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Unter dem Autornamen Basilius Valentinus existirt eine Abhandlung De magno Lapide antiquorum sapientum, Von dem grossen Stein der Uralten. Dieser Abhandlung ist eine zweite Abhandlung angefügt, welche Duocim claves, Die 12 Schlüssel, überschrieben ist. Diese 12 Schlüssel figuriren eben der Zahl 12 zu Liebe, welche in der zweiten Abendländischen Periode hervortritt.

Die Bilder-Alchemie.

In der zweiten Abendländischen Periode kommt auch die Eigenthümlichkeit auf, alchemistische Gegenstände in Bildern darzustellen. Der Choragog dieser Eigenthümlichkeit, welche sich, wie die in den vorigen Abschnitten besprochenen Alchemistica, in die dritte Abendländische Periode hineinzieht, ist Nicolaus Flamellus (Secul. 14.).

Seine betreffende Schrift ist: Figures hiéroglyphiques, comme il les a mises en la quatrième arche du cimitière S. Innocens de Paris. Hieroglyphische Figuren, wie er sie am vierten Bogen des Kirchhofes der unschuldigen Kinder zu Paris anbringen liess. Wir haben dies Buch nicht auftreiben können, und halten uns daher in Bezug auf die Flamelschen Bilder an Hoefer: Histoire de la Chimie, 1, 427. Hoefer lässt den Flamel selbst reden (Laissons-le raconter lui-même son histoire), und citirt, wie er fertig ist, als Quelle: Trois traités de la philosophie naturelle non encore imprimés etc. édit. par P. Arnauld; Paris 1612. 4.

Flamel erzählt hier, resp. schwindelt uns etwas vor von einem alten Buche, welches er um 2 Florins erschachert. Auf den ersten Seiten desselben stand dieses und jenes, dann:

Done le quatriesme etcinquiesme feuillet estoit sans escriture, tout remply de belles figures enluminées, ou comme cela; car cet ouvrage estoit fort exquis. Premierement il peignoit un jeune homme avec des aisles aux talons, ayant une verge caducée en main, entortillée de deux serpens, de laquelle il frappoit une salade qui lui couvroit la teste: il sembloit, à mon petit advis, le dieu Mercure des payens; contre iceluy venoit courant et volant à aisles ouvertes, un grand vieillard, lequel sur sa teste avoit un horloge attaché, et en ses mains une faulx comme la Mort, de laquelle, terrible et furieux, il voulait trancher la teste à Mercure. A l'autre face du feuillet quatriesme, il peignoit une belle fleur en la sommité d'une montagne tres-hau te, que l'aquilon esbranloit fort rudement; elle avoit le pied bleu, les fleurs blanches et rouges, les feuilles reluisantes comme l'or fin, à l'entour de laquelle les dragons, griffons aquiloniens, faisoient leur nid et demeurance. Au cinquiesme feuillet y avoit un beau rosier fleury, au milieu d'un beau jardin, eschelant contre un chesne creux, au pied duquel bouillonnoit une fontaine d'eau tres-blanche, qui s'alloit precipiter dans les abysmes, passant neantmoins premierement entre les mains d'infinis peuples qui fouilloient en terre, la cherchant; mais, parce qu'ils estoient aveugles, nul ne la connoissoit, fors quelqu'un, considerant le poids. Au dernier revers du cinquiesme, il y avoit un roy avec un grand coutelas, qui faisoit tuer en sa presence par des soldats grande multitude de petits enfans, les meres desquels pleuroient aux pieds des impitoyables gendarmes; le sang desquels petits enfans estoit recueilly par d'autres soldats et mis dans un grand vaisseau, dans lequel le soleil et la lune se venoient baigner. Et parceque cette histoire representoit celle des Innocens occis par Herode, ça esté une des causes que j'ay mis en leur cymetiere ces symboles hieroglifiques de cette secrette science.

„Das vierte und fünfte Blatt war unbeschrieben, dagegen ganz angefüllt mit schönen illuminirten Figuren oder etwas ähnlichem; denn diese Arbeit war etwas ganz absonderliches. Zuerst war dargestellt ein junger Mensch mit Flügeln an den Fersen und einem Heroldsstab in der Hand, welcher von zwei Schlangen umwunden war. Mit diesem schlug er einen Helm, den er auf dem Kopfe hatte. (Das ist, die Figur hat die Hand mit dem Heroldsstabe über den Kopf erhoben, was abgebildet so aussieht, als wenn der Stab den Helm schlüge.) Es war, meiner unmassgeblichen Meinung nach, der Heidengott Mercur. Auf diesen rannte und flog mit ausgebreiteten Flügeln los ein

grosser Greis. Er hatte auf dem Kopfe eine (Sand-) Uhr, und in der Hand eine Hippe, wie der Tod. Mit letzterer wollte er, schrecklich und grimmig wie er war, dem Mer cur den Kopf abhauen. Auf der anderen Seite des vierten Blattes war eine schöne Blume dargestellt. Sie stand auf dem Gipfel eines sehr hohen Berges, und der Nordwind machte sie wild wanken. Sie hatte einen blauen Schaft, weisse und rothe Blumen, ihre Blätter glänzten wie feines Gold. Rund herum machten Drachen, Nordische Greife, ihr Nest und ihre Stätte. Auf dem fünften Blatte stand ein schöner blühender Rosenstrauch inmitten eines schönen Gartens. Er lehnte an eine hohle Eiche. Am Fusse dieser sprudelte eine Quelle von sehr weissem Wasser hervor, um sich in die Abgründe zu stürzen. Sie ging zuerst unter die Hände von vielen Leuten, welche die Erde durchwühlten, um sie zu suchen, die sie aber nicht erkannten, weil sie blind waren. Nur Einer erkannte ihren Werth. Auf der Rückseite des fünften Blattes stand ein König mit einem grossen Schwerdte, der in seiner Gegenwart viele kleine Kinder durch Soldaten tödten liess. Die Mütter weinten zu den Füssen der unbarmherzigen SclächDas Blut der Kinder wurde von anderen Soldaten aufgefangen und in ein grosses Gefäss gegossen, in welchem sich Sonne und Mond badeten. Und weil diese Geschichte die Geschichte der unschuldigen Kindlein darstellte, welche Herodes tödten liess, so war das eine der Ursachen, weshalb ich auf dem Kirchhofe der unschuldigen Kinder diese hieroglyphischen Symbole dieser geheimen Wissenschaft darstellte."

ter.

Die Erklärung dieser Bilder ist leicht. Es handelt sich um das Quecksilber. Mercur als Quecksilber liegt nahe. Der Greis ist Saturn. Das sich selbst tödtende Quecksilber wird in zwei Theile getheilt (vergl. Drachen-Interterpretation der Tab. smar.). Der eine Theil ist Mercur, der andere Theil ist Saturn. Nun tödtet ein Theil den anderen Theil. Die schöne Blume ist das Quecksilber (Quecksilber als Blume). Der Berg ist wieder das Quecksilber (Quecksilber als Berg). Der Nordwind ist abermals das Quecksilber (Portavit illud ventus in ventre suo). Beim blauen Schaft haben wir die blaue Farbe des Quecksilbers, bei den weissen und rothen Blumen die weisse und rothe Farbe desselben. Die goldglänzenden Blätter repräsentiren das Quecksilber als Gold. Bei den Drachen und Greifen haben wir das Quecksilber als Drache und Greif. Nest und Stätte lehnen an das Aludel. Der Rosenstrauch ist das Quecksilber als Rose und Strauch zugleich. hohle Eiche ist das Aludel. Die Quelle ist Quecksilber als Quelle. Der Abgrund: Quecksilber als aßvooos. Die Leute, unter deren Händen die Quelle fortgeht, sind diejenigen, die der Alchemie unkundig sind. Der Eine, der ihren Werth erkennt, ist Flamel. Herodes, der König, ist Quecksilber als König. Mit den Kindern ist es auf das Quecksilber als Kind abgesehen. Das Schwerdt des Herodes ist wieder Quecksilber. Im Blute haben wir das Quecksilber als Blut. Das Gefäss, in welches die Soldaten das Blut giessen, ist das Aludel. Sonne und Mond zielen auf das Pater ejus est Sol; mater ejus est Luna. In den weinenden Müttern haben wir das Quecksilber als Mutter.

Die

Ur

Flamel fand vielfach Nachahmer in seinen Bildern. Es finden sich alchemistische Bilder als Zugabe zu den im vorigen Abschnitte citirten 12 Claves, die den Anhang zum Magnus Lapis antiquorum sapientum bilden. sprünglich sind übrigens die 12 Claves ohne Bilder. Ferner finden sich derartige Bilder am Schlusse des Museum Hermeticum, Frankfurt 1677, unter dem Gesammtitel: Janitor pansophus. Ferner am Schlusse des ersten Bandes von Manget: Bibliotheca chemica, Genf 1702, unter dem Gesammtitel: Mutus liber, in quo tamen tota philosophia Hermetica figuris hieroglyphicis depingitur. Ferner in des Lambsprinck Abhandlung: De Lapide philosophico. U. s. w. Wir wollen dem Leser die Lambsprinckschen Bilder in Worten vorführen.

Erstes Bild: Ein Gewässer (Meer), in welchem zwei Fische schwimmen.

Zweites Bild: Lichte Stelle in einem Walde. Ein Fabel Thier mit Flügeln und 2 Füssen mit Klauen (Drache). Ein Krieger mit gezücktem Schwerdt geht auf dasselbe los, um ihm den Kopf abzuschlagen.

Drittes Bild: Ein Wald. Ein Einhorn und ein Hirsch (Zwölf-Ender) in demselben.

Viertes Bild: Lichte Stelle im Walde (schattiges Thal). An derselben befinden sich ein Löwe und eine Löwin.

Fünftes Bild: Eine Landschaft. Kampf eines Wolfes mit einem Hunde, der eine sucht den anderen todt zu beissen.

Sechstes Bild: Ein Wald. In ihm ein Drache, der sich in den Schwanz beisst. Es handelt sich um dasselbe Thier, welches das zweite Bild bringt. Dort wurde es in der, den Bildern beigegebenen Erklärung generell Fera genannt. Hier heisst es Draco.

Siebentes Bild: Ein Wald. Auf einem Baume im Vordergrunde zwei grosse Vögel (Adler). Der eine sitzt auf dem Neste, der andere fliegt auf. Am Boden kriecht eine Schnecke.

Achtes Bild: Ein Wald. Zwei grosse Vögel kämpfen mit einander. Der eine von ihnen liegt bereits auf dem Rücken. Wie der Text sagt ist der eine Vogel von weisser, der andere von rother Farbe. Man kann das nicht sehen, weil die Bilder nicht bunt sind.

Neuntes Bild: Eine Art Sommerhaus. In ihm sitzt ein König auf dem Thron. Die Hände halten den Reichsapfel und das Scepter. Seine Füsse hat er auf einen Drachen gestellt. Eine Lehne des Thrones ist sichtbar und stellt einen Fisch dar.

Zehntes Bild: Eine Berggegend. Am Fusse ein Feuer, in dem sich ein Salamander befindet. Ein Mann kommt mit einer dreizinkigen Gabel auf diesen zu.

Eilftes Bild: Eine Landschaft. Eine Gruppe von 3 Männern, die sich an der Hand halten. Der eine ist ein König, der andere ein Königssohn, der dritte ist ein Mann mit Flügeln, er stellt einen „Ductor“, eine Art Mentor vor.

Zwölftes Bild: Eine Landschaft. Im Vordergrunde ein hoher Berg, auf dem der Ductor und der Königssohn stehen. Am Himmel: Sonne, Mond und Sterne.

Dreizehntes Bild: Eine Halle mit einem Throne. Auf dem Throne sitzt der König (vom eilften Bilde). Vor ihm steht der Königssohn. Der König hält ihn umfasst und sperrt den Mund auf, um den Sohn zu verschlingen. Im Hintergrunde steht der Ductor.

Vierzehntes Bild. Eine Stube mit Fenstern, durch die es hineinregnet. In der Stube steht ein Bett, in dem der König liegt. Er schwitzt, wie das Pünktchen auf seiner Haut andeuten.

Fünfzehntes Bild. Der König, sein Sohn und der Ductor sitzen vereint auf einem Thron.

Es ist nicht schwer zu durchschauen, dass es sich in diesen Lambsprinckschen Bildern um das Quecksilber handelt. Das erste Bild bringt das Quecksilber als Meer, in welchem 2 Fische schwimmen (vergl. den Abschnitt: Quecksilber als Ens universale). Beim zweiten Bilde repräsentirt der Drache das Quecksilber. Der Drache, das Quecksilber, muss sterben, und darum geht ein Krieger auf ihn los, um ihm den Kopf abzuschlagen. Vergl. bei Petrus de Silento (Drachen - Interpretation): Draco moritur. Der Wald ist in diesem Bilde, wie in allen, wo er vorkommt, die in, Materia, das ist die Mat. prima, welche sich an die res una der Tab. smar. anlehnt. Auf dem dritten Bilde haben wir das Quecksilber als Hirsch und Einhorn (vergl. den Abschnitt: Quecksilber als Ens universale). Auf dem vierten Bilde haben wir das Quecksilber als 2 Löwen (vergl. ebendaselbst). Auf dem fünften Bilde haben wir das Quecksilber als Wolf und Hund, die sich tödten (Exstinctio Mercurii). Auf dem sechsten Bilde haben wir den Drachen, das Quecksilber, als Venenum. Wie das Quecksilber sich selbst tödtet, sich selbst belebt (Anschauungen, welche wir kennen), so vergiftet es sich auch selbst. Der Drache frisst seinen eigenen Schwanz und vergiftet sich so selbst. Auf dem siebenten Bilde repräsentirt der auffliegende Vogel das ascendit a terra in coelum, der auf dem Neste sitzende Vogel das iterumque descendit in terram. Das Nest des zweiten Vogels wird als terra geDomnien. Vermöge des descendere in terram ist es die Mission dieses Vogels, unten auf dem Neste zu bleiben. Um dem Neste als terra nachzuhelfen, kriecht eine Schnecke am Roden, das ist ein Thier, welches zu der terra, auf

der es umberkriecht, eine besondere Relation hat. Die Nester lehnen übrigens auch an das Aludel. Auf dein achten Bilde haben die beiden Vögel eine ähnliche Relation, wie Wolf und Hund auf dem fünften Bilde. Diese Vögel verschlingen sich und werden dann, wie der Lambsprincksche Text weiter ausführt, in eine weisse Taube, und diese dann wieder in einen Phönix verwandelt Auf dem neunten Bilde haben wir das Quecksilber als Rex, als König. Er hat seine Feinde besiegt, und tritt den giftigen Drachen mit Füssen. Das zehnte Bild bringt das Quecksilber als Salamander. Der Mann mit der dreizinkigen Gabel (3facher Lapis philos. Hermes trismegistus) leitet die Darstellung des Ignis-Lapis-philos. Das 11., 12., 13., 14. und 15. Bild bilden eine fortlaufende Kette. Im dreifachen Lapis philos., Vater, Sohn, Führer, haben wir den Lapis als Corpus, Spiritus, Anima, und auf die Trinität bezogen als Vater, Sohn und Geist. Auf den Führer kommt der Geist, er ist ein geistreicher Mann, und damit ein Mentor. Dieser Mentor führt nun den Sohn, seinen Schüler, auf einen Berg (Quecksilber als Mons) und belehrt ihn über Himmel, Sonne, Mond und Sterne über sich, und die Erde. und was sie enthält, unter sich, kurz, er weiht ihn in die Mysterien der Alchemie ein, natürlich der Alchemie, welche auf das Quecksilber (Sonne, Mond u. s. w.) hinauskommt. Der Sohn verlangt nun, nach Hause zurückzukehren. Der Vater ist unterdess gestorben, und lebt bei der Rückkehr seines Sohnes wieder auf. Das bezieht sich auf das Quecksilber, welches mortificirt wird, um als Hydrarg. oxyd. rubr. aufzuleben. Vor lauter Freude verschlingt nun der Vater den Sohn. Das bezieht sich auf das Verreiben des Hydrarg, nitricum mit Quecksilber, bei dem das letztere das erstere verschlingt; zugleich ist ein Anlehnen des Quecksilbers an den Saturnus da, der seine Kinder verschlingt. Nachdem nun das Quecksilber das Hydrarg. nitricum, das präsumtive Hydrarg. oxyd. rubr., verschlungen hat, kommt bei der Fortsetzung des Feuer-Processes das Hydrarg. oxyd. rubr. zum Vorschein, das ist, das Quecksilber kommt durch das Feuer in Schweiss, und das Product dieses Schweisses ist das Hydrarg. oxyd. rubr. Der eine Lapis philos., Quecksilber, schwitzt den anderen Lapis philos., Hydrarg. oxyd. rubr., aus, der Vater schwitzt den Sohn aus. Daher liegt der Vater im Bette und schwitzt. Durch den Regen, der zum Fenster hineinkommt, wird die Haut des Vaters erweicht, auf dass er besser schwitzen kann; übrigens ist Regen auch = Quecksilber. Nachdem nun der Process beendet, bringt uns das letzte Bild die 3 Lapides philosophici zu einem vereint, auf einem Throne sitzend.

Die alchemistischen Schriftsteller der
zweiten Abendländischen Periode.
Wir heben von ihnen ff. hervor:
Schriftsteller des 13. Jahrhunderts.

Albertus Magnus. Schriften: De rebus metallicis et mineralibus. - De Alchemia. Tractatus secretorum; u s. w. Manche Schriften führen seinen Namen, ohne von ihm zu sein; wir übernehmen noch nicht einmal die Garantie für die absolute Aechtheit aller so eben aufgeführten.

Thomas Aquinas. Schriften: Thesaurus Alchemiae secretissimus. Secreta Alchemiae magnalia; u. s. w. Manche Schriften führen seinen Namen, ohne von ihm zu sein. Wir übernehmen noch nicht einmal die Garantie für die absolute Aechtheit der beiden aufgeführten.

Alphonsus X., rex Castellae (König von Kastilien). Unter seinem Namen wenigstens kommt die Abhandlung vor, welche den Titel führt: Clavis sapientiae.

Roger Baco. Schriften: Speculum Alchemiae. — De secretis operibus artis et naturae, et de nullitate magiae epistola; u. s. w. Manche Schriften führen seinen Namen, ohne ächt zu sein.

Arnaldus de Villanova. Schritten: Thesaurus thesaurorum et Rosarium philosophorum. Novum Juinen; u. s. w. Schwerlich ist alles ächt, was unter seinem Namen vorkommt.

Richardus Anglus. Schrift: Libellus utilissimus negi nuɛías. cui titulum fecit Correctorium. Auch kommt unter seinem Namen vor ein Rosarius minor und Speculum Alchemiae

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Es

Petrus Bonus. Schrift: Margarita pretiosa novella. Es werden ihm noch andere Schriften zugeschrieben. Joannes de Rupescissa. Schriften: Liber de confectione veri Lapidis philosophorum. Liber lucis. werden ihm noch andere Schriften zugeschrieben. Nicolaus Flamellus. Sein Hauptwerk sind die Figures hiéroglyphiques etc. (s. Bilder-Alchemie.)

Schriftsteller des 15. Jahrhunderts.

Die beiden Hollandi, Isaac der Vater, und Johann Isaac, der Sohn. Als des ersteren Schriften werden aufgeführt: Opera mineralia; De salibus et oleis metallorum; u. s. w. Als des letzteren: Opus Saturni; De Lapide s. Elixir philosophico; u. s. w.

Bernhardus comes Marchiae Trevisanae (Graf der Tarviser Mark im Venetianischen). Schriften: Liber de secretissimo philosophorum opere chimico. Responsio ad Thomam de Bononia; u. s. w.

Marsilius Ficinus, berühmt durch seine Lateinische Uebersetzung der Werke Platos und damit der vom alchimistischen Standpunct besonders wichtigen Schriften Timaeus und Kritias. Ob seine Schrift: De arte chemica und noch anderes, was unter seinem Namen aufgeführt wird, ächt ist, wollen wir dahin gestellt sein lassen.

Georgius Ripleus (Ripley). Schrift: Liber duodecim portarum und manches andere. Es ist nicht alles ächt, was unter seinem Namen vorkommt.

Thomas Norton. Schrift: Tractatus: Crede mihi seu Ordinale. (Hoc opus inceptum est: 1477.)

Noch einmal Arabische Alchemie. Die drei Principien: Sal, Sulphur, Mercur.

Nach der zweiten Mercur-Interpretation der Tab. smar. tritt in der Arabischen Alchemie ein Ruhepunct ein. Das hat einen dreifachen Grund. Zuerst war einmal durch die zweite Mercur-Interpretation der Tab. smar. ein Ziel erreicht, welches längere Zeit hindurch angestrebt worden war. (In Einklang-Bringen der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. mit Arabischen Auffassungen.) Das ist aber nur zu natürlich, dass nach Erreichung eines Zieles eine länger andauernde Ruhe folgt. Dann müssen wir das historische Factum vor Augen haben, dass die Vertreibung der Araber aus Spanien, 1492, nicht ein Ereigniss war, welches plötzlich wie ein Blitz aus heiterer Luft über die Araber kam, sondern dass vielmehr die Maurenherrschaft in Spanien successiv verfiel und damit ihr Unglücksjahr 1492 längst angebahnt war. Der successive Verfall der politischen Macht zog aber auch einen Verfall des wissenschaftlichen Treibens nach sich, setzte eine Laxität an die Stelle des früheren wissenschaftlichen Eifers Hierzu kommt nun noch zum dritten das, dass bei dem Uebergehen der Alchemie auf die Abendländer an die Araber die sehr nahe liegende Idee hinantrat, wir haben nun so manches gewirkt, wir wollen vorläufig einmal die Zuschauer machen und sehen, was jene vor sich bringen. Dieses Stadium der Ruhe in Spanien dauerte nun bis einige Zeit vor dem Aufhören der Maurenherrschaft. Da auf einmal kommt neues Leben in die Alchemie, die Arabische Alchemic tritt, bevor sie den Schauplatz verlässt, mit einer epochemachenden Lehre in den Vordergrund, das ist die Lehre vom Sal, Sulphur, Mercur, die Lehre von den drei Principien: Salz, Schwefel und Quecksilber. Vermöge dieser Lehre wird die Eins der metaphysischen Interpretation der Tab. smar., das Quecksilber, welche durch die Lapis philos.-Interpretation der

Tab. smar. zur Zwei, dem Quecksilber und dem Schwefel extendirt worden war, zur Drei cumulirt, das ist zum Quecksilber, Schwefel und Salz.

Die Sache liegt ff. Ein Araber tritt auf, welcher sagt, wir haben ursprünglich in unserem Arabischen alchemistischen Standpunct die Geberschen 6 Metalle. Diese extendiren sich zu 7, indem das Quecksilber hinzutritt. Dieses Quecksilber tritt nicht nur zu den übrigen Metallen, sondern es stellt sich auch an ihre Spitze. Indem wir nun also das Quecksilber haben, stellen wir uns bei der Darstellung des Hydrarg, oxyd. rubr. auf den Standpunct der Darstellung der Metalle überhaupt aus ihren Erzen, das entspricht unserem Metallstandpunct in der Alchemie. Und hiermit ist die Sache fertig. Was wir da weiter getrieben haben, indem wir den Einklang mit der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. hervorbringen wollten, waren keine glücklichen Griffe. Die metaphysische Interpretation liegt hinter uns, lange hinter uns, seitdem hat sich die Alchemie fortentwickelt, wozu war es also nöthig, ihr einen solchen Tribut zu zollen? Den Einklang mit der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. hervorzubringen, war gar nicht unseres Amtes, und was Jemandes Amtes nicht ist, da soll er seinen Vorwitz lassen. Wir haben diese kluge Regel nicht befolgt, und die Folge davon war, dass wir uns in Verwickelungen gestürzt haben, die gar nicht erbaulich sind. Was ist denn diese Calcination als Kalkoperation? Ist es denn nun wirklich so einladend, da, wo man aus Cinnober bei Zusatz von Kalk: Quecksilber erhält, zu sagen, man erhalte Quecksilber aus Kalk bei Zusatz von Cinnober, zu sagen, man lösche Quecksilber mit Acid. nitaicum? Aber das mag noch hingehen. Das Schlimme bei der Sache ist das, dass wir in unserem Eifer, Dinge zu betreiben, die gar nicht unseres Amtes waren, unsere Arabische Alchemie angetastet haben, an sie Hand gelegt haben. Oder haben wir etwa etwas anderes gethan, indem wir der Arabischen Lapis philos.Interpretation huldigten, und mit ihr der Antiarabischen Zovσoлoita die Thür öffneten ? Machen wir einen Strich durch diese unerbauliche Vergangenheit. Zurück dahin, wo wir einfach standen, als wir hatten: 7 Metalle, Quecksilber an ihrer Spitze, Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. mittelst Feuers allein,

Wir haben nun schon beim Arius darauf aufmerksam gemacht, dass ein absoluter Rückgriff in alte Standpuncte nicht alchemistisch-schulgerecht ist. Will also unser Araber vor die zweite Mercur- und Calcinations - Interpretation zurück, so hat er dem Alten gegenüber einen neuen Standpunet zu bieten. Diesen nun nimmt er ff. ein.

Er nimmt Calcinatio einfach als Ignitio, Feuerprocess, und sagt, bei der Ignitio hat man einfach den Verbrennungs-Process. Wenn also Hydrarg. oxyd. rubr. mittelst Feuers allein dargestellt wird, so heisst das einfach, man verbrennt das Quecksilber. Nicht an Kalk hält man sich mit Fug und Recht, sondern an ein Stück Holz. Calcinirt man Quecksilber, so heisst das einfach, man nimmt mit dem Quecksilber den Process vor, den man mit Holz vornimmt, wenn man es verbrennt. Nun aber hat man beim Verbrennen des Holzes erstens das Holz, zweitens das brennende Holz, das ist das Feuer, drittens den Rauch, der oben fortgeht, viertens die Asche, die unten zurück bleibt. Ganz so beim Quecksilber, welches mittelst Feuers allein dargestellt wird. Das Quecksilber als solches läuft dem Holz parallel. Es wird unter dasselbe Feuer gelegt, es verbrennt, und repräsentirt als solches das brennende Quecksilber, das Feuer. Es entwickelt sich nun zwar, wenigstens denn sichtbar, kein Rauch, indessen dieser ist trotzdem zu constatiren, da nach Arabischer Auffassung gerade sowohl bei der Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. mittelst Feuers allein, als mittelst Salpetersäure ein ascendere (und descendere) statt hat. Also man hat den Rauch des Quecksilbers dem Rauch des brennenden Holzes parallel laufend. Und endlich läuft das Hydrarg. oxyd. rubr., das Ergebniss des Processes, der Asche beim Verbrennen des Holzes parallel (Mercur. incineratus). Man hat also bei der Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. mittelst Feuers allein zuerst das Quecksilber als solches, welches in das Aludel gegeben wird. Dies wird dann feurig gemacht, es entwickelt Rauch, entwickelt Asche. Nun sollte man sagen, auf die Weise hätten wir das Hydrarg, oxyd. rubr. an der Hand

es

des Verbrennungs-Processes als Asche, Mercurius incineratus, Cinis Mercurii. Unser Araber aber begnügt sich hiermit nicht, er constatirt in diesem Hydrarg. oxyd. rubr. auch noch obendrein den Rauch, Fumus Mercurii, und das Feuer, Ignis Mercurii. Das liegt nun ff.

An das verbrennende Holz anlehnend, hält er sich nicht an die Asche, welche kalt geworden ist, sondern an die noch heisse Asche. In der heissen Asche lässt er aber auf Grund des Hitze-Processes das Feuer vertreten sein. Ganz so hält er, an das Hydrarg. oxyd. rubr. anlehnend, sich nicht an das Präparat überhaupt, sondern an das frische Präparat, wie es aus dem Aludel herauskommt. Dies ist noch heiss, und damit ist das Feuer in ihm vertreten. Indessen die Sache liegt in Bezug auf das Hydrarg. oxyd, rubr. noch viel einfacher. Es liegt im Sinne der Alten, dass bei der Darstellung mittelst Feuers allein das Quecksilber gerade dadurch zu Hydrarg. oxyd. rubr. wird, dass in das erste Feuer hineingeht. Mit solcher Anschauung würde es sich aber schlecht vertragen, im Hydrarg. oxyd, rubr. das Feuer nicht vertreten sein zu lassen.

An das verbrennende Holz anlehnend, hält er sich in Bezug auf die heisse Asche von vorhin an glühende Asche. Glühende Asche entwickelt aber noch mehr oder weniger Rauch. Ein ähnliches Verhältniss kann nun auch in Bezug auf das Hydrarg. oxyd. rubr. herangezogen werden. Doch ist so etwas gar nicht nöthig. Nach alten alchemistischen Anschauungen ist das bei der Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. mittelst Salpetersäure gewonnene Präparat: Dampf, der rothe Dampf, der heruntergehend sich zum Präcipitat verdickt. Ein analoges Verhältniss kann nun auch auf Grund des ascendere und descendere, welches auch bei der Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. mittelst Feuers allein statt hat, hier angenommen werden. Dann haben wir eo ipso da, wo wir die Asche (Präcipitat) Hydrarg. oxyd. rubr. haben, auch den Rauch desselben.

Also unser Araber hat im Hydrarg. oxyd. rubr.: Asche, Feuer, Luft. Nun nennt er Asche: Sal, das heisst im Grunde nichts anderes, als Pottasche. Pottasche wird nämlich aus Pflanzen-Asche gewonnen, und die PflanzenAsche hat er im Anlehnen an sein Quecksilber - Holz. Pottasche wird aber Sal genannt auf Grund ihrer äusseren Aehnlichkeit mit dem Kochsalz. Feuer nennt er Sulphur, was nahe liegt. Rauch nennt er Mercur. Das ist ein Anlehnen an die Anschauungsweise des Autors der ursprünglichen Lapis philos.-Interpretation der Tab. smar. Der fasste nämlich das Hydrarg. oxyd. rubr. auf als Quecksilber+Luft. Gemäss dieser Anschauungsweise ist also auf der einen Seite das Hydrarg. oxyd. rubr.: Luft, auf der anderen: Quecksilber. Hat also unser Araber auf der einen Seite die Luft, den Rauch, so hat er auf der anderen Seite: Mercur. Auf die Weise kommt also heraus, dass man im Hydrarg. oxyd. rubr. hat: Sal, Sulphur, Mercur.

Also unser Araber sieht in der Calcinatio, in der Ignitio, mit der er sich an die Darstellung des Hydrarg. oxyd. rubr. macht, einen Verbrennungs-Process, und dieser führt ihn darauf, dass er im Hydrarg. oxyd. rubr. hat: Sal, Sulphur, Mercur.

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So calculirt er auf der einen Seite. Auf der anderen Seite calculirt er ff. Wenn wir Metalle und Quecksilber, und Quecksilber und Metalle einander gegenüberstellen, so kommen wir nicht um die Stelle der Tab. smar.: Pater ejus est Sol etc. herum, welche uns die 7 Metalle bringt. Das Quecksilber steht an der Spitze der Metalle. Verträgt sich das mit dieser Stelle? Nein, denn in dieser Stelle kommt zuerst in dem Pater ejus est Sol das Gold, und dann kommt erst das Quecksilber so bescheiden an die Reihe, dass es sich in dem Mater ejus est Luna seinen Platz mit dem Silber theilen muss. - - Wie ist diese Differenz zu heben? Nun einfach derartig, dass wir sagen, wenn das Quecksilber an der Spitze der Metalle steht, so ist das nicht das Quecksilber als solches, sondern das verherrlichte Quecksilber, das Hydrarg. oxyd. rubr. Dieses kommt mit jener Stelle nicht in Conflict. Auf die Weise, dass wir so dem Hydrarg, oxyd. rubr. Rechnung tragen, ist denn auch ein Text darauf zu machen, wie wir, das Quecksilber habend, zum Hydrarg, oxyd. rubr. kommen. Das ist nicht ein Anlehnen an die metaphy

-

sische Interpretation der Tab. smar., nein, das ist die Arabische Alchemie aus sich selbst heraus. Das Quecksilber steht an der Spitze der Metalle, das kann aber nicht das Quecksilber als solches sein, es ist vielmehr das Hydrarg. oxyd. rubr., und damit kommen wir vom Quecksilber zum Hydrarg. oxyd. rubr.

Und weiter gehend sagt dann unser Araber: Was heisst es denn, dass das Quecksilber an der Spitze der Metalle steht? Soll das etwa blos heissen, wenn ich die series Metallorum aufführe, dann sage ich nicht, erstens Kupfer, zweitens Blei, drittens Quecksilber u. s. w., sondern ich sage, erstens Quecksilber, zweitens Kupfer, drittens Blei u. s. w.? Nein, das wäre ein sehr bescheidenes an der Spitze Stehen. Es heisst vielmehr hervorstechend, wenn ich das Quecksilber habe, so habe ich alle Metalle, weil alle Metalle in Quecksilber aufgehen. Da nun Quecksilber als verherrlichtes Quecksilber Hydrarg. oxyd. rubr., dieses aber = Sal, Sulphur, Mercur, so heisst: das Quecksilber steht an der Spitze der Metalle, ganz besonders: die Metalle sind Sal, Sulphur, Mercur.

=

Den Aufstellungen nun, wie wir sie hier entwickelt haben, wird Ausdruck gegeben in der Arabischen SalSulphur-Mercur - Interpretation der Tab. smar., die wir jetzt kennen lernen wollen.

Es werden acht Rubriken angenommen. Es sind die sieben Rubriken der Arabischen astrologischen Interpre tation, denen das Completum est zugefügt wird.

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In der zweiten Rubrik wird das Quecksiber als solches gezeichnet, welches an der Spitze der Metalle steht. Damit scheint zu collidiren, das was die dritte Rubrik bringt, denn dort haben wir nicht das Quecksilber in der series Metallorum zuerst, sondern das Gold, und nach diesem theilt sich das Quecksilber mit dem Silber in die Luna. Das ist aber, so wird hier gelehrt, keine Collision. Denn wenn das Quecksilber an der Spitze der Metalle steht, so ist das nicht das Quecksilber als solches, sondern das Hydrarg. oxyd. rubr. Denn Separabis. Terra Asche resp. Sal.

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Der eigentliche Wortlaut der Stelle sollte sein: Separabis terram et ignem et subtile a spisso. Das suaviter magno cum ingenio deckt die Differenz vom Textlaut und dem hier gebrachten Arrangement. Also: Mache trennend einen Unterschied zwischen Asche, Feuer, Rauch, resp. Sal, Sulphur, Mercur, das ist dem Quecksilber, in welchem diese Dinge vertreten sind, das ist dem Hydrarg. oxyd. rubr. und dem eigentlichen Quecksilber. Denn siehe, Quecksilber ist eben Quecksilber, dagegen Hydrarg. oxyd. rubr. ist Quecksilber, welches dem Ignitions-Process ausgesetzt wird, welches verbrennt, Quecksilber welches: Ascendit a terra in coelum, iterumque descendit in terram,

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