Untergang der Alchemie. Libavius war ein sehr eifriger Alchemist. Ausser seiner Alchymia hat er noch weitläufige Commentarien zu dieser, und ausser diesen noch eine Reihe anderer alchemistischer Abhandlungen geschrieben. Seine Gesammtwerke umfassen zwei ganz respectable Folianten. Aber denken wir uns diesem eifrigen Alchemisten gegenüber die Alchemie als Personalität, so kann diese Personalität Alchemie in Bezug auf Libavius sagen: Gott behüte mich vor meinen Freunden, meiner Feinde werde ich mich selbst schon erwehren! Wir wollen gerade nicht sagen, dass die Wucht der Faust, die Finesse der Diplomatie, welche 'gegen die Alchemie spielten und von denen wir in einem Besonderabschnitte gesprochen, nicht von Einfluss auf sie waren, es liegt auf der Hand, dass dies elende Treiben der Alchemie Abbruch that. Indessen diesem elenden Treiben an und für sich ist die Alchemie nicht erlegen, sie erst erlegen dem hinzukommenden guten Willen eines Libavius. Libavius hat der Alchemie ihr Grablied gesungen! Die Sache liegt ff. Libavius bringt in seiner Interpretation der Tab. smar. einen Abriss dessen, was er als Inbegriff der Alchemie aufgefasst haben will. Dabei bringt er eine Reihe von Dingen, welche dahin gehören, wie er aber fertig ist, biegt er dem Hermes trismegistus zu Liebe ab, und constatirt nur 3 Dinge, welche den Inbegriff der Alchemie bilden. Sehen wir der Libavischen Interpretation der Tab. smar. in's Auge, so kann man das, was sie bringt, enger und weiter fassen. Z. B. man kann den Apparatus medicamentorum enger gefasst nehmen als Eins, man kann ihn weiter gefasst in Bezug auf das animale, vegetabile, Mineral-Reich nehmen als Drei. U. s. w. Unternehmen wir es nun, das was die Libavische Interpretation bringt, auf die engsten Gränzen zu bringen, so haben wir die ff. Calculation. Dass im Quod est inferius etc. Elemente und Principien zusammen gebracht werden, qualificirt diese dazu, nicht auseinander gerissen zu werden. Sie können also aus dem Eingesichtpunct aufgefasst werden. Dann haben wir pro primo: Elemente und Principien. Res una und res natae mit einander zu verschmelzen, geht schwer an. Das würde der hohen Stellung, welche die Arcana im Apparatus medicamentorum einnehmen, gar zu nahe treten heissen. Also liegt es gar zu nahe, dass wir sagen, wir haben pro secundo: die Arcana, pro tertio: den Apparatus medicamentorum im Allgemeinen. Mit diesem Apparatus medicamentorum im Allgemeinen können wir uns aber pro tertio begnügen. Wir brauchen also nicht den Apparatus medicamentorum specialisirend in Bezug anf animales, vegetabiles, Mineral-Reich auseinander zu reissen. Pro quarto haben wir alsdann die chemischen Geräthschaften. Endlich pro quinto haben wir die Regimina. Also das was die Libavische Interpretation als Theile der Alchemie bringt, ergiebt, wenn wir es auf die engsten Gränzen bringen, eine Fünf, welche umfasst: Elemente und Principien, die Arcana, den Apparatus medicamentorum, Diese Fünf lässt sich nicht weiter restringiren. Libavius aber restringirt sie dem Hermes trismegistus zu Liebe zur Drei. Und indem er das thut, mag er wohl dem Hermes trismegistus als solchem gerecht werden, der Sache selbst thut er Zwang an. Eben dadurch aber, dass er ihr Zwang anthut, singt er der Alchemie ihr Grablied, er sprengt sie in die Luft. Des Libavius Nachfolger nämlich sagen, die Libavische Interpretation der Tab. smar. ist absolut gerechtfertigt. Der Hermes trismegistus aber bringt einen Riss in die Sache. Denn wo es sich bei der engsten Restriction um eine Fünf handelt, da kann die Drei nicht in den Vordergrund geschoben werden. Nun kann aber die Lage der Sache dem Hermes trismegistus nicht weichen, also muss der Hermes trismegistus der Lage der Sache weichen. Und so nahm man denn den Hermes trismegistus einfach als Hermes, der den Titel trismegistus führt, ohne dass dieser Titel irgendwie von Einfluss auf die Theile der Alchemie ist, welche sich um ihn als Schutzpatron der Alchemie gruppiren. Libavius, sagt man, constatirt an der Hand seiner Interpretation der Tab. smar. eine bestimmte Anzahl von Theilen der Alchemie. Das ist ein AllgemeinThun seinerseits, dem Beifall zu zollen ist. Diese Summe von Theilen restringirt er auf die Drei: Apparatus medicamentorum, chemische Geräthschaften, Regimina. Das ist ein Besonder-Thun seinerseits, dem man Beifall zollen kann, wenn man will, dem man aber keinen Beifall zu zollen braucht. Die Autorität des Libavius tritt wohl dafür ein, dass man, indem man die Theile der Alchemie vor sich hat, eine Restriction eintreten lassen kann, sie tritt aber nicht dafür ein, dass diese Restriction nun gerade die zu sein braucht, die ihm von seinem inviduellen Standpuncte beliebt. In dieser Beziehung kann jeder sich auf seinen eigenen Standpunct stellen. Wer gar nicht restringiren will, nun der lasse es bleiben. Wer aber restringiren will, der restringire, wie es ihm richtig dünkt; wie weit er in seiner Restriction gehen will, wel che Puncte er hervorheben, welche er fallen lassen will, das ist seine Sache, wenn er nur bei den Theilen bleibt, welche die Libavische Interpretation der Tab. smar. im Allgemeinen bringt. Auf die Weise kann Jemand aus der Libavischen Interpretation irgend einen Theil hervorheben, und ihn auf sein Panier schreiben er ist ein Alchemist. Also um uns an die Fünf zu halten, welche die Restringirung der Theile ergiebt: Der ist ein Alchemist, welcher sich die Arcana hervorhebt, sich ohne jegliche alchemistische Speculation an diese hält. Der ist ein Alchemist, welcher sich Elemente und Principien hervorhebt, mag er nun derartig für sie eintreten, dass er naturphilosophische oder naturhistorische Calculationen über sie anstellt, oder derartig, dass er an sie den Lapis philos. knüpft und damit in den Bereich der gewöhnlichen alchemi stischen Speculationen tritt, und diese in der althergebrachten Weise weiter ausbeutet, oder derartig, dass er mit dem Lapis philos. auf die Schwindel-Goldmacherkunst lossteuert. Der ist ein Alchemist, welcher sich den Apparatus medicamentorum hervorhebt, und eine Pharmakopöe, eine Pharmakologie, eine Materia medica schreibt, namentlich wenn er der Sache irgend eine mysteriöse Folie giebt, die dem alchemistischen Standpunct wohl ansteht, z. B. wenn er Mittel aus dem Mineralreich, Chemikalien in den Vordergrund schiebt, wenn er in Bezug auf die Pflanzen der Constellation Rechnung trägt, unter welcher sie zu sammeln sind, u. s. w. Der ist ein Alchemist, der sich mit den chemischen Geräthschaften beschäftigt. Der ist ein Alchemist, der sich mit den Regimina beschäftigt, Und weiter ist der ein Alchemist, der sich aus diesen fünf Einzeldingen mehrere hervorhebt, und einer Vereinigung von Arcana und Apparatus medicamentorum Rechnung trägt, wer der Vereinigung von Apparatus medicamentorum, chemischen Geräthschaften und Regimina Rechnung trägt, u. s. w. Dabei ist et nun natürlich nicht nöthig, dass man sich gerade an die Restrictions-Fünf hält, denn von der steht in der Libavischen Interpretation der Tab. smar. nichts ge. schrieben. Man kann also weiter greifen, sich die Eins Element-Princip in die Zwei Element und Princip zersplittern, sich die Eins des Apparatus medicamentorum, anlehnend an den ursprünglichen Begriff der res natae, in die Stoffe zerspalten, welche medicamentös und nicht medicamentös sind, welche dem animalen, dem vegetabilen, dem MineralReich zufallen, und so das Manoeuvre von vorhin einfach und complicirt wiederholen: man ist ein Alchemist. Die meisten dieser Richtungen finden sich in der vierten Abendländischen Periode durch Schriftsteller vertreten, alle diese Schriftsteller sind „Alchemisten", ihre Jünger sind Alchemisten. Da nun aber überall, allüberall Alchemisten sind, so haben die eigentlichen Alchemisten keinen Platz mebr, sie gehen unter. Wo überall, allüberall die poma natant, da wird das wahre pomum, die Arcana, so verdeckt, dass es ganz verschwindet. Das sind die Früchte des Libavismus. In den ersten Zeiten der vierten Abendländischen Periode ist Alchemie auf Grund des vorher Exponirten ein Collectiv-Ausdruck für die verschiedensten Dinge. Allmälig lichtet sich aber das Terrain, und zwar in ff. Weise. Die Arcana gehen successiv unter, die machen also Keinem mehr Kopfzerbrechen. Der Apparatus medicamentorum als solcher wird den Schulärzten zugeschoben; in Bezug auf seine Darstellung, das ist also in Connex mit chemischen Geräthschaften und Regimina, wird er den Apothekern zugeschoben. Elemente und Principien in Bezug auf ihre Ausbeutung zum Lapis philos. und von diesem zur Schwindel-Goldmacherkunst werden den Goldschwindlern zugeschoben. Die wahre alchemistische Speculation im alten Sinne wird successiv zu einem in der Luft schwebenden Dinge, denn indem die Kenntniss der Arcana mehr und mehr schwindet, wird ihre praktische Grundlage mehr und mehr untergraben. Es bleiben damit für die Alchemie die Ausbeutung der Elemente und Principien in naturphilosophischem oder naturhistorischem Sinne einerseits, und andererseits chemische Geräthschaften, Regimina, Stoffe des Apparatus medicamentorum, welche zum Heilen blos eine entferntere Relation haben oder in entfernterer Relation gedacht werden, resp. die Zusammenfügung dieser einzelnen Dinge. Und die in diesem Sinne ausgebeutete Alchemie gestaltet sich successiv zu dem, was wir heute Chemie nennen. Es ist so die allgemeine Rede, Libavius sei der, der die neue Alchemie angebahnt habe. Das ist richtig und nicht richtig, wie man's gerade nimmt. Die Alchemie wird zersplittert, ihre Theile zersprengt. Die Theile sammeln sich nun wieder mit Ausnahme der Arcana hier und da, und einige von ihnen sammeln sich unter der Gestalt dessen, was die Grundlage zur heutigen Chemie abgiebt. Will man das nun ein Anbahnen der neuen Chemie nennen, so hat Libavius allerdings diese angebahnt, denn er ist es, von dessen Interpretation der Tab. smar. die Sache ausgeht. Verbindet man indessen mit dem Urtheile, Libavius habe die neue Alchemie angebahnt, den Sinn, die Alchymia des Libavius mit ihren Commentarien sei das erste Handbuch über Chemie, wenigstens denn der erste Anlauf zu einem solchen, so ist das nicht richtig. Es trifft zwar zu, dass nach der Schablone der Libavischen Alchymia die ersten Handbücher über Chemie zugeschnitten sind, das sind aber zufällige Berührungspuncte auf beiden Seiten. Wenn irgend Jemand ein Alchemist von altem Schrot und Korn ist, so ist es Libavius, und dieser sein Standpunct incorporirt sich auch in jeder Zeile seiner Alchymia und ihrer Commentarien. Ueber den Alcahest. Die vierte Abendländische Periode ist auf dem Terrain der eigentlichen alchemistischen Speculation sehr mager. Sie hält sich an das Alte, ohne Neues zu produciren. Zwar wird über die 3 Principien mannigfach speculirt, indessen es wird dabei der eigentliche Boden der 5 SalSulphur-Mercur-Interpretationen der Tab. smar. im Allgemeinen und in specie der Boden der Pflanzen-Interpretation an der Hand der 3 Principien nicht verlassen, selbst vor Lavoisier von denen nicht, welche sich, wie z. B. Stahl mit seiner Phlogiston-Theorie, den Anschein gaben, die Sache exact chemisch anzugreifen. Nur ein neues alchemistisches Problem taucht auf, das ist das Problem vom Alcahest. Mit ihm hat es ff. Bewandtniss. Das Wort Alcahest ist eines von jenen abenteuerlichen Worten, die sich Paracelsus das Vergnügen macht, uns zu präsentiren. Es findet sich in der Abhandlung De viribus membrorum Lib 2., Cap. 6. (Baseler Quartausgabe, 1589, dritter Theil, S. 8). Dort heisst es: „Es ist auch der Liquor Alcahest grosser krafft in der Leber" und ferner: Darumb euch allen die in der Medicin zuerfaren ist, das jhr wissen, Alcahest zu prepariren“ (quare vobis omnibus, qui colitis medicinam, opus, ut noscatis praeparare Alcahest). Hier ist es auf den P. solaris oder auf das Quecksilber abgesehen. Croll sagt in seiner Schrift Basilica chymica: Aqua sapientiae philosophorum una est, quae omnia metalla et lapides ab impuro Puncti quaternarii coagulationis vinculo philosophice et naturaliter liberat: nec est sub coelo modus alius dissolvendi physice Corpus Solis, quam per universale menstruum Mercuriale philosophorum, totius naturae secretissimum. „Es giebt ein Weisheits-Wasser der Philosophen, welches alle Metalle und Steine von den unreinen Banden der Coagulation des Punctum quaternarium philosophisch und natürlich befreit, und es giebt unter dem Himmel keine andere Art, das Corpus Solis physich aufzulösen, als durch das Universal-Quecksilber-Menstruum der Philosophen, welches das grösste Geimniss in der Natur ist." Hierbei ist es nun auf das Ens universale Quecksilber abgesehen. Dass das Quecksilber Alles in der Welt zu sich hinüberzieht, fasst Croll derartig auf, als wenn alle Stoffe sich in ihm auflösten-eine bildliche Anschauung, welche nahe liegt. Helmont (geboren 1577, gestorben 1644) hat nun die citirte Stelle Crolls vor Augen, und giebt dem Quecksilber, insofern es als Ens universale ein allgemeines Lösungsmittel ist, den Paracelsischen Namen Alcahest. Von Unkundigen wurde das dann so verstanden, als gäbe es ein Etwas, Alcahest genannt, welches factisch alle Stoffe auflösen könne, und die Alchemisten thaten einer solchen Auffassungsweise Vorschub. Ueber den Alcahest ist in seiner Weise gerade so tolles Zeug gefabelt worden, als über die Goldmacherkunst, den Homunculus u. s. w. in ihrer Weise. So ziemlich wurden den Schwärmern die Augen aufgerissen durch folgende Worte des Kunkel, Laboratorium chymicum, 3. Theil, Cap. 38: „Ich schliesse demnach also: Ich lege einen Kieselstein, will der andern Edelgesteine geschweigen, in ein Glass, und giesse den Alcahest drüber; welches sollte er am ersten angreiffen, das Glass, so aus Kieselsteinen gemacht ist, oder den Kieselstein, der härter ist? Nun saget er (Helmont) ja klar, er könne durch die Handarbeit das Glass, Thon und Kalck, auch Schwefel zu Saltze machen, das eben so schwer, als sein Cörper selbst seyn soll. Dieses Gefäss aber zu der Solution müste das Geheimniss seyn, so weit über den Alcahest gienge, weil es aus diesem allen nicht bestehen könnte, und wäre meinem Bedüncken nach, so geheim und so gewiss als der Alcahest. Wann ich die Prahlerey, welche so viele von diesem Worte machen, betrachte, indem es einer heisst: Alcali est, der andere nennet es: All geist, der dritte: Allest est, etc., so muss ich seinen eigentlichen Nahmen (weil doch ein solches Menstruum nicht seyn kann, was Helmont von ihm schreibet,) nennen, und ist eigentlich dieser: Alles Lügen heisst, oder alles Lügen est." Kunkel meint also, das UniversalLösungsmittel Alcahest könne doch nicht wie die Wolken in der Luft hängen, wenn man sich dasselbe als Realität dächte, so müsse man sich doch denken, man habe es in einem Gefässe vor sich stehen. Woher aber dies Gefäss nehmen? Wie kann von einem Gefässe für ein Ding die Rede sein, welches, indem es mit diesem Gefässe zusammenkommt, dasselbe auflöst? Wie kann also von der Realität des Alcahestes die Rede sein, wo jegliches Substrat fehlt, an der Hand dessen er sich als Realität präsentiren kann? Schroederi Thesaurus pharmacologicus. Wir wissen, dass man sich an der Hand dessen, was die Libavische Interpretation der Tab. smar, bringt, das Recht nimmt, diejenigen Theile der Alchemie, welche sich an jene Interpretation knüpfen, entweder einzeln für sich, oder mehrere im Verein herauszuheben, und an sie dann den Begriff Alchemie zu knüpfen. Dieses Manoeuvre führt nun zu einem Thun, welches zu den genialsten gehört, welche die Alchemie aufzuweisen hat, und welches den Glanzpunct der vierten Abendländischen Periode bildet. Es ist nämlich das Thun, sich aus den Libavischen Theilen der Alchemie die Arcana und den Apparatus medicamentorum herauszuheben, und beide zu Einem verschmolzen dem ärztlichen Publicum unter der Gestalt einer Pharmakologie, einer Materia medica oder wie man es sonst nennen will, zu bieten. Auf die Weise erhalten dann die Aerzte die Arcana zwar nicht direct auf ein directes Bringen der Arcana kann es bei der Aegide des Geheimhaltens, unter der die Alchemisten kämpfen, ja gar nicht abgesehen sein sie erhalten sie zwar nur dunkel gezeichnet und unter einem Wuste von Mitteln vergraben, aus dem sie sich schwer herausfinden lassen, indessen sie erhalten sie doch. Und das ist bei dem Dunkel, mit dem die Arcana bis dahin umgeben waren, sehr viel, sehr Den genannten Weg, Arcana und Apparatus medicamen- Der ausführliche Titel des Schroederschen Werkes ist: vor uns. Diesem Buche gegenüber bedauern wir eins tief und -- Es dünkt uns, dass es für ein Werk wie das vorliegende, --- Hier das Verzeichniss des Inhaltes des Thesaurus Liber primus: De Isagoge (Einleitung). Cap. 1. De definitione ac distributione Pharmacologiae. Cap. 52. De formulis medicamentorum practicis. Cap. 33. Liber secundus: De Officina. (Officina est pars Pharmacologiae, quae seriem rerum Cap. De definitione et distributione Officinae. Cap. 2. Cap. 1. De Mineralogia in genere. Cap. 2. De Terris. metallorum artificialia voco, quae separantur e metallis, Classis I: De Alterantibus primariis, quae sunt Plan- 72) 1) Abies. 2) Abrotanum. 3) Absinthium. 4) Absinthium 193) Linaria. 194) Linum. 195) Lotus. 196) Lupulus. Classis II: De Alterantibus secundariis, quae sunt mata. 368) Acetum. 369) Gummi Ammoniacum. 370) Gummi 395) Oppopanax. 396) Pissasphaltos (Erdwachs). 397) Pix. 898) Resina Terebinthi seu Terebenthina Cypria. 399) Resina Laricis seu Terebinthina vulgaris. 400) Saccharum. 401) Sagapenum. 402) Sanguis Draconis. 403) Sarcocolla (lachryma gummea ex arbore quadam exotica). 404) Succolata (Chokolade). 405) Styrax seu Storax calamita. 406) Styrax liquidus. 407) Tacamalaca. 408) Tartarus (denotat viscosam ac lentam mucilaginem quae nondum in duritiem lapidis conversa est). 409) Thus. 410) Tragacantha. 411) Tubera Cervina (Hirschbrunst). 412) Vinum. Classis III: De Purgantibus primariis. 413a) Agaricum. 413b) Asarum. 414) Bryonia. 415) Carthamus. 416) Cassia (Cassia fistula). 417) Cataputia minor (Springkörner). 418) Colocynthis. 419) Ebulus. 420) Elleborus niger. 421) Elleborus albus. 422) Epithymum. 423) Esula. 424) Frangula. 425) Gratiola. 426) Hermodactylus (Iris tuberosa, Colchicum). 427) Jalapa. 428) Mechoacanna (Weisser Rhabarber). 429) Mezereum. 430) Myrobalani (sunt fructus ex numero prunorum exoticorum). 431) Polypodium. 432) Psyllium. 433) Rhabarbarum. 434) Ricinus. 435) Ricinus Americus. 436) Senna. 437) Soldanella (Brassica marina). 438) Spina infectoria (Rhamnus catarcticus, Kreuzbeere). 439) Staphis agria. 440) Turpethum (verschiedenes). 441) Tamarindi. Classis IV: De Purgantibus secundariis. 442) Aloë. 443) Elaterium. 444) Euphorbium. 445) Ghitta (Gummi Guttae). 446) Manna. 447) Opopanax. | 448) Scammonium. Liber quintus: De Zoologia (Mittel aus dem Thierreich). Classis I: De Animalibus terrestribus perfectioribus. 1) Agnus. 2) Alces. 3) Aper. 4) Asinus. 5) Bos. 6) Bubalus (Büffel). 7) Bufo. 8) Canis. 9) Caper, Capra. 10) Capra Alpina seu Rupicapra. 11) Capri Cerva orientalis, e qua lapis Bezoar orientalis. 12) Capri Cerva occidentalis. 13) Capreolus, Capra. 14) Castor. 15) Catus domesticus. 16) Catus Zibethinus. 17) Cervus. 18) Cochlea. 19) Cuniculus. 20) Elephas. 21) Equus. 22) Erinaceus. 23) Homo. 24) Lepus. 25) Lupus. 26) Lynx. 27) Moschius 8. Moschi Capreolus. 28) Mulus, Mula. 29) Mus. 30) Ovis. 81) Ranunculus viridis (Laubfrosch). 32) Rhinoceros. 33) Serpens. 34) Sus. 35) Talpa. 36) Taxus (Dachs). 37) Vipera. 38) Vitulus. 39) Unicornu. 40) Ursus. 41) Vulpes. Classis II: De Avibus. 42) Accipiter. 43) Alauda. 44) Alcedo (Eisvogel). 45) Anas. 46) Anser. 47) Ardea. 48) Ciconia. 49 Columba. 50) Cornix. 51) Corvus. 52) Coturnix. 53) Cuculus. 54) Ficedula. 55) Gallus, Gallina. 56) Grus. 57) Hirundo. 58) Milvus. 59) Motacilla (Bachstelze). 60) Noctua. 61) Olor (Cygnus). 62) Palumbus. 63) Parus (Meise). 64) Passer. 65) Pavo 66) Perdix. 67) Pica. 68) Struthio. 69) Turtur: 70) Upupa. 71) Vultur. Classis III: De Piscibus. 72) Anguilla. 73) Barbo (Barbe). 74) Blatta Byzantia. 75) Cancer. 76) Carpio. 77) Cetus et Manati (Seekuh). 78) Concha. 79) Dentalium et Entalium (Kleine Muscheln). 80) Halec. 81) Huso. 82) Lucius (Hecht). 83) Mater perlarum. 84) Mustela (Quappe). 85) Ostrea. 86) Perca (Barsch). 87) Rana aquatica. 88) Sepia. 89) Sturio. 90) Testudo. 91) Thymallus (Asche, págyos), 92) Tinca. 93) Truta (Forelle). Classis IV: De Insectis. 94) Apes. 95) Araneus. 96) Aselli. 97) Bombyx. 98) Cantharides. 99) Cicada. 100) Cicindela (Johanniswürmchen). 101) Cimex (Wanze). 102) Eruca (Raupe). 103) Formica. 104) Gryllus. 105) Hirudo. 106) Lacertus. 107) Locusta. 108) Lumbrici terreni. 109) Lumbrici intestinorum. 110) Musca. 111) Pediculus. 112) Ricinus (Holz. bock). 113) Salamandra. 114) Scarabaeus (Schröter, Rosskäfer, Maikäfer u. s. w. 115) Scincus (Eidechsenart). 116) Scorpio. 117) Teredo (Holzwurm). Im dritten Buche werden uns ausser den Arcanis mannigfache Präparate der betreffenden einzelnen Stoffe vorgeführt, woraus wir denn ersehen, dass man damals schon viele chemische Präparate kannte. Manche Präparate indess, die uns vorgeführt werden, sind nicht darstellbar und figuriren blos deshalb, um in Bezug auf die Arcana auf die falsche Spur zu leiten. In Bezug auf das vierte und fünfte Buch würde es zu weit geführt haben, wenn wir die Theile, welche von den aufgeführten Pflanzen und Thieren zur Benutzung auf geführt werden, speciell hätten vorführen wollen — ein ähnliches Verhältniss, wie es in Bezug auf die Präparate des dritten Buches statt hat. Durch eine solche Concentrirung des Stoffes wurden wir verhindert, dem Leser namentlich in Bezug auf das fünfte Buch manches Interessante" vorzuführen. Um ihn hierfür doch wenigstens einigermassen zu entschädigen, wollen wir ihm speciell den Menschen ausführlich vorführen. Es werden zur Benutzung aufgeführt: tum. - -- Ma 1) Capilli. Präparat: Destillat. II) Ungues. Präparat: Rasura vel Resegmenta pulv., Vinum: macera, donec in mucilaginem abierint. III) Saliva. IV) Aurium sordes V) Sudor. VI) Lac. Präpp.: Aqua Lactis vitriolata. -Butyrum, VII) Sanguis menstruus. VIII) Secundina. IX) Urina. Präpp.: Spiritus volatilis. Sal volatile. Spiritus per putrefactionem. Spiritus Urinae antepilepticus. gisterium Urinae. — Oleum Ludi. X) Stercus. Präpp.: Aqua stillatitia. Oleum. Zibetta Occidentalis. XI) Sperma. XII) Sanguis. Präpp.: Aqua destillata. - Oleum destillaOleum rectificatuin. Balsamus antipodagricus. Spiritus antepilepticus. Mumia vitae alexiteria. Arcanum Sanguinis humani, XIII) Calculus. Präpp.: Sal ery. stallinum Oleum s. Liquor. Essentia s. Elixir. XIV) Membrana, quae caput nonullorum foetuum cingit. Das sind Dinge, die vom lebendigen Menschen genommen werden, nun kommt der todte Mensch an die Reihe. 1) Cadaver integrum seu Mumia. Sunt Mumiae genera: Mumia Arabum; Mumia Aegyptorum ; Pissasphaltum factitium i. e. mixtum pici bitumen, quod pro Mumia venditant; Cadaver sub arena solis aestu torrefactum; Mumia recentiorum. Präpp.: Pulvis ad casum, Athanasia magna, Balsamum Petri de Ebano, Unguentum sympatheticum, Emplastrum Apostol. nigrum, Cerat. pro herniosis, Laudanum opiat. etc. Ausserdem: Tinctura s. Extractum Mumiae Quercetani. Tinctur. s. Extr. Mumiae Crollii. Tinctur alcoholisata, s. Elixir Mumiae. Alia Tinctura s. Arcanum Carnis hu manae. Oleum Olivar, Mumat. Ol. exaltatum. — Aqua divina. II) Cutis. III) Pinguedo. Präp.: Linimentum. IV) Ossa humana. Präpp.: Pulvis s. Cinis. Ossa praeparata. Magisterium. Oleum. V) Medulla Ossium. VI) Cranium. Präpp.: Cranium calcinatum. · Cranium praeparaMagisterium Cranii. Magisterium compositum. Oleum, Sal comm. volatile. Extractum s. Tinctura Cranii. Extractum s. Galreda Theophrasti. VII) Usnea Cranii (i. e. muscus nascens in cranio interempti, aëri exposito. VIII) Cerebrum. Präpp.: Spiritus Cerebri humani, Aqua aurea dicta. Oleum Cerebri. Aqua ant epileptica. IX) Fel. X) Cor. Manches hiervon ist ernst gemeint, manches ist mystifications weis für die Arcana ge tum. - nommen. - Jeder, der das sein will, was er nicht ist, trägt den Stempel des Komischen. Indem daher in Folge der Libavischen Interpretation der Tab. smar. die Alchemie zersplittert wird und ihre Theile zersprengt werden, indem aller Ecken Alchemisten“ erstehen, kann es nicht ausbleiben, dass wir in diesen „Alchemisten" schon an und für sich komische Personalitäten geboten bekommen. Das ist die Allgemein-Situation. Im Besonderen aber hat es statt, dass unter diesen Personalitäten hier und da die Komik ganz besonders vertreten ist. Zu diesen Personalitäten gehört Werner Rolfink, weiland Professor zu Jena (als solcher starb er 1673), der Autor der Schrift: Chimia in artis formam redacta. In dieser Schrift bringt Rolfink im ersten Buche Allgemeines, was sich um das dreht, was er Chemie nennt, im zweiten Buche die chemischen Geräthschaften und die Regimina, im dritten, vierten und fünften Buche den Apparatus medicamentorum ein kunterbuntes Mischmasch im sechsten Buche endlich wird gehandelt: De effectis seu operibus imaginariis et Non entibus chimicis. Diese Non entia chimica wollen wir speciell in's Auge fassen. |