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Beziehung) eher mit Melanchthon verglichen werden dürfte; doch hat man sich darum die dogmatische Kluft zwischen Calvin und Zwingli nicht zu gross zu denken (s. die spec. DG.).

3 S. Winer S. 48 u. 19.

4 Z. B. die erste Basler Conf. Auch die der einzelnen Länder (Gallicana, Anglicana, Scotica, Belgica, Marchica u. s. f.) hatten eben zunächst in diesen ihre Geltung, obwohl die in ihnen geäusserten Grundsätze stillschweigend in den andern reformirten Ländern anerkannt, mitunter auch von Repräsentanten derselben unterschrieben wurden.

5 So die oben angef. Fidei ratio Zwingli's und dessen clara et brevis expositio, vgl. Winer S. 18. Dagegen erhob sich die Bullingersche Privatconfession zur Helvetica II., die des Guido von Bres zur Belgica, s. §. 222, Note 4 u. 9.

So die Tetrapolitana, von der später nicht mehr die Rede war; die zweite Basler (4. helvet. 1536); die Formula Consensus u. a. m. S. die folgenden §§.

§. 221.

a. Vor dem Auftreten Calvins.

*Escher, in der Encykl. von Ersch u. Gruber 2. Sect. V, S. 223 ff.

Bereits auf dem Reichstage zu Augsburg reichten die vier, dem Zwingli'schen Lehrbegriff sich zuneigenden oberdeutschen Städte Strassburg, Costnitz, Memmingen und Lindau eine besondere Bekenntnissschrift ein, welche daher Confessio Tetrapolitana (auch Argentinensis, Suevica) heisst1; und auch Zwingli gab dem Kaiser Rechenschaft über seinen Glauben. Im Jahre 1534 legte die Kirche von Basel das erste öffentliche Zeugniss ihres evangelischen Glaubens in einer Bekenntnissschrift ab, die zugleich in Mühlhausen Geltung erhielt (Confessio Basileensis I., Mülhusana)3, und in Folge des fortgesetzten Sacramentsstreites und der friedesuchenden Bemühungen Bucers u. a. entstand im Jahre 1536 die zweite Baselsche oder erste Helvetische Confession, welche von verschiedenen Schweizerstädten unterschrieben und den zu Schmalkalden versammelten lutherischen Theologen zugeschickt ward.

Aufgesetzt von M. Bucer, im Druck erschienen 1534. 4. sowohl deutsch als lateinisch; dann wieder deutsch, Neustadt a. d. Hardt 4580, und Zweibr. 1604. 4. Sie besteht aus 23 Artikeln. Der 48. über das Abendmahl ist nur wenig verschieden von dem Augsb. Bekenntniss (s. die spec. DG.). Planck III, 4 S. 83 ff. Latein. im Corpus et Synt. I, p. (215 ss.) 473 ss. und bei Augusti p. 327. Vgl. Winer a. a. O. u. Werns-dorf, historia Confess. Tetrapol. Viteb. 1721. 4.

2 Vgl. §. 219, Note 5. Winer a. a. O.

3 Bekannthnuss vnsres heyligen Christenlichen Gloubens, wie es die kylch zu Basel haldt (mit dem Motto: corde creditur ad justitiam, ore autem fit confessio ad salutem, Rom. 10) in 42 Artikeln, nach einem von Oekolampad verfassten Concept (s. meine Gesch. der Basler Confess. Basel 1827. 8. Beil. A); der deutsche Abdr. ebend. S. 37 ff.; lat. im Corp. et Synt. I, (93) 72 ss. Augusti p. 103 ss.

+ Auf einem Convent zu Basel 4536 von den abgeordneten Theologen der Städte Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Mühlhausen, Biel (namentlich von H. Bullinger, Oswald Myconius, Simon Grynæus, Leo Judæ und Casp. Grosmann) unter später hinzugetretener Mitwirkung der Strassburger Bucer und Capito. Ueber Veranlassung und Entstehung derselben vgl. *Kirchhofer, Osw. Mycon. Zürich 1843. S. 271-316. Hess, Lebensgesch. M. Heinrich Bullingers, Bd. I, S. 499 ff. 247 ff. Escher a. a. O. Ueber das Verhältniss zur ersten Basler s. meine Gesch. der Conf. S. 67.

§. 222.

b. Unter calvinischem Einfluss.

Hatte sich die Kirche zu Genf erst unabhängig von der Zürcherschen auf der Grundlage des calvinischen Lehrbegriffs erbaut, so trat sie nun mit dieser durch den Consensus Tigurinus (über das Abendmahl) in einen engern Verband (1549)', während die von Calvin weiter ausgebildete Prädestinationslehre in dem Consensus Genevensis (1552) festgestellt ward. Ein allgemeineres symbolisches Band wurde aber erst um die reformirte Kirche geschlungen, nachdem Churfürst Friedrich III. von der Pfalz zu der calvinischen Lehre sich bekannt hatte. Dies geschah sowohl in dem von Caspar Olevianus und Zacharias Ursinus bearbeiteten Heidelberger Katechismus (1562)3, als in der von Bullinger verfassten, auf den Wunsch des Churfürsten veröffentlichten zweiten helvetischen Confession (1564)*. Dieselben Grundsätze, wie hier, finden sich mehr oder weniger in den übrigen reformirten Bekenntnissschriften ausgesprochen, z. B. in der Confessio Gallicana, der Anglicana", der Scoticana, Hungarica (Czengerina), Belgica, der Confessio Sigismundi (Brandenburgica, Marchica) 10, dem Catechismus Genevensis" der Declaratio Thorunensis 12 u. s. w. Endlich machten auch die in dem Innern der reformirten Kirche, namentlich über die Prädestination 13, ausgebrochenen Streitigkeiten ähnliche symbolische Bestimmungen nothwendig, wie die der Concordienformel in der lutherischen Kirche. Dahin sind zu rechnen die Beschlüsse der Dordrechter

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Synode (1618)1 und die in der Schweiz entstandene Formula Consensus 15.

1 Consensio mutua in re sacramentaria ministror. Tigur. et J. Calvini, in 36 Artikeln, in Calvini Opp. VIII, p. 648 ss. und in dessen Tract. theol. (Genev. 4644. Amst. 1667. fol.), einzeln 1554 bei Rob. Stephan; Winer S. 49. Vgl. Hess, Leben Bullingers II, S. 45-20. Henry, Leben Calvins II, S. 473 Note u. Beil. 48.

2 De æterna Dei prædestinatione, qua in salutem alios ex hominibus elegit, alios suo exitio reliquit, it. de providentia, qua res humanas gubernat, consensus pastorum Genevensis ecclesiæ, a J. Calvino expositus, Genev. 4552. 8. (in Opp. VII, p. 688 ss., und VIII. der holländ. Ausgabe p. 593 ss. Tract. theol. p. 688). Ueber die (irrige) Angabe Plancks und Marheineke's, dass auch dieser Consensus von den Zürichern angenommen worden sei, s. Escher a. a. O. Meine Gesch. der Basl. Conf. S. 83. Winer S. 19. Henry II, 4 S. 42.

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3 Christlicher Underricht, wie der in Kirchen und Schulen der churf. Pfalz getrieben wirdt (auch Pfälzischer Katechismus, Catech. Palatinus) ins Latein. übersetzt von Josua Lagus und Lamb. Ludolph Pithopus; in beiden Sprachen Heidelb. 4563. 8., fast in alle Sprachen übersetzt und commentirt: so von Heinr. Alting, s. die Ausgabe von E. A. Lewald, Heidelberg 4844. Er besteht aus 3 Hauptstücken: 1) vom Sündenelend des Menschen; 2) von der Erlösung aus demselben; 3) von der Dankbarkeit dafür. Der Fragen sind 129 (die 80. über die Messe wurde in manchen Ausgaben weggelassen). Vgl. Sim. von Alpen, Gesch. und Litt. des Heidelb. Katech. Frankf. a. M. 1810. 8. Rienäcker in der allg. Encykl. 2. Sect. 4. Thl. Beckhaus in Illgens hist. Zeitschr. VIII, 2 S. 39. Augusti (s. oben S. 510). Seisen, Gesch. der Reformation in Heidelberg bis zur Abfassung des Heidelb. Katech. Heidelb. 1846.

* Confessio helvetica posterior (auch unter dem Titel: confessio et expositio brevis et simplex sincera religionis christianæ), auf Anregung des Churfürsten von der Pfalz Friedrich III. (4564) von Bullinger im Druck herausgeg.; lateinisch zuerst 4566, und in einer vom Verfasser selbst herrührenden deutschen Uebersetzung. Dann öfter einzeln gedruckt: herausgegeben von Kindler 1825. 8.; von *0. F. Fritzsche, Tur. 4839 (mit Prolegomenen). Vgl. Escher a. a. O. Sie hat 30 Capitel und erhielt, ausser der Schweiz *), auch Ansehen in Deutschland (der Pfalz), Schottland, bei den polnischen, ungarischen, französischen Reformirten. Französisch erschien sie von Theodor Beza, Genf 4566. 8. Ausg. von Cellérier ebend. 4819. 8.

5 40 Artikel, im Mai 4559 unter dem Einfluss des Predigers Chaudieu aufgesetzt und genehmigt von einer Synode zu Paris 1559; 1560 Franz II., 4564 zu Poissy Karl IX. durch Beza übergeben; bestätigt von Heinr. IV. und seiner Mutter auf der Synode zu Rochelle 1574. Latein. 4566 und 4584 (Corp. et Synt. I, p. (99) 77 ss. Augusti p. 140 ss.). Ein kürzeres Bekenntniss in 18 Artikeln wurde Heinrich IV. eingehändigt, s. Henry, Leben Calvins III, 4 S. 469 Note. Davon wieder verschieden ist die Con

Blos in Basel wurde sie erst später angenommen, was mit den kryptolutherischen Absichten Sulzers zusammenhing. S. m. Gesch, der Conf.

fession und kurze Bekanntnuss des Glaubens der reform. Kirchen in Frankreich, Heidelb. 1566. 8., welche bestimmt war, Maximilian II. und den Ständen des deutschen Reiches auf dem Wahltag zu Frankfurt übergeben zu werden, vgl. Winer S. 19.

6 Gewöhnlich die 39 (erst 42) Artikel genannt, v. Cranmer u. Ridley unter Eduards VI. Regierung (1551) entworfen, dann unter Elisabeth revidirt und 4562 von einer Synode zu London wieder genehmigt: Articuli, de quibus convenit inter Archiepiscopos et Episcopos utriusque Provinciæ et Clerum universum in Synodo Londini anno 1562, secundum computationem Ecclesiæ anglicanæ, ad tollendam opinionum dissensionem et consensum in vera relig. firmandum, editi auctoritate serenissimæ Reginæ 1574; öfter wieder gedruckt, engl. in den Ausgg. des Common prayer Book; lat. im Corp. et Synt. I, p. (125) 99 ss. Augusti p. 126 ss. Damit übereinstimmend der Church Catechism auf Befehl König Eduards VI. von Joh. Poinet gefertigt (1553) in 4 Abschnitten. Vgl. Winer S. 22. u. Marsh, Dr. Herberts vergleichende Darstellung der englischen u. römischen Kirche. A. d. Engl. von Dr. F. Eichel, Grimma 1848.

7 In 25 Artikeln vom Jahre 1560. Hauptverfasser ist der schottische Reformator Knox (in der Prädestination weniger calvinisch, als im Abendmahl). Corp. et Synt. I, p. (137) 109 ss. Augusti p. 143 ss. Beigefügt ist ein anderes Bekenntniss v. 4584. Davon wieder verschieden ist die sog. Westmünster-Confession von 1643 (Cantabr. 4689. 8.; engl. Edinb. 4674. 12.), worüber Gemberg, schott. Nationalkirche S. 41. Winer a. a. 0. Vgl. den Schluss des §.

8 Von einer Synode der ungarischen Reformirten 4557 oder 4558 entworfen, aus 44 Artikeln bestehend. Schröckh, KG. nach der Reform. II, S. 737. Corp. et Synt. I, p. (186) 148 ss. (nach der Ausg. Debreczin 4570). Winer S. 20. Augusti p. 241 ss.

9 Ursprünglich eine Privatschrift des Guido von Bres, und zuerst (in 37 Artikeln) wallonisch gedruckt 1562. Sie wurde bald ins Holländische übersetzt, und erhielt die Billigung der niederländischen Gemeinden, selbst Unterschriften mehrerer Fürsten. Sie wurde auf der Dordrechter Synode feierlich bestätigt. Ausg. von Festus Hommius, Lugd. Bat. 1618. 4. u. ö. Augusti p. 170 ss.

10 Des hochgebornen Fürsten Joh. Siegmund u. s. w. Bekänndniss von jetzigen unter den Evangelischen schwebenden und in Streit gezogenen Punkten u. s. w. (16 Artt.). Sie ist verschieden von dem zu Frankfurt a. d. O. 1614 auf Befehl desselben Markgrafen herausgekommenen Glaubensbekenntnisse der ref. evang. Kirchen in Deutschland. Ueber das Weitere s. Winer S. 24. Abgedr. bei Augusti p. 369 ss.

11 Von Calvin verfasst (1545. 8.), früher franz. 1541. Vier Hauptstücke (Glaube, Gesetz, Gebet und Sacramente). Calvini Opp. T. VIII (holländ. Ausg.) p. 44 ss. Winer S. 22. Augusti p. 460 ss.

12 Auf einer unter Wladislaus IV. zu Thorn (4645) zu irenischen Zwecken gehaltenen polnischen Generalsynode übergeben, hat sie in einem bedeutenden Theile der reform. Kirche des Ostens allgemeine Geltung erlangt.

13 S. darüber die spec. DG. (bei der Lehre von der Prädestination). 14 Vom 13. November 1618 bis 9. Mai 1649 in 445 Sitzungen: lat. in den Actt. Synodi nationalis etc. Dordr. 1620. 4.

15 Zunächst gegen den auf der Akademie zu Saumur (vgl. §. 225, Note 3) eingerissenen Universalismus, betrieben von Heinr. Heidegger in Zürich, Franz Turretin in Genf und Lucas Gernler in Basel. Der schriftliche Entwurf ist von Heidegger: Formula Consensus Ecclesiarum Helveticarum reformatarum circa doctrinam de gratia universali, et connexa aliaque nonnulla capita. Sie besteht aus 26 Artikeln. Ueber die Geschichte derselben und die Streitigkeiten, die ihre Einführung veranlasste, sowie über deren endliche Aufhebung (durch Vermittlung Preussens und Englands, 1723): C. M. Pfaff, schediasma de form. consens. Helvet. Tub. 1723. 4. J. J. Hottinger, succincta ac genuina formulæ consensus Helv. historia (in der bibl. Brem. VII, p. 669 ss.; bes. gedruckt Zürich 1723). Mémoires pour servir à l'histoire des troubles arrivées en Suisse à l'occasion du consensus, Amst. 1726 (von Barnaud, Pfr. zu La Tour bei Vevay). Leonh. Meister, helvet. Scenen der neuern Schwärmerei und Intoleranz, Zürich 1785. S. 3 ff. Escher in der allgem. Encykl. a. a. O. S. 243 fr.

Noch werden den reformirten Symbolen beigezählt der Consensus Sendomiriensis 1570 u. die Canones Thoruniensis Synodi generalis vom J. 1595, die Confessio Bohemica 1535 (1558) u. das Colloquium Lipsiacum 1631: sämmtlich bei Augusti, wo auch das Historische (dissert. hist.) nachzusehen. Ueber die Symbole der Puritaner s. G. A. Niemeyer, collectionis confessionum in ecclesiis reformatis publicatarum appendix, Lips. 1840. Confess. Westmonasteriensis (1659, 1660. 1664) und die beiden Katechismen (1648): Hall. Litt.-Zeit. Jan. 1841. Erg.-Bl.

§. 223.

Die reformirte Dogmatik.

Vgl. die Litteratur zu §. 216 und 219. Schweizer, ref. Glaubenslehre (im Eingang). Ebrard, Dogmatik I, S. 62 Mr.

Im Ganzen herrschte in der reformirten Kirche die exegetische Thätigkeit vor der dogmatischen vor, doch blieb auch die letztere nicht im Rückstande. Ausser Zwingli und Calvin (§. 219) stellten H. Bullinger', Andr. Gerh. Hyperius, Wolfg. Musculus, Ben. Aretius, Wilh. Bucanus, Theodor Beza, Petrus Ramus, Daniel Chamier 8 u. a. dogmatische Compendien ans Licht. Bald drang auch die scholastische Methode in die reformirte Kirche ein, als deren Vertreter Bartholomäus Keckermann, Amandus Polanus a Polansdorf, J. H. Alsted", Joh. Sharp 12, Joh. Wolleb 13, Heinr. Alting, Joh. Maccovius, Gisbert Voetius, Marc. Friedr. Wendelin", Johann Hornbeck 18, Samuel Maresius" Andr. Rivetus 20, und vor allen Joh. Heinr. Heidegger' zu betrachten sind. Ein eigenthümliches System gründete J. Coccejus, die sogenannte Föderalmethode 22, welche dessen Schüler, unter ihnen vorzüglich Franz Burrmann 23, Abraham Heidanus 2, Herrmann Witsius 25, weiter ausbildeten. Melchior Leydecker dagegen behandelte die ganze Dogmatik

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