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Vierte Rubrik.

Pater omnis telesmi bis inferiorum.

Einerseits haben wir hier Christus, und in Bezug auf diesen sind die beiden Drei-Einigkeits-Interpretationen der Tab. smar. zu vergleichen. Andererseits haben wir hier das Agovizór. In Bezug auf das Letztere macht sich die Interpretation ff.

Pater omnis etc. Hier hast du den Lapis philosophicus. Virtus ejus etc. Du musst ihn in einen wirklichen Lapis verwandeln. Ein solcher wirklicher Lapis resp. Mineral ist: Αρσενικόν.

Separabis etc. Bei diesem 100ɛvizor musst du nun trennen, trennend einen Unterschied machen zwischen dem Mineral als solchem, Agoɛvizor, und dem Schwefel, ignis, der in diesem Mineral vertreten ist. Und nicht nur das musst du thun, sondern du musst auch trennend einen Unterschied machen zwischen spissum, gewöhnlichem Schwe fel, und subtile, dem subtilen Schwefel, dem ideellen Schwefel, wie er im 'Agoɛvizov vertreten ist.

Suaviter magno cum ingenio, die Sache liegt nämlich nicht nahe.

Ascendit a terra in coelum. Das subtile, was wir im Αρσενικὸν-Schwefel haben, qualifcirt das 'Αρσενικὸν, als 4s aufgefasst zu werden. In diesem os haben wir denn Christus, der sich über das Irdische erhebt.

Iterumque descendit in terram. Auf der anderen Seite ist aber auch wieder 'Agoɛvizov überhaupt als Schwefel gefasst etwas materielles, irdisches.

Durch die zuletzt genannten beiden Standpuncte aber, die wir im 'Agoɛvizov haben, bekommen wir ein Recht, einerseits dasselbe an Christus anzulehnen, andererseits es materiell als Schwefel zu fassen.

Et recipit vim superiorum et inferiorum. Das 'Aqoɛvızor wird einerseits als Schwefel genommen, andererseits aber auch, wie wir wissen, als Lapis philosophicus. Sobald wir nun aber das Agoevizor als Lapis philos. haben, haben wir den Hinzutritt von Quecksilber zum Schwefel, und wenn wir das Quecksilber haben, haben wir auch implicite das Hydrarg. oxyd. rubr. Somit haben wir im Anlehnen an das ̓Αρσενικὸν vier Dinge: Αρσενικὸν, Lapis philos., Quecksilber, Hydrarg. oxyd. rubr. vier Dinge werden in zwei superiora und zwei inferiora getheilt, und wenn hier gesagt wird, das 'Agoɛrizov werde theilhaftig der oberen und unteren Dinge, so heisst das eben, man solle in Bezug auf dasselbe die genannten vier Dinge in's Auge fassen.

Fünfte Rubrik.

Sie habebis gloriam bis penetrabit.

Diese

Die gloria ist das erste Buch der Oracula Sibyllina überhaupt. Dasselbe ist eine gloria, insofern es über gloriose, über biblische Dinge handelt.

Die fortitudo repräsentirt die Räthsel. Diese Räthsel fassen hauptsächlich Zahlen in's Auge und in der fortitudo haben wir ja das uέroor, das Mass, an welches sich die Zahl anlehnt.

Entweder zählt nun die fortitudo nach der Zwei, dann handelt es sich um zwei Räthsel, das erste bei Noah und das zweite bei Christus. Oder es zählt dieselbe nach der Drei. Dann handelt es sich um drei Räthsel, um das Quecksilber-Räthsel, das Kivráßagıç-Räthsel, das '1008vizd v-Räthsel.

Die fortitudo haben wir bei den Räthseln, indem diese die Schwerpuncte der ganzen Abhandlung bringen. Hat man sie, so hat man gewissermassen die Quintessenz der Abhandlung, denn in ihnen geht auf (vincere et penetrare), die omnis res subtilis, Gott und Christus, und die omnis res solida, das Quecksilber der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. und der Lapis philos.

Sechste Rubrik.

Sic mundus bis est hic.

Die creatio mundi bezieht sich auf die zweite Rubrik. Die adaptationes beziehen sich auf die dritte und vierte Rubrik.

Der modus bezieht sich auf die fünfte Rubrik.

Siebente Rubrik.

Itaque vocatus sum bis totius mundi.

Der Hermes trismegistus ist die Trinität. Man hat aber doch nur Gott den Vater, und den Sohn. Wo bleibt der heilige Geist? Nun, es wird angenommen, als wenn der in Noah vertreten ist. Der heilige Geist wird nämlich unter der Gestalt einer Taube abgebildet. Noah aber hat eine besondere Relation zur Taube, denn er lässt eine Taube aus der Arche aufsteigen. In der Schrift (1. Buch Mosis, Cap. 8) lässt Noah zuerst den Raben fliegen und dann die Taube. Im ersten Buche der Oracula Sibyllina liegt die Sache umgekehrt. Noah lässt erst die Taube fliegen und dann den Raben. Dass der Autor unseres Schrifstückes sich diese Licenz nimmt, hängt damit zusammen, dass er eben die Taube in den Vordergrund drängen will, um einen prägnanten Hinweis auf den heiligen Geist zu haben.

Die tres partes philosophiae totius mundi sind die drei Theile der Tab. smar, auf die der Index hinweist.

Completum est etc.

Achte Rubrik.

Αρσενικόν.

Sol Feuer Schwefel Operatio= Wirksamkeits-Entfaltung, das ist alles das, was sich an das Agovizov schmiegt. An dasselbe schmiegt sich aber, indem es als Lapis philos. gefasst wird, das Kivváßagis, und an dieses wieder das Quecksilber. Das Completum etc. weist also mit Prägnanz auf die Räthsel hin. Nun, die sind auch die Hauptsache beim ersten Buche der Oracula Sibyllina. (Vergl. die fünfte Rubrik.)

Das Alter des ersten Buches der Oracula Sibyllina und der Lapis philosophicusInterpretation der Tabula smaragdina.

Die Neuzeit hat keine Idee davon, dass das erste Buch der Oracula Sibyllina eine alchemistische Schrift ist. Die Gelehrten verfolgen die Geschlechter an der Hand der Bibel, und können sich nun keinen Text darauf machen, dass vom sechsten goldenen Geschlecht und vom siebenten Geschlecht der Titanen plötzlich zu Christus „gesprungen" wird. Daher hat man die Meinung aufgestellt, das Buch sei zu verschiedenen Zeiten entstanden, und rühre von zwei verschiedenen Autoren her. An so etwas ist aber auch im Traume nicht zu denken. Das Buch stellt ein fortlaufendes Ganze dar, und ist absolut von einem Autor. Wissen wir nun, wann dieser Autor gelebt, so haben wir auch einen Anhaltspunct dafür, wann die metaphysische Interpretation der Tab. smar. der Lapis philosophicus-Interpretation Platz gemacht hat. Forschen wir also dem ersteren nach.

Lactantius, ein Kirchenschriftsteller des 4. Jahrhunderts (stirbt ca. 330), citirt bei jeder Gelegenheit die Oracula Sibyllina, das erste Buch citirt er nirgendwo. Daraus kann man schliessen, dass zu des Lactantius Zeiten jenes erste Buch der Oracula Sibyllina noch nicht existirt hat. Einem solchen Schluss steht nun aber wieder (scheinbar) das im Wege, dass in der Oratio Constantini ad sanctorum coetum von Eusebius Pamphili, der um 270 geboren wurde und um 340 starb, das erste Buch der Oracula Sibyllina wohl erwähnt wird, oder wenigstens ein Fingerzeig für dasselbe gegeben wird. Die Stelle befindet sich Cap. 18 und lautet:

ἡ τοίνυν Ερυθραία Σιβύλλα φάσκουσα ἑαυτὴν ἕκτῃ γενεᾷ μετὰ τὸν κατακλυσμὸν γενέσθαι.

Das ist, beiläufig gesagt, so zu übersetzen, dass man sich das μετὰ τὸν κατακλυσμὸν zwischen zwei Kommata denkt, womit herauskommt: Die Erythräische Sibylle, sagend, dass sie in der sechsten Generation, (nämlich) nach der Sündfluth, sich aufgethan habe, als Sibylle hervorgetreten sei. Es ist aber nicht zu übersetzen, wie das geschehen ist, in der sechsten Generation nach der Sündfluth" in einem Tenor.

Diese Stelle weist also genau und zutreffend auf die Sibylle, wie sie im ersten Buche der Oracula Sibyllina vorkommt, und wer die Stelle so geschrieben, wie sie dasteht, der documentirt ganz unzweifelhaft, dass er das erste Buch der Oracula Sibyllina gekannt. Sagt man nun weiter: Eusebius aber hat diese Stelle geschrieben, so kommt damit heraus, dass bereits zwischen 270 und 340 p. C. nicht nur das erste Buch der Oracula Sibyllina, sondern

auch die Lapis philosophicus-Interpretation der Tab. smar. da war. Es ist aber unmöglich, dass zwischen 270 und 340 p. C. die Lapis phil.-Interpretation der Tab. smar. bereits da war. Damals lebte möglicherweise erst Demokrit, der noch nichts vom Lapis philos. weiss, und selbst der erst um 400 lebende Synesius weiss noch nichts vom Lapis philos., wie soll also dieser bereits zwischen 270 und 340 existirt haben können?

Es bleibt uns daher gar nichts anderes übrig, als anzunehmen, bei der betreffenden Stelle des Eusebius handele es sich um eine eingeschobene Scholie. Wir nehmen an, bei Eusebius habe ursprünglich also gestanden:

ἡ τοίνυν Ερυθραία Σιβύλλα, ιέρεια τοῦ ̓Απόλλωνος, διάδημα .... φοροῦσα, καὶ τὸν τρίποδα...... περιέ

πουσα κ. τ. λ.

Dann nehmen wir an, ein Abschreiber habe sein Licht wollen leuchten lassen, und zeigen, wer die Erythräische Sibylle gewesen. In Folge dessen schob er zwischen Ziẞúlka und ἱέρεια den Passus ein: φάσκουσα ἑαυτὴν ἑκτῇ γενεί, μετὰ τὸν κατακλυσμὸν, γενέσθαι.

Auf die Weise kommt heraus, dass wir bei Eusebius die betreffende Stelle haben, wie sie heute vorliegt. Auf die Weise kommt heraus, dass Eusebius selbst das erste Buch der Oracula Sibyllina nicht kennt, womit parallel läuft, dass Lactantius dasselbe nicht kennt, womit endlich parallel läuft, dass man zu des Eusebius Zeit vom Lapis philosophicus noch nichts wusste.

Bleek (Theologische Zeitschrift von Schleiermacher, de Wette und Lücke, Berlin 1819 und 1820) ist schwerlich auf richtigem Wege, wenn er annimmt, die Aussage der Sibylle von sich bei Eusebius Cap. 18 habe vordem wahrscheinlich am Ende unseres dritten Buches (des jetzigen dritten Buches) der Oracula Sibyllina ihren Platz gehabt. Damit ist er aber auf richtigem Wege, wenn er sagt, der Autor des ersten Buches habe gegen die Mitte des 5. Jahrhunderts gelebt. Wir glauben, er wäre der Wahrheit nicht zu nahe getreten, wenn er jenen Autor noch etwas weiter nach dem 6. Jahrhundert hin gerückt hätte. Wir für unseren Theil setzen die Lapis phil.-Interpretation der Tab. smar. um 450 p. C., übernehmen dabei übrigens die Garantie nicht, dass sie nicht etwa noch jüngeren Datums ist, das ist, dass sie nicht etwa mehr nach 500 hinrückt.

Die Schwindel-Goldmacherkunst.

Was die zovooлolio in alchemistischer Beziehung ist, wissen wir, und ebenso ist bereits darauf hingewiesen worden, dass die Lehre von der xquooлoita von Narren und Betrügern derartig ausgebeutet wurde, als könne man in der That Gold machen. Wir wissen auch bereits, dass der Schwindel seine doppelte Methodik hat. Vor der Lapis philos.-Interpretation der Tab. smar. wurde das Gold aus Hydrarg. oxyd. rubr. gemacht, resp. aus Stoffen, wie Auripigment, Mennige u. s. w., welche eine äusserliche Aehnlichkeit mit ihm haben. Auf Grund der Lapis phil.-Interpretation der Tab. smar. kam eine neue Methodik auf, welche von da an stereotyp blieb, und darin bestand, dass man irgend ein unedeles Metall nahm und diesem den Lapis philos. zusetzte, dann sollte der Lapis philos. das Metall in Gold verwandeln.

Die Geschichte der Schwindel-Goldmacherkunst ist in der neueren Zeit mannigfach abgehandelt worden. Keiner der betreffenden Schriftsteller hat aber einen richtigen Ausgangspunct. Alle gehen davon aus, die Alchemie sei die Lehre vom Goldmacher-Schwindel. Jene Schriftsteller können sich nicht von der perversen Idee losschälen, als seien Alchemie und Schwindel-Goldmacherkunst synonime Dinge. Nun, wir wollen dies Thema hier nicht breit treten. Wir denken, das ganze vorliegende Buch ist eine Widerlegung dafür, dass Alchemie etwas ganz anderes ist, als Goldmacherei.

Der Goldmacher-Schwindel tritt mit Eclat in den Vordergrund von der Zeit an, in welcher die Alchemie von Spanien aus zu den Abendländern kommt. Wir finden zwar schon früher Goldmacher-Geschichten und Geschichtchen, doch stehen sie vereinzelt da. Fasst man das in's Auge, so wäre es eigentlich geeigneter gewesen, dass wir die Sache bei den Abendländern abgehandelt hätten. Indessen, da bereits mannigfach von der Goldmacherkunst

die Rede war und noch sein wird, bis wir zu der Abendländischen Alchemie kommen, so konnten wir das Capitel, das doch einmal auf's Tapet gebracht werden muss, nicht länger hinaus schieben, und darum besprechen wir die Sache jetzt.

Wie es in Aegypten um die Goldmacherkunst gestanden, ob sie dort grössere Dimensionen angenommen, darüber haben wir beim Quellenmangel keine rechte Uebersicht. Wenn die Rede auf diese Sache kommt, so wird Suidas herangezogen. In dessen Lexikon heist es:

Χημεία· ἡ τοῦ αργύρου καὶ χρυσού κατασκευή· ἧς τὰ βιβλία διερευνησάμενος ὁ Διοκλητιανὸς ἔκαυσεν. ὅτι διὰ τὰ νεωτερισθέντα Αιγυπτίοις Διοκλητιανό τούτοις ἀνημέρως καὶ φονικῶς ἐχρήσατο. ὅτε δὴ καὶ τὰ περὶ χημείας χρυσοῦ καὶ ἀργύρου τοῖς παλαιοῖς αὐτῶν γεγραμμένα βιβλία διερευνησάμενος ἔκαυσε, πρὸς τὸ μηκέτι πλοῦτον Αἰγυπτίοις ἐκ τῆς τοιαύτης προςγίνεσθαι τέχνης, μηδὲ χρημάτων αὐτοὺς θαῤῥοῦντας περιουσία τοῦ λοιποῦ Ῥωμαίοις ανταίρειν.

„Chemie. Die Silber- und Goldmacherkunst. Diokletian spürte den auf sie bezüglichen Büchern nach, und verbrannte diese. Die Aegypter hatten sich gegen Diokletian empört, und deswegen ging dieser hart und grausam mit ihnen ul. So geschah es denn auch, dass er den Büchern nachspürte, die von ihren Altvorden über Gold- und Silbermacherkunst geschrieben worden waren, und dieselben verbrannte. Er bezweckte damit, zu verhindern, dass die Aegypter aus dieser Kunst nicht weiter Reichthümer schöpften, und, gestützt auf das Vertrauen zu Geld-Hülfsmitteln, sich ferner gegen die Römer erheben möchten."

Mit dieser Erzählung des Suidas ist mannigfach umgesprungen worden. Die Einen legten Gewicht auf sie, die Anderen nicht. Von den Gegnern wurde sie angezweifelt, weil ausser Suidas Keiner ihrer Erwähnung thut. Dann wurde gesagt κατασκευὴ ἀργύρου καὶ χρυσοῦ sei nicht Silber- und Goldmacherkunst, sondern hüttenmännische Goldgewinnung resp. Silbergewinnung: Diokletian habe die Recepte für diese verbrennen lassen, auf dass keine Privatleute jenes Geschäft betrieben. Und was derartiger Aufstellungen mehr sind.

Die Sache liegt einfach so, dass Suidas die Magier-Verfolgung seitens der Römischen Kaiser in's Auge fasst. Diese Magier-Verfolgung seitens der Römischen Kaiser ist historisch, und selbst Diokletian steht bei ihr im Vordergrund. Im Codex Justinian. 9, 19: De maleficis et mathematicis steht das folgende Gesetz von Diocletianus und Maximianus:

Artem geometriae discere atque exercere publice interest. Ars autem mathematica damnabilis est et interdicta omnino. "Die geometrische Kunst zu lernen und auszuüben, leistet dem öffentlichen Wohl Vorschub (- oder auch die geometrische Kunst zu lernen und öffentlich auszuüben, ist dienlich). Die mathematische Kunst aber ist verdammlich und absolut verboten."

:

Nun nimmt Suidas die Ars mathematica als Magie, was nahe liegt, setzt diejenigen, welche sie executiren, zu den Aegyptern in Relation, was auch nahe liegt, da namentlich gerade Aegyptische Magier Rom überschwemint haben mōgen. Dann nimmt er Magie als synonim mit Alchemie, und Alchemie als synonim mit Goldmacherkunst. Und so haben wir die Quintessenz der Sache. Dass ein Römischer Kaiser, der die Magier verfolgte, dieser seiner Verfolgung auch den Ausdruck gegeben, dass er ihre Schriften verbrannte, hat weiter nichts auffallendes. Das Uebrige ist Reflexion, welche Suidas an seine Auffassung reiht, Magie sei Goldmacherkunst. Suidas denkt sich, aber was kann denn nun den Diokletian bewogen haben, die Goldmacher-Schriften zu verbrennen? Und da tischt er uns denn die sublimen Gedanken auf, wenn er sie nicht verbrannt hätte, so hätten die Aegypter sie gehabt, und wenn sie dieselben gehabt, so hätten sie dieselben gebraucht, und hätten sie sie gebraucht, so hätten sie sich Gold gemacht, und hätten sie sich Gold gemacht, so erhielten sie Geldmittel, und erhielten sie Geldmittel, so konnten sie sich empören. Zu diesem Convolut progressiven Unsinnes kommt nun noch die Voraussetzung des Suidas, ein Goldmacher würde aufhören, ein Goldmacher zu sein, wenn man ihm seine Bücher cassire und verbrenne.

Es liegt auf der Hand, dass mit der Nachricht des Suidas nicht viel anzufangen ist.

Bei den Arabern stand die edele Goldmacherkunst durchaus im Hintergrunde. Das geht daraus hervor, dass sie die Rubrik Completum est quod dixi de operatione Solis in der Tab. smar. einerseits strichen, andererseits anders, als im Sinne der Xovσолoita interpretirten. Und unter solchen Umständen war denn der Goldmacherkunst der Lebensfaden abgeschnitten. Erst ganz spät wurde in dem Completum est von einer Partei der zovooлoita Rechnung getragen, und da ist denn die Möglichkeit gegeben, dass das Unwesen der Goldmacherkunst Leben bekam. Wir müssen noch erwähnen, dass Abu Jussuf Alchindi, der ein Jahrhundert nach Geber gelebt haben soll, eine Abhandlung schrieb (Manuscript), um diejenigen zu widerlegen, welche mit der Kunst prahlen, Gold und Silber zu machen. Wir kennen diese Abbandlung nicht, und wissen daher auch nicht, was der Mann des Näheren zu widerlegen, und, wen er zu widerlegen unternahm.

Wie erwähnt, tritt die Goldmacherkunst bei den Abendländern in den Vordergrund. Der Schwindel nahm hier kolossale Dimensionen an, und bereits 1317 fand sich der Papst Johann XXII. bewogen, gegen die Goldmacher (Alchemisten) eine Bulle zu erlassen. Es ist die Bulle Spondent quas non exhibent etc. (Decret. Jur. Canon. Gregor. XIII. Lib. 5. T. 4.) Die Methodik des Goldmachens in dieser Zeit besteht in der Anwendung des Lapis philosoph., in seiner Projection über unedele Metalle, und das Hauptkunststück bestand natürlich darin, den Lapis philos. zu finden, denn wer ihn hat, hat das Mittel zum Zweck, wer ihn hat, braucht ihn nur einfach über das unedcle Metall namentlich Quecksilber - zu werfen, und er hat ohne weitere Mühen das ersehnte Gold.

Es ist monströs, mit welcher Süffisance die GoldmacherGeschichten und Geschichtchen während dieser Periode aufgetischt werden. Sachverständige sind dabei, Zeugen sind dabei bis zu den höchsten Personen, Acten, Protocolle, Producte der Verwandlung, wie Stücke Goldes, Münzen, Nägel, die zur Hälfte verwandelt sind u. s. w. Und doch ist alles nicht wahr, kann nicht wahr sein. Eben so wenig, wie man aus einem Spatze eine Ente, aus einem Hunde ein Pferd machen kann, eben so wenig kann man ein unedeles Metall in ein edeles verwandeln. Wo der Goldmacher bei der Arbeit Gold erhielt, da liegt einfach ein Betrug vor, entweder ein grober oder ein feiner. Durchschnittlich handelte es sich um Taschenspieler-Manoeuvres. Der Tiegel hatte einen doppelten Boden, die Rührlöffel, Rührstäbe, Zangen u. S. W. waren hohl, und bargen so das Gold, welches der Process ergab." Unter Umständen lag die Sache auch derartig, dass das Product des Processes eine chemische Composition war, welche blos mit Gold Aehnlichkeit hatte, es handelte sich also einfach um falsches Gold. Auf die Weise machte eine Deutsche Kaiserin Gold und Silber und verkaufte es für ächtes. Der Alchemist de Laaz kam der Dame hinter die Schliche, und sollte dafür in's Gefängniss wandern, er machte sich aber auf und davon.

Sehr zu bedauern sind jene armen Leute, welche an die betrügerische Kunst glaubten, und ihr Vermögen im Schmelztiegel in die Luft jagten. Sie wollten Vermögen erwerben, und schlugen das, was sie hatten, in die Schanze. Man muss die Goldmacher von verschiedenen Gesichtspuncten auffassen.

Die Einen glaubten an die Kunst, und spürten nun namentlich dem Steine der Weisen, dem Mittel zum Zwecke, nach. Das sind die Narren.

der Goldmacher sagte, wenn er einmal so weit wäre, dase er den Stein der Weisen hätte, dann hätte er freilich Keinen mehr nöthig, aber diesen wolle er erst machen, und dazu seien Geldmittel erforderlich, über die er nicht zu disponiren habe. Nun kam der Andere herüber. Fürsten wurde in dieser Beziehung auch wohl Patriotismus vorgeschwindelt; den Goldmacher trieb Liebe, Anhänglichkeit u. s. w. dazu, seine Kunst zu Gunsten des Fürsten auszubeuten. War nun die Sache am Gange, so zog sie sich in die Länge; so leicht ging das nicht, den Stein der Weisen darzustellen, und je länger sich die Sache hinzog, desto mehr Geld für die Kosten des Lapis philos. wanderte in die Taschen des Goldmachers. Eines frühen Morgens hatte der Goldmacher wirkliches Gold in den Tiegel practicirt: nun war man auf dem besten Wege. Der Betrogene, der schon anfing, an der Kunst des Goldmachers zu zweifeln, schöpfte jetzt wieder neuen Muth, und willig gab er neue Summen hin, aus denen der Goldmacher sich doppelt und dreifach schadlos hielt für die Auslagen, die er bei dem in den Tiegel prakticirten Golde gehabt. Zuweilen standen auch die Sachen so, dass des Goldmacher, um den zu Betrügenden sicher zu machen, nicht unbedeutende Summen aus seiner Tasche hergab, um das Gold zu präsentiren, welches er gemacht. Er setzte dann die Hoffnung auf die Zukunft, die ihn für seine Auslagen schadlos halten würde. Dabei kam es nun aber wohl vor, dass der Andere die Sache abbrach nun dann hatte der Goldmacher die Rechnung ohne den Wirth gemacht, und aus dem Betrüger war ein Betrogener geworden. Es kommen auch solche Anekdoten vor, wo ein Mensch an irgend einem Orte erscheint, en passant Gold macht, und dann wieder abzieht, ohne die Sache weiter auszubeuten. Solche Fälle beuten die, welche der Goldmacherkunst das Wort reden, ganz besonders aus, indem sie sagen, welcher Nebengrund sollte denn nun hier vorgelegen haben, einen Betrug zu spielen? Wir antworten darauf ff. Wenn wir Alles glauben sollten, uns im Bereich der Goldmacher-Anekdoten vorgeschwindelt wird, dann hätten wir viel zu thun. Welche Unzahl von Anekdoten, um ein Analogon heranzuziehen, circulirt nicht, wo dieser und jener Laie dies und jenes curirt haben soll, und sehen wir Aerzte näher zu, so ist Alles eitel Lüge. Aber gesetzt auch, diese und jene Goldmachergeschichte, die so en passant spielt, ohne dass der Künstler sein Thun auch nur im mindesten ausbeutet, habe sich zugetragen, so sagen wir, wer kann einem Taschenspieler hinter seine Kniffe kommen? Der Betreffende war wahrscheinlich die Avant-Garde für den Haupt-Acteur; er hatte das Publicum en passant zu bearbeiten.

was

Eine ganz andere Situation in Bezug auf die Goldmacher haben wir da, wo es blos heisst, dieser und jener sei ein Goldmacher gewesen, wo es dem Betreffenden aber nie in den Sinn gekommen ist, sich im Ernst mit der Goldmacherkunst zu befassen. Hierbei müssen wir einen generellen und speciellen Standpunct einnehmen.

wir uns

Den generellen Standpunct haben wir, wenn an den gewöhnlichen Schlendrian halten, gemäss dessen angenommen wird, ein Alchemist sei ein Goldmacher. Von diesem Gesichtspunct aus ist jeder, der ein Alchemist war, eine alchemistische Abhandlung geschrieben hat, ein Goldmacher. Auf die Weise sind Demokrit, Albertus Magnus, Arnoldus Villanovanus, Basilius Valentinus, Paracelsus u. s. w. Goldmacher. Hierbei haben nun einige Alchemisten das Schicksal, sich blos des Namens von Goldmachern zu erfreuen. Bei Anderen dagegen begnügte sich der Leumund nicht blos mit dem Namen, sondern fügte auch Facta hinzu. Auf die Weise haben wir, dass Albertus M. zu Köln einige sehr grosse Leuchter und Tafeln aus unedelem Metall in Silber verwandelt hat, dass Arnold von Villanova goldene Stangen gemacht, u. s. w.

Die Anderen glaubten selbst nicht an die Kunst, und schwatzten den Leuten blos vor, sie seien Meister der hoh en Kunst. Das sind die Betrüger. Sie wollten das Gold dessen holen, dem sie Gold zu bringen vorgaben. Natürlich wandten diese Schlauköpfe sich nicht an arme Teufel, sondern an reiche Leute, bei denen etwas zu holen war. Den speciellen Standpunct haben wir einerseits da, woHauptsächlich wandten sie sich an Fürsten, wenn's da kein es der Betreffende, ohne sich je mit der Goldmacherei beGold setzte, so setzte es doch einen lucrativen Posten. fasst zu haben, darauf anlegte, dem Vorschub leistete, dass Das Spiel mit Fürsten musste aber mancher Schwindler er im Volksmunde für einen Goldmacher galt, und andeschwer, selbst mit dem Leben büssen. Ueber den Stein der rerseits da, wo sich der Betreffende, ohne sich je im Ernst Weisen hatte der gute Mann die wohlfeile Weisheit ver- mit der Goldmacherkunst befasst zu haben, dem willig hingab gessen, dass mit grossen Herren schlecht Kirschen essen ist. oder nothgedrungen hingeben musste, dass ein Anderer ihn Nahe liegt es, dass man sagt, aber wenn sich ein Gold- dem Publicum gegenüber zu einem Goldmacher stempelte. macher Einem anbot, so liegt es doch nicht fern, dass Was den ersten Punct betrifft, so musste die Golddieser sagte, du Goldmacher, wozu hast du mich nöthig, macherkunst zuweilen zum Deckmantel für erworbene mache dich doch selbst reich. Das ist schon recht, aber Reichthümer dienen. Diese waren auf eine andere Weise

erlangt, und der Besitzer verbreitete die Meinung, sie seien mittelst des Steines der Weisen erlangt. Auf die Weise setzte sich z. B. Nicolaus Flamellus in den Ruf eines Goldmachers. Diesen Flamellus werden wir später als wirklichen Alchemisten kennen lernen; seine alchemistischen Hiero. glyphen sind sogar epochemachend. Das verhinderte aber nicht, dass der Mann nebenbei Wucherer war, und als solcher glänzende Geschäfte machte. Im Jahre 1413 hatte er in Paris bereits 14 Hospitäler, 7 Kirchen, 3 Kapellen gebaut und zugleich mit grossen Einkünften versehen. Ueberdies gab er noch sonst erstaunliche" Summen zu gottesdienstlichen und milden Zwecken her (Kortüm). Das zeigt eben, dass der Mann das Wu wollte sagen GoldmacherGeschäft aus dem Grunde kannte. In anderen Fällen war auch das Vermögen, zu dem die Goldmacherkunst den Deckmantel hergeben musste, auf die ehrlichste Weise von der Welt erworben, und zwar durch die Verwendung der Chemie zu industriellen Zwecken. Hier lag es sehr nahe, das Publicum auf die unrichtige Fährte der Goldmacherkunst zu leiten, um es von der richtigen Fährte des Fabrik Geheimnisses abzuleiten, oder um es sonst wie zu verhindern, dem Techniker in die Karten zu gucken. Man bedenke doch, wie selbst noch im vorigen Jahrhundert einem Manne, der mit Chemikalien umzugehen wusste, sehr naheliegend die Gelegenheit geboten war, mit kleinen Mitteln grossen Reichthum zu erwerben. Man versetze sich in die Zeiten, wo die Branntweinfabrication, die Essigfabrication, die Darstellung riechender Wasser, von Färbestoffen u. s. w. nur Wenigen bekannt war, welche Fundgrube zur Erwerbung von Vermögen war da nicht gegeben! Auf diese Weise setzte sich der Helmstedter Professor Beireis (geb. 1730 gest. 1809) in den Ruf eines Goldmachers. Er soll zu seinem Reichthum, den er zur Anlegung herrlicher Kunstkabinete verwandte, unter anderem durch neue Methoden, Karmin und Essig zu bereiten, den Grundstein gelegt haben.

Was den zweiten Punct betrifft, so wird derselbe in der Geschichte der Goldmacherkunst viel zu wenig gewürdigt. Das mag gar nicht selten vorgekommen sein, dass ein Fürst, welcher mehr ausgab, als es seine Mittel erlaubten, sich einen Mann, der ihm das Zeug zu dieser Qualification zu haben schien, nolens volens heranholte, sich einen Goldmacher hielt, um denen gegenüber, welchen er die Art und Weise verheimlichen wollte, wie er zum Gelde käme, einen Rückhalt zu haben. Es wurden Länder und Besitzungen verpfändet, wichtige Privilegien verkauft u. s. w.

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und das gelöste Gold hatte der Herr Goldmacher gemacht. Wer weiss, ob auf solcher Basis nicht die Goldmacher-Erzählungen ruhen, kraft derer Roger Baco dem Könige Heinrich III. von England die Kosten zu den Kriegen verschafft, die dieser geführt, kraft derer Raimund Lullus einem König von England sechs Millionen Gold zu einem Saracenenkrieg angefertigt, kraft derer Ripley viele Jahre hintereinander den Rhodiser-Rittern zum Kriege gegen die Türken jährlich 100000 Pfund Sterling zusammengekocht u. s. w.?

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Kor

Man verlange von uns keine specielle Geschichte der Goldmacherkunst und Vorführung ihrer Helden. Wer für diese Interesse hat, dem stehen ja Bücher genug, die dies Thema behandeln, zu Gebote. Speciell empfehlen wir: J. Chr. Wiegle b, Historisch kritische Untersuchung der Alchemie oder eingebildeten Goldmacherkunst (welche gegen die Goldmacherkunst geschrieben), und: K. A. Kortüm vertheidigt die Alchemie gegen die Einwürfe einiger neuen Schriftsteller, besonders des Herrn Wiegleb. tüm liebte es nicht selten, sich in Paradoxen zu bewegen, und wohl nur dem verdanken wir es, dass er Partei für die Goldmacher nahm. Bei der Lectüre dieses Buches fiel uns der 2. und 3. Theil der Jobsiade desselben Autors unwillkürlich ein, und wir dachten, wenn man dem Kortüm in die Seele liest, so wird er schwerlich geglaubt haben, dass aus so einem verbummelten Subjecte, wie dieser Hieronymus Jobs war, hinterdrein noch ein ordentlicher anständiger Mensch werden konnte, der es in der Welt zu etwas brachte. Nun, gerade so wenig wird er wohl im Grunde an den Goldmacher-Schwindel geglaubt haben, für den

er Partei nimmt. Wir konnten uns nicht des Gedankens erwehren, jetzt, wo Wiegleb gegen die Goldmacherkunst geschrieben, schrieb Kortüm für dieselbe, hätte Wiegleb für dieselbe geschrieben, se hätte Kortüm gegen sie geschrieben.

Indem wir nun den geehrten Leser auf derartige Schriften über die Goldmacherkunst verweisen, erlauben wir uns, noch einmal darauf hinzuweisen, dass die Herren Autoren keine Idee von dem haben, was Alchemie ist, und auf Grund dessen ganz harmlos Alchemie mit Goldmacherkunst identificiren und untereinander werfen.

Bevor wir dies Capitel verlassen, wollen wir noch darauf hinweisen, dass die Goldmacher und deren Anhänger, um der edelen Kunst eine mysteriöse Folie zu geben, dieselbe bereits in das graueste Alterthum versetzen, und der Bibel und der Mythologie tapfer zusetzen. Nach ihnen war Thubalkain (1. Buch Mosis, Cap. 4, Vers 22) bereits ein Goldmacher, das goldene Kalb (2. Buch Mosis, Cap. 32) wurde auf chemisch-golchmacherischem Wege dargestellt. Der König Salomo war nun erst recht ein Goldmacher, und wenn er aus Ophir Gold bekam, nämlich 1. Buch der Könige, Cap. 9 nach Luthers Uebersetzung:

Vers 27. Und Hiram sandte seine Knechte im Schiff, die gute Schiffsleute und auf dem Meer erfahren waren. mit den Knechten Salomons.

Vers 28. Und kamen gen Ophir, und holten daselbst 420 Centner Gold, und brachten es dem Könige Salomo so war dies Ophir eine chemische Werkstätte.

Die einzelnen Bibelstellen, die, indem sie von Gold sprechen, auf die Goldmacherkunst bezogen werden, wollen wir nicht weiter nach Capitel und Vers citiren. Esra wird herangezogen, Hiob, Jesaias, Jeremias, Ezechiel, die Psalmen, Offenbarung des Johannes u. s. w., und wer bibelfest ist, dem dürfte es vielleicht gelingen, noch manelie Stelle an's Licht zu ziehen, die den Bibel-Goldmachern entgangen.

Ferner war Midas ein Goldmacher, nicht etwa wegen seiner Eselsohren, sondern auf Grund dessen, dass das, was er berührte, zu Gold wurde. Das goldene Vliess war ein Buch, welches auf einer Haut geschrieben war, und die Anweisung enthielt, wie man Gold macht. Der goldene Zweig, der beim Hinabsteigen in die Unterwelt abgebrochen wurde, (Vergil. Aeneis, Lib. 6. Vers. 136. sequ.) bezieht sich auf die Goldmacherkunst. Die goldenen Aepfel der Hesperiden desgleichen u. s. w., u. s. w.

Was in diesem Abschnitt über die Goldmacherkunst ge sagt, bezieht sich mutatis mutandis selbstredend auch auf die Silbermacherkunst.

Alchemistishe Schriftsteller der Aristotelischen Richtung (Hydrargyr. oxydat. rubrum, Lapis philosophicus) zwischen Demokrit und Geber.

Abhandlungen werden uns genug geboten, wenn auch die meisten von ihnen nur handsehriftlich existiren. Aber die meisten von ihnen gehören einer späteren Zeit an. wie das ihr Arabischer und Abendländischer Charakter nur zu sehr zeigt. Viele von ihnen tragen den Namen von Autoren an der Spitze, welche zur Zeit, die wir in der Ueberschrift angedeutet haben, gelebt haben oder gelebt haben mögen, nun auf die Weise werden wir wenigstens mit den Namen jener Alchemisten bekannt. Wir wissen die Sache nicht besser zu charakterisiren, als dass wir sagen, es existirte eine Fabrik, ihr Haupt-Domicil mag zu Konstantinopel gewesen sein, und diese machte es sich zur Aufgabe, die Welt mit alchemistischen Abhandlungen zu versorgen. Wenn man eine alchemistische Schrift. welche aus der, in der Ueberschrift angedeuteten Zeit stammen soll, in die Hände bekommt, so geht man am sichersten, wenn man sich mit dem Gedanken an die Lectüre macht: „Ei, das wird auch wieder so ein Machwerk aus jener Fabrik sein." Findet man sich dann hintendrein getäuscht, nun desto besser. Aber für den grossen Durchschnitt der Fälle wird man sich bald überzeugen, dass man mit jener Voraussetzung auf dem richtigen Wege war.

Nicht aus jener Fabrik stammen: Demokrits voiza zai μvotizá; des Synesius Commentar zu jener Schrift; des Pelagius: Περὶ τῆς θείας ταύτης καὶ ἱερᾶς τέχνης, De eadem divina et sacra arte. Der Griechische Text der letzteren Schrift existirt blos handschriftlich; wir kennen die Lateinische Uebersetzung aus des Ant. Mizaldi Memorabilia, aus welchem Buche wir auch die Uebersetzung

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Demokrits kennen. Des Pelagius Schrift fängt dort an: Majores nostri et sapientiae amatores et praestanti doetrina philosophi dixerunt (οἱ μὲν προγενέστεροι καὶ ἐρασταὶ καὶ ἀνάπλεοι φιλόσοφοι ἔφησαν). Ferner: das erste Buch der Oracula Sibyllin a. Auch nicht aus jener Fabrik scheint zu stammen der Stephanus Alexandrinus. Seine Schrift heisst: Στεφάνου Αλεξαν δρέως οἰκουμενικού φιλοσόφου καὶ διδασκάλου τῆς μεγάλης καὶ ἱερᾶς ταύτης τέχνης περὶ χρυσοποιΐας πράξεις. Dieselbe ist dem Kaiser Heraclius (Kaiser von 610-641) gewidmet. Leider haben wir nichts davon auftreiben können. Wir lesen im Fabricius: Hae actiones novem Latine prodierunt Dominico Pizimento interprete, Patavii 1573,8, cum Democrito de arte magna, Synesiique, Pelagii et Michaelis Pselli scriptis ejusdem argumenti. Auch das haben wir nicht auftreiben können.

Stark hat jene Fabrik dem Zosimus zugesetzt. Fabri eius in seiner Bibliotheca Graeca, Band XII, S. 760 u. w. führt ff. Pariser Manuscripte auf, die seinen Namen tragen: Ζωσίμου περὶ ἀρετῆς (καὶ) συνθέσεως ὑδάτων. Ζωσίμου τοῦ Πανοπολίτου γνησία γραφὴ περὶ τῆς ἱερᾶς καὶ θείας τέχνης τῆς τοῦ Ο καὶ ) ποιήσεως. Das Adjectivum γνησία, ächt, macht die Aechtheit der Schrift von vorn herein erst recht verdächtig.

Ἔκ τινος παλαιοῦ Ζωσίμου τινός.

Ζωσίμου τοῦ θείου περὶ ἀρετῆς καὶ ἑρμηνείας.
Ζωσίμου πρὸς Θεόδωρον κεφάλαια.

Ζωσίμου τοῦ Πανοπολίτου περὶ ὀργάνων καὶ και μίνων.

Ζωσίμου τ. Π. περὶ τοῦ θείου ὕδατος.

Ζωσίμου πρᾶξις καὶ ὅραμα περὶ τῆς συνθέσεως τῶν ὑγρών.

Ὁ Ζώσιμος περὶ τῆς ἀσβέστου. In dieser Schrift kommt das ov-Räthsel vor, welches wir bei den Abendländern kennen lernen werden.

Ζωσίμου τ. Ι. περὶ τοῦ τριβίκου καὶ τοῦ σωλήνος. Eine Schrift, welche anfangt: οὐσίας ἐκάλεσεν ὁ Δημόκριτος τὰ δ' σώματα.

Ζωσίμου Θηβαίου μυστική βίβλος.

Höfer, Histoire de la Chimie, Tom 1, pag. 498, bringt ein Bruchstück aus: Περι ἀρετῆς καὶ συνθέσεως ὑδάτων. Dasselbe trägt den Abendländischen Charakter.

Christ. Gottfr. Gruner hat des Zosimus Περί ζύθων ποιήσεως, De zythorum confectione,ein kleines Bruchstück-herausgegeben. Dasselbe lehnt an die Fermentations-Interpretation der Tab. smar. (s. b. d. Abendländern).

Unter dem Autor-Namen des Heliodor besitzen wir eine Schrift, welche heisst: Ηλιοδώρου φιλοσόφου πρὸς Θεοδόσιον τὸν μέγαν βασιλέα περὶ τῆς τῶν φιλοσόφων μυστικῆς τέχνης, δι ̓ ἰάμβων (Es sind 269 Verse). Wie dieser Titel besagt, ist das Werk Theodosius dem Grossen gewidmet. Da dieser nun von 379 bis 395 p. C. Kaiser war, so würde Heliodor um 385 p. C. zu setzen sein. Das Heliodorsche Gedicht findet sich bei Fabricius, Bibliotheca Graeca, Band VI, S. 790, und scheint. - Fabrikarbeit.

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Fabricius führt unter den Pariser Manuscripten (s. oben) noch ff. Autoren und Schriften auf, von denen übrigens manche nie Ansprüche darauf gemacht haben mögen, zwischen Demokrit und Geber zu fallen.

Christianus. Τοῦ Χριστιανοῦ περὶ εὐσταθείας τοῦ

χρυσού.

Derselbe Name ad Sergium. Περὶ τοῦ θείου ὕδατος. Μέθοδος δι ̓ ἧς ἀποτελεῖται ἡ σφαιροειδὴς χάλαζα, κατασκευασθεῖσα παρὰ τοῦ ἐν τεχνουργίᾳ διαβοήτου τοῦ Σαλμανά.

Τῶν μαργάρων σκευασία κ. τ. λ.

Ερμηνεία τῆς ἐπιστήμης τῆς χρυσοποιΐας ἱερομο νάχου τοῦ Κοσμά.

Ανεπιγράφου φιλοσόφου περὶ τοῦ ὕδατος τῆς λευ

χώσεως.

Ανεπιγράφου φιλοσόφου περὶ Ο ποιΐας. Ostanes. Οστάνου φιλοσόφου πρὸς Πετάσιον περὶ τῆς ἱερᾶς ταύτης καὶ θείας τέχνης.

Theophrastus. Θεοφράστου φιλοσόφου περὶ τῆς θείας αὐτῆς τέχνης διὰ στίχων ἰάμβων (Versibus Jambicis 265). Wie wir lesen, stehen Bruchstücke dieses Gedichtes in einem Anhange zu des Palladius: Synopsis de febribus. Lugdun. 1745. Wir haben es nicht auftreiben können.

Hierotheus. Ἱεροθέου φιλοσόφου περὶ τῆς αὐτῆς θείας καὶ ἱερᾶς τέχνης διὰ στίχων ἰάμβων. Derselbe Name. Περὶ τῆς ἱερᾶς τέχνης. Derselbe Name. Περὶ λίθου τῶν φιλοσόφων (ότι jambischen Versen).

Archelaus. Αρχελάου φιλοσόφου περὶ τῆς αὐτῆς ἱερᾶς τέχνης (Versus jambici 322).

Olympiodorus. Ὀλυμπιοδώρου φιλοσόφου Αλεξαν δρέως πρὸς Πετάσιον τὸν βασιλέα ̓Αρμενίας εἰς τὸ κατ' ἐνέργειαν Ζωσίμου ὅσα ἀπὸ Ἑρμοῦ καὶ τῶν φι λοσόφων ήσαν εἰρημένα. Hofer, Histoire, Tom 1, pag. 501, welcher ein Bruchstück bringt, hat den Titel so: 0. φ. Α. π. Π. τ. β 4 περὶ τῆς ἱερᾶς τέχνης, τοῦ λιθοῦ τῶν φιλοσόφων καὶ εἰς τ. κ. ε. Ζ. καὶ ὅσα α. Ε. κ. τ. φ. η. ε. Auch Fabricius giebt einige Excerpte.

Ανεπίγραφος φιλόσοφος. Pappus. Die Schrift fängt an: ὄμνυμί σοι τὸν μέγαν ὅρκον ὅστις ἂν σὲ ᾖ.

Eugenius. Εὐγενίου περὶ τῆς ἱερᾶς τέχνης (?). Τῆς Κλεοπάτρας περὶ σταθμών καὶ μέτρων ἐξήγη σις κ. τ. λ.

Ἑρμηνεία τῶν σημείων, τῆς ἱερᾶς τέχνης καὶ χρυ σούλου βίβλου.

Λεξικὸν κατὰ στοιχεῖον τῆς ἱερᾶς τέχνης.

Comarius. Καμαρίου φιλοσόφου αρχιερέως διδάσκοντος την Κλεοπάτραν τὴν θείαν καὶ ἱερὰν τέχνην τοῦ λίθου τῆς φιλοσοφίας.

Anonymus. Breve apospasmation de vasis.
Anonymus. De dracone οὐροβώρο.

Olympiodorus (der obige?). Die Schrift fängt an: ὅτι οἴδεις τὰ πάντα σποδὸν γενόμενα, τότε νόει ότι καλῶς ἔχει.

Anonymus. Die Schrift fängt an: λάβε τὰ λευκὰ καὶ ξανθὰ τῶν ὠῶν.

Joannes. Ἰωάννου αρχιερέως τοῦ ἐν ἐβαγία (?) περὶ τῆς θείας τέχνης.

Ἴσις προφῆτις τῷ υἱῷ Ὥρῳ Siehe Höfer, Histoire, 1, pag. 502.)

Democritus. Δημοκρίτου βίβλος ε, προσφωνηθεῖσα Λευκίππῳ.

Anonymus. Die Schrift fingt an: ἐὰν τὸν χαλκὸν ἀσκίαστον ποιήσεις.

Agathodaemon. "Αγαθοδαίμων εἰς τὸν χρησμόν. Ορφέως συναγωγὴ καὶ ὑπόμνημα.

Ἡ Ἰαμβλίχου ποίησις. (?)

Μήνες Ρωμαίων, Μάρτιος φαμενών κ. τ. λ. Ανωνύμου περὶ τῆς τιμιωτάτης καὶ πολυφήμου χρυ σοχοϊκής κ. τ. λ.

Rinaldon. Ρινάλδων

τέχνης κ. τ. λ.

φησὶ περὶ τῆς χυμευτικής

Joannes Damascenus. Ιωάννου του Δαμασκηνοῦ ἐκ τῆς διόπτρας. Versus politici. Ανωνύμου περὶ τοῦ σοῦ.

Ανωνύμου ἀρχὴ τῆς κατὰ πλάτος τῶν ἔργων ἐξηγήσεως. Ανωνύμου περὶ τῆς θείας τέχνης τῶν φιλοσόφων Χρυσοποίησις. σκευασία ἀφρονίτρου τοῦ ζητουμένου εἰς τὰς κολλήσεις Ο καὶ ) καὶ 9. κινναβαρεως σκευασία.

Lapis- und Elixir-Interpretation der
Tabula smaragdina.

Vergl. Geber: Summa perfectionis magisterii. Lib. 1. Cap. 9. Cap. 10. et Cap. 11.

In der Lapis philosophicus-Interpretation der Tab. smar. sind auf Grund des omnes res natae fuerunt ab una re adoptione alle Arcana das, was der Lapis philos., die res una, ist, das ist Schwefel und Mercur, resp. Gold. Gerade so nahe, vielleicht noch näher liegt, dass man sagt, wenn alle Arcana das sind, was der Lapis philos. ist, so sind die Arcana: Lapides, denn der Lapis philos. ist ein Lapis.

Wenn man sagt, die Arcana sind Lapides, so heisst das, die Arcana sind fest. Das ist nun natürlich ein ideeller Standpunct, denn nicht alle Arcana sind fest, sondern nur ein Theil derselben, während der andere Theil flüssig ist. Nimmt man aber einmal diesen ideellen Standpunct ein, dass man sagt, alle Arcana sind Lapides, 80 kann man auch denselben Gegenstandpunct einnehmen und sagen, alle Arcana sind Elixiria, das heisst, sie sind flüssig. Daher kommt es denn auch, dass die Lapis- und

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