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zugewiesen, die Ausfahrten und den Sund zu bewachen", dem rechten Flügel die Ausfahrt nach der Eleusinischen Bucht, dem linken die Ausfahrt nach dem Piräeus, der Mitte den Sund. Der Ausdruck vɛov origos weist darauf hin, dass bei alag an eine aufgelöste Linie zu denken ist.

Wie aber eine unbefangene Erklärung ein um Salamis herum, also besonders in der Ausfahrt der megarischen Bucht bei dem Vorgebirge Budoron aufzustellendes Beobachtungscorps ablehnen kann, ist schwer ersichtlich. Busolt (Jahrb. 1887 S. 42 f.) lässt, um die von Löscheke hervorgehobene Besetzung der Insel Psyttaleia zu erklären, das Gros der Perser rechts und links von Psyttaleia aufgestellt sein, weil die Perser dort einen Durchbruchsversuch der Griechen hätten erwarten müssen. Er versteht darum unter xλovs die beiden Meerstrassen rechts und links von Psyttaleia, unter den anderen Schiffen die phönikischen, die ja in weitem Bogen um Salamis, die Hafenbucht umfassend, Stellung nahmen". Gegen diese Auffassung spricht einmal die Thatsache, dass, wie Busolt selbst sagt, die Schlacht sich auf dem Raume zwischen der Puntaspitze und Kynosura im Süden und der attischen Küste im Norden entwickelte, dann vor allem auch die Angabe ἐν στοίχοις τρισίν wo sollen rechts und links die drei otoiyoi untergebracht werden? endlich die schon erwähnte Angabe des Herodot c. 91 toi δὲ βαρβάρων ἐς φυγὴν τραπομένων καὶ ἐκπλεόντων προς τὸ Φάληρον Αιγινῆται ὑποστάντες ἐν τῷ πορθμῷ ἔργο ἀπεδέξαντο λόγου άξια.

Uebrigens verlangt das Stilgefühl nach ἄλλας δὲ κύκλο νῆσον Αίαντος πέριξ eine nähere Angabe, so dass man ar den Ausfall eines Verses denken könnte. Da der Dichte bei ἐν στοίχοις τρισίν offenbar an die Schlachtordnung ge dacht hat, so überrascht die weitere Bestimmung xλov φυλάσσειν κτέ. Dem einen wie dem anderen hilft die Um stellung ab, welche Köchly vorgenommen hat:

τάξαι νεῶν στίφος μὲν ἐν στοίχοις τρισίν,
ἄλλας δὲ κύκλῳ νῆσον Αἴαντος πέριξ

ἔκπλους φυλάσσειν καὶ πόρους ἁλιρρόθους.

,die grosse Masse der Schiffe in drei Schlachtreihen aufzustellen, andere aber sollten im Kreise um die Insel des Aias die Ausfahrten und die Pfade des Meeres bewachen". So fällt den detachierten Schiffen erst recht die Aufgabe zu, die Ausfahrt aus der Bai von Eleusis an der nordwestlichen Ecke der Insel zu bewachen.

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Von dieser Bewegung der Perser will man für gewöhnlich nichts mehr wissen, seitdem Grote (Gesch. Gr. III' S. 102) sie als,unnütz und unwahrscheinlich" bezeichnet hat.1), Wenn das ägyptische Geschwader", sagt Grote, dorthin gestellt gewesen wäre, würde es weit vom Kampfplatze gewesen sein, wir sehen aber, dass Herodot glaubte, es habe mit den übrigen wirklich Anteil an der Schlacht genommen." Diesem Grund ist wenig Gewicht beizulegen, da dem Ephoros ein Autoschediasma sehr wohl zugetraut werden kann. Dagegen hat Grote Recht, wenn er die Umschiffung der Insel als unnütz bezeichnet, da der Ausgang in die eleusinische Bai den Griechen im Norden durch die phönikischen Schiffe versperrt war. Diese Bewegung ist also mit der Einschliessung der Griechen, wie sie Herodot darstellt, nicht vereinbar. Ebenso wenig ist es die Besetzung der Insel Psyttaleia, wie Löscheke mit Recht behauptet. Conradt a. O. meint zwar, wenn man bedenke, dass Xerxes auf den rechten Flügel seine besten Schiffe, die phönikischen, gestellt hatte und dass der Kampf dort eröffnet wurde, so werde man schliessen dürfen, dass es des Xerxes vernünftige Absicht war, die Griechen aus dem Sunde von Salamis ab seitwärts ins offene Meer zu drängen. Im Falle des Gelingens sei die Insel v

1) E. Curtius Gr. Gesch. 115 gedenkt dieser Flottenabteilung nur im Anhange S. 828.

πόρῳ τῆς ναυμαχίης gelegen und habe ihre Besetzung von grosser Wichtigkeit werden können. Aber im Gegenteil war es die Absicht des Xerxes, die Schiffe der Griechen nicht ins offene Meer gelangen zu lassen, sondern im Sunde abzufangen. Diese Absicht entsprach ja gerade dem Rate des Themistokles.

Von den beiden Thatsachen, der Besetzung der Insel Psyttaleia, welche zeige, dass diese Insel der Mittelpunkt der Seeschlacht werden sollte, und der Umschiffung von Salamis, geht auch Goodwin in seiner sorgfältigen Abhandlung The battle of Salamis in den Papers of the American School of Classical Studies at Athens I. Boston 1885 S. 239 ff. aus, um zu erweisen, dass die angeführten Worte des Herodot ἀνῆγον μὲν τὸ ἀπ ̓ ἑσπέρης κέρας κυκλούμενοι πρὸς τὴν Σαλauiva von der Sendung der 200 ägyptischen Schiffe in die Bai von Eleusis zu verstehen seien und dass diese Abteilung einen wesentlichen Anteil an der Schlacht genommen habe. Aber um von der Beschreibung der Schlacht bei Aeschylos und Herodot abzusehen, begann jene Bewegung nach Herodot um Mitternacht; die Schlacht aber nahm nach Aeschylos (389) mit frühem Morgen ihren Anfang. In der verhältnismässig kurzen Zeit hätten jene Schiffe also ungefähr acht Meilen weit rudern müssen.

Um den Sachverhalt klar zu legen, fügen wir zu der Sendung einer Flottenabteilung nach der Eleusinischen Bucht und der Besetzung des Eilands Psyttaleia noch den Aufbruch des Landheeres nach dem Peloponnes und die Frage, welche Wirkung eigentlich der Rat des Themistokles hatte. Nach Herodot VIII 68 erklärte sich in dem Kriegsrat, welchen Xerxes in Phaleron hielt, die Königin Artemisia gegen die sofortige Lieferung einer Seeschlacht. Wenn der König seine Flotte im Phaleron liegen oder auch nach dem Peloponnes vorrücken lasse, so würden die Griechen sich zerstreuen. Sie hätten auf der Insel keine Lebensmittel, und wenn das Land

heer gegen den Peloponnes vorgehe, so würden die Peloponnesier sich nicht ruhig verhalten. Der Aufbruch des Landheeres nach dem Peloponnes also, welcher nach Herodot VIII 71 gegen Anbruch der Nacht vor der Schlacht erfolgte, lässt sich ebenso wenig wie die beiden vorhergenannten Thatsachen mit dem Plane, die Flotte in der Bucht von Salamis abzufangen, vereinbaren. Es muss eine Aufklärung des Sachverhalts gesucht werden, welche über diese drei Punkte zugleich Licht bringt und uns den Umschwung, welchen der Rat des Themistokles zur Folge hatte, begreiflich macht.

Wie uns Herodot VIII 70 uud 76 angibt, fand eine doppelte Aufstellung der persischen Flotte in Schlachtordnung statt. Nachdem in dem Kriegsrat die sofortige Lieferung der Schlacht beschlossen war, gab Xerxes den Befehl zur Auffahrt gegen Salamis. Die Auffahrt ging vor sich und die Schiffe stellten sich in Schlachtordnung. Es reichte aber der Tag nicht mehr aus, um eine Seeschlacht zu liefern. Die Nacht kam dazwischen. Als dann die Botschaft des Themistokles eintraf, fuhr der rechte Flügel im Kreise herum und zog sich nach Salamis hin, der linke nahm die ihm an der Kynosura und bei Keos angewiesene Stellung ein. Stein bemerkt zu VIII 70: Herodot weicht hier von der Erzählung des Aeschylos ab; er lässt die Auffahrt schon an diesem Tage geschehen, jener erst nach Anbruch der Nacht. Aber c. 76 beginnt auch bei Herodot die Auffahrt erst um Mitternacht." Stein verkennt die doppelte Aufstellung, die sich auch aus c. 78 ergibt: twv dè ¿v Zahaμīvi στρατηγῶν ἐγίνετο ὠθισμὸς λόγων πολλός· ἔδεσαν δὲ οἴκω ότι σφέας περιεκυκλοῦντο τῇσι νηυσὶ οἱ βάρβαροι, ἀλλ ̓ ὥστ περ τῆς ἡμέρης ὥρων αὐτοὺς τεταγμένους, ἐδόκεον zała zwony elva. Curtius Gr. Gesch. II S. 805 trägt auch der Angabe, dass die Perser schon am Tage sich in Schlachtordnung aufgestellt haben, nicht vollständig Rechnung, wenn

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er die persische Flotte vom Phaleros heraufrudern lässt, um sich am Eleusinischen Strande den Griechen gegenüber zu lagern. Nach der Darstellung von Curtius soll auf den Wink des Themistokles hin der westliche Flügel beim Eintritt der Dunkelheit gegen Salamis vorgeschoben, auf der Ostseite das Meer gegen Munychia abgesperrt und Psyttaleia besetzt worden sein. Goodwin behauptet in der erwähnten Abhandlung, wenn die Bewegung innerhalb des Sundes stattgefunden hätte, so würde man bei der mondhellen Nacht von Salamis aus alle Vorgänge an der gegenüberliegenden Küste wahrgenommen haben. Es hätte also nicht der Fall eintreten können, dass die Griechen ihre Umzinglung erst von Aristides erfuhren. Allein nach der Berechnung Busolt's (Jahrb. 1887 S. 44) ging in jener Nacht der Mond erst gegen zwei Uhr nach Mitternacht auf. Dagegen hätte die Bewegung von den Griechen beobachtet werden müssen. wenn bloss innerhalb des schmalen Sundes ein Vorrücken der persischen Flotte nach dem Salaminischen Ufer stattgefunden hätte. Bei solcher Nähe würden am nächsten Morgen die Perser den Griechen kaum Zeit gelassen haben. sich in Schlachtordnung aufzustellen. Auch geht aus der Schilderung des Aeschylos (391 ff.) hervor, dass die beiden Flotten sich nicht allzu nahe standen. Ueberhaupt muss wenn die erste Aufstellung der persischen Flotte für die Griechen minder beunruhigend war als die zweite, jene ausserhalb des Sundes gedacht werden. Innerhalb des enger Sundes sass ihnen der Feind auf dem Nacken. Kurz, Klar heit in alle Vorgänge kommt erst dann, wenn wir, wie di Aufstellung in Schlachtordnung eine doppelte ge wesen ist, auch einen doppelten Kriegsplan an nehmen und uns überzeugen, dass die Aenderung des Kriegsplanes durch die List des Themistokle herbeigeführt wurde. Die Perser stellten sich zuers vor der Salaminischen Bucht rechts und links vo

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