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Sicut isti summa po

cordiam habentes ab omni creatura execrantur. tentia sublimantur, ita illi summa impotentia angustiantur . . . . Sicut isti ineffabili gaudio jubilantes, ita illi moerore sine fine ejulantes etc. Nach Thom. Aqu. qu. 97, art. 4 ist in der Hölle die äusserste Finsterniss; nur so viel wird Licht gelassen, um das zu sehen, was die Seelen quälen soll. Das Feuer ist (nach art. 5 und 6) ein wirkliches, materielles Feuer, nur in einigen Dingen vom irdischen Feuer (doch nicht specifisch) verschieden. Es ist unter der Erde u. s. w. Ausgeführte Schilderung der

Höllenqualen s. bei Dante.

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8 Thom. Aqu. qu. 98, art. 2: Pœnitere de peccato contingit dupliciter: uno modo per se, alio modo per accidens. Per se quidem de peccato pœnitet, qui peccatum, in quantum est peccatum, abominatur. Per accidens vero, qui illud odit, ratione alicujus adjuncti, utpote pœnæ vel alicujus hujusmodi. Mali igitur non pœnitebunt, per se loquendo, de peccatis, quia voluntas malitiæ peccati in eis remanet: pœnitebunt autem per accidens, in quantum affligentur de pœna, quam pro peccato sustinent. (Also eine attritio sine contritione?)

9 A. a. O. art. 6: Post diem judicii erit ultima consummatio bonorum et malorum, ita quod nihil erit addendum ulterius de bono vel de malo. Vgl. Lombard. lib. IV, dist. 50 A.

10 Elucid. c. 80: Odium enim Dei habent. ... odium habent Angelorum .... odium habent omnium Sanctorum odium a novo cœlo et

a nova terra et ab omni creatura habent. Vgl. Thom. Aqu. a. a. O. art. 4: Tanta erit invidia in damnatis, quod etiam propinquorum gloriæ invidebunt, cum ipsi sint in summa miseria. . . . Sed tamen minus invident propinquis quam aliis, et major esset eorum pœna, si omnes propinqui damnarentur et alii salvarentur, quam si aliqui de suis propinquis salvarentur. (Beispiel des Lazarus.) Vgl. art. 5 in Beziehung auf den Hass gegen Gott. Gott kann zwar an sich nicht gehasst werden, aber wohl ratione effectuum.

11 Lombard. lib. IV, dist. 50 G. Thom. Aqu. qu. 94, art. 2. 3. Uebrigens sehen sie die Leiden der Verdammten mit an, während sie von diesen nicht können gesehen werden. Lomb. a. a. O. litt. E. Thom. Aqu. qu. 98, art. 9.

12 De div. nat. V, 29 p. 265: Diversas suppliciorum formas non localiter in quadam parte, veluti toto hujus visibilis creaturæ, et ut simpliciter dicam, neque intra diversitatem totius naturæ a Deo conditæ futuras esse credimus, et neque nunc esse, et nusquam et nunquam, sed in malarum voluntatum corruptarumque conscientiarum perversis motibus, tardaque pœnitentia et infructuosa, inque perversæ potestatis omnimoda subversione, sive humana sive angelica creatura. Vgl. c. 36 p. 288, c. 37 p. 294 u. and. Stellen mehr. Fronmüller in der Tüb. Zeitschr. 4830, 1 S. 84 ff. *). Auch Guibert v. Nogent dachte ähnlich: de pignoribus Sanctorum (in Opp. ed. d'Achery, Par. 4654. fol.), lib. IV, c. 14 p. 363 (Münscher v. Cölln S. 96. 98).

An andern Stellen redet indessen Erigena auch wieder vom körperlichen Feuer, und macht die Möglichkeit von einer beständigen Ausdauer in demselben anschaulich an der Natur des Asbests und des Salamanders, de præd. 17, 7. 19, 1. 4. Ritter VII, S. 282.

13 Es ist ein frag, was in der hell brenn. Die meister sprechen gemeinlich, das thu eigner will. Aber ich sprich werlich, das Nicht in der helle brinnet. Und desz merckent ein gleichnisz. Man nem ein brinnenden Kolen, und leg jn uff mein hand: spreche ich, das der Kol mein hand brent, so thet ich jm gar unrecht. Sol aber ich eigenlich sprechen was mich brenn, das thut das Nicht, wann der Kol etwas inn hat, desz mein hand nit hat. Sehent, das selb Nicht brennt mich. Hett aber meyn hand in sich alles, das der Kol ist und geleisten mag, so het sy feurs natur zumal. Der denn nem alles das feuer ye gebrante, unnd es uff mein hand schütte, das möchte mich nit gepeynigen. Zu gleicherweiss also sprich ich, wann gott und alle die, die in dem angesicht gottes seind, noch rechter seligkeit etwas innhaben, das die nit hant, die von got gesundert seind, dasselb Nicht allein piniget die selen mer, die in der helle seind, denn eigen will oder kein feur. (Predigt auf den 1. Sonnt. nach Trin. bei Schmidt, Studien und Kritiken 1839, S. 722).

14 Wenn nicht der Bischof von Strassburg (bei Mosh. p. 257) die Behauptung, quod non est infernus nec purgatorium (vgl. §. 206, Note 9), aus Missverstand ihnen angedichtet hat, wie Schmidt a. a. O. vermuthet. Ebenso sollen sie gelehrt haben: quod nullus damnabitur nec Judæus, nec Sarazenus, quia, mortuo corpore, spiritus redibit ad Dominum.

§. 210.

Ewigkeit der Höllenstrafen. Wiederbringung aller Dinge.

Die origenistische Idee von einer Wiederbringung aller Dinge wagte Johannes Scotus Erigena, gestützt auf die Allgemeinheit der Erlösung, anzudeuten, ohne darum die Ewigkeit der Höllenstrafen zu leugnen'. Diese Idee fand bei mystischen Secten Anklang. Die katholische Kirche aber blieb einfach bei der Lehre von der Ewigkeit der Höllenstrafen, wie solches die bündige Dantesche Ueberschrift zur Hölle aufweist; und auch die rechtgläubigen Mystiker versenkten sich mit dem unendlichen Schmerze einer gesteigerten Phantasie in dieses Immer und Immers.

1 Die Ewigkeit der Höllenstrafen behauptet Erigena mit Augustin, de div. nat. V, 34 p. 270. Aber (sagt er) p. 272: Aliud est omnem malitiam generaliter in omni humana natura penitus aboleri, aliud phantasias ejus, malitiæ dico, in propria conscientia eorum, quos in hac vita vitiaveral, semper servari, coque modo semper puniri. Vgl. V, 26 p. 255. 256. V, 27 p. 260: Divina siquidem bonitas consumet malitiam, æterna vita absorbel mortem, beatitudo miseriam .... nisi forte adhuc ambigis dominum Jesum humanæ naturæ acceptorem et salvatorem non totam ipsam, sed quantulamcunque partem ejus accepisse et salvasse. Frommüller a. a. O.

S. 86. 87.

2 Vgl. den vor. §. Note 14, und den über den Chiliasmus, §. 202. 3 Thom. Aqu. qu. 99.

4 Gesang III, Vs. 9: «Lasst, die ihr eingeht, jede Hoffnung fahren.»

5 Suso (Büchl. von der Weish. Cap. XI: von immerwährendem Weh

der Hölle; bei Diepenbrock S. 289. 290; bei Wackernagel Sp. 879): «Ach Jammer und Noth, es muss doch immer währen. O Immer und Immer, was bist du? O Ende ohn' alles Ende! O Sterben ob allem Sterben, alle Stunde sterben und doch nimmer ersterben mögen! O Vater und Mutter und alles Lieb mit einander! Gott gnade euch immer und immer! denn wir sehen euch zu keinem Lieb nimmermehr; wir müssen doch immer von euch geschieden sein! O Scheiden, o immerwährendes Scheiden, wie thust du so weh! O Händeringen, o Griesgramen, Seufzen und Weinen, o immer Heulen und Rufen, und doch nimmer erhört werden!.... Wir begehrten (sagen die Verdammten) nichts anderes, denn wäre ein Mühlstein so breit als alles Erdreich, und um sich so gross, dass er den Himmel allenthalben berührte, und käme ein kleines Vöglein je über hunderttausend Jahre, und bisse ab dem Stein so gross, als der zehnte Theil ist eines Hirskörnleins, und aber über hunderttausend Jahre so viel, also dass es in zehnhunderttausend Jahren so viel ab dem Stein klaubte, als gross ein Hirskörnlein ist: wir Armen begehrten nichts anderes, denn, so des Steines ein Ende wäre, dass auch dann unsere Marter ein Ende hätte; und das mag nicht sein!»>

Vierte Periode.

Von der Reformation bis zum Aufblühen der LeibnitzWolfischen Philosophie in Deutschland, von 1517

bis um 1720.

Die Zeit der polemisch-kirchlichen Symbolik, oder der confessionellen Gegensätze.

A. Allgemeine Dogmengeschichte der vierten Periode.

§. 211. Einleitung.

Ueber die Quellen und Werke zur Reformationsgeschichte vgl. Hase §. 315 ff. Gieseler III, 1 S. 1 ff.

.

Die Kirchenverbesserung des 16. Jahrhunderts war ebensowenig eine blos wissenschaftliche Dogmencorrection, als eine vom dogmatischen Grunde getrennte, blos auf die äusserlichen Lebensverhältnisse (auf Verfassung und Cultus) gerichtete Revolution: sie war eine allseitig kirchliche Reformation auf dem Grunde des neuerwachten evangelischen Glaubens in seinen praktisch - sittlichen Beziehungen. So wenig nun das Urchristenthum seinen Bekennern eine fertige Dogmatik bot, ebensowenig dachten die Wiederhersteller des reinen biblischen Christenthums in erster Linie an ein in sich abgeschlossenes System. Das Herz und die That des Herzens ging voran, und erst allmählig folgte die wissenschaftliche Verständigung. So wurde der aus sittlichem Antriebe hervorgegangene Widerspruch Luthers gegen Tezel, der sich zuerst in dem Anschlage der Thesen (31. October 1517) kund gab, und der gleichzeitige Eifer Zwingli's gegen die Missbräuche der Kirche und die Gebrechen der Zeit, das Signal zum weitern Kampfe. Durch den Angriff auf die Theorie des Ablasses wurde das scholastische Dogmensystem in seinem innersten Grunde er

schüttert, und von da aus griff die Opposition gegen alles Schriftwidrige, das in die Kirche und die Kirchenlehre eingedrungen, von selbst weiter um sich, freilich mit grösserer oder geringer Consequenz.

Principienfragen lagen überhaupt nicht im Geist und Gedanken jener Zeit.» Baumg.-Crus. Comp. I, S. 326. «So wenig als gemeiner Ordensneid, ebensowenig trieb gelehrte Eitelkeit, ja irgendwelches auch noch so edle Interesse des blos theoretischen Geistes Luthern auf die Bahn des Reformators. Luther wurde Reformator, weil er im Beichtstuhl den geistlichen Nothstand des Volkes kennen gelernt hatte. . . . Es war ein herzliches Erbarmen mit den Einfältigen und Schlichten, die er der Priesterwillkür preisgegeben und um die höchsten Lebensgüter betrogen sah.» Der deutsche Protestantismus, seine Vergangenheit und seine heutigen Lebensfragen, Frankf. 1847. S. 15.

§. 212.

Die Principien des Protestantismus.

*M. Göbel, die religiöse Eigenthümlichkeit der lutherischen und der reformirten Kirche, Bonn 1837. *D. Schenkel, das Wesen des Protestantismus aus den Quellen des Reformationszeitalters dargestellt. Schaffh. 1846-1852. 3 Bde. Derselbe: das Princip des Protestantismus, mit besonderer Berücksichtigung der neuesten hierüber geführten Verhandlungen. Schaffh. 1852. J. H. Merle d'Aubigné, Luther u. Calvin, oder die lutherische u. reformirte Kirche in ihrer Verschiedenheit und wesentl. Einheit. (Deutsch von P. E. Gottheil.) Baireuth 1849. F. Baur, kritische Studien über das Wesen des Protestantismus (Zellers Jahrbb. 1847, S. 506 ff.). Vgl. die Litt. zu den folgenden §§.

Von den eigenen Erfahrungen des Herzens und des Lebens aus gelangte Luther auf das materielle Princip des Protestantismus, die Rechtfertigung durch den Glauben, aus dem die ganze übrige Entwicklung des protestantischen Lehrbegriffs zu begreifen ist. Mit diesem hängt zusammen das sich Losreissen von der Autorität der Kirche und die Unterwerfung unter die Autorität der Schrift, oder das formelle Princip. Beide gehören zusammen'; und wenn auch die Beobachtung, dass die durch Luther angeregte und geleitete Reformation in Deutschland sich überwiegend an das erste, die zwingli'sche (später calvinische, reformirte) in der Schweiz sich überwiegend an das zweite Princip anschloss, bedingungsweise ihre Richtigkeit hat, so kann doch die Verschiedenheit der beiden, innerhalb des Protestantismus entstandenen Richtungen nicht hinreichend aus diesem verschiedenen Verhältniss erklärt werden 3.

1 Vgl. A. Schweizer, Glaubenslehre der evang.-ref. Kirche, Zürich 4844. Bd. I, S. 3. Baur, Lehrb. S. 198 ff.

2 M. Göbel a. a. O. Vgl. Ullmann, theolog. Stud. und Krit. 4843, S. 756 ff.

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