfer und Erretter, mein Beystand und Tröster, meine Zuflucht und Erbarmer; Jaß deine Augen über mich offen feyn, daß ich, un ter deinem Geleit, unverlegt in meinem Beruf einund ausgehen, und den Abend nach deinem Willen wiederum unbeschädigt erreichen möge. Mein Gott! laß deinen Segen mit und bey mir feyn, in allem was ich in deinem Namen anfange, dazu gieb felber Rath und That, und laß mich niemals wollen, was du nicht willt. Laß mit dem aufges gangenen Sonnenlicht auch das Licht des heiligen Geistes in mir aufgehen, daß ich den Tag in deis ner Furcht, Liebe und Gehorsam hinbringe. Schaff in mir, o Gott! ein_reines Herz, und gieb mir einen neuen gewissen Geist; verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heili gen Geist nicht von mir, laß ihn mich leiten, lehren, führen, daß ich heute nicht wissentlich wider dich fündige, und wenn man mich zu fündigen verleiten will, so laß ihn mich erinnern, und durch feine innerliche Bestrafungen davon abhalten. Ich lege meine Kleider an, Herr Jesu! kleide mich mit dem Rock deiner Gerechtigkeit. Ich wasche meine Hånde, Herr Jesu! wasche mich mit deinem heis ligen Blut, von allen meinen Sünden. Bewahre mich, daß ich niemals wandle im Rath der Gotts lofen, noch sige, da die Spötter siten, als welcher Freundschaft deine Feindschaft ist: und so ich will der Welt Freund seyn, und mit ihnen ihre fündliche und alte Gewohnheit treiben, so wirst du mein Feind werden. Ach, mein Gott! drücke in mein Herz die Worte: Wandle vor mir, und sey fromm. wie viele fangen eine Woche an, aber vollenden

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vollenden sie nicht, und sind am Ende derselben krank oder schon begraben. Darum laß mich allezeit nachjagen der Heiligung; ohne welche niemand dich schauen wird! Laß mich gottseliger Worte, unsträflichen Wandels und heiliger Gedanken bes fleißigen, damit ich allezeit im Stande der Gnaden und in deinen Wunden, o Jesu! erfunden werde. Die Gnade des Vaters erhalte mich, die Liebe des Sohnes heilige mich, und die Ge meinschaft des heiligen Geistes mache mich fruchtbar zu allen guten Werken. Mit Segen mich beschütte, mein Herz sey deine Hütte, dein Wort sey meine Speise, bis ich gen Himmel reise.

Der gläubige Christ bittet um Segen im Anfang der Woche.

Aufmunterung.
Coloff. 3, 17.

Alles was ihr thur, mit Worten oder Werken, das thur alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danker Gott und dem Vater durch ihn.

Hat

at man Urfach zu beten und zu flehen, wann ein Tag anbricht, wie vielmehr soll ein glåus biger Christ sein Herz und Augen zu Gott erheben, wenn er eine neue Woche anfangen will. Wie viele Menschen haben den Sonntag, als den ersten Tag in der Woche gesund erlebet, und sind den Sonnabend darauf schon begraben gewefen. Wie viele haben die Woche frölich und im Segen an"gefangen; aber ehe sie sie geendigt, hat sie das Uns

glück

glück wie ein Sturmwetter überfallen, daß sie die Woche mit Ach und Weh, tausend Thränen und Hånderingen geendet haben. Nun, mein lieber Christ, das kann dir und mir auch widerfahren z darum soll man gleich im Anfang der Woche zu Gott sich wenden; es soll aber ein gläubiger Christ 1) Gott anrufen um seinen heiligen Geist, daß derz selbe sein Herz wolle heiligen, ihn regieren, damit er nicht in Sünden fallen, Gott beleidigen, sein Gewissen verlegen, den Nächsten betrüben, und eine große Verantir ortung auf seine Seele laden möge. 2) Er foll die Woche über des Gebets und des Gottesdienstes nicht vergessen, sondern sich) befleißigen, daß er nicht allein des Sonntags, sondern auch in der Woche, die Kirchen und Betz stunden fleißig besuche. 3) Und weil es nicht liegt an unferim Rennen und Laufen zur Arbeit, soll er fonderlich Gott um seinen Segen anrufen; aber auch mitten unter der Arbeit an Gott gedenken, und mit Gebet die Arbeit anfangen, mitteln und vollenden. 4) Er soll behutsam reden, christlich wandeln, Gott vor Augen haben, und gedenken, daß eine Woche nach der andern hinschleicht, bis endlich die lette Todes- oder Sterbewoche kommt, da un fere Seele foll vor Gott zur Rechenschaft gestellet werden. Wer das thut, der kann im Gegen die Woche anfangen, und unter Gottes Schuß vollenden; und sollte er es ihm eine Kreußwoche werden lassen, so wird er doch darin sein Helfer, Retter und Beystand seyn und bleiben.

Gebet.

Gebet.

du liebreicher und barmherziger Gott! ich fange unter deinem Beystand eine neue Woche an. Ich weiß aber nicht, was mir darin wider fahren wird; wie viel Uebels und Unglücks kann uns in einem Tage begegnen, wie viel mehr in einer ganzen Woche; darum komme ich gleich im Anfang derselben zu dir, empfehle mich dir ganz und gar. Ach, mein Gott! gieb mir deinen heiligen Geist, der mich heilige, leite und regiere, und meis neni Geist das Zeugniß gebe, daß ich ein Kind Gottes fey. Segne mich diese Woche, segne meis nen Ausgang und Eingang, fegne meine Berufsarbeit und Geschäfte, segne meine Schritte und Tritte. Ich hebe meine Augen auf zu den Ber gen, von welchen mir Segen und Hülfe kommt; meine Hülfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Wenn du mich leitest, so irre ich nicht, wenn du mich håltest, so falle ich nicht; darum laß deine Treue und Güte mich allewege behüten. Segne auch alles was mein ist, und laß es in deinem Segen blühen. Ach, mein Gött und treuer Vater, schüße und bewahre mich vor Schaden, Gefahr, Verlust und Unglück; laß mich bey Tag und Nacht in deinem Schuß und Gnade stehen. Verwahre mein Haus um und um, wie das Haus Hiobs, laß um mich und um das Meinige deine Engel eine Wagenburg schlagen, so wird mich kein Unfall stürzen, so groß er auch ist. Erhöre mein Gebet, wann ich zu dir fchreye, und laß mich nicht unerhört von dem Thron deiner Gnaden weggehen. Bewahre mich vor schweren Sünden, weise mir, Herr, deine Wege,

leite mich in Deiner Wahrheit. Erhalte mein Herz bey dem einigen, daß ich deinen Namen fürchte. Schreib deine heilige Furcht in mein Herz, daß ich nicht aus deiner Gnade falle, sondern darin ich beständig bleibe, bis in den Tod. Gieb, daß ich diese Woche möge frömmer und gottseliger werden, in deiner Erkenntniß und Liebe zunehmen, und wie ich eine Woche nach der andern zurück lege, ich auch an dem inwendigen Menschen wachfen, und in meinem Glauben darreichen möge Tugend, und in der Tugend Bescheidenheit, und in der Bescheidenheit Mäßigkeit, und in der Mäßige keit Geduld, und in der Geduld Gottseligkeit; damit, wenn nun die lehte Lebenswoche einbricht, ich deiner Gnade möge versichert seyn. Sollte auch diese Woche mir eine Kreuzwoche werden, so starke mich durch deinen heiligen Geist, daß ich alles unter deinem mächtigen Beystand ausstehen und überwinden könne. Sey du selbst mein Hel fer und Erretter aus aller Noth. Nun ich befehle mich dir mit Leib und Seele, und allem was ich habe, in deinen gnädigen Vaterschuß, wie auch alle fromme Christen. Darauf so sprech ich Amen, und zweifle nicht daran, Gott wird es all's zufammen ihm wohlgefallen lan; drauf streck ich aus mein Hand, greif an das Werk mit Freuden, das zu mich Gott bescheiden, in meinem Beruf und Stand.

Gefang.

Mel. Gott, du frommer Gott.

Ich!
Ich will die neue Woch mit dir, o Gott! anhe-
ben, du wollst mir deinen Geist und deinen
Segen geben; im Anfang steh mir bey, und weis

che

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