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schaft geben werden vor Gott, so sind auch diese schuldig, ihnen leibliche Handreichung zu thun.

XLII. Wenn sie aber untreu und nicht nach der Richtschnur Christi ver fahren würden, mögen sie mit Gott entsegt werden.2

XLIII. Summa: Dessen Reich ist

silia et auxilia legitime administrant, debent et illi ipsi magistratibus subsidia corporalia.

XLII. Quando vero perfide et extra regulam Christi egerint, possunt cum Deo deponi.

XLIII. Hujus regnum opti

das allerbeste und festeste, der allein mum est et firmissimum qui ex mit Gott herrschet, und dessen das allerböseste und unsicherste, der nach seinem Gemüthe herrschet.

Vom Gebet.

XLIV. Wahre Anbeter rufen Gott im Geist und in der Wahrheit an, ohne alles Geschrei vor den Menschen.

XLV. Gleißner thun ihre Werke, daß sie von den Menschen gesehen werden, nehmen auch den Lohn in dieser Zeit ein.

XLVI. So muß ja folgen, daß Tempelgesang oder Geschrei, ohne Aneacht und nur um Lohn, entweder Ruhm sucht von den Menschen oder Gewinn.

Von Aergerniß.

XLVII. Leiblichen Tod soll der

Deo et cum Deo regnat; hujus vero pessimum et infirmissimum qui sua libidine.

XLIV. Veri adoratores invocant Deum in spiritu et veritate, corde orantes, non clamore coram hominibus.

XLV. Hypocritæ omnia opera sua faciunt ut videantur ab hominibus; propterea mercedem suam hic recipiunt.

XLVI. Cantiones ergo, seu verius boatus, qui in templis sine devotione pro mercede fiunt, aut laudem aut quæstum ab hominibus quærunt.

XLVII. Potius mortem eligere

Mensch eher leiden, als daß er einen debet homo, quam Christianum Christenmenschen ärgerte ärgerte oder over in offendere aut pudefacere.

Schande brächte.

XLVIII. Wer aus Blödigkeit oder

XLVIII. Qui ex infirmitate aut

Unwissenheit sich will ohne Ursache ignorantia absque causa vult of ärgern, den soll man nicht krank oder fendi, non patiamur ut is infir

1 usser (ausser).

2 This article asserts the right of revolution.

klein lassen bleiben, sondern ihn stark mus et ignorans maneat; sed

machen, daß er nicht für Sünde hält, was nicht Sünde ist.

demus operam ut rite edoctus firmus tandem evadat, nec peccatum ducat quod peccatum non est. XLIX. Maius et gravius scanda

XLIX. Größeres Aergerniß weiß ich nicht, als daß man den Pfaffen, lum non puto, quam quod sacerdoEheweiber zu haben, nicht nachläßt, tibus matrimonio legitimo inter

aber Huren zu haben, um Geldes willen vergönnt. Pfui der Schande !!

Bom Nachlassen der Sünde. L. Gott läßt allein die Sünden nach, burch Christum Jesum, seinen Sohn, unsern Herrn allein.

LI. Wer solches der Creatur beilegt,2 entzieht Gott seine Ehre und giebt sie dem, der nicht Gott ist; das ist eine wahre Abgötterei.

dicitur; concubinas et scorta habere accepta ab eis pecunia permittitur.

L. Solus Deus peccata remittit, idque per solum Christum Jesum Dominum nostrum.

LI. Qui remissionem peccatorum creaturæ tribuit, Deum gloria sua spoliat et idololatra

est.

LII. Darum die Beichte, die dem LII. Confessio ergo, quæ sacerPriester oder dem Nächsten geschieht, doti aut proximo fit, non pro nicht für ein Nachlassen der Sünde, remissione peccatorum, sed pro sondern für ein um Rathfragen3 aus- consultatione haberi debet. gegeben werden soll.

LIII. Aufgelegte Bußwerke kommen LIII. Opera satisfactionis a savon menschlichen Rathschlägen (aus- cerdote imposita humanæ sunt genommen der Bann), nehmen die traditionis (excepta excommuniSünde nicht hinweg, werden aufge- catione); peccatum non tollunt, legt Andern zu einem Schrecken. sed aliis in terrorem imponuntur.

LIV. Christus dolores nostros

Das Leiden Christi büßt die Sünde. LIV. Christus hat alle unsre Schmerzen und Arbeit getragen. Wer et omnes labores nostros tulit; nun den Bußwerken beilegt, was al- qui vero operibus pœnitentialibus lein Christi ist, der irrt und schmähet tribuit, quod Christi solius est, Gott. errat et Deum blasphemat.

1 Pfuch der schand!

2 zugibt.

3

rathforschung.

Vorbehalten der Sünde. LV. Wer einerlei Sünde dem reuigen Menschen nachzulassen sich weigerte, wäre nicht an Gottes, noch Petri, sondern an des Teufels Statt.

LVI. Wer etliche Sünden allein um Geldes willen nachläßt, ist Simon's und Bileam's Gesell und des Teufels eigentlicher Bote.

Bom Fegfeuer.

LVII. Die wahre heilige Schrift weiß von keinem Fegfeuer nach dieser Zeit.

LVIII. Das Urtheil über die Abgeschiedenen ist allein Gott bekannt.

LIX. Und je weniger uns Gott hat davon wissen lassen, desto weniger sollen wir davon zu wissen versuchen.

LV. Qui vel unicum peccatum pœnitenti remittere negat, is non Dei nec Petri, sed Diaboli vicem tenet.

LVI. Qui quædam tantum peccata idque pro mercede aut pecunia remittunt, Simonis et Balaami socii sunt, et veri Satanæ legati.

LVII. Scriptura sacra purgatorium post hanc vitam nullum novit.

LVIII. Defunctorum judicium soli Deo cognitum est.

LIX. Quo minus de hisce rebus nobis revelat Deus, hoc minus nobis pervestigandæ sunt.

LX. Si quis, pro mortuis sollicitus, apud Deum gratiam eis implorat aut precatur, non damno; sed tempus de hoc definire (septennium pro peccato mortali),

LX. Wenn der Mensch, für die Verstorbenen besorgt, Gott anruft, ihnen Gnade zu beweisen, das verwerfe ich nicht; doch davon die Zeit bestimmen (sieben Jahre um eine Todsünde), und um Gewinnes willen lügen, ist nicht et propter quæstum mentiri, non menschlich, sondern teuflisch. humanum est, sed diabolicum.

Von der Priesterschaft und ihrer Weihe. LXI. Von dem Character (der Weihe), den die Priester in der lezten Zeit ersonnen haben,' weiß die göttliche Schrift nichts.

LXII. Sie erkennt auch keine

LXI. De charactere, quem postremis hisce temporibus excogitarunt sacrifici, nihil novit divina Scriptura.

LXII. Scriptura alios presbytePriester, als die das Gotteswort verros aut sacerdotes non novit quam

kündigen.

LXIII. Denen heißt sie Ehre er

eos qui verbum Dei annunciant. LXIII. Illis vero presbyteris, de

seind ynnen worden.

bieten, d. i. leibliche Nahrung dar- quibus diximus, qui Verbum Dei reichen.

Bon Abstellung der Mißbräuche. LXIV. Alle, die ihren Irrthum erkennen, soll man nichts lassen entgelten, sondern sie in Frieden sterben

prædicant, Scriptura divina jubet, ut necessaria ministrentur.

LXIV. Qui errorem agnoscunt, illis nihil damni inferendum, ferantur autem donec in pace dece

lassen, und hernach das der Kirche dant, deinde sacerdotiorum bona

gewidmete Gut christlich verwalten.

LXV. Die sich [ihren Irrthum] nicht erkennen wollen, mit denen wird Gott wohl handeln; darum man ihren Leibern keine Gewalt anthun soll, es wäre denn, daß sie so ungebührlich verführen, daß man das nicht unter lassen könnte.

LXVI. Es sollen alle geistlichen Vorgesetzten sich sogleich herablassen, und einzig das Kreuz Christi, nicht die Kisten aufrichten, oder sie gehen unter; die Art steht am Baum.

LXVII. Wenn Jemand begehrte, ein Gespräch mit mir zu haben von Zinsen, Zehenten, ungetauften Kin dern, von der Firmelung, entbiete ich mich willig, zu antworten.

juxta Christianam caritatem ordinentur.

LXV. Qui errorem non agnoscunt nec ponunt, Deo sunt relinquendi, nec vis corporibus illorum inferenda nisi tam enormiter ac tumultuose se gerant, ut parcere illis magistratui salva publica tranquillitate non liceat.

LXVI. Humilient se illico quicunque in Ecclesia sunt præfecti, crucemque Christi (non cistam) erigant; aut perditio eorum adest, nam securis radici arboris est admota.

LXVII. Si cui libet disserere mecum de decimis, reditibus, de infantibus non baptizatis, de confirmatione, non detrectabo colloquium.

Hier unternehme Keiner zu streiten mit Sophisterei oder Menschentand, sondern komme, die Schrift zum Richter zu haben (die Schrift athmet den Geist Gottes), damit man die Wahrheit entweder finde, oder, wenn sie gefunden ist, wie ich hoffe, behalte.

Amen. Das walte Gott!

THESES BERNENSES. A.D. 1528.

THE TEN CONCLUSIONS OF Berne.

[These Ten Conclusions were carefully prepared by Berthold Haller and Francis Kolb, Reformed ministers at Berne, and, at their request, revised and published by Zwingli (in German, Latin, and French) for a large religious Conference held in the capital of Switzerland, Jan. 7-26, 1528. They were approved by all the leading Swiss Reformers, and also by Ambrosius Blaarer of Constance, Bucer and Capito of Strasburg, and others, who attended the Conference. The result of the Conference was the complete triumph of the Reformation in Berne. They are a model of brevity. Niemeyer gives the German original in the Swiss dialect from the Zurich edition of 1528. An English version is given in Vol. I. p. 365.]

De sequentibus Conclusionibus nos FRANciscus KOLB et BERCHTOLDUS HALLER, ambo pastores Ecclesiæ Bernensis, simul cum aliis orthodoxiæ professoribus unicuique rationem reddemus, ex scriptis biblicis, Veteris nimirum et N. Testamenti libris, die designato,

Ueber diese nachfolgenden Schlußreden wollen wir, Franciscus Kolb und Berchtoldus Haller, beide Prediger zu Bern, sammt andern, die das Evangelium bekennen, einem Jeden mit Gott Antwort und Bericht geben, aus heiliger biblischer Schrift, Neuen und Alten Testaments, auf angesetzten Tag zu Bern, Sonntag nach dem | nimirum primo post dominicam primam cirFeste der Beschneidung Christi, im Jahre 1528. | cumcisionis, anno MDXXVIII.

I. Die heilige christliche Kirche, deren einiges Haupt Christus, ist aus rem Worte Gottes geboren; in dem felben bleibt sie, und hört nicht die Stimme eines Fremden.

I. Sancta Christiana Ecclesia, cujus unicum caput est Christus, nata est ex Dei Verbo, in eoque permanet, nec vocem audit alieni.

II. Die Kirche Christi macht nicht II. Ecclesia Christi non condit Geseze und Gebote ohne Gottes leges et mandata extra Dei VerWort; deßhalb alle Menschensazun- bum; ea propter omnes traditiones gen, die man Kirchengebote nennt, humanæ, quas Ecclesiasticas vouns nicht weiter binden, als sie in cant, non ulterius nos obligant, Gottes Wort gegründet und geboten quam quatenus in Dei Verbo sunt sind. fundatæ et præceptæ.

III. Christus ist unsre einige Weisheit, Gerechtigkeit, Erlösung und Bezahlung für aller Welt Sünde; deßhalb ein anderes Verdienst der Seligkeit und Genugthuung für die Sünde bekennen, ist Christum verleugnen.

III. Christus est unica sapientia, justitia, redemptio et satisfactio pro peccatis totius mundi; idcirco aliud salutis et satisfactionis meritum pro peccato confiteri, est Christum abnegare.

Kilch.

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