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Was diese lettere anlangt, so bildete zwar noch 1758 den Gegenstand einer Disputation in der philosophischen Fakultät der Versuch einer Vereinbarung der zwei gegensäglichen Richtungen, von denen die eine die Autorität in der Philosophie, die andere die eklektische Freiheit verficht (tentamen concordiae duarum vehementer dissidentium opinionum, quarum una auctoritatem in philosophia, altera eclecticam libertatem retinendam esse propugnat)1); aber nachdem das merkwürdige Jahrhundert einmal den Umschwung zu seiner zweiten Hälfte gethan, verlief seine geistige Umgestaltung mit einer fast räthselhaften Geschwindigkeit, der Thomismus und die ganze Jahrhunderte lang herrschende peripatetische Philosophie war alsbald beinahe ganz vergessen, von einem Eklekticismus in dem vorhin gemeinten Sinne war daher mit wenigen Ausnahmen keine Rede mehr, für die Männer, welche in jener geistigen Revolution überhaupt noch den positiv gläubigen Standpunkt bewahrten, begannen jezt hier wie anderwärts auf katholischer Seite jene so vielgestaltigen Harmonisirungsversuche der Zeitphilosophie mit dem christlichen Ideenkreise, welche noch einem großen Theile der Philosophie in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts ihren Stempel aufdrücken.

Dr. J. A. Endres.

1) Vgl. Mittermüller, Die Benediktiner-Universität Salzburg und der hl. Thomas v. Aquin in Kinters Studien und Mittheilungen, 1884, I, 368 ff.

XXVII.

Die Parität an den deutschen Universitäten.

Die Zahlen haben eine eigenthümliche, frostige, herzlose, aber tief eingreifende Beredsamkeit Jeder Widerspruch hört auf, wenn sie reden.

Wir wollen heute einmal die Zahlen über die confessionellen Verhältnisse an unseren deutschen Universitäten zu Worte kommen lassen. Was sagen sie zu den Klagen der Katholiken über die Handhabung der Parität im deutschen Reich, soweit die Universitäten in Betracht fommen?

Zum voraus sei bemerkt, daß wir die theologischen Fakultäten, sowohl die katholischen als die evangelischen, nicht berücksichtigen, da sich die confessionellen Verhältnisse derselben von selbst verstehen und den Regierungen feine Handhabe bieten, ihren Einfluß zu Gunsten einer bestimmten Confession geltend zu machen.

Die Angaben, die wir bringen, datiren allerdings zum größeren Theil aus dem Jahre 1896. Seither mag die eine oder andere Verschiebung vorgekommen sein, aber viel geändert hat sich sicher nicht. Die Quellen, denen die Angaben entstammen, sind alles Vertrauens würdig, so daß wir kein Bedenken tragen, die folgenden Zahlen als vollkommen zuverlässig zu bezeichnen.

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1. Universität Berlin.

Die Universität Berlin zählte am 1. April 1896 346 Professoren (ordentliche und außerordentliche) und Privatdocenten. Davon waren

1. In der juristischen Fakultät .
2. In der philosophischen Fakultät
(mit Einschl. der Staatswissensch.)
3. In der medicinischen Fakultät

kath. 3

nichtkath. 24

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fath. 11

nichtlath. 169

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fath. 5

nichtkath. 111

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Zählte am 1. April 1896 (abgesehen von der Theologie)

117 Profefforen und Privatdocenten, davon

1. In der juristischen Fakultät. 2. In der medicinischen Fakultät

fath. 3 nichtkath. 8

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fath. 3

nichtkath. 34

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Zählte am 1. April 1896 (abgesehen von der Theologie) 79 ordentliche und außerordentliche Professoren, davon

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Außerdem waren noch zu derselben Zeit circa 44 Privatdocenten thätig, unter denen, wie es scheint, bloß 5 Katholifen sich befanden, doch ist diese Zahl nicht ganz sicher.

4. Universität Erlangen.

Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 52 Professoren und Privatdocenten, davon waren

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5. Universität Freiburg i. Br.

Zählte am Anfang Januar 1897 (ohne Theologie)

88 Professoren und Privatdocenten, davon

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6. Universität Gießen.

Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 60 Pro

fessoren und Privatdocenten, davon

1. In der juristischen Fakultät . 2. In der medicinischen Fakultät

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tath. 1

nichtkath. 7

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fath. 2 nichtlath. 17

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7. Universität Göttingen.

Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 104 Pro

fessoren und Privatdocenten, davon

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8. Universität Greifswald.

Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 72 Pro

fessoren und Privatdocenten, davon

1. In der juristischen Fakultät .

2. In der medicinischen Fakultät

3. In der philosophischen Fakultät (incl. Staatswissensch.)

fath. 1

nichtlath. 7

fath. 3

nichtlath. 22

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fath. 5

nichtkath. 37

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9. Universität Halle a. S.

Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 127 Pro

fessoren und Privatdocenten, davon

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10. Universität Heidelberg.

Zählte für das Semester 1896/97 121 Profefforen und Privatdocenten, davon

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Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 83 Professoren

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13. Universität Königsberg.

Zählte am 1. April 1896 (ohne Theologie) 95 Professoren

und Privatdocenten, davon

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