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Tag, welcher Sonne, Mond und Sterne bringt, auch das Firmament bringen. Sonne, Mond und Sterne können nicht eine Tagesfrist oder gar noch länger auf das Firmament warten. Somit hat man für Sonne, Mond und Sterne mit Firmament einen Tag, wie man für Orbis terrarum fixus et fluidus einen Tag hat. Und damit hat man denn blos Stoff für zwei Tage, wo doch drei zu employiren sind. Das ist nun schon richtig. Indessen man hilft sich hier mit der ersten Schöpfungsperiode, und dies zeigt, dass es ein nothwendiges Requisit der Annahme von 6 Schöpfungstagen ist, dass ihnen eine Periode, die Vorbereitung des Wasserverwandlungs-Experimentes, vorangeht. In der ersten Periode haben wir nämlich das Weltenei. Dies ist zwar, nicht der Himmel, es soll in seiner oberen Hälfte erst zum Himmel werden. Indessen, wenn dem auch so ist, mit dem Weltenei im Ganzen ist auch seine obere Hälfte gegeben, und da diese obere Hälfte einmal da ist, so ist mit ihr, in ihr, an ihr auch der Platz da, an den Sonne, Mond und Sterne geheftet werden. Werden nun am ersten Tage Sonne, Mond und Sterne geschaffen, so sind sie zwar ohne Himmel da, denn der entsteht erst, wenn das Weltenei eingeschlagen wird, wenn seine untere Hälfte schwindet, zu sein aufhört. Indessen der Platz ist doch da, an dem sie zu stehen kommen, und indem dieser Platz verwerthet wird, ist einmal vorab dem ein Damm entgegengesetzt, dass Sonne, Mond und Sterne nicht herunter fallen, was am Ende die Hauptsache ist. So lassen sich denn absolut zwar nicht Sonne, Mond und Sterne ohne Himmel denken, relativ, und zwar in Bezug auf das Weltenei, lassen sie sich aber doch ohne Himmel denken. Damit involvirt denn der erste Tag, indem er Sonne, Mond und Sterne ohne Himmel bringt, keine Perversität. Nun aber hat man, indem man Sonne, Mond und Sterne hat, eben indirecter Weise den Himmel, aber nicht directer Weise, und dazu, dass man den Himmel direct erhält, dazu tritt einer der folgenden Tage ein. Und damit liegt denn weiter keine Perversität mehr darin, dass man einem Tage Sonne, Mond und Sterne, einem anderen Tage den Himmel, und wieder einem anderen Tage den Orbis terrarum fixus et fluidus giebt. Nun fragt es sich weiter, wie denn des Näheren die betreffenden Cosmologica auf die einzelnen Tage distribuirt werden sollen. Und da wird denn distribuirt: Erster Tag: Sonne, Mond und Sterne, zweiter Tag: Firmament, dritter Tag: Orbis terrarum fixus et fluidus. Dass der erste Tag Sonne, Mond und Sterne bringen muss, liegt auf der Hand. Soll die Schöpfung nach Tagen vor sich gehen, so muss erst einmal der Tag da sein. Dieser entsteht mit der Erschaffung von Sonne, Mond und Sternen. Der erste Tag bringt vorab einmal sich selbst, und nachdem er sich selbst gebracht hat, schmiegen sich ihm, da Sonne, Mond und Sterne bleiben, die übrigen Tage von selbst an. Die einmal in Bewegung gesetzte Kugel der Zeit rollt weiter. Nun sind Sonne, Mond und Sterne in Bezug auf die erste Schöpfungsperiode zwar gerade keine Perversität, wie wir vorhin gesehen, indessen Sonne, Mond und Sterne ohne eigentlichen Himmel repräsentiren doch immer einen Zustand, an dem sich häkeln lässt. Darum ist es gut, dass man aus diesen Zustand sobald als möglich herauskommt. Und da ist es denn sachentsprechend, dass, je eher man aus diesem Zustande herauskommt, desto besser. Darum macht es sich am bessten, dass gleich der zweite Tag den Himmel bringt. Nun wird man aber sagen, der Himmel, das Firmament, kann nicht anders entstehen, soll doch dadurch entstehen, dass das Himmelsei eingeschlagen wird. Sobald dies aber eingeschlagen wird, läuft sein Inhalt ab, und dass Wasserverwandlungs-Experiment kam nicht weiter vor sich gehen. Denn hat man das Wasserverwandlungs-Experiment im Kleinen, und schlägt das Gefäss entzwei, bevor sich der Bodensatz gebildet, dann hat es mit dem Experiment ein Ende. Hier dachten sich nun die Jüdischen Alchemisten die Sache ff. Die Erde, die wir bewohnen, ist fest. Daraus geht denn hervor, dass, sei auch der Bodensatz beim WasserverwandlungsExperiment im Kleinen wie er will, dass er beim Wasserwandlungs-Experiment im Grossen fest ist. Sobald nun das Wasserverwandlungs-Experiment, einerlei ob im Grossen oder im Kleinen, vor sich zu gehen anfängt, sofort haben wir auch Bodensatz. Hätten wir den nicht sofort, so hätte das Experiment noch nicht angefangen. Da nun beim Wasserverwandlungs - Experiment im Grossen der

Bodensatz fest ist, so haben wir, sobald das Experiment vor sich zu gehen anfängt, festen Bodensatz. Nehmen wir nun an, dass in demselben Moment, in dem das Einschlagen des Himmelsei's statt hat, auch das Wasserverwandlungs-Experiment vor sich zu gehen beginnt, so haben wir auch in demselben Moment, wo eingeschlagen wird, festen Bodensatz. Dieser feste Bodensatz bildet sich concentrisch so wird angenommen mit der unteren Eierschalenhälfte, er bildet also ein Gefäss im Gefässe, und macht dadurch, dass er ein Gefäss im Gefässe bildet, das ursprüngliche Gefäss überflüssig. Somit ist das Ablaufen des Weltenwassers unmöglich gemacht. Es steht also der obigen Distribuirung der Cosmologica auf die 3 ersten Tage nichts im Wege, und ihr gemäss ist die Sache derartig, dass der 1. Tag Sonne, Mond und Sterne bringt. Nun wird am 2. Tage das Weltenei eingeschlagen und im selben Momente beginnt das Wasserverwandlungs - Experiment vor sich zu gehen. Wir haben damit am zweiten Tage den Himmel und den Anfang des Vorsichgehens der Wasserverwandlung. Die letztere dauert dann den 2. Tag fort und ist am 3. Tag absolvirt, womit denn der 3. Tag den Orbis terrarum fixus et fluidus bringt.

Jetzt zur ersten Schöpfungs-Periode, von der wir gesehen, dass sie ein nothwendiges Requisit zur zweiten Schöpfungsperiode bildet. Das Wasserverwandlungs-Experiment knüpft sich, wie wir wissen, an den Nil. Lassen wir nun das Wasserverwandlungs-Experiment im Grossen mit der Bildung Aegyptens aus dem Nil parallel gehen, so läuft das Weltenwasser, mit dem das Wasserverwandlungs -Experiment vorgenommen wird, dem Nil paralle!. Dabei ist aber wohl zu bemerken, dass der Nil überhaupt nicht Aegypten ergiebt, sondern der übergetretene Ni, das ist der mit Nilschlamm imprägnirte Nil. Dem We tenwasser, mit dem das Wasserverwandlungs-Experimen im Grossen vorgenommen wird, läuft also nicht der Ni. überhaupt parallel, sondern der übergetretene, der mit Nil-Schlamm imprägnirte Nil. Will man sich diesen letzteren Nil darstellen, so nimmt man den gewöhnlichen Nil und imprägnirt ihn mit Nil-Schlammı, mit Nil-Erde. Das ergiebt denn das Analogum: Will man sich das, zum Wasserverwandlungs-Experiment im Grossen zu verwendende Wasser darstellen, so nimmt man Wasser, welches dem nicht ausgetretenen Nil parallel läuft, und imprägnirt das mit Erde. Der gewöhnliche Nil ist aber immer da, wogegen der mit Nil-Schlamm imprägnirte Nil, der ausgetretene Nil nicht immer da ist. Indem man das aber auf das, zum Wasserverwandlungs-Experiment im Grossen zu präparirende Wasser überträgt, nimmt man das Wasser, was immer da ist, und versetzt sich das mit Erde. Hieran anknüpfend sagt denn die Jüdische Alchemie, indem Gott das Wasser zum WasserverwandlungsExperiment im Grossen vorbereitet, nimmt er das Wasser, was immer da ist, immer da war, von Ewigkeit da war, und versetzt dieses mit Erde. Indem sich also Gott daran macht, das Wasserverwandlungs - Experiment im Grossen vorzubereiten, schafft er nicht die Vereinigung von Wasser und Erde, das ist dasjenige Wasser, wie es zum Vorsichgehen des Wasserverwandlungs-Experimentes nöthig ist die Juden experimentirten ja nicht, wie wir wissen, mit reinem Wasser, sondern mit solchem Wasser, welches durch das Enthalten von Erde von vorn herein zum Fallenlassen eines Bodensatzes disponirt — nein, eine solche Vereinigung von Wasser und Erde schafft er nicht. Er nimmt vielmehr das Wasser, was von Ewigkeit da ist, und imprägnirt dieses mit Erde. Vorab schafft er sich aber das Weltengefäss, das Himmelsei, denn ohne dies würde er ja sein Wasser nicht fixiren können.

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Und so liegt denn, um das Ganze übersichtlich zusammenzustellen, die Jüdische Alchemie, die sich an die 6 Schöpfungstage anschmiegt, ff.

Erste Periode. Gott trifft die Vorbereitung zum Wasserwandlungs-Experiment im Grossen. Er schafft sich das Himmelsgefäss, und umgiebt mit demselben das von Ewigkeit daseiende Wasser. Dies Wasser imprägnirt er alsdann mit Erde. Diese Periode ist zeitlos, denn Sonne, Mond und Sterne, an die sich der Tag, und mit dem Tage die Zeit knüpft, sind noch nicht da.

Zweite Periode. Sie zählt nach Tagen. Gott schafft die anorganische und organische Welt. Es bringt:

Der erste Tag: Soune, Mond and Sterne.

Der zweite Tag: den Himmel

Der dritte Tag: Orbis terrarum fixus et fluidus. Der vierte Tag: die Pflanzenwelt.

Der fünfte Tag: die Thierwelt.

Der sechste Tag: den Menschen.

Am siebenten Tage, am Sabbath, ruht Gott.

vor sich hatte, auf der einen Seite das Licht nennt, was es auf der anderen Seite Sonne, Mond und Sterne nennt, kommt daher, dass es durch die Collectiv-Bezeichnung Licht Sonne, Mond und Sterne als solche bezeichnen will, welche aus dem Eingesichtspuncte des Lichtes. des Leuchtens, das ist als leuchtende Himmelskörper aufzufassen sind.

Der Autor der Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel

Kosmogenese des ersten Buches Mosis im des ersten Buches Mosis sagt nun, aber wenn es heisst,

Allgemeinen.

Von dem, was wir im vorigen Abschnitte haben kennen lernen, weicht die Kosmogenese, wie sie sich zu Anfange des ersten Buches Mosis vorfindet, bedeutend ab. Grund dieser Abweichung ist der Umstand, dass sich der Autor dieser Schöpfungsgeschichte nicht mit der Idee vertraut machen kann, dass Sonne, Mond und Sterne ohne Himmel existiren sollen.. Er sagt, am ersten Tage existirt noch kein Himmel, also können Sonne, Mond und Sterne am ersten Tage nicht erschaffen werden. Das Zurückgehen auf die erste Schöpfungsperiode soll der Sache zwar einen Halt geben, giebt ihm aber nicht. Wir haben, sagt der Autor, der Frage strict in's Gesicht zu schauen: Sind Somme, Mond und Sterne ohne Himmel denkbar oder nicht denkbar? Antwort: Nein, Sonne, Mond und Sterne sind ohne Himmel nicht denkbar! Einfache Folge: Also kann der erste Tag, an dem der Himmel noch gar nicht da ist, Sonne, Mond und Sterne nicht bringen, und damit ist die Sache fertig!

Durch eine solche Auffassung der Dinge hat sich nun der Autor eine ganz besondere Situation geschaffen. Eine Schöpfungsgeschichte, welche nach Tagen vor sich gehen soll, muss vorab einmal den Tag bringen. Der erste Tag hat sich selbst zu bringen. Wie geht das nun aber, wenn dieser erste Tag Somme, Mond und Sterne nicht bringt, wenn also am ersten Tage nichts da ist, was den Tag an sich knüpft?

Hier hilft sich der Autor derartig, dass er neben Sonne, Mond und Sternen noch besonders das Licht annimmt. Er nimmt also an, es handele sich um ein Zwiefaches, um Sonne, Mond und Sterne und Licht. Dieses Licht säsirt er für den ersten Tag, und hat damit ein Etwas, dem er vorläufig die Rolle von Sonne, Mond und Sternen überträgt. Der erste Tag bringt das Licht, und mit dem Lichte sich selbst. Nun hat's keine Eile mehr mit Sonne, Mond und Sternen, diese kominen erst am vierten Tage.

Das Licht des ersten Tages ohne Somme, Mond und Sterne liegt mysteriös genug. Woher kommt der Autor zu demselben? Die Sache ist ff. zu erklären.

Der Autor der ersten Schöpfungsgeschichte im ersten Buche Mosis hat diese Schöpfungsgeschichte nicht von vorn bis hinten selbst ausgearbeitet. Vielmehr hatte er die Schöpfungsgeschichte nach sechs Tagen, wie sie die eigentliche Jüdische Alchemie aufstellt, geschrieben vor sich liegen, und hielt von ihr bei, was er gebrauchen konnte. Nur das, was er nicht gebrauchen konnte, modificirte er. Dieses letztere Schriftstück fing gerade so an, wie die Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel des ersten Buches Mosis (vergl. den folgenden Abschnitt):

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war ein Durcheinander, und Finsterniss auf der Oberfläche des Abgrundes, und der Geist Gottes schwebte auf der Oberfläche des Wassers. Und Gott sprach: Es werde Licht.

So weit decken sich also die beiden Schriftstücke, die Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel des ersten Buches Mosis und das Schriftstück, welches der Autor derselben vor sich hatte.

Jetzt aber tritt eine Differenz ein. Das Schriftstück, welches der Autor vor sich hatte, fuhr nach dem: Und Gott sprach: Es werde Licht fort:

Und es wurden Sonne, Mond und Sterne. Demnach lautete denn das Schriftstück, welches der Autor vor sich hatte, ff.

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war ein Durcheinander, und Finsterniss auf der Oberfläche des Abgrundes, und der Geist Gottes schwebte auf der Oberfläche des Wassers. Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurden Sonne, Mond und Sterne. Dass auf die Weise das Schriftstück, welohes der Autor

einerseits: Es werde Licht, andererseits: Es wurden Sonne, Mond und Sterne, so sind das zwei Gesichts

puncte. Es wird zwei Dingen Rechnung getragen, zwei verschiedenen Dingen, einerseits dem Lichte, andererseits Sonne, Mond und Sternen. Daraus, sagt der Autor, bekomme ich ein Recht, beide zu trennen. Und er trennt sie, und erhält so das mysteriöse Licht ohue Sonne, Mond und Sterne für den ersten Tag.

Es ist wahrscheinlich, dass, nachdem der Autor der Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel des ersten Buches Mosis sich auf die Weise sein mysteriöses Licht herauscalculirt hat, dass er ihm dann auch, um so zu sagen eine practische Unterlage giebt. Das würde denn ff. liegen:

Er denkt sich, er habe, im Anlehnen an das Himmelsei, ein Ei in der Hand. Durch dieses Ei kann er nicht hindurchschauen. Also, sagt er, ist es im Ei, im Himmelsei, dunkel. Gesetzt nun, es wird im Ei hell, so kann er doch nicht hindurchschauen. Er gewahrt zwar einen Schimmer, aber das, was den Schimmer hervorbringt, kann er nicht unterscheiden, das verhindert die Solidität der Eiwand. Werden also, so sagt er im Anlehnen an das Himmelsei, an die obere Eierschalen - Hälfte Sonne, Mond und Sterne gesetzt, wie das doch nach der eigentlichen Jüdischen alchemistischen Anschauung statt haben soll, am ersten Tage statt haben soll, so können sie doch nicht leuchten. Das heisst denn, sie können nicht leuchten nach seiner, des Autors, Anschauung, der nicht durch die Wände seines Lies hindurchschauen kann, und der daher wohl einen Schimmer wahrnimrit, aber nicht das eigentliche Leuchten, wie es der Sonne namentlich zukommt. Er kann, indem er sein Ei an das Weltenei anlehnt, Sonne, Mond und Sterne nicht sehen, und spricht ihnen daher das eigentliche Leuchten ab. Nun sagt er weiter: Wird nach der eigentlichen Jüdischen Alchemie am zweiteɛ Tage das Himmelsei eingeschlagen, so fangen jetzt Sonne, Mond und Sterne zu leuchten an. Dabei denkt er an sein

Ei, welches er in der Hand hat. Schlägt er das ein, so kann er hineinsehen, und damit hat die Finsterniss in ihm aufgehört. So denkt er, hört auch mit dem Einschlagen der Zustand der Finsterniss im Weltenci auf, weil er in übertragener Weise nach dem Einschlagen Sonne, Mond und Sterne sehen kann.

Auf diese Weise calculirt sich denn der Autor, um so zu sagen practisch, zwei Arten von Licht- Dingen heraus: Sonne, Mond und Sterne und das Licht, welches erst von Aussen her zu ihnen dringen muss, damit sie leuchten. Ohne dieses Licht, so nimmt er an, können Sonne, Mond und Sterne doch nicht leuchten, daher seine hohe Wichtigkeit den letzteren gegenüber.

Es braucht wohl kaum darauf hingewiesen zu werden, dass die eigentliche Jüdische Alchemie an diese zwei Arten von Licht auch nicht im Traume denkt. Die denkt sich nicht, wie der Autor der Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel des ersten Buches Mosis, ausserhalb des Eies, sondern im Ei, und das ist auch der richtige Standpunct Der erste Niederschlag aus dem Weltenwasser bildet ein Gefäss, welches mit der unteren Eihälften-Schale concentrisch ist, und nun folgt immer mehr Bodensatz, bis die untere Schale, wenigstens denn der Raum, den sie sonst umschloss, approximativ gefüllt ist. Das ist dann die Erde, welche wir bewohnen. Stellen wir uns als Menschen also in Relation zum Weltenei, so befinden wir uns nicht ausserhalb desselben, sondern in ihm, natürlich präsumtis, denn zu der Zeit, wo das Weltenei da ist, existirt der Mensch noch nicht. Für die eigentliche Jüdische Alchemie liegt gar kein Motiv vor, dass die am ersten Tage geschaffenen Sonne, Mond und Sterne nicht leuchten sollen, die be dürfen des von aussen hinzukommenden Lichtes nicht, auf dass das Leuchten vor sich gehe.

Die hier ventilirte practische Unterlage, welche der Autor

der Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel des ersten Buches Mosis wahrscheinlich seinem mysteriösen Lichte giebt, ist lückenhaft genug. Indessen das Exponirte bietet ihm

nicht sein Licht, es lehnt sich ihm blos an, nachdem er es bereits hat, und das giebt ihm gewissermassen eine Deckung. Dass er aber das betreffende Licht notorisch hat, im Anlehnen an die cigentliche Jüdische Schöpfungsgeschichte, welche vor ihm liegt, hat, das unterliegt bei diesem Autor keinem Zweifel.

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Wie wir im folgenden Abschnitte sehen werden, wandelt dieser Autor die Stelle: Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurden Sonne, Mond und Sterne", um in: Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht." Es wird mir doch, so sagt er, kein Mensch auf der Welt absprechen können, dass, wenn Gott beispielsweis sagt: Es werde der Himmel dass dann der Himmel wird, wenn Gott sagt: Es werde die Erde dass dann die Erde wird, u. s. w. Also sagt er, wird es mir auch kein Mensch auf der Welt absprechen können, dass, wenn Gott sagt: Es werde Licht dass dann das Licht wird. Und das ist allerdings richtig. Die Sache hapert blos darin, dass, wenn Gott in der eigentlichen Jüdischen Schöpfungsgeschichte spricht: Es werde Licht, dass dies Licht dann nichts anderes ist, als ein Collectiv- Ausdruck für Sonne, Mond und Sterne. Diesem Thatbestande kehrt aber unser Autor den Rücken. Dem Worte nach, und an dieses hält er sich, hat er Recht, dem Sinne nach nicht.

Also der Autor der Schöpfungsgeschichte im ersten Capitel des ersten Buches Mosis hat am ersten Tage das Licht, und indem er es hat, ersetzt es ihm in Bezug auf den Tag, auf die Zeit, Sonne, Mond und Sterne, bis diese an die Reihe kommen, und das geschieht ihm am vierten Tage. Von der Arrangirung in Bezug auf den zweiten und dritten Tag findet er keinen Grund, wenigstens denn im Allgemeinen, abzugehen. Und so hat er denn: Erster Tag: Licht zweiter Tag: Himmel dritter Tag: Orbis terrarum fixus et fluidus vierter Tag: Sonne, Mond und Sterne.

Damit hat denn dieser Autor vier Tage für die anorganische Welt. Rechnet er hierzu die drei Tage für die organische Welt, so kommen ihm sieben Schöpfungstage im Ganzen heraus.

Wir wollen nun vorab einmal den kosmogenetischen Tagen überhaupt in's Gesicht schauen.

von

Wenn es sich um eine Kosmogenese handelt, welche nach Tagen vor sich geht, so liegt einer solchen das zu Grunde, dass man die Welt in eine gewisse Anzahl Theilen zersplittert. So viel Theile hierbei denn herauskommen, so viele Tage sind anzunehmen. Rechnet man sich 6 Theile heraus, so sind 6 Tage anzunehmen, rechnet man sich 8 Theile heraus, so sind 8 Tage anzunehmen, rechnet man sich 10 Theile, heraus, so sind 10 Tage anzunehmen u. s. w. Selbstredend muss hierbei jeder Tag seinen einzelnen, seinen ihm, vor den anderen eigens zukommenden Weltentheil erhalten. Darum dreht sich die ganze Sache. Fällt das, so geht die Kosmogenese nach Tagen über den Haufen. Rechnet man sich beispielweise 8 Weltentheile heraus, und will alsdann 5 Tage annehmen, so ist das eine Perversität. Wenn man sich 8 Weltentheile herausrechnet, so muss man auch 8 Tage annehmen, und keine 5. Denn was soll weiter noch eine Eintheilung nach Tagen, wenn die Zahl der Tage und Weltentheile sich nicht entsprechen? Indem nun derjenige, der auf die Idee kam, an den Sabbath die 6 Wochentage anzulehnen, und diese zu einer Kosmogenese zu verwerthen, indem er diese Idee fasste, hatte er sich zu überlegen, ob sich denn die Welt in 6 Theile zersplittern lasse. Konnte er diese Zersplitterung ohne Zwang vornehmen, so konnte er sich an die Realisirung seiner Idee machen. Konnte er das aber nicht ohne Zwang, so lösste sich die Idee auf, und es hatte mit dem Plane, an 6 Schöpfungstage eine Kosmogenese zu knüpfen, seine Endschaft. Er konnte nun seine Idee realisiren, er konnte sich ohne Zwang die Welt in 6 Theile zersplittern, und damit war daun die Kosmogenese im Anlehnen an Tage gegeben. Nach der eigentlichen Jüdischen Kosmogenese hat es nämlich statt, dass gerade 6 Theile der Welt herauskommen, und dass damit jedem Tag sein Einzelcharacteristicum zugetheilt werden kann. Der erste Weltentheil ist: Sonne, Mond und Sterne. Diese sind nicht aufzufassen als 3 Dinge, sondern als ein Ding,

nämlich als der eine Inbegriff der leuchtenden Himmelskörper. Der zweite Weltentheil ist der Himmel. Der dritte Weltentheil ist die Summe von Orbis terrarum fixus et fluidus. Hier scheint es mit dem einen Theil zu hapern, denn man hat im Orbis terrarum fixus et fluidus zwei Theile, und nicht einen. Indessen man bedenke, dass wenn man die Welt in eine bestimmte Anzahl von Theilen zersplittert, dass man dabei nach Principien verfahren muss. Das erste Princip, nach welchem die eigentliche Jüdische Alchemie zersplittert, ist: Theilung der Welt in den anorganischen und organischen Theil. Das zweite Princip ist für die anorganische Welt das Wasserverwandlungs-Experiment als Anhaltspunct zu nehmen. Das dritte Princip ist für die organische Welt: möglichst weite Fassung der organischen Gruppen mit strenger Scheidung des einen vom anderen in gewöhnlich populärer Auffassung. Dem zweiten Princip ist nun gar nicht anders Rechnung zu tragen, als durch ein synchronisches Zusammengehen von Orbis terrarum fixus et fluidus. Soll das aber statt haben, so müssen Orbis terrar. fixus et fluidus auf einen Tag kommen. Indem sie aber auf einen Tag kommen, nach dem Princip auf einen Tag kommen, welches der Zersplitterung der anorganischen Welt zu Grunde gelegt wird, kann es nichts perverses mehr haben, dass Orbis terrarum fixus et fluidus vom Eingesichtspunct aufgefasst werden. Es handelt sich ja nicht um die in abstracto aufgeworfene Frage: Sind Orbis terrarum fixus et fluidus 2 Dinge oder 1 Ding? Es handelt sich vielmehr um die Frage: Verträgt es sich mit dem Princip, welches der Zersplitterung der anorganischen Welt zu Grunde gelegt wird, dass Orbis terrarum fixus et fluidus aus dem Eingesichtspunct aufgefasst werden? Und da müssen wir denn antworten: Ja, es verträgt sich mit diesem Princip. Nu wohl, weil es sich damit verträgt, deswegen steht den. dass Orbis terrarum fixus et fluidus als Eins aufgefasst werden, nichts im Wege. - Der vierte Weltentheil ist die Pflanzenwelt. Der fünfte Weltentheil ist die Thierwelt. Der sechste Weltentheil ist der Mensch. Demgemäss kommen gerade sechs Weltentheile heraus, und der Anlehnung dieser sechs Theile an sechs Tage steht nichts im Wege.

Dem Autor der ersten Schöpfungsgeschichte im ersten Buche Mosis kommen aber, wie wir gesehen, nicht 6 Theile heraus, sondern, da er vier Tage für die anorganische Welt constatirt, 7, nämlich: 1) Licht, 2) Himmel, 3) Orbis terrarum fixus et fluidus, 4) Sonne, Mond und Sterne, 5) die Pflanzenwelt, 6) die Thierwelt, 7) der Mensch. Diese müsste er nun auf 7 Tage distribuiren und bekäme also heraus, dass Gott die Welt nicht in 6, sondern in 7 Tagen geschaffen. Das will er nun aber nicht, er will wie die Jüdische Alchemie überhaupt, eine Sechs TageSchaffung annehmen. Er rechnet sich 7 Weltentheile heraus, und will diese an sechs Tage anlehnen! Natürlich geht das nicht, da es aber nicht gehen will, so muss es gehen. Der Autor sagt, wo steht denn geschrieben, dass man, wenn man eine Welterschaffung nach Tagen annimmt, dass da gerade auf jeden Tag ein Weltentheil kommen muss? Nein, so etwas braucht gar nicht statt zu haben, und dass es nicht statt zu haben braucht, dafür tritt selbst die eigentliche Jüdische Alchemie ein. Die nimmt ja für den dritten Tag nicht einen Weltentheil, sondern zwei Weltentheile, den Orbis terrarum fixus et fluidus in Anspruch, die nimmt ja für den ersten Tag nicht einen Theil in Anspruch, sondern drei: Sonne, Mond und Sterne. Ich brauche also nicht mehr und nicht minder zu thun, als die gewöhnliche Jüdische Alchemie, indem ich meine 7 Weltentheile auf sechs Tage unterbringe. Blos, was diese sich bei einem Tage zwiefach erlaubt, das erlaube ich mir bei diesem Tage dreifach. Sie sagt, wenn man am 3. Tage den Orbis terrarum fixus hat, so hat man den Orbis terrarum fluidus implicite, ich sage, wenn man am 3. Tage den Orbis terrarum fixus hat, so hat man nicht nur den Orbis terrarum fluidus implicite, sondern auch die Pflanzenwelt, denn hat man die Erde, so hat man auch die Pflanzstätte für die Pflanzenwelt, und so resultirt die Pflanzenwelt unmittelbar aus dem Orb. terrarum fixus. Diese letztere Calculation ist übrigens nicht richtig, denn wenn sich an den Orbis terrarum fixus eo ipso die Pflanzen anreihen sollten, müssten sich an ihn auch eo ipso die Landthiere anreihen,

So

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Die untere ist mit Wasser gefüllt, die obere nicht. Das ist nöthig. Denn im Moment, wo das Einschlagen statt findet, bi det sich an der Eierschalen - Hülle ein Niederschlag, welcher, wie wir wissen, dazu dient, ein Gefäss im Gefässe zu bilden, damit das Wasser nicht abläuft. Würde sich nun auch in der oberen Hälfte des Gefässes Wasser befinden, so würde sich auch dort ein Niederschlag bilden, und auf die Weise würde der Himmel, der über uns ist, eine Erdkruste haben, was eine Perversität wäre. Ausserdem aber hat die obere Hälfte des Eies deshalb kein Wasser, weil Gott auf dem Wasser schweben soll. (Siehe sogleich.) Wäre nun das Ei ganz gefüllt, so hätte Gott keinen Platz, auf dem Wasser zu schweben. Dass es im Himmelsei dunkel ist, darauf weist das Original hin, um zu markiren, dass Sonne, Mond und Sterne in das Himmelsei gehören, so lange es noch Ei, und nicht eingeschlagen ist, dass sie aber vorläufig noch nicht dahin gehören, sondern erst am ersten Tage dahin kommen. Der Autor der vorliegenden Schöpfungsgeschichte beutet die Sache anders aus. Dem bringt der erste Tag das Licht. Dies Licht setzt ihm den Tag, das ist den Tag als einen Zeittheil, welcher Tag und Nacht umfasst. Für einen solchen Tag ist nun in seinem Lichte des ersten Tages blos der Tag gegeben, nicht aber die Nacht, denn der Nacht kommt die Finsterniss zu, und nicht das Licht. Er will nun an seinem ersten Tage positiv blos das Licht bringen, entgegen von Sonne, Mond und Sternen der eigentlichen Jüdischen Alchemie. Darum präformirt er sich hier die Finsterniss. Uebrigens wird die Finsterniss in seinem Sinne hier auch deshalb prägnant hervorgehoben, um einerseits seinem lieben Lichte eine hervorragende Folie zu geben, und andererseits den Jüdischen Alchemisten den Handschuh hinzuwerfen: Was nützen euere Sonne, Mond und Sterne des crsten Tages, wenn sie auch geschaffen würden, so könnten sie doch nicht leuchten. Es heisst nun aber nicht, dass es im Himmelsei dunkel war; sondern blos, dass es auf der Oberfläche des Wassers dunkel war. Nun, ob das eine oder das andere gesagt wird, bleibt sich gleich. Durch klares Wasser könnte man am Ende hindurchsehen, das könnte also, ohne speciellen Hinweis, vielleicht nicht der Finsterniss anheim fallen. Das troublirte Wasser erlaubt aber das Hindurchsehen nicht, das fällt ohne jeglichen Hinweis eo ipso der Finsterniss anheim. Also wird das, was von der Finsterniss im Himmelsei zu sagen ist, vollkommen, wenn gesagt wird, es wäre Finsterniss auf der Oberfläche des Abgrundes gewesen.

Der Geist Gottes schwebte auf der Oberfläche des Wassers.

Fassen wir zuerst das Wasser in's Auge. Im ersten Verse geht der Autor dem Wasser aus dem Wege. Er bringt nichts davon, dass vor allem einmal das Wasser da sei. Das ist wohlüberlegt, das geschieht auf Grund der den Alchemisten eigenthümlichen dunkeln Schreibeweise. Hier im zweiten Verse kann er nun aber dem Wasser nicht mehr aus dem Wege gehen. Denn es ist ihm ganz speciell darum zu thun, den Jüdischen Standpunkt zu zeichnen, dass das Wasser, mit dem das Experiment gemacht wird, innig mit der Erde vermengt sein soll. An und für sich kann die Erde nicht vermengt sein, sie muss mit einem Etwas innig vermengt sein, und dieses Etwas ist eben das Wasser. Das bedingt nun eben, dass der Autor in diesem Verse dem Wasser gar nicht aus dem Wege gehen kann. Indem das nun aber statt bat, präsentirt sich ihm ein Dreifaches: 1) Erde, 2) Wasser, 3) die troublirte Flüssigkeit, welche beide im Verein bilden. Die letztere nennt er Abgrund. Diese 3 Dinge will er nun auch vorfübren; es fragt sich, in welcher Reihenfolge soll er's thun? Zuerst bringt er die Erde, das liegt nahe, damit der 2. Vers da anfange, wo der 1. aufhört. Nun sollte eigentlich das Wasser kommen, das ist das, womit die Erde vermengt wird, und zum dritten sollte dann der Abgrund kommen, das ist das Product der untereinandergemengten Dinge. Der Autor aber kehrt hier, eine alchemistische Diversion machend, die Sache um, und bringt erst Abgrund und dann Wasser. Somit

An diese 3 Dinge מים (3 תהום (2 ארץ (1 hat er

knüpft er nun das, was er im Vers 2 des Näheren bringen will. Er will bringen 1) dass Erde und Wasser ein Durcheinander sind, 2) dass es finster im Ei, 3) dass Gott sich

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der Wind Gottes, der Hauch Gottes, das Spirituelle Gottes. Gott wird als etwas Spirituelles gedacht, Die Sache ist nicht so zu verstehen, als ob Gott aus diesem und jenem bestände, und hierunter auch aus einem Ruach. Dieser Ruach nun gerade sei es, der über dem Wasser schwebte. So nicht. Der Ruach Gottes ist Gott, Gott kurzweg, Gott als ein spirituelles Wesen gedacht. Es ist, als wenn hier kurz stände: Und Gott schwebte auf der Oberfläche des Wassers, auf dem Wasser.

Damit nun im Ganzen, dass Gott auf dem Wasser schwebt, hat es folgende Bewandtniss. Gesetzt es kommt Jemand zu uns und sagt: Wenn du Wasser nimmst, so kannst du das effectiv in Erde verwandeln. Wir sagen, nein, das geht nicht, wenn es trotzdem statt hat, so geht es wenigstens nicht mit natürlichen Dingen zu, es müsste ein Wunder sein Ein Wunder nun ja gerade ein solches nahmen die Jüdischen Alchemisten an, es ist eine wunderbare Erscheinung, dass das WasserverwandlungsExperiment vor sich geht. Man nimmt Wasser, und mengt es mit Erde durcheinander, lässt es stehen, und die Erde geht zu Boden. Warum verharrt das Wasser, fragten sie,

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nicht in diesem troublirten Zustande? Oder warum löst sich die Erde nicht in dem Wasser auf? Nehmen wir Nitrum, schütten es in Wasser und rühren um, dann haben wir auch eine Mengung. Diese Mengung geht aber in den Zustand der Lösung über. Warum hat das nicht auch mit der Erde beim Wasserverwandlungs-Experiment stati? Das ist eben eine wunderbare Erscheinung. Handelt es sich nun um das Wasserverwandlungs-Experiment im Kleinen, da sagt man, es ist eine wunderbare Erscheinung und die Sache ist fertig. Handelt es sich aber um das Wasserverwandlungs-Experiment im Grossen, das ist um das Wasserverwandlungs-Experiment, welches Gott selbst instituirt, da liegt es nahe, dass man Gott selbst nun auch das Wunder leiten lässt, dass Gott selbst das Präcipitat niederdrückt. Darum befindet sich nun eben Gott über dem Wasser, damit er das Wunder der Wasserverwandlung selbst vornehmen kann. Es ist aber nicht nur sachentsprechend, dass Gott über dem Wasser schwebt, um das Wunder der Wasserverwandlung zu leiten, sondern auch absolut, um die Wasserverwandlung zu leiten. Beim Wasserverwandlungs-Experiment im Kleinen hat der Alchemist weiter nichts zu leiten. Er nimmt ein Gefäss, giebt das zum Experiment passende Wasser hinein, und nun lässt er stehen. Ohne seine weitere Leitung geht das Wasserverwandlungs-Experiment vor sich. Anders beim Wasserverwandlungs-Experiment im Grossen. Dort handelt es sich um ein dreifach geartetes Präcipitat: Das erste soll sich an der Fläche der Eierschale absetzen, das zweite soll in horizontaler Fläche erfolgen, das dritte soll sich in Höhen und Tiefen absetzen. Um nun zu bewirken, dass jedes von diesen verschiedenen Präcipitaten seiner Zeit erfolge, dazu ist es sachentsprechend, dass der Alchemist zur Hand sei. Und indem Gott über dem Wasser schwebt, ist hier der göttliche Alchemist zur Hand. Er kann es nun bewirken, dass jedes Präcipitat seiner Zeit in der sachentsprechenden Weise erfolgt.

Absolut genommen ist es gerade nicht nöthig, dass Gott im Ei sei, Gott könnte sich auch ausserhalb des Eies befinden, namentlich in der Auffassung des Autors der vorliegenden Schöpfungsgeschichte. Der nimmt ja, um zu seinem Lichte zu kommen, eine Stellung ausserhalb des Eies ein. Nun, wenn er es kann, kann Gott es gewiss. Aber in Bezug auf den vorhin gezeichneten Sachverhalt ist es besser, passender, dass Gott sich eben im Ei befindet.

Zweite Schöpfungs-Periode. Erster Tag.

.3 .Vers ויאמר אלהים יהי אור ויהי אור:

Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. (Luther.)

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