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genannten Geistlichen Sazungen von sticorum (quos vocant) traditiones ihrer Pracht, Reichthum, Ständen, et leges, quibus fastum, divitias, Titeln und Geseßen eine Ursache aller honores, titulos legesque suas fulUnsinnigkeit sind, da sie mit dem ciunt et defendunt, causam esse omHaupte nicht übereinstimmen.1

XII. Also toben sie noch, nicht von des Hauptes wegen (denn das bez fleißigt man sich aus Gottes Gnade zu dieser Zeit hervorzubringen), sondern weil man sie nimmer will lassen toben, sondern auf das Haupt allein hören.2

XIII. Wo man darauf hört,3 da erlernt man lauter und klar den Willen Gottes, und wird der Mensch durch seinen Geist zu ihm gezogen und in ihn verwandelt.

XIV. Darum alle Christenmenschen

nis insaniæ; nam capiti Christo

non consonant.

XII. Adhuc ergo insaniunt non pro capite, quod per gratiam Dei pii omnes summo studio conantur erigere, sed quod non permittuntur insanire et furere. Volunt enim pii soli capiti Christo auscultare.

XIII. Verbo Dei quum auscul tant homines, pure et synceriter voluntatem Dei discunt. Deinde per Spiritum Dei in Deum trahuntur et veluti transformantur. XIV. Summo igitur studio hoc

ihren höchsten Fleiß anwenden sollen, unum in primis curent omnes Chridaß das Evangelium Christi allein stiani ut Evangelium Christi unice gepredigt werde allenthalben.

XV. Denn in dem Glauben an dasselbe steht unser Heil, und im Unglauben daran unsere Verdammniß; denn alle Wahrheit ist klar in ihm.

XVI. Im Evangelium lernt man, daß Menschenlehre und Sagungen zur Seligkeit nichts nüßen:

Merck Bapst.3

et synceriter ubique prædicetur.

XV. Qui credit Evangelio, salvus erit; qui non credit, condemnabitur. Nam in Evangelio omnis veritas clarescit.

XVI. In Evangelio discimus, hominum doctrinas et traditiones ad salutem nihil esse utiles :

XVII. Christus unicus æternus

XVII. Daß Christus ein einiger, ewiger, oberster Priester ist, daraus et summus est sacerdos. Qui ergo ermessen wird, daß, die sich für oberste se pro summis sacerdotibus venPriester ausgegeben haben, der Ehre ditant, gloriæ et potentiæ Christi

1 mitthellend.

dem haubt einig losen (i. e., listen, hear).

Wo dem geloset würt.

⚫ ankeren.

"That is, Mind Pope (what follows).

VOL. III-0

und Gewalt Christi widerstreben, ja, adversantur, et Christum reji sie verwerfen.'

Von der Messe.

XVIII. Daß Christus, der sich selbst

ciunt.

XVIII. Christus qui sese semel Ein Mal aufgeopfert hat, in Ewigkeit in cruce obtulit hostia est et victiein immerwährendes und bezahlendes ma satisfaciens in æternum pro Opfer ist für aller Gläubigen Sünden. peccatis omnium fidelium. Ex Daraus ermessen wird, daß die Messe quo colligitur, missam non esse nicht ein Opfer, sondern des Opfers sacrificium, sed sacrificii in cruce Wiedergedächtniß sei, und Versicherung2 semel oblati commemorationem et der Erlösung, die Christus uns be- quasi sigillum redemptionis per wiesen hat. Christum exhibitæ.3

Fürbitte der Heiligen.

XIX. Daß Christus ein einiger

XIX. Christus unicus est Me

Mittler ist zwischen Gott und uns.diator inter Deum et nos. XX. Daß uns. Gott alle Dinge XX. Omnia nobis per Chriwill in seinem Namen geben. Daraus folgt, daß wir außer dieser Zeit keines Mittlers bedürfen, als seiner.

XXI. Daß, wenn wir für einander auf Erden bitten, wir das dergestalt thun, daß wir vertrauen, allein durch Christum werden uns alle Dinge gegeben.

Gute Werke.

XXII. Daß Christus unsere Gerechtigkeit ist; woraus wir ermessen, daß unsere Werke so viel gut sind, so viel sie Christi sind; so viel sie aber unser, nicht recht, nicht gut sind.

stum et in nomine Christi præstat Deus. Hinc sequitur, nobis extra hanc vitam intercessore præter Christum nullo opus esse.

XXI. Quum mutuo pro nobis hic in terris oramus, in hoc facere debemus, quod per solum Christum omnia nobis dari confidamus.

XXII. Christus est nostra institia. Hinc consequitur, opera nostra eatenus esse bona, quatenus sunt Christi; quatenus vero nostra, non esse vere bona.

XXIII. Quod Christus substan

Wie der Geistlichen Gut Christi sey. XXIII. Daß Christus die Habe und Pracht dieser Welt verwirft; wo- tiam hujus mundi et fastum conraus wir ermessen, daß die, welche Reich- | temnit, docet, quod hi, qui sub

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thümer an sich ziehen in seinem Namen, | Christi titulo divitias ad se raihn gräßlich schmähen, wenn sie ihn piunt, ipsum magna infamia affizu einem Deckmantel ihres Geizes und ciunt, quum cupiditatis suæ et Muthwillens machen. luxus eum patronum faciunt.

Speise-Verbot.

XXIV. Daß ein jeder Christ zu den Werken, die Gott nicht geboten hat, unverbunden ist; er darf allezeit alle Speisen essen. Daraus erlernt wire, daß Käse- und Butterbriefe ein rö mischer Betrug sind.

Bon Feiertag und Wallfahrt. XXV. Daß Zeit und Ort den Christenmenschen unterworfen sind, und der Mensch nicht ihnen. Daraus gelernt wird, daß die, welche an Zeit und Ort binden, die Christen ihrer Freiheit be rauben.

Kutten-Kleidung, Zeichen, etc. XXVI. Daß Gott nichts mißfälliger ist, als Gleißen. Daher erlernt wird, daß Alles, so sich schön macht vor den Menschen, eine schwere Gleißnerei und Verruchtheit ist. Hier fallen Kutten, Zeichen, Platten, etc.

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Der Geistlichen Ehe. XXVIII. Daß Alles, was Gott erlaubt, oder nicht verboten hat, recht ist; daher erlernt wird, daß die Ehe allen Menschen geziemt.

Der unreine Geistliche nehme ein Weib. XXIX. Daß Alle, die man Geistliche nennt, sündigen, wenn sie, nach dem sie inne geworden sind, daß ihnen Gott, Reinigkeit zu halten, versagt hat, sich nicht durch die Ehe sicher stellen.'

Gelübde der Reinigkeit.

XXVIII. Quidquid Deus non vetat et permittit, juste fit. Ex quo discimus matrimonium omnibus ex æquo convenire.

XXIX. Qui Ecclesiastici vulgo seu spirituales vocantur, peccant, dum, posteaquam senserint castitatem sibi a Deo negatam, non uxores ducunt aut nubunt.

XXX. Daß die, welche Reinigkeit XXX. Qui vovent castitatem, verheißen, närrisch oder findisch zu stulta præsumptione et puerili viel übernehmen. Daraus erlernt wird, arrogantia tenentur. Qui ergo cas, die solche Gelübde annehmen, ab eis vota hujusmodi vel exquifreventlich an den frommen Menschen runt vel oblata recipiunt, injuhandeln.

Von dem Bann.

XXXI. Daß den Bann kein einzelner Mensch Jemand auflegen mag, sondern die Kirche, das ist die Gemeinschaft derer, unter denen der des Bannes Würdige wohnt, sammt deren Wächter, das ist der Pfarrherr.

XXXII. Daß man allein den bannen mag, der ein öffentliches Aergerniß giebt.2

Von unrechtfertigem Gu.. XXXIII. Daß ungerechtes Gut

riam eis faciunt et tyrannidem in simplices exercent.

XXXI. Excommunicationem nemo privatus ferre potest, sed ecclesia in qua excommunicandus habitat una cum episcopo.

XXXII. Nemo potest nec debet excommunicari, quam is, qui sceleribus suis publice offendit.

XXXIII. Ablata injuste non

nicht Tempeln, Klöstern, Mönchen, templis, monasteriis, non monaPfaffen, Nonnen, sondern den Dürfti- chis aut sacerdotibus, sed paupe gen gegeben werden solle, wenn es ribus danda sunt, si iis quibus

1 verbütent.

2

offentlich verergeret.

dem rechten Besizer nicht wieder zu ablata sunt restitui commode non possunt.

gewendet werden mag.

Von der Obrigkeit.
XXXIV. Die sogenannte geistliche
Gewalt hat keinen Grund ihrer Pracht
aus der Lehre Christi.

Weltliche Gewalt von Gott.

XXXV. Aber die weltliche hat

XXXIV. Potestas quam sibi Papa et Episcopi, cæterique quos spiritales vocant, arrogant, et fastus, quo turgent, ex sacris literis et doctrina Christi firmamentum non habet.

XXXV. Magistratus publicus

Kraft und Befestigung aus der Lehre | firmatur verbo et facto Christi. und That Christi.

XXXVI. Alles, wovon der soge nannte geistliche Stand vorgiebt, es gehöre ihm zu von Rechts wegen und zum Schuße des Rechts, gehört den welt lichen [Obrigkeiten] 3a, wenn sie Christen sein wollen.

XXXVII. Ihnen sind auch alle Christen schuldig gehorsam zu sein, Niemand ausgenommen;

XXXVIII. Sofern sie nichts ge= bieten, das wider Gott ist.

XXXIX. Darum sollen alle ihre Geseze dem göttlichen Willen gleich förmig sein, also, daß sie den Be drückten beschirmen, ob er schon nicht flagte.

XXXVI. Jurisdictio aut juris administratio, quam sibi dicti spirituales arrogant, tota magistratus sæcularis est, si modo velit esse Christianus.

XXXVII. Magistratibus publicis omnes Christiani obedire debent nemine excepto.

XXXVIII. Modo contra Deum nihil præcipiant!

XXXIX. Leges magistratuum ad regulam divinæ voluntatis sunt conformandæ, ut oppressus et vim passos defendant et ab injuria asserant, etiam si nemo queratur. XL. Sie mögen allein mit Recht XL. Magistratus jure duntaxat tödten, auch allein die, welche ein occidere possunt, atque eos tantum öffentliches Aergerniß geben, ohne qui publice offendunt, idque inGott zu erzürnen, er heiße denn ein offenso Deo, nisi Deus aliud præanderes. cipiat.

XLI. Wenn sie recht mit Rath und Hülfe dienen denen, für die sie Rechen

XLI. Quum illis, pro quibus rationem reddere coguntur, con

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