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Naz. (orat. II, 95 p. 56; Ullmann S. 483) und Basilius d. Gr. (ep. 93), doch ohne nähere Bestimmung (Klose S. 72); ebenso von Leo d. Gr. (sermo LXVI, 2; CLVI, 5), vgl. Perthel S. 218. Anm. (gegen Griesbach, der es nur tropisch fasst). Am deutlichsten aber spricht Gregor d. Gr. mor. lib. XXII, 26) von einem quotidianum immolationis sacrificium, und bringt es schon in Verbindung mit den Seelenmessen, vgl. Lau S. 484 ff. und die dort angeführten Stellen.

5. Die letzten Dinge.

§. 139.

Chiliasmus. Reich Christi.

Gleich nach dem Tode des Origenes wurde der Kampf, den schon dieser Kirchenlehrer gegen die Chiliasten geführt hatte, auf eine zu seinen Gunsten sich entscheidende Weise geschlichtet, indem es seinem Schüler Dionys von Alexandrien gelang, die am Buchstaben hangende, anti-allegoristische Partei des ägyptischen Bischofs Nepos, an deren Spitze nach des letztern Tode der Landpresbyter Korakion stand, mehr durch Milde als Gewalt zum Schweigen zu bringen', von wo an der Chiliasmus im Morgenlande nur noch hier und da seine Anhänger fand2. Im Abendlande hatten die chiliastischen Hoffnungen noch eine Stütze an Lactantius3; aber Augustin, der sich selbst früher ähnlichen Hoffnungen hingegeben hatte, verwarf dieselben nun entschieden. Uebrigens lag es mit in der Natur der Dinge, dass, nachdem einmal das Christenthum Staatsreligion geworden war und auf Erden sich eine bleibende Wohnung gegründet hatte, es sich auch sofort eine längere irdische Dauer verhiess, so dass zugleich die Erwartung der sichtbaren Wiederkunft Christi und des Weltunterganges unwillkürlich weiter hinaus geschoben wurde und nur vorübergehend bei ausserordentlichen Zeiterschütterungen wieder auftauchte. Eine merkwürdige Parallele aber zum Chiliasmus bildet die Ansicht des Marcell, nach welcher auch das himmlische Reich Christi (nach 1 Cor. 15, 25) dereinst ein Ende nehmen sollte".

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'Ueber des Nepos Schrift (255) ¤àɛyyo; tŵv dλλŋyopłotwv, und die des Dionys Eр nayɣɛдtāv, sowie über den ganzen Streit vgl. Euseb VII, 24. Gennadius de dogm. eccles. c. 55. Mosh. comment. p. 720 728. Neander, KG. I, 3 S. 1094. Korakion widerrief auf einer von Dionys veranstalteten Disputation.

2 Der (theilweise) Gegner des Origenes, Methodius, trug in seinem dem platonischen Symposium nachgebildeten Gastmahl von den zehn Jungfrauen (Gespräch von der Keuschheit) chiliastische Meinungen vor, orat. IX, §. 5 (in Combefisii auctuar. noviss. bibl. PP. græc. P. I, p. 409). Neander, KG. I, 3 S. 1233. Und nach Epiph. hær. 72, p. 1034 (vgl. Hieron. in Jes. lib. XVIII) war auch Apollinaris Chiliast, indem er der Schrift des Dionys wieder eine andere in 2 Büchern entgegengesetzte, die seiner Zeit viele Anhänger fand: Quem non solum (sagt Hieron. a. a. O.) suæ sectæ homines, sed nostrorum in hac parte duntaxat plurima sequitur multitudo. Ueber den Chiliasmus des mesopotamischen Abtes Bar Sudaili zu Edessa gegen Ende des 5. Jahrhunderts s. Neander II, 3 S. 1484.

3 Inst. VII, 44-26. Cap. 44: Sicut Deus sex dies in tantis rebus fabricandis laboravit, ita et religio ejus et veritas in his sex millibus annorum laboret necesse est, malitia prævalente ac dominante. Et rursus, quoniam perfectis operibus requievit die septimo eumque benedixit, necesse est, ut in fine sexti millesimi anni malitia omnis aboleatur e terra et regnet per annos mille justitia, sitque tranquillitas et requies a laboribus, quos mundus jam diu perfert. Hierauf folgt die ausführliche Schilderung der dem tausendjährigen Reiche vorangehenden politischen, kosmischen und sittlich-religiösen Zustände, mit Berufung auf die Sibyllen und den Hystaspes. Vgl. Corrodi II, S. 440. 423. 441. 455.

4 Sermo 159 (Opp. T. V, p. 1060) vgl. mit de civ. Dei XX, 7: .... Quæ opinio esset utcunque tolerabilis, si aliquæ delicia spiritales in illo sabbato adfuturæ sanctis per Domini præsentiam crederentur. Nam etiam nos hoc opinati fuimus aliquando. Sed cum eos, qui tunc resurrexerint, dicant immoderatissimis carnalibus epulis vacaturos, in quibus cibus sit tantus ac potus, ut non solum nullam modestiam teneant, sed modum quoque ipsius incredulitatis excedant: nullo modo ista possunt, nisi a carnalibus credi. Hi autem, qui spiritales sunt, istos ista credentes xiixotas appellant græco vocabulo, quos, verbum e verbo exprimentes, nos possumus Milliarios nuncupare. Erklärung der apokalyptischen Stelle in den folgg. Capp.

5 Vgl. die §. 92, Note 6 angeführten Schriften über Marcell; Klose S. 42 ff. und die dort angeführten Stellen; Cyrill von Jerus. cat, XV, 27 (44 Milles), der diese Meinung aus den Worten des Engels Luc. 1, 33 und der Propheten (Dan. 7, 13. 44 u. s. w.) bestreitet, von der Stelle 4 Cor. 45, 25 aber die Erklärung giebt, dass das xps den terminus ad quem mit einschliesse. Ob Photin Marcells Ansicht auch hierin getheilt? s. Klose S. 82, der es bezweifelt.

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§. 140.

Auferstehung der Körper.

Die aus der Apokalypse geschöpfte Vorstellung von einer doppelten Auferstehung, die wir noch bei Lactanz finden, wurde mit dem Chiliasmus aufgegeben. Seit Methodius die idealistische Auferstehungslehre des Origenes zurückgewiesen3, fand dieselbe gleichwohl bei einigen Kir

chenlehrern des Morgenlandes Anklang, bis in den origenistischen Streitigkeiten durch die eifernde Partei der Antiorigenisten die Meinung den Sieg erhielt, dass nach allen Beziehungen hin eben derselbe Leib wieder auferstehe, der in diesem Leben der Seele zum Organ gedient habe, was Hieronymus bis auf die äusserste Spitze der Haare und Zähne hinaustrieb 5. Aber auch Augustin, der sich in diesem Lehrstücke früher mehr an die platonisch-alexandrinische Denkweise angelehnt hatte, zog später eine substantiellere Ansicht vor, so sehr er sich auch Mühe gab, sie von grobmateriellen Zuthaten freizuhalten. Spätere Bestimmungen betreffen mehr Unwesentliches".

1 Inst. VII, 20: Nec tamen universi tunc (beim Eintritt des tausendjährigen Reichs) a Deo judicabuntur, sed ii tantum, qui sunt in Dei religione versati. Vgl. c. 26: ... Eodem tempore (beim Weltende nach dem tausendjähr. Reich) fiet secunda illa et publica omnium resurrectio, in qua excitabuntur injusti ad cruciatus sempiternos.

Augustin de civ. Dei XX, 7: De his duabus resurrectionibus Joannes... eo modo locutus est, ut earum prima a quibusdam nostris non intellecta, insuper etiam in quasdam ridiculas fabulas verteretur. Vgl. Epiph. ancor. §. 97, p. 99. Gennad. 1. 1. c. 6 et 25.

3 Пept άvaotάoews λóyos. Phot. bibl. cod. 234. Rössler I, S. 297. Vgl. Epiph. hær. 64, 12—62.

An die origenistische Ansicht schlossen sich noch die beiden Gregore und zum Theil auch Basilius d. Gr. an. Gründet doch der Nazianzener (orat. II, 47 p. 20 u. an andern Stellen) den Glauben an Unsterblichkeit hauptsächlich darauf, dass der Mensch, als Geist betrachtet, göttlichen Geschlechts, mithin ewiger Natur sei. Der Körper, der stirbt, ist ihm das Vergängliche, die Seele aber der Hauch des Allmächtigen, und die Befreiung von den Fesseln des Körpers das Wesentliche der einstigen Seligkeit, s. Ullmann S. 501. 502. Aehnliches der Nyssener de anima et resurrectione (Opp. T. III, p. 184 [247]), s. Rupp S. 187 ff. und Münscher, Handb. IV, S. 439. Beide Gregore verglichen unter anderm den Körper (origenistisch) den Röcken von Thierfellen, welche den Menschen nach dem Sündenfalle angezogen wurden. Ueber Basilius' schwankende Ansicht (hom. VIII in hexaëmeron p. 78 und in famem p. 72) s. Klose S. 77. Auch trug Titus von Bostra (fragm. in Jo. Damesceni parallelis sacris; Opp. T. II, p. 763) eine verfeinerte Auferstehungslehre vor. Chrysostomus dringt zwar auf Identität des Leibes, hom. X in 2. ep. ad Cor. (Opp. T. IX, p. 603), geht aber nicht über die paulin. Vorstellung hinaus, und urgirt namentlich den Unterschied des jetzigen und des künftigen Leibes: Σὺ δέ μοι σκόπει, πῶς διὰ τῶν ὀνομάτων δείκνυσι (ὁ ̓Απ.) τὴν ὑπεροχὴν τῶν μελλόντων πρὸς τὰ παρόντα· εἰπὼν γὰρ ἐπίγειον (2 Cor. 5, 4) ἀντέθηκε τὴν οὐρανίαν κτλ. Auch der christliche Philosoph Synesius aus Cyrene gestand freimüthig, dass er die Meinungen des grossen Haufens über diesen Lehrpunkt nicht annehmen könne, was Einige dahin ver

standen, als ob er die Auferstehung überhaupt geleugnet hatte. Vgl. Evagr. hist. eccl. I, 45 und ep. 405 ad Euoptium fratrem bei Vales zu dieser Stelle.

Die Repräsentanten der eifernden Partei sind Epiphanius, Theophilus von Alexandrien, und Hieronymus. Die beiden letztern hatten erst selbst früher den freiern Ansichten gehuldigt, und auch nachher trug Theophilus kein Bedenken, den Synesius zum Bischof von Ptolemais zu weihen, s. Münscher, Handb. IV, S. 442 *). Der Eifer richtete sich aber besonders gegen Johann von Jerusalem und Rufin, und obwohl letzterer (in der expos. symb. ap.) die Auferstehung hujus carnis behauptete, so gab sich Hieronymus doch nicht damit zufrieden (apol. contra Rufin. lib. IV; Opp. T. II, p. 145), und noch weniger musste ihm die Vorsicht gefallen, womit Johann (exegetisch richtig) zwischen Fleisch und Körper unterschied, weshalb er denn (adv. errores Joann. Hier. ad Pammach.; Opp. T. II, p. 448 s.), gestützt besonders auf Hiob 19, 26, folgende bestimmte Erklärungen abgiebt: Caro est proprie, quæ sanguine, venis, ossibus, nervisque constringitur. . . . Certe ubi pellis et caro, ubi ossa et nervi et sanguis et venæ, ibi carnis structura, ibi sexus proprietas. ... Videbo autem in ista carne, quæ me nunc cruciat, quæ nunc præ dolore distillat. Idcirco Deum in carne conspiciam, quia omnes infirmitates meas sanavit, Daher weiter von den auferstandenen Körpern: Habent dentes, ventrem, genitalia et tamen nec cibis nec uxoribus indigent. Dass wir Zähne haben werden, schliesst er aus dem stridor dentium der Verdammten; das Wiedererhalten der Haare beruht auf der Stelle: Capilli capitis vestris numerati sunt. Alles aber gründet er zuletzt auf die Identität mit dem Leibe Christi. In der Stelle 4 Cor. 15, 50 urgirt er das possidere regnum Dei, das er von der resurrectio unterscheidet. Vgl. Prudentius (apotheos. 4063 ss.): Nosco meum in Christo corpus resurgere. Quid me Desperare jubes? Veniam, quibus ille revenit Calcata de morte viis. Quod credimus, hoc est: Et totus veniam, nec enim minor aut alius quam Nunc sum restituar. Vultus, vigor et color idem, Qui modo vivit, erit. Nec me vel dente vel ungue

Fraudatum revomet patefacti fossa sepulcri.

6 Die freiere Ansicht trug Augustin vor de fide et symb. c. 10: Tempore immutationis angelicæ non jam caro erit et sanguis, sed tantum corpus in cœlestibus nulla caro, sed corpora simplicia et lucida, quæ appellat Ap. spiritalia, nonnulli autem vocant ætheria; wogegen aber retractt. p. 47. Die ganze Entwicklung der Lehre enchirid. ad Laur. 84— 92 und de civ. Dei XXII, c. 14-24: Erit ergo spiritui subdita caro spiritalis, sed tamen caro, non spiritus, sicut carni subditus fuit spiritus ipse carnalis, sed tamen spiritus, non caro. Im Allgemeinen ad Laur. c. 88 s.: Non perit Deo terrena materies, de qua mortalium creatur caro, sed in quemlibet pulverem cineremve solvatur, in quoslibet halitus aurasque diffugiat, in quamcunque aliorum corporum substantiam vel in ipsa elementa vertatur, in quorumcunque animalium, etiam hominum cedat car

*) Er wollte nur unter der Bedingung, seine freie Meinung behalten zu dürfen, das Bisthum annehmen.

nemque mutetur, illi animæ humanæ puncto temporis redit, quæ illam primitus, ut homo fieret, cresceret, viveret, animavit; indessen doch mit einiger Beschränkung: Ipsa itaque terrena materies, quæ discedente anima fit cadaver, non ita resurrectione reparabitur, ut ea, quæ dilabuntur et in alias atque alias aliarum rerum species formasque vertuntur (quamvis ad corpus redeant, unde lapsa sunt), ad easdem quoque corporis partes, ubi fuerunt, redire necesse sit (was besonders bei den Haaren und Nägeln nicht anginge).... Sed quemadmodum, si statua cujuslibet solubilis metalli aut igne liquesceret, aut contereretur in pulverem, aut confunderetur in massam, et eam vellet artifex ex illius materiæ quantitate reparare, nihil interesset ad ejus integritatem, quæ particula materiæ cui membro statuæ redderetur, dum tamen totum, ex quo constituta fuerat, restituta resumeret: ita Deus mirabiliter atque ineffabiliter artifex de toto, quo caro nostra constiterat, eam mirabili et ineffabili celeritate restituet. Nec aliquid attinebit ad ejus redintegrationem, utrum capilli ad capillos redeant et ungues ad ungues, an quicquid eorum perierat, mutetur in carnem et in partes alius corporis revocetur, curante artificis providentia, ne quid indecens fiat. Ebenso wenig ist nöthig, dass die Verschiedenheit der Grösse und des Umfangs der Körper im andern Leben fortdaure, sondern alles wird auf das Maass des göttlichen Ebenbildes zurückgeführt werden. Cap. 90: Resurgent igitur Sanctorum corpora sine ullo vitio, sine ulla deformitate, sicut sine ulla corruptione, onere, difficultate etc. Alle werden die Gestalt des reifern Alters haben. Das dreissigste Jahr (Lebensalter Christi) ist dabei das Normaljahr, de civ. Dei 1. 1. c. 12. Besondere Bestimmungen wegen der Kinder de civ. Dei 1. 1. c. 44; der Geschlechtsverschiedenheit c. 47; der zu früh Gebornen und der Missgeburten ib. c. 13 und ad Laur. 85. 87. Uebrigens: Si quis in eo corporis modo, in quo defunctus est, resurrecturum unumquemque contendit, non est cum illo laboriosa contradictione pugnandum, de civ. Dei l. 1. c. 16. Aehnliche Ansichten Gregors d. Gr. bei Lau S. 510 ff.

7 Nachdem einmal die origenistische Meinung durch Synodalbeschluss (bei Mansi IX, p. 399 u. 546) verurtheilt worden war, konnten auf der engen Basis der Orthodoxie nur noch geringere Modificationen sich ausbilden: dahin gehört der Streit zwischen dem griechischen Patriarchen Eutychius, welcher behauptete, dass der Körper der Auferstandenen impalpabilis sei, und dem römischen Bischof Gregor d. Gr., der solches widerstritt (Greg. M. moral. in Iobum lib. XIV, c. 29; Münscher IV, S. 449; Lau S. 29 u. 513); sowie der zwischen den monophysitischen Philoponiten und Kononiten, ob die Auferstehung als eine neue Schöpfung der Materie oder nur als Umbildung der Form zu fassen sei? Vgl. Timoth. de recept. hæret. in Cotelerii monum. eccl. græcæ T. III, p. 443 ss. Walch, Historie der Ketzereien Th. 8, S. 762 ff. Münscher IV, S. 450 f.

§. 141.

Weltgericht. Weltbrand. Reinigungsfeuer.

Höpfner, de origine dogmatis de purgatorio, Halæ 1792.

Die Vorstellungen vom jüngsten Gerichte im Allgemeinen ruhten fortwährend auf dem biblischen Grundgemälde, Hagenbach, Dogmengesch. 1. 3. Aufl.

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