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substantiation in krassester Form aussprach: panem et vinum . . post consecrationem non solum sacramentum 1), sed etiam verum corpus et sanguinem domini nostri Iesu Christi esse et sensualiter non solum sacramento sed in veritate manibus sacerdotum tractari, frangi et fidelium dentibus atteri (Hefele IV, 826). Nachdem er dann in Frankreich wieder seine Lehre verfochten hatte jetzt schrieb er das Buch de sacra coena 2) mußte er im J. 1079 in Rom wieder

widerrufen 3). Er blieb aber bei seinen Ansichten.

,,In der Tat, ein

scharfsinniger Theoretiker der Aufklärung ist B. gewesen, ein Heros derselben war er nicht" (Reuter I, 126).

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3. Das Abendmal ist durch diese Kämpfe zu einem theol. Lieblingsstoff und die Lehre Radberts in vergröberter Form zur Kirchenlehre geworden. Lanfrank, Hugo v. Langres (de corp. et sang. Christi c. Berengar. Migne 142, 1325 ff.), Alger v. Lüttich (de sacramentis corp. et sang. dom. Migne 180, 743 ff.), Durand v. Troanne (de corp. et sang. dom. Migne 149, 1375 ff.), und bes. Guitmund v. Aversa (de corp. et sang. Christi veritate in euchar. Migne 149, 1427 ff.) verteidigten die alte oder neue Lehre (vgl. Bach I, 385 ff.). Eine mutatio findet mit den Elementen statt. Das beweisen die Einsetzungsworte, welche nicht figurative sondern substantive vom Leibe Christi sagen (Guitm. Mi. 149, 1469 ff.). Ebenso hätte die Kirche gelehrt a priscis temporibus (Lanfr. c. 18), und eine Reihe wunderbarer Erscheinungen bestätigt es (Guitm. p. 1479 f., Durand Mi. 149, 1418). Nach der Verwandlung bleiben die Qualitäten (Farbe, Geruch, Geschmack) den Elementen, damit die Empfänger kein Grauen überkomme und damit credentes fidei praemia ampliora perciperent (Lanfr. 18). In jeder Hostie ist der ganze Leib Christi

vermöge seiner Allmacht ja mehr der ganze Christus gegenwärtig (Guitm. 1434, 1480. Alger I, 15. Anselm v. Canterb. Ep. IV, 107. Mi. 159, 255). Gläubige wie Ungläubige empfangen ihn, letztere non salubri efficientia (Lanfr. 20. Alger I, 20). Hinsichtlich der Frage nach dem Verhältnis des sakr. zu dem historischen Leib, ant

1) Das Wort sacramentum genügt also nicht mehr; und in der Tat, ein „Sakrament" im antiken Sinn war das Abendmal nach dieser Theorie nicht mehr. Der Begriff des Mysteriums ist ein anderer geworden.

2) Geschrieben 1077,8, s. Bröcking Ztschr. f. KG. 1892, S. 177f. 3) Hier wurde scharf hervorgehoben die Identität des sakr. Leibes mit dem von der Jungfrau geborenen. am Kreuz gestorbenen, s. Lanfrank de corp. et sang. dom. c. 2.

Die Abendmalslehre der angehenden Scholastik.

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wortet Lanfrank: et ipsum corpus quod de virgine sumptum est . . . et tamen non ipsum. Ersteres: quantum ad essentiam, letzteres: si spectes panis vinique speciem (Lanfr. 18). Alger hat die Schwierigkeit, die sich hier ergab, zu lösen versucht durch den Gedanken, daß Christus wegen seiner Allmacht auch leiblich allgegenwärtig sein könne: in coelo et in terra praesens etiam corporaliter potest esse ubicunque, quomodocunque sibi placuerit semper idem et totus (I, 15. Mi. 785). Den Ausdruck transsubstantiatio findet man zuerst bei Hildebert v. Lavardin († 1134) sermo 93 (Mi. 171, 776 1)).

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contra naturam carnis

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4. Auch in der angehenden Scholastik ist der Transsubstantiationsgedanke überall vertreten. So in der Schule Abälards), s. bes. Rolands Sentenzen p. 223 ff. 3), sowie die Mitteilungen Gietls aus den Florianer Sentenzen und Omnebene (in s. Ausg. Rolands p. 223. 227. 233. 234) und die Epitome 29. Ebenso bei Honorius August. (Elucid. I, 28. 30). Besonders klar Hugo: per verba sanctificationis vera panis et vera vini substantia in verum corpus et sanguinem Christi convertitur, sola specie panis et vini remanente, substantia in substantiam transeunte (de sacr. II, 8, 9). Da Christi Leib nicht allgegenwärtig ist (vgl. II, 2, 13), so ist er nur ad tempus, solange er will, wie einst auf Erden so jetzt im Abendmal gegenwärtig (II, 8, 13 cf. Summ. 6, 2)). Wie Robert Pullus (Sent. VIII, 5), so vertritt auch Petrus Lombardus die Wandlungslehre: constat verum corpus Christi et sanguinem in altari esse, immo integrum Christum

1) S. aber schon Germanus Paris. b. Martène Thes. V, 95: transformatur; Haimo v. Halberstadt oben S. 25. Honorius Augustod. eucharistion c. 3: in substantiam translatum. (5. 9, Migne 172, 1252. 1255.) Stephan Augustodunens. (ca 1120) de sacr. altaris c. 16: in corpus meum transsubstantiari (Mi. 172, 1293). Wilhelm v. St. Thierry de corp. et sang. domini c. 3.

2) Von Abäl. selbst besitzen wir keine Behandlung des Abendmals, aber die übereinstimmenden Aussagen seiner Schüler geben seine Ansicht wieder. 3) Roland geht auch hier bereits ganz scholastisch vor. Er behandelt, wie die übrigen Schüler Abäl., die Frage, ob die von einer Maus gefressene Hostie Leib des Herrn sei, ed. Gietl p. 234.

4) Aber diesem fruchtbaren Gedanken stehen die öden Betrachtungen gegenüber, daß Christus bei dem 1. Abendm. seine sterbliche Natur für eine Weile auszog und sich den Unsterblichen als Sterblicher in den Händen trug: in eo quod dabat mortalis fuit et in eo quod dabatur immortalis fuit, et tamen ipse qui mortalis dabat et qui immortalis dabatur, non duo sed unus ipse fuit (de sacr. II, 8, 3).

ibi sub utraque specie, et substantiam panis in corpus vinique substantiam in sanguinem converti (Sent. IV dist. 10 D). Die Accidenzien der irdischen Substanz bleiben aus den bekannten Gründen (d. 11 AE). Aber über die Art der conversio nähere Aussagen zu machen, lehnte er ab (11 C). Den Erfolg des Sakramentes erblickte er in der Vergebung der peccata venialia und der perfectio virtutis (d. 12 G; gratiae infusio Hugo sacr. II, 8, 7). Endlich behandelt er das Abendmal unter dem Opfer gesichtspunkt. Es ist ein tägliches Opfer: quotidie autem immolatur in sacramento, quia in sacramento recordatio fit illius quod factum est semel. Wegen unserer täglichen Sünden wird das Opfer wiederholt. Et Christum semel oblatum et quotidie offerri, sed aliter tunc aliter nunc (d. 12 G). Nur wie ein Bild repräsentire dieses Opfer das Kreuzesopfer (Petr. Pictav. Sent. V, 13). Auch hier folgte die Theorie nur langsam der Praxis 1).

5. Zum Dogma wurde diese von den Theologen geprägte Lehre erhoben durch Papst Innocenz III. auf dem 4. Lateranconcil (1215): corpus et sanguis in sacramento altaris sub speciebus panis et vini veraciter continentur, transsubstantiatis pane in corpus et vino in sanguinem potestate divina Et hoc utique sacramentum nemo potest conficere, nisi sacerdos qui rite fuerit ordinatus (Mansi XXII, 982, s. schon Can. 6 der Synode v. Piacenza 1095, Hefele V, 216). Die multitudo ineptorum, die Logik der Theologen und die Hierarchie haben dieses Dogma hervorgebracht. Es war eine corruptio optimi und es hat doch der Christenheit ein Stück Religion erhalten.

§ 50. Begriff des Sakramentes, die sieben Sakramente.

1. Die Bedeutung der Scholastik für die DG. besteht vor Allem in der Herstellung der katholischen Sakramentslehre. Die entscheidenden Schritte auch hiefür sind in unserer Periode geschehen. Die

1) Auch andere Theologen des 12. Jarh. haben sich mit dem Abendmal eingehend befaßt s. Bach I, 392 ff. Hervorgehoben werden mag die Lehre Ruperts v. Deutz. Hatte Radbert die Verwandlung als eine Schöpfungstat verstanden, so denkt sie sich Rupert in Analogie zur Menschwerdung. Wie die göttliche Natur die menschliche annahm, one sie zu zerstören: sic substantiam panis et vini secundum exteriorem speciem quinque sensibus subactam non mutat aut destruit, cum eidem Verbo in unitatem corporis eiusdem, quod in cruce pependit... ista coniungit (in Exod. 1. II c. 10 Mi. 167, 617 f.).

Die Entstehung der Siebenzal der Sakramente.

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Religion wird in die Sakramente verlegt. Zunächst ist freilich der Begriff des Sakr. keineswegs klar, schon weil die Zälung schwankte. Noch Bernhard redet von vielen Sakramenten und fürt zehn an (Migne 183, 271 f.). Auch Hugo v. St. Viktor kann das Kreuzeszeichen und die invocatio trinitatis (de sacr. I, 9, 6), sowie allerhand kirchliche Symbole und Formeln unter die Sakramente rechnen (ib. II, 9), Roland stellt die Incarnation unter die Sakramente (p. 157). Nun traten aber im 12. Jarh. bei den Theologen allmählich immer schärfer bestimmte Sakramente hervor. Robert stellt den unwiederholbaren (Taufe, Confirmat.), die wiederholharen (Buße, Abendm.) gegenüber (Sent. V, 24) 1). Hugo behandelt in der Summa: Taufe, Confirmat., Eucharistie, letzte Ölung, Ehe, aber auch die Buße (6, 10 ff. cf. de sacr. II, 14) und die Schlüsselgewalt, welche durch consecratio gegeben wird (6, 14). Hier ist die Siebenzal faktisch vertreten. Von Einfluß wurde auch hier die Theologie der Schüler Abälards. Die Epitome hat: Taufe, Confirmat., Abendm., Ölung, Ehe (änlich die Sentenzen v. St. Florian Denifle Archiv I, 432), die Buße wird im 3. Abschnitt des Systems bei der Liebe behandelt (c. 35 ff.)). Dagegen haben Roland und Omnebene (s. Denifle 1. c. S. 467): Taufe, Confirm., Abendm., Buße, 1. Ölung, wobei die potestas clarium u. Ordination (Rol. p. 267 f.) besprochen wird, und die Ehe. Da Omnebene den Roland benützt zu haben scheint (s. Gietl, Sent. Rol. p. LIV), so sind Hugo und Roland u. W. die ersten, welche sieben Sakramente herausheben. Scharf und deutlich tritt diese Zälung aber erst bei dem Lombarden auf (Sent. IV, 2 A)3). Als Hauptsakramente bezeichnete man auch jetzt noch Taufe und Abendmal, die aus der Seite Christi geflossenen (Lomb. Sent. IV, 8 A. Hugo de sacr. I, 9, 7. II, 2, 1).

2. Man operirte mit der alten (augustin.) Definition des Sakramentes als sacrae rei signum oder risibile signum invisibilis gratiae

1) Es ist nicht richtig nach der gelegentlichen Erwänung VII, 14 ihm als 5. Sakr. die Ordination beizulegen.

2) So scheint auch Abälard selbst eingeteilt zu haben, s. Ethica c. 23. 3) Nach dem Obigen ist meine Darstellung in Thomas. DG. II2. 216 zum Teil zu berichtigen. Es ist nicht richtig, daß der Lomb. zu den 7 Sakr. durch Combination der Sakr. bei Hugo und Robert kam (s. Anm. 1). Eine Abhängigkeit des Lombarden von Roland scheint chronologisch unmöglich zu sein (s. Gietl a. a. O. S. XVIf.). Der Lomb. ist von der in der Schule Abäl. üblichen Zälung (s. die Epit.) ausgegangen, und hat diese, nach Hugo, durch die Buße und den ordo erweitert. Das lag aber sozusagen in der Luft.

(Rol. p. 155. Epit. 1). Aber der Begriff wird doch schon schärfer gefaßt: contra originalis peccati et actualis vulnera sacramentorum remedia deus instituit (Lomb. IV, 1 A. Hugo, de sacr. I, 8, 12). Sie sind nicht nur Zeichen, nicht nur significandi gratia, sed etiam sanctificandi eingesetzt (ib. B). Als subjektive Bedingung segenreichen Empfanges ist Glaube und Buße genannt (ib. IV, 4 B). Den leitenden Gedanken hat aber niemand so scharf ausgesprochen als Hugo: sacr. est corporale vel materiale elementum, foris sensibiliter propositum ex similitudine repraesentans et ex institutione significans et ex sanctificatione continens aliquam invisibilem et spiritalem gratiam (de sacr. I, 9, 2). So kann z. B. von dem Taufwasser gesagt werden: ex sanctificatione continet gratiam spiritalem (ib. II, 6, 2). Hier ist der mittelalterliche Sakramentsbegriff erreicht. Die sinnlichen Elemente enthalten irgendwie die Gnade, mit ihnen wird diese dem Menschen eingegossen. Dabei sind freilich Unterschiede zu machen: Alia remedium contra peccatum praebent et gratiam adiutricem conferunt ut baptismus, alia in remedium tantum sunt ut coniugium, alia gratia et virtute nos fulciunt ut eucharistia et ordo (Lomb. IV, 2 A). Da wir die einzelnen Sakramente später wieder zu besprechen haben, sollen hier in aller Kürze wenige Bemerkungen gemacht werden.

Das

3. Die Taufe bezweckt die Erneuerung des Menschen durch depositio vitiorum und collatio virtutum (Lomb. IV, 3 L). peccatum originale wird dem Menschen erlassen, indem 1) per gratiam baptismi vitium concupiscentiae debilitatur, und 2) reatus in baptismo aboletur (ib. II, 32 B).

...

4. Die confirmatio bewirkt donatio spiritus s. ad robur (ib. IV, 7 A. infusio gratiae Hugo de sacr. II, 7, 1). Et est confirmatio dignior baptismo, quanto dignius est athletam fieri quam a morbo curari Unde soli episcopo confirmatio nunc conceditur (Rob. Sent. V, 23, Hugo 1. c. II, 7, 4). Dagegen hat Roland nach dem Effekt die Taufe für dignior erklärt, wogegen die Conf. dignior nur genannt werden könne, quia a digniori persona tradi debet (p. 213) 1). 5. Über das Abendmal s. § 49, 3. 4.

6. Eingehender muß de poenitentia gehandelt werden, denn

1) S. noch Petr. Pict. Sent. V, 9: baptismus . . . utilior. ., confirmatio est melior et dignior et pretiosior. Sicut aqua utilior vino, sed vinum dignius et excellentius est.

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