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aliqua consubsidunt non obstrepentia veritati, sed perfecta einstitutioni necessaria; de quibus crastino, quod jam sol occasui declivis est ut de toto congruentius, promtius re5 quiremus. At ego, inquam, prolixius omnium nostrum vice gaudeo, quod etiam Octavius mihi vicerit, quum maxima 6 judicandi mihi invidia detracta sit. Nec tamen possum meritum ejus verborum laudibus repensare; testimonium et hominis et unius infirmum est. Habet Dei munus eximium, 7 quo et inspiratus oravit, et obtinuit adjutus. Post haec laeti hilaresque discessimus, Caecilius, quod crediderit, Octavius, quod vicerit, ego, et quod hic crediderit et hic vicerit.

J

Anmerkungen

zu

des

M. Minucius Felix Schutzschrift.

I.

Prooemium, Cap. I-IV.

Cap. I. Minucius beginnt mit der Schilderung des innigen und

vertrauten Verhältnisses, in welchem er mit dem Octavius gestanden habe.

1. Cogitanti mihi. Der Verfasser zeigt sich hier sogleich als Kenner und fleissiger Nachahmer des Cicero. Man denke an jenen Anfang des ersten Buchs de oratore: cogitanti mihi saepenumero et memoria vetera repetenti etc. Der Sinn unsrer Stelle ist: wenn ich an Octavius denke und sein Gedächtniss recht lebhaft mir vergegenwärtige.

Contubernalis, eigentlich Zeltgenosse, dann auch Hausgenosse, und dann, wie hier, Freund, Vertrauter.

In praeterita redire. Die Vergangenheit tritt mir entgegen, (als ob Alles jetzt erst geschähe, und steht wie ein deutliches Bild vor meinen Augen. His enim ipsis legendis redeo in memoriam mortuorum, führt Lindner als Parallele an aus Cic. de sen. 7.

3. Nec immerito gebraucht Minucius gern in der sonst ungewöhnlichen Bedeutung nec mirum est, si. cf. V. 5. XXX. 3. XXXI. 3. XXXV. 4. So auch z. B. mira visa est fides imperatoris, nec immerito, quod etc. Flor. epit. I. 12.

Et in ludicris et in seriis. Wahrscheinlich sprichwörtlicher Ausdruck. cf. Liv. I. 4. Besonders aber hatte wohl Minucius bei dieser Schilderung vor Augen, was Plinius von Voconius Romanus sagt: hunc ego, quum simul studeremus, arcte familiariterque dilexi; ille meus in urbe, ille in secessu contubernalis; cum hoc seria, cum hoc jocos miscui. Plin. epist. II. XIII. 5.

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Eadem vellet vel nollet. Idem velle atque idem nolle, ea demum firma amicitia est. Sallust. Cat. 20. Was die Lesart betrifft: so will freilich Rigaltius im Pariser Codex eadem velle vel nolle gefunden haben; aber die Construction verlangt das verbum finitum; auch schweigt Heraldus, der eben so liest, wie ich, und der doch ungern von der Handschrift abweicht.

Crederes unam mentem etc. Beschreibung der innigsten Freundschaft und Einigkeit. Aehnliche Ausdrücke sind bei Römischen Klassikern nicht selten. Amicitiae vis est in eo, ut quasi unus fiat ex pluribus. Cic. de amic. 25. Animae dimidium meae, Horat. lib. I. od. III. 8. cf. lib. II. od. XVII. 5. Omnibus idem animus, Virg. Aen. HI. 60. Qui duo (Orestes et Pylades) corporibus, mentibus unus erant. Ovid. Trist. IV. eleg. IV. 72. Auch unanimis amicus kommt

vor, so wie man an das Biblische τοῦ δὲ πλήθους τῶν πιστευσάντων ἦν ἡ καρδία καὶ ἡ ψυχὴ μία Actorum IV. 32 erinnern kann.

Sic solus. Ich folge der Interpunktion des Jac. Gronovius, aber, wie die Uebersetzung zeigt, keineswegs seiner Erklärung der amores von der venus promiscue sparsa. Auch Mencken (edit. Lindner II. p. 283) übersetzt conscius in amoribus,,,ein Vertrauter in Liebeshändeln" und Russwurm: so wusste er allein um meine Liebschaften! Conscius macht die Stelle schwierig. Lindner, welcher so interpungirt: sic solus in amoribus, conscius ipse, socius in erroribus, wornach Lichtwer übersetzt: solchergesalt hatte er mein ganzes Herz, wie ihm am besten bekannt ist; er war mein Mitgesell in den Irrthümern", sagt in seiner zweiten Ausgabe: „Sed quoniam sic durior est oratio, per me licet, vel conscius ipse plane deleas, vel conscius ipsi legas, propter locum Ciceronis, Attic. I. 18, a Menckenio adductum.“ Die angezogene Stelle heisst conscius in privatis omnibus. Die von mir versuchte Uebersetzung möchte noch den passendsten und ungezwungensten Sinn geben.

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4. De tenebrarum profundo in lucem. Das Dunkel bezieht sich auf das Heidenthum, wie das Licht auf das Christenthum. Dies Stelle beweist, dass sowohl Minucius (cf. V. 1.) als Octavius (cf. XXVIII. 1. ff.) früher Heiden gewesen.

Sapientiae et veritatis. Hendiadys, für verae sapientiae.

Cap. II. Nähere Angabe der Veranlassung zu der am Schlusse des ersten Capitels erwähnten Unterredung zwischen Octavius und Cäcilius, welcher letztere bei Gelegenheit einer gemeinschaftlichen Lustwandlung nach Ostia ein Serapisbild verehrt.

1. Romam contenderat. Quis? Kein Erklärer hat diese Frage berührt. Wenn Lindner in der Analysis logica, initio, nam Cäcilius sagt, qui Minucium salutatum Romam venerat, so sieht man, er hat Cäcilius verstanden; aber das geht durchaus nicht an, denn 1) es ist bisher Octavius Subjekt, der muss es nach dem ganzen Zusammenhange auch bleiben; 2) wenn Cäcilius Minucii visendi causa nach Rom gekommen war, wie konnte er homo domi forisque lateri ejus inhaerens, III. 1., genannt werden? Also Octavins bleibt Subjekt. Aber auch bei dieser Annahme erhebt sich eine Schwierigkeit: nachher ist Cäcilius in der Gesellschaft, ohne dass ein Wort gesagt worden, wie er hineingekommen ist. Meursius, der richtig Octavius als Subjekt nimmt, sagt deshalb: desunt post haec (II. 4.) nonnulla de Caecilio deambulationis comite adscito. Offenbar schreibt Minucius hier etwas abgebrochen und lässt den Zusammenhang nur errathen. Octavius, der ausserhalb Roms wohnte, war gekommen, seinen Freund Minucius zu besuchen. Zufällig fand sich auch der beiden befreundete und besonders mit Minucius vertraute Cäcilius ein, amicissimus homo, IL. 2., und gemeinschaftlich machten sie nun die

Lustreise nach Ostia.

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