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3. Verflucht ist, der ein Werk vornimmt, das Gott nicht selbst erlaubet, und diese Zeit, die Gott bestimmt, mit Arbeit ihme raubet. Wer Wol lust, Wucher, Sünden sucht, der ist und bleibt von Gott verflucht, und wird ohn Segen bleiben. 4. Dieß aber soll man eifrig thun, man foll den Tag hinbringen, weil unsre Seel in Gott foll ruhn, mit Lesen, Beten, Singen, man hdre fleißig Gottes Wort, an dem von ihm bestimmten Ort, und diene Gott von Herzen.

5. Am meisten denk an Gottes Macht, wenn dein Aug um dich schauet, wie er die Schöpfung hat vollbracht, da er die Welt gebauet, mit Wolken sie schön eingehüllt, mit reichen Gaben angefüllt, zum Nuß und Freud der Menschen.

6. Betrachte wie auch Jesus Christ, an diesem Tag erstanden, und aus dem Grab gegangen ist, nachdem die Todesbanden, darinnen waren abge legt: Wohl dem, der gläubig das erwägt, und Jefum dafür preiset.

7. Der heilig' Geist ist sichtbarlich am Sonntag ausgegossen, o Reichthum! welcher gnädigs lich auf uns auch kommt geflossen. Denn die fes Geistes Kraft und Licht, versaget uns der Höchste nicht, zum Glauben uns zu bringen.

8. An diesem Tage sollt auch du dich deiner Tauf erfreuen, und in der stillen Seelenruh den Bund mit Gott erneuen, und denk daran die ganze Woch, ja auch so lang du lebest noch, erfreu dich deiner Taufe.

9. Hieben erwäge allezeit was Gott dir hat gegeben, wie er nach seiner Gütigkeit erhält ans noch dein Leben, wie er dich schüget und ernährt,

wie dich sein heilig Wort noch lehrt,

Himmel führet.

und zu dem

10. Du sollt in deinem Christenthum an diesem Tag zunehmen, und dich zu deines Gottes Ruhm, der Frömmigkeit nicht schämen: du sollt in Gottes Tempel stehn, wenn andere der Sünd nachgehn, und sein Wort fleißig lesen.

11. Dem Wort gieb in dem Herzen Plak, und zeig es in den Früchten, und fammle in dir einen Schah, der dich einst kann aufrichten, in Trauz rigkeit, in Angst und Noth, in Krankheit, Trüb, fal und im Tod, ja auf dem Sterbebette.

es

12. So wird dir Gott auch gnådig seyn, stellet sich der Segen, ach! glaub es, bey die reichlich ein, auf allen deinen Wegen, und so wirst du beglücket stehn, und als ein Gotteskind eingehn, zur wahren Sabbathsruhe.

Der gläubige Christ erwäget den. -Dreyfachen. Sabbath.

Aufmunterung.

Heb. 4, 9. 11.

Es ist noch eine Rube vorhanden dem Polke Gottes. So laffer uns nun Fleiß thun, eins zukommen zu dieser Ruhe, daß unser keiner dahinten bleibe..

W ann ein wahrer Christ den Sonntag Gott wohlgefällig hinbringen foll, so hat er sich dabey zu erinnern, daß ein dreyfacher Sabbath zu feyern ist: 1) Ein wöchentlicher Sabbath, wenn er den Sonntag anwendet zur Betrachtung

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Der

der Wohlthaten, so er von Gott empfangen: Er muß aber 2) auch fevern einen täglichen oder geistlichen Sabbath, welcher nicht darin bestehet, daß man gar die Arbeit unterlassen und immerðar feyern folle, sondern durch den täglichen Sabbath wird verstanden, wenn der Mensch feyert von Sünden. Wie er des Sonntags feyert von der Handarbeit, fo feyert er alle Tage von Ueppigkeit und Bosheit: Er hütet sich, daß er nichts Böses redet wider Gott und den Nächsten, daß er nichts Böses thue, entweder allein oder in Gesellschaft anderer Leute, daß er sich auch durch andere nicht lasse verführen, sondern seine Seele von der Welt unbefleckt halte. Wie er nun dieses meidet, also befleißiget er sich unter seiner Arbeit öfters an Gott zu gedenken, zu Gott zu seufzen, und ihn uni feines heiligen Geistes Regierung und Beystand anzustehen: Und siche, das ist der geistliche und tägliche Sabbath, den ein Kind Gottes stets feyren foll. Wer nun hat den wöchentlichen and åchtig, und diesen täglichen Sabbath, eifrig gefeyert, der kann versichert seyn, er werde 3) auch den ewigen Sabbath im ewigen Leben feyern, welcher darin besteht, daß die gläubige und auserwählte Kinder Gottes werden von aller leiblichen Arbeit, von allein Kreuß und Trübsat, von aller Simde befreyet, Gott schauen von Angesicht zu Angesicht, immer mit ihm umgehen, ihn loben, und ihm ohne Aufhören dienen. O ein heiliger und herrlicher Sabbath, der niemals wird gestört werden! Nun dahin werden die gelangen, welche hier im Glauben und in der Liebe Jefu werden verharren bis in den Tod.

Gebet.

Gebet.

Heiliger und barmherziger Gott, da ich heute

an diesem Tage den Sabbath und Ruhetag begehe, daran ich nach deiner heiligen Verordnung von aller meiner Wochenarbeit befreyet bin, das mit ich mich aus deinem Wort erbauen, und in dir erfreuen könne: Ach so verleihe mir deinen heiz ligen Geist, daß ich in wahrer Andacht, Anhdrung, Lefung und Betrachtung deines heiligen göttlichen Worts ihn hinbringen, hingegen aber alle fündliche Verstreuungen, Ueppigkeiten, böse Gesellschaften und Sünden meiden möge, Auch erinnere ich mich bey diesem wöchentlichen Sabbath, des täglichen geistlichen Sabbaths, darin ich von Sünden ruhen und ablassen, und dir meinen Leib und Seele, wie auch mein ganzes Leben heiligen foll. Nun, mein Gott, das soll hinfüro durch deine Gnade meine tägliche Arbeit seyn, daß ich thue deinen, nicht meinen Willen, daß ich die biz sen Lüste und Gedanken durch deine Kraft vers treibe, damit du allein in mir ruhen, und mich mehr und mehr erleuchten und heiligen mögest. Ach Gott! gieb, daß dieser geistliche und tägliche Sabbath meines Herzens niemals möge verstöret werden: Bete du in meinem Herzen, finge in meis nem Herzen, lehre in meinem Herzen, so ist mein Herz dein geheiligter Tempel. Wann ich dann nun nach deinem Rath meine Lebenstage, und zuz gleich auch diesen geistlichen Sabbath werde geendet haben: so führe du mich, o Gott! ein zu dem himmlischen ewigen Sabbath, da wir wer den in ewiger Ruhe, und in der seligen himmlischen Freude dich preisen in dem Tempel der Herrlich

keit; da werde ich das Heilig, Heilig, Heilig! mit allen Engeln und Cherubinen anstimmen. Ach, mein Gott! laß mich dereinsten zu solcher Seligs keit gelangen. Da wird seyn das Freudenleben, da viel tausend Seelen schon, sind mit Himmels glanz umgeben, stehen da vor Gottes Thron, da die Seraphinen prangen, und das hohe Lied ans fangen: Heilig, Heilig, Heilig heißt Gott der Vater, Sohn und Geist. Amen.

Gesang.

Mel. Gott, du frommer Gott c. Es bricht der Sabbath an, der Tag, den fromme Seelen, um mit Gott umzugehn, zu ihrer Ruh erwählen; der Tag, der heilig ist, den Gott selbst hat gemacht, der wird von ihnen auch erbau fich hingebracht.

2. An diesem pflegen sie ganz früh vor Gott zu treten, sie bringen ihn auch hin, mit Lesen, Sin gen, Beten, ihr Herz ist von der Erd allein zu Gott gericht, es freuet sich in ihm und seinem Gnadenlicht.

3. Ein Sabbath wird darauf, wann dieser nun vergangen, als welcher geistlich heißt, von ihnen angefangen, da sie von Sünd und Schand, und von der Bosheit ruhn, und das mit allem Fleiß, was Gott befiehlet, thun.

4. Der Sabbath hört nicht auf, er daurt durchs ganze Leben, indem sie alle Stund ihr Herz zu Gott erheben; des Herzens Harfe spielt, die Zunge lobet Gott, und dieser Sabbath währt sogar bis in den Tod.

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