Obrazy na stronie
PDF
ePub

Bund bildet und daß die deutschen Logen

wenigstens

1857 — von auswärtigen Obern abhängig waren. 1)

Sodann ist es eine Thatsache, daß sog. „Schwesternlogen" unter Betheiligung von Frauen existiren. In neuerer Zeit hatte man ebenfalls schon die Schwesternlogen" als eine Erfindung Taxils" bezeichnet.

[ocr errors]

Was Personalien anlangt, so liegt unsere Fest= schrift der Zeit nach etwas zu weit zurück, um über die 1866 er Ereignisse einen näheren Aufschluß zu geben. Immerhin finden wir als Freimaurer drei Männer verzeichnet, die entweder selbst oder deren Nachkommen in der späteren preußischen Geschichte eine hervorragende Rolle spielten. Diese waren:

1) v. Hardenberg - Reventlow, hannoverscher Geheimer Kammerrath, später königlich preußischer Staats: kanzler und Fürst († 1822).

2) v. Bennigsen, General († 1815 in der Schlacht von Waterloo).

3) Br. Guyonneau, Provinzial-Großmeister zu den drei Weltkugeln in Berlin. (Ein preußischer Regierungsrath Guyonneau war es bekanntlich, der einen katholischen Bürgermeister, welcher sich 1874 bereit erklärt hatte, die Maigeseze durchzuführen, fragte, ob er „dies auch gern thun“ würde, worauf der neugierige Staatsstüßer selbstverständlich keine Antwort befam.) Der oben erwähnte G. excommunicirte 1810 die „Brüder" Krause und Moßdorff wegen Preisgabe von Geheimnissen von den „Heiligthümern" der Loge.

4) Theologen sind sehr zahlreich vertreten; der Generaljuperintendent Dr. Brandis zu Hannover war sogar von

1) In den Ansprachen ist wiederholt die Rede von einer „Kette, die die ganze Welt umschlingt", von einem Bunde der „ganzen Erde", von einem „großen Volk von Brüdern, die sich auf beiden Seiten des Oceans erkennen und lieben“ u. s. w. Nach Ecert haben die Berliner Logen im Jahre 1852 noch keine volle Suprematie über alle deutschen Logen ausgeübt.

1839 bis 1854 Meister vom Stuhl. Von der „Geisterwelt" ist aber in unserer Quelle nicht so viel die Rede, als in andern freimaurerischen Schriften.

Resumiren wir uns, so müssen wir sagen, daß durch unsere Schrift das, was bisher von ernsthaft katholischer, insbesondere von P. Pachtler, oder antifreimaurerisch - protestantischer Seite 1) über das rituelle und politische Treiben 1) Nielsen (s. oben), Eckert (in verschiedenen, Anfangs der 50er Jahre zu Dresden erschienenen Schriften) oder Dr. jur. Uehlinger (die Freimaurerei und die angebliche Harmlosigkeit ihrer Tendenzen, Zürich 1882) 2c. Dem P. Pachtler war unsere Festschrift nicht bekannt, wie sie überhaupt wohl nur wenigen „Profanen“ zu Gesicht gekommen sein dürfte. Um so gewichtiger ist die Bestätigung der Behauptungen Pachtlers über Statuten, Organiz sation, Ritus und politisches Treiben der „Brüder“. Die Thatsache des Eintritts Georgs V. in den Orden ist übrigens Pachtler nicht unbekannt. Er sagt, daß der König auf den Rath des Premierministers Borries (der also selbst Maurer sein mußte, in unserm 125 Seiten langen Buch aber nicht erwähnt wird) in die Loge gegangen ist, nachdem er die frühere hannoversche, englische, preußische, schwedische und dänische Sitte, als Kron. prinz in den Orden aufgenommen zu werden, bereits abgelehnt hatte. Unser Bericht nennt nur die „Beamten“ der hannoverschen Logen, diese aber ausführlich, vom Meister vom Stuhl bis zu den „Aufsehern“ und den „Wachthabenden", von Mitgliedern werden nur hin und wieder Redner genannt. Aus dem Ganzen gewinnt man den Eindruck, daß 1857 über zwei Drittheile der hannoverschen Regierungsbeamten der Loge angehörten. — In Preußen wird das Verhältniß das Gleiche gewesen sein. Nur legte man hier von jeher größeren Werth auf die Zugehörigkeit der politischen Polizei zur Loge. P. Pachtler theilt ein Aktenstück aus den vierziger Jahren mit, wonach selbst die niedrigsten Agenten der geheimen Polizei Freimaurer werden mußten, angeblich um der Regierung über Vorgänge in den „Tempeln“ zu berichten. Aus den beiden neueren Processen v Tausch („Histor.-polit. Bl." 119, 2 und 120, 1) wissen wir aber, daß umgekehrt die „Tempel" unterrichtet sein wollten durch staatliche Agenten über Vorgänge an einem nicht freimauterischen Hose, sowie von den intimen Tendenzen „profaner“ Minister. Leider mit Erfolg!

[ocr errors]

der Freimaurer gesagt worden ist, nicht nur wesentlich, sondern buchstäblich bestätigt worden ist. Freilich ist es für „Profane", wie die Brüder“ uns nennen, bisweilen schwer, ihre geheimnißvollen Ausdrucksweisen, namentlich aber ganze oder halbe ausgelassene Säße, die sich der „Heilige", d. h. der „Bruder", denken muß, zu ergänzen. Indeß wie man bei manchen Museen weiß, was in den Geheimcabineten steckt, auch wenn man nicht darin gewesen ist, so ist uns auch nicht mehr räthselhaft, was man uns hier verbirgt. Das ganze sichtbare Gebäude und Material, welches man uns vor Augen hält, bildet die deutlich erkennbaren Theile einer Afterkirche; was dazu fehlt, können wir uns von selbst ergänzen, wie Jeder, der in eine zum großen Theil erhaltene Ruine eintritt, sich ein Bild von ihrem ehemaligen Ganzen machen kann.)

Aus einzelnen gelegentlichen Mittheilungen ersehen wir aber auch, welch' umfassenden Einfluß die Freimaurerei in Deutschland in den leßten 150 Jahren gewonnen hat. Das wird fortan nur ein halber Historiker sein, der den unterirdischen Staat im oberirdischen unbeachtet läßt. Viel zu lange hat die Freimaurerei auch bei manchen ernsthaften Politikern und Historikern das Privileg gehabt, daß von

1) Wie in der Literatur, so ist natürlich erst recht in ihrem Ritus die Loge von der strengsten, ja sogar von einer beängstigenden Exclusivität beherrscht. Erst nach mehrfachem Verschluß geräth man an den „Altar“ des „Arbeitszimmers“, „Aufseher“ und noch besondere „Wachthabende“ inspiciren die Thüren, nicht nur um einem „Profanen“, d. h. einem Nicht-Maurer, den Eintritt zu verbieten, sondern felbst „Brüder“ niederer Grade fern. zuhalten. Dem Recipienden werden die Augen verbunden, die Kleidung genommen, fürchterliche Eide abgezwungen, Schwerter werden gezogen, Lichter angezündet und ausgelöscht, bisweilen jogar das Stöhnen eines zu tödtenden Menschen nachgeahmt us. w. Ist man hier nicht in einem Irrenhaus, so kann man nur in einer Versammlung der Afterkirche sein. Jede andere Erklärung läßt Lücken offen.

ihr nicht gesprochen wurde.1) Aber man beachte doch, daß die Landkarte wie die Geschichtstafeln anders aussehen würden, wenn wir keine geheimen Gesellschaften hätten. Der inzwischen zum preußischen Hofhistoriker und zeitweiligen Prinzenlehrer avancirte „Br." Professor Oncken erklärte am 27. Februar 1873 in einer Festloge zu Gießen: „Wir (Freimaurer) haben Elemente der Macht, mit denen sich Ungeheures ausrichten ließe, wenn wir sie benutzen. wollten. Ein ungeheures Element der Macht liegt in der Ausbreitung der Logen über das ganze Erdenrund, in dem Zusammenhang der Bruderkreise, in dem allgegenwärtigen Geheimniß, das uns schüßt gegen die profane Welt."

"

Der Bruder" Redner wird wohl hierbei auch noch an die hohen Protektoren, ja „Brüder“ in Berlin gedacht haben, unter deren Führung sie damals wähnten, nicht nur alle blutigen Kriege, sondern auch jede Geisterschlacht zu gewinnen. Am 27. Februar 1873 fonnten sie hierzu allerdings noch Hoffnung haben; sie mußten sich aber bald überzeugen, daß die „Profan - Geschichte“ einen anderen Curs als den geträumten nahm. Damit sind sie gewahr geworden, daß es außer ihnen noch eine Macht" gibt, welche die ihrige besiegt, wie die Sonne die schleichende und weichende Finsterniß. Die Kirche bleibt mächtiger als die Afterkirche.2)

"

-

1) Der Verfasser unserer „Zeitläufe“ schrieb schon 1873 (Bd. 72, S 464), daß es verfehlt wäre, den damals ausgebrochenen internationalen Ansturm gegen den Katholicismus glattweg als protestantische Propaganda zu bezeichnen“. Man müßte vielmehr „einen anderen Ausdruck“ wählen, „und“ so schrieb der Verfasser wörtlich, — „obwohl wir das sonst nicht gern thun und bisher vermieden haben, sind wir endlich genöthigt, die Propaganda in der deutschen Diplomatie bei ihrem rechten Namen als die freimaurerische zu benennen“ – Der Pariser „Monde“ schrieb schon am 14. Juli 1867, wer die heutigen Zeitverhältnisse verstehen wolle ohne Beachtung der geheimen Gesellschaften, könne den großartigsten Betrügereien zum Opfer fallen. Nicht auf, sondern hinter die Karten müsse man blicken. 2) Sehr interessant ist eine — nur auf unsere Quelle beschränkte — Zusammenstellung der parallelen Ausdrücke in Kirche und After

Wir wiederholen, ein einziger energischer, mit vereinten fatholischen und protestantischen Kräften in das Wespennest gezielter Handgriff würde die nur im Finstern dreiste, bei jedem Lichtstrahl aber sich verkriechende Gesellschaft bald verscheuchen; aber der kraftlose, mit seiner eigenen Existenz kämpfende Protestantismus kann sich zu diesem gemeinschaftlichen Waffengange nicht mehr ermannen und darum bleibt uns Katholiken vor wie nach allein der Kampf pro aris et focis überlassen, den wir mit aller Ruhe und Entschlossenheit fortseßen und beendigen werden bis die lichtscheuen Gegner zu spät erkennen werden in quem transfixerunt!

kirche, wobei auch dieselben Worte gebraucht werden, z. B. Diöcese, Katechese, Noviziat, strikte Observanz, „Br.“ frater u. s. w. Parallel-Ausdrücke sind: Kirche (Gebäude und im dogmatischen Sinne) Loge (ebenfalls als Gebäude und im dogmatischen Sinne); Nichtkirchlich Profan; Pfarrer Meister vom Stuhl; Bischof Großmeister (in einer Großloge resp. Provinzialloge); Papst noch nicht aufgeklärt; es scheint der Großmeister derjenigen Großloge zu sein, welche nach den jeweiligen politischen Verhältnissen den meisten Einfluß hat; Offenbarung Wahres Licht; Schrift und Tradition = Constitutionenbuch; Regale sacerdotium K. H. (Königliche Kunst); Ecclesia orbis terrarum = Brüder auf dem ganzen Erdenrund; Ausscheiden Decken; Sterben Loge der Erde decken, oder: Zum ewigen Orient eingehen. Auch ganze Psalmenstellen werden nachgeahmt. Wer denkt z. B. nicht an die Stelle aus Psalm 23: Quis stabit in loco sancto Domine? Innocens manibus et mundo corde? - wenn er in unserer Festschrift am Schluß der Geschichte der hannoverschen Loge zum schwarzen Bär Folgendes liest: „Viöge es der gerechten und vollkommenen Loge auch dann, wenn das jezige Geschlecht zum ewigen Osten eingegangen ist, nie an Arbeitern fehlen, die mit reinem Herzen und reinen Händen zum Altare der Wahrheit treten!" Eine Verschieden. heit der Ruten wird wie in der katholischen Kirche statuirt; gleicherweise hält man aber auch fest an dem Saße: In necessariis unitas!

« PoprzedniaDalej »