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Vorrede.

Unser theures Vaterland hat ein gegründetes Recht, von seinen geistlichen Körperschaften ganz vorzüglich die Förderung seiner Geschichte zu erwarten.

Klosterneuburg hat sich in dieser Hinsicht nicht lässig erfinden lassen. Es hat den Forschungen des Melkers Hieronymus Pez bereitwillig seine Handschriftensammlung geöffnet, und nicht gering war die Ausbeute, welche dieser in seinen Scriptores Rerum Austriacarum niederlegte. Eben so bereitwillig wurden seinem Mitbruder Philibert Huber Abschriften der vorzüglichsten stiftlichen Urkunden zur Verfügung gestellt, welche Bernhard Pez in seinem Codex diplomatico-historico-epistolaris der Öffentlichkeit übergab. Hätte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts dem Klosterneuburger Archivar Willibald Leyrer (siehe über ihn Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe, Bd. X, S. 464 ff.) ein glücklicherer Stern geleuchtet, er würde die vaterländische Geschichte gewiss vielseitig bereichert haben. Dies günstige Loos war seinem Nachfolger Max Fischer beschieden, welcher über Aufforderung der Regierung im Jahre 1815 die schon von Leyrer im Grundrisse hinterlassene Geschichte Klosterneuburgs mit einem Urkundenbuche, welches eine Auswahl der Urkunden des Klosterneuburger Archivs enthält, im Auftrage und auf Kosten des Stifts veröffentlichte. Als der

vaterländischen Geschichte durch die Gründung der kais. Akademie der Wissenschaften und durch die rastlosen Bestrebungen ihrer historischen Commission neue Bahnen sich öffneten, veröffentlichte er in den von der hist. Commission herausgegebenen österreichischen Geschichtsquellen (Band IV) den Codex Traditionum unseres Stifts und lieferte damit einen wichtigen Beitrag zur älteren Geschichte Österreichs. Viel zu früh rief ihn der Herr von dem Schauplatze seiner Thätigkeit! Er hinterliess noch ein reiches Feld der Forschung in dem von ihm verwalteten Archive, wie es Hr. Regierungsrath Chmel in der Vorrede zu dem ersten Bande der „Fontes" richtig andeutete. Die Güte meines verstorbenen Herrn Prälaten Wilhelm hat mich in den Stand gesetzt, auf diesem Felde zu arbeiten; bin ich auch nicht im Stande, den Geschiedenen zu ersetzen, ihm nachzueifern ist mir doch vergönnt.

Als Beweis meines aufrichtigen und thätigen Wollens in dieser Hinsicht lege ich dieses Urkundenbuch vor. Die Ansicht der Meister auf diesem Gebiete, dass eine eigentliche Geschichte des Vaterlandes desto eher der Verwirklichung entgegen schreite, nach je mehr Seiten hin die historische Forschung als eine geschlossene erscheint, und die wohlwollende Aufmunterung derselben Meister hat mich ermuthigt, den Versuch zu wagen, die historische Forschung bezüglich der Geschichte meines Hauses bis zu dem Jahre 1400 so weit als möglich abzuschliessen. Ob es mir wenigstens annäherungsweise gelungen, werden sie entscheiden.

Ich habe alle Urkunden des Klosterneuburger Archivs durchgegangen, und nicht leicht dürfte eine für die Geschichte des Landes oder Hauses merkwürdige mir entgangen sein. Bei der Auswahl leitete mich die Ansicht, dass eine Geschichte nicht blos Schlachten und Friedensschlüsse und Herrscherhandlungen, sondern auch das eigentliche Leben im Volke,

den Kern der Geschichte, aus dem sie recht eigentlich hervorgeht, zu berücksichtigen habe.

Die Abschriften aus den Originalen habe ich selbst besorgt. Die meisten Urkunden sind noch im Originale vorhanden; ein Vergleich mit den Copialbüchern des Archivs zeigte mir aber, dass auch ein nicht unbedeutender Theil blos durch diese letzteren erhalten worden, Grund genug, auch sie in den Bereich meiner Forschungen einzubeziehen. Es sind folgende: Chartularium Archivi III. Eine Papierhandschrift in Folio von 150 Blättern; die ersten 12 sind durch Wasserbeschädigung unlesbar, theilweise schon zerfallen. Das Chartular stammt aus dem 14. Jahrhundert; die letzte eingetragene Urkunde ist vom Jahre 1374.

Chartularium Archivi IV. Eine Papierhandschrift von 168 Blättern, angelegt unter Propst Kolomann von Laa (1371 bis 1394), im Grunde eine Abschrift des Vorigen mit einigen Urkunden, die in späteren Jahrhunderten erst hinzugefügt wurden, doch wegen einzelner Randglossen der Berücksichtigung würdig.

Chartularium Archivi V. Eine Papierhandschrift aus dem XV. Jahrhundert von 58 Blättern; bis Blatt 20 gehen Urkunden, welche die Herrschaft Atzenbruck betreffen, an welche sich andere des XIV. und XV. Jahrhunderts schliessen.

Neben diesen Quellen konnte ich auch die Rechnungsbücher, die fast von allen Ämtern seit dem 14. Jahrhundert, wenn auch nicht für alle Jahre, sich vorfinden, nicht unberücksichtigt lassen. Ich benützte sie im Interesse meiner Aufgabe auszugsweise. Es sind folgende:

A. 1. Registra perceptorum et expositorum cuiusdam hospita

lensis de anno 1317 usque ad annum 1320. [bidem servicia Atznpruckh et Attenkrin anno 1493. 4.

B.

A. 2. Percepta et distributa prepositorum Colomanni et Georgii et aliorum officialium 1371 et seqq. Schmalfolio. Percepta domini Cholomanni prepositi anno domini 1383 qui se extendit ad annum 1384. Schmales Riesenfolio. Percepta ecclesie Newnburgensis tempore dni Colomanni praepositi 1387, qui extendit se ad annum 1388. Schmalfolio.

C.

D.

Registrum domini Prepositi. Anno domini 1393. Schmales Riesenfolio.

E. 1. Percepta Ecclesie Newnburgensis temporibus domini Bartholomei Prepositi anno 1399 qui se extendit ad annum 1400. Schmalfolio.

E. 2. Percepta Ecclesie Newnburgensis temporibus domini Bartholomei Prepositi annis 1404 et 1405. Schmalfolio. F. Registrum perceptorum et expositorum cuiusdam Commissionis Monasterii nostri Anno 1322 inclusive usque ad annum 1328 Magistri hospitalis. Schmalfolio. Registrum Perceptorum et Expositorum Magistri hospitalis. 4°. (Enthält die Jahre 1323 und 1324.) Registra fratris Petri Coquinarii nostri monasterii. 1317. 1338. 1339. Schmales Kleinfolio.

G.

H.

I.

Registra pro coquina de annis 1324

1336. Folio.

K.

L.

M.

N.

0.

Registrum pro Coquina. 1340 seqq. 4°.

1326, 1335,

Registra Perceptorum Serviciorum a villanis et vasallis nostris de anno 1339. Ibidem Waidtgelt. Schmales Kleinfolio.

Registra Pistrinariorum ab anno 1360 usque ad annum 1447. Schmales Kleinfolio.

Percepta a Domino Cellerario pro cultura vinearum. 1321 sqq. 4°.

Percepta a Domino Cellerario ad superiorem Cameram.
Anno 1338. 4°.

P.

Q.

R.

S.

T.

Distributa super culturam vinearum 1321 sqq. Kleines
Schmalfolio.

Percepta et exposita vinearum 1333 sqq. Gross 4°.
Registrum super culturam vinearum in Calvo monte.
Ibidem super collectionem frugum Anno 1343. Schmal-
folio.

Registra de distributis Cammerariorum et Cellerariorum
Anno 1390-1398, 1402-1498. Schmalfolio.
Registrum perceptorum et expositorum tempore Domini
Petri Prepositi 1392 sqq. Schmalfolio.

Das Klosterneuburger Archiv besitzt auch eines der ältesten Grundbücher im Lande (vom J. 1258), welches rücksichtlich der Verhältnisse zwischen Herrschaft und Unterthanen bei einem so grossen Körper, wie Klosterneuburg, vielseitige Belehrung bietet. Ich habe es desshalb im Anhange Nr. II beigefügt, und als weitere Beiträge zur Culturgeschichte theils aus Archivschriften theils aus Handschriften der Bibliothek angereiht: 1. Ordnung der Fischer und Schiffer zu Klosterneuburg. Anhang III.

2. Auszüge aus den gerichtlichen Verhandlungen über die durch Juden geschehene Verunehrung des heil. Sacramentes zu Korneuburg im J. 1305. Anhang VI.

3. Auszüge aus dem Ordo divini officii aus der Zeit des Propsts Bertold I. (1306-1317). Anhang VII. 4. Auszüge aus dem ältesten Bergregister vom Jahre 1355. Anhang VIII.

5. Urfahrsrechte zu Klosterneuburg im 14. Jahrhundert. Anhang X.

6. Übersicht der laufenden Ausgaben des Pfisteramts vom 14. Jahrhundert. Anhang XII.

7. Übersicht der Gäste des Stifts im XIV. Jahrhundert. Anhang XIII, XIV.

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