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die Erde ist der Schemel meiner Füsse, ringsherum breitet sich mein Körper aus,

die Luft und der Sternenchor umgiebt mich rings. Das ist nun zunächst Gott. Die einzelnen Ausdrücke lehnen sich an Bibelausdrücke. Die Situation Gottes wird auf den Gott bezogen, der sich innerhalb des Himmelseies befindet. (Vergl. Jüdische Alchemie.) Der Autor nimmt die obere Eierschalenhälfte und das Wasser als das Kleid Gottes. Dieses Kleid ist ein Kaftan mit einer Kapuze, und einem Gürtel um die Lenden. Der ougavòs-Theil des Kleides geht vom Gürtel aufwärts, der 9laooa-Theil des Kleiles geht vom Gürtel abwärts. Danu ruhen ferner die Füsse auf der Erde, welche in das Weltenwasser hineingeschaffen wird. Rings breitet sich der Körper Gottes aus, das ist rings an der Eierschalenhälfte und auf der Oberfläche des Wassers. Das Rings -Umgebensein von Luft und Sternen (Sonne, Mond und Sternen) bezieht sich auf Sonne, Mond und Sterne im Himmelsei. Die Luft ist das, was vermittelt, dass Sonne, Mond und Sterne an der oberen Eierschale angeheftet sind.

An diesem Räthseltheile in dieser Relation zu Gott ist nun eigentlich nichts zu lösen, obgleich auch hier die Interpreten, welche die Sachlage mit dem Himmelsei nicht kennen, in's Stocken gerathen sind. So z. B. weiss sich Alexandre mit dem περὶ σῶμα κέχυται nicht zu helfen. Er macht hinter de, statt hinter xéxutas, ein Komma, und bekommt so heraus: περὶ σώμα κέχυται

demselben auf Grund seines vorigen Thuns nicht in Collision zu kommen. Nein, so liegt die Sache nicht: - der Text kann ruhig bleiben, wie er ist.

Das, worauf dieser Räthseltheil als ein Räthsel, welches der eigentlichen Lösung bedarf, hinaus will, ist: Quecksilber.

Vers 146 ist kein Hexameter, wie er das doch sein sollte, denn das Buch ist in Hexametern geschrieben. Hiergegen ist gesagt worden, man fände auch anderwärts in Schriften, welche in Hexametern geschrieben, unvollständige Hexameter. Das mag nun wohl sein, indessen das Buch, mit dem wir es hier zu thun haben, das wird sich an einer so wichtigen Stelle, wie sie gerade hier im Räthsel vorliegt, schwerlich auf unvollkommene Verse eingelassen haben. Unsere Ansicht über die Sache ist die, dass der Hexameter 146 ursprünglich tadellos war, dass er aber verstümmelt worden ist. Hierauf führt die Lateinische Uebersetzung, welche hat: non rudis vel ignarus eris. Sie hat also 2 Adjective, wohingegen im Griechischen nur das eine Adjectiv duvnos steht. Das führt darauf, dass der Vers 146 ursprünglich zwei Adjective statt des einen duúntos gehabt, dass dadurch der Hexameter vollständig herausgekommen, und dass er verkrüppelt wurde, indem ein Adjectiv ausgestossen wurde. Es fragt sich nun, warum wurde denn das betreffende Adjectiv ausgestossen? Darüber ist unsere Ansicht ff. Das Räthsel von Vers 141 an zerfällt in 2 Theile, in das NichtZahlenverhältniss und in das Zahlenverhältniss. Nun kam Jemand mit dem ersten Theile zu Stande, blieb aber im zweitenang. Alsdann 'streicht er im Vers 140 das dè, um mit Theile stecken, das heisst, er fand in Bezug auf den ersten Theil irgend eine Lösung des Räthsels, konnte aber nicht herausbekommen, wie denn nun diese Lösung, die eben nicht richtig war, dem entspräche, was der zweite Theil lehrt. Unter gleichen Umständen sind Andere hingegangen und haben, wir haben darauf bereits oben hingewiesen, die Zahlenausdrücke willkürlich verändert. Unser „Jemand" aber machte sich die Sache viel leichter. Er strich brevi manu den ganzen zweiten Theil des Räthsels, er strich Vers 144 und 145. Indem er nun bei Vers 146 Halt machte, kam das böse Gewissen über ihn, und dies machte ihn auf die verkehrte Weise schlau. Er dachte, da stehen zwei Adjective. Warum stehen die da? Ohne Zweifel deswegen, weil das Räthsel 2 Theile hat, das eine Adjectiv auúntos steht dem einen Theil zu Liebe, das andere Adjectiv (das verloren gegangene) dem anderen Theil zu Liebe. Liest nun ein Anderer, so dachte er, diesen Vers mit den 2 Adjectiven, so sagt dieser, zwei Adjective sind da, dagegen nur ein Theil. Das bringt ihn denn auf die Fährte, dass etwas gestrichen ist. Dem muss aus dem Wege gegangen werden. Wenn ich (der Jemand) Vers 144 und 145 streiche, so muss ich auch das eine Adjectiv im Vers 146 streichen, dann bin ich sicher, dass man mir nicht hinter mein Streichmanoeuvre kommt. Und so strich er das eine Adjectiv-und der Hexameter wurde verkrüppelt. Später nun blieb, als die gestrichenen Zeilen 144 und 145 wieder hingeschrieben wurden, der verkrüppelte Hexameter in Permanenz. jenige, welcher das Räthsel vollständig hinschrieb, hatte den Vers 146 nach der Weise des Streich künstlers im Kopfe und schrieb ihn hin, ohne näher den eigentlichen Text nachzusehen, wozu er um so eher verleitet wurde, als des Vers 146 zum Hauptsinnn des Räthsels keine Relation hat. Man hat (Castalio) den verstümmelten Hexameter in folgender Weise wieder herzustellen versucht: οὐκ αμύητος ἔσῃ θείης παρ ἐμοίγε σοφίης.

Der

So hat aber schwerlich ursprünglich im Text gestanden, H. Kopp in seiner Geschichte der Chemie, Theil 2, S. 226, und Höfer in seiner Histoire de la Chimie, Theil 1, S. 224, bringen das Räthsel ff.

Εννέα γράμματ ̓ ἔχω, τετρασύλλαβός είμι, νόει με
Αἱ τρεῖς μὲν (αι) πρῶται δύο 'γράμματ ̓ ἔχουσιν
ἑκάστη,

Α' λοιπαὶ δὲ τα λοιπά . καί εἰσιν ἄφωνα τὰ πέντε
Οὐκ αμύητος ἔσῃ τῆς παρ' ἐμοὶ σοφίας.

Nun, so eben brachte es der Streichkünstler in die Welt, und mit ihm den verkrüppelten Hexameter.

Wir müssen nun Vers 137 bis Vers 140 noch durchnehmen:

Εἰμὶ δ' ἐγὼ κ. τ. λ.

Ich bin der, der da ist, bedenke dir's,

ich habe den Himmel und das Meer als Kleid an,

Der ovgavos bezieht sich darauf, dass ein Quecksilberkügelchen eine Kugelform hat. Die alagoa bezieht sich darauf, dass das Quecksilber flüssig ist. Die yała bezieht sich darauf, dass Quecksilber ein Metall ist, als solches aber fest ist, denn wenn man so überhaupt von einem Metalle spricht, so denkt man an keinen flüssigen, sondern an einen festen Körper. Der xogos doτgwr bezieht sich auf den Glanz des Quecksilbers. Da nun mit dem Glanze des Quecksilbers die Sterne in die Sache gezogen worden sind, diese aber ohne Firmament nicht bestehen können, so muss auch dies herangezogen werden, und so wird uns denn die ang präsentirt. ang ist das, was bewirkt, dass die Sterne nicht herunterfallen, und in Uebertragung auf das Quecksilber das, was den Glanz an die Kugel des Quecksilbers heftet, diese Kugel ist aber der ovgavós. In der Weise haben wir denn auf das Quecksilber bezogen ff. Ich Quecksilber habe die Himmelsgestalt, ich bin flüssig. wie das Meer, ich bin fest, trotzdem dass ich fliesse, allenthalben ist mir Glanz angeheftet.

Wir haben also im ganzen Räthsel Quecksilber und Cinnober. Cinnober nannten die Alexandriner das, was wir Hydrarg. oxyd. rubr. nennen. Also haben wir: Quecksilber und Hydrargyrum oxydatum rubrum. Es handelt sich also um das Quecksilber im Sinne der metaphysischen Interpretation der Tab. smar., welches einestheils Quecksilber als solches, anderentheils Hydrarg. oxyd. rubr. ist.

c. Das zweite Räthsel des ersten Buches der Oracula
Sibyllina.

Vers 326 ff.
326. Τέσσαρα φωνήεντα φέρει · τὰ δ' ἄφωνα ἐν
αὐτῷ
327. Δισσῶν ἀγγέλλω· ἀριθμὸν δ' ὅλον ἐξονομήνω
328. Ὀκτω γὰρ μονάδας, τόσσας δεκάδας δ' ἐπὶ
ταύταις,
329. Ηδ' ἐκατοντάδας ὀκτῶ, ἀπιστοπόροις ανθρώ
330.

1

Οὔνομα δηλώσει.

ποις

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seinen Namen offenbaren."

Das Räthsel hat zwei Lösungen. Die erste Lösung ist: Ἰησοῦς, die zweite: Αρσενικόν. In Bezug auf die erste Lösung kann man, das Fortlaufende des Textes in's Auge fassend, in personeller Fassung fortfahren, (er hat, wird offenbaren). In Bezug auf die zweite Lösung muss man die Lage sachlich fassen (es hat, es wird offenbaren). Das Ergebniss der ersten Lösung ist offen ausgesprochen. Denn es heisst in unmittelbarer Anknüpfung

Vers 330. Οὔνομα δηλώσει· σὺ δ' ἐνὶ φρεσὶ σῇσι νόησον

Vers 331.

Αθανάτοιο Θεοῦ Χριστὸν παῖδ' ὑψίστοιο.
Du aber denke in deinem Herzen
an Christus, den Sohn des unsterblichen höchsten Gottes."
Zuerst die erste Lösung: 'Inoous.

Die 4 Vocale sind, 7, o, v.

Die beiden Gruppen“ der Consonanten, die wir in der Uebersetzung gebracht, knüpfen sich an die zweite Lösung. Hier dagegen ist zn übersetzen: Was die Consonanten betrifft, so weise ich auf zwei hin. Diese sind σ und s. dood ist doppelt, im Gegensatz zu duo, zwei. Das doody-Verhältniss ist dadurch gegeben, dass σ und s einerseits dieselben, andererseits verschiedene Buchstaben sind. Wenn die Sibylle also, von den Consonanten sprechend, von zweien verkündet, so verkündet sie, dass das δύο ein δισσὸν ist.

Der ὅλος αριθμός reiht sich an den πᾶς ἀριθμὸς des ersten Räthsels. Hier bezieht sich der 8los a'giduds auf den agiuos der beiden Lösungen, welcher in jeder einzelnen Lösung von einem ganz verschiedenen Gesichtspunct aufgefasst wird. Hier, bei der ersten Lösung, bekommen die Buchstaben ihren wirklichen Zahlenwerth, μονας=1...... also ὀκτὼ μονάδες=8.1=8. δεκὰς=10 .... also ὀκτὼ δεκάδες=8. 10-80. ἑκατοντὰς=100 also ὀκτὼ ἑκατοντάδες=8.100-800. Also der Name wird offenbart unter der Form von 8+80+800=888.

Diese Zahl ergiebt auch Inσous. Nämlich da I=10, 8, σ=200, o=70, v= =400, 200, so erhalten wir 10+8+200 + 70 + 400 + 200 = : 888.

Man wolle darauf reflectiren, dass wir beim ersten Räthsel, indem wir den Buchstaben von Kivváßagis ihren Zahlenwerth gaben, dass wir da bei der Addition 444 herausbekamen. Das ist gerade die Hälfte von der hier erhaltenen Zahl 888.

Nun zur zweiten Lösung: 100εvizór.
Die 4 Vocale sind: a, e, 1, 0.

Die beiden Gruppen der Consonanten sind, erste Gruppe: g, o, z, zweite Gruppe: v, v. Sie unterscheiden sich dadurch von einander, dass die erste Gruppe verschiedene Consonannten hat, die zweite einen Consonannten, der zweimal, doppelt, vorkommt. Die Sibylle verkündet diese Doppel-Gruppirung deshalb, weist deshalb auf sie hin, um anzuzeigen, der Räthsellöser solle in der zweiten Gruppe den doppelt vorkommenden Buchstaben nur einmal zählen, also ein ausstossen, so dass das Wort Αρσενικόν sich als Αρσενικο gestaltet. Nun wird uns auch die Ausstossung eines v bei der Lösung des Cardanus im vorigen Abschnitte klar. Vorab hat Cardanus, oder sein Gewährsmann, einmal davon gehört, dass im ersten Buche der Oracula Sibyllina ein Räthsel vorkomme, dessen Lösung Aqσevizor sei. Nun macht er eine Quid pro quo, und löst das erste Räthsel mit Apoεvizóv. Nicht aber nur davon hat er einmal gehört, dass im ersten Buche der Oracula Sibyllina ein Räthsel vorkomme, dessen Lösung 'Agoɛrızdy sei, sondern auch davon, dass bei dieser Lösung aus Apoɛvizdy ein v ausgestossen würde. Auf Grund dessen nun stösst er sein v aus. Dass das Ausstossen des bei Cardanus ganz anders liegt, als hier, darauf braucht wohl kaum hingewiesen zu werden. Cardanus stösst das vaus, ohne die mindeste Befugniss dazu zu haben. Hier fordert uns der Autor (die Sibylle) selbst auf, es zu thun. Denn dass er auf die zwiefache Gruppe der Consonanten weist, das hat einen bestimmten Zweck, und dieser Zweck besteht eben darin, uns darauf zu führen, ein v zn streichen. Uebrigens werden wir hier zum Streichen eines v um so mehr aufgefordert, als das dioowr dyyéllo auch noch in einer zweiten Weise interpretirt werden kann, das ist, rein weg auf das doppelte v bezogen. Dieser zweiten Interpretation zufolge heisst d. a. ich weise auf zwei v

hin, ich mache auf zwei aufmerksam, trotzdem ich ein y streiche.

Bei der vorliegenden Lösung ist nun nicht, wie bei der ersten Lösung (Inoous), den Buchstaben ihr wirklicher Zahlenwerth zu geben, sondern die Sachlage ist wieder analog, wie beim Cinnober-Räthsel so, dass dezas Zehner und ἑκατοντας Hunderter. Dem analog sollte nun uovds: Einer sein. Das will aber der Autor nicht, der will uords aufgefasst wissen als die Buchstaben des Wortes an und für sich. Das liegt analog wie beim CinnoberRäthsel. Wenn es dort hiess, der agiuos ergiebt: Zwei Centurien, acht, so sind die acht: acht Buchstaben als Buchstaben. Gerade die Buchstaben als Buchstaben sind hier auch gemeint. Wenn es also im Cinnober-Räthsel heisst: Zwei Centurien, acht, so sind die acht nach der Auffas sungsweise, wie wir sie hier haben: acht Monaden. Und wenn hier von Monaden die Rede ist, so sind diese das, was in den: Zwei Centurien, acht, die Acht war, das ist der Buchstabe als Buchstabe gefasst. Wir haben nun als αριθμός:

8 Monaden, das sind 8 Buchstaben. Nun, diese kommen dadurch heraus, dass man mit Streichung eines v schreibt: Apoεvizo. Dieses Wort hat aber 8 Buchstaben.

Zu den 8 Monaden kommen eben so viel Dekaden. Wir haben im Worte Αρσενικὸν:

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Damit haben wir in Agoɛvizov, vom Gesichtspunct der Zehner betrachtet, zweimal einen Doppelzehner und viermal einen einfachen Zehner, das sind im Ganzen 8 Zehner. Wir haben also im 'Aqσɛvızdv, wie das Räthsel sagt, 8 Dekaden.

Nun sollen wir es noch mit 8 Hekatontaden zu thun haben. Die kommen nun ff. beraus: Das Wort 'Agoɛvıxov eigentlich in Bezug auf die Hunderter zu verwerthen, das geht nicht mehr, denn den Hundertern ist bereits vor hin als Doppelzehner Rechnung getragen. Nun sagt der Autor, vorhin stellte ich auf: 10.10=100, und wurde dadurch von der 10 auf die 100 geführt. Jetzt sage ich: 10. 100 1000, und werde dadurch von der 100 auf die 1000 geführt. Indem mich aber die 100 auf die 1000 führt, nenne ich das Exatovτas, was bei Lichte betrachtet zilids ist. Hunderter sage ich, und Tausender meine ich. Er fasst also, indem er sagt ýð Ézaroviádes őzíw, die Hunderter als Tausender auf. Wenn man nun die Griechischen Zahlen schreibt, (vergl. beim Cinnober-Räthsel) so fängt man von « an, geht bis oauлĩ, und fängt dann wieder von a an. Also wo man bei Tausend ist, ist man wieder bei Eins, oder anders ausgedrückt, wo man bei der χιλιὰς ist, ist man wieder bei der μονάς. Sobald man aber bei der uovds ist, hat man wieder das: ὀκτὼ γὰρ μονάδας. Der Sachverhalt ist also in Bezug auf die 8 Hekatontaden der, dass die Hekatontaden zu Chiliaden, die Chiliaden zu Monaden werden, und in Bezug auf diese ist die Acht-Zahl bereits constatirt.

Was nun das 'Agoɛvixèv betrifft, so ist dasselbe Schwefel. Man vergleiche Geber, De summa perfectionis magisterii, 1,14: Restat, nos de Arsenico disputare; ad praesens igitur dicimus, quod est de subtili materia et simili cum

Sulphure, idcirco non oportet id aliter definiri quam Sulphur. „Es bleibt uns übrig, vom Arsenik zu sprechen. In Bezug auf denselben sagen wir nun, dass er aus einer subtilen Materie besteht, die Aehnlichkeit hat mit der Materie des Schwefels. Daher kann man Arsenik nicht anders definiren, als Schwefel.“

Christus und Schwefel haben die gegenseitige Relation, dass Schwefel: Feuer Licht. Christus aber ist als ein Licht in die Welt gekommen. (Vergl. Drei-EinigkeitsInterpretation der Tab. smar.). Hierin ist denn das gegeben, dass die Doppellösung des zweiten Räthsels, Inoous und Apoεvizor, einen Eingesichtspunct hat, und dieser ist eben das Licht.

Wir haben also im Cinnober-Räthsel den Mercur und im Arsenik-Räthsel den Schwefel. Wenn man nun den Mercur hat, so hat man anlehnend an die metaphysische Interpretation der Tab. smar noch nicht den Schwefel. Hat man aber den Schwefel, so hat man anlehnend an die Lapis philosophicus-Interpretation der Tab. smar. zugleich den Mercur. Man hat zuerst die metaphysische Interpretation der Tab. smar., und weiss nichts von Schwefel. Nun lernt man an der Hand der Lapis philosophicus-Interpretation den Schwefel kennen, und hat damit nicht nur den Schwefel, sondern auch den Mercur. Das ist der Grund, weshalb man im Apoɛvizov nicht nur das Agoɛvizov als solches hat, sondern zugleich auch den Lapis philos. Auf dies Sachverhältniss weisen auch die als eigentliche Zahlen genommenen Buchstaben von Kivνάβαρις und Αρσενικὸν hin. Im letzteren hat man: 888, das ist 444 +444. Hiervon weist nun die eine 444 direct auf Kivváßagis (Mercur), somit auf die eine Hälfte des Lapis philos., und die andere 444 weist auf die andere Hälfte des Lapis philos., das ist Agovizov im engeren

Sinne.

d. Interpretation des ersten Buches der Oracula Sibyllina.

Die verschiedenen Geschlechter sind alchemistisch zu fassen. In den verschiedenen Geschlechtern werden uns die verschiedenen Nationalitäten, die verschiedenen Generationen in Bezug auf ihren verschiedenen alchemistischen Standpunct vorgeführt.

Der Autor fängt mit der Erschaffung der Welt an, um auf den Menschen zu kommen. Die beiden Schöpfungsgeschichten im ersten Buche Mosis verschmilzt er in eine. Er führt uns die Menschen im Paradiese vor. Diese wachsen nach der Ausstossung aus dem Paradiese zu einem Volke an. Das ist das erste Geschlecht.

Dies erste Geschlecht ist das erste alchemistische Geschlecht, die Inder, die Indischen Alchemisten. Das, was der Autor vom ersten Geschlecht sagt, lehnt sich in so fern an die Inder an, als das Paradies, der Aufenthalt der ersten Menschen aus dem ersten Geschlecht, gewöhnlich nach Indien verlegt wird. Dies Geschlecht muss aus der Welt, um einem nachfolgenden Geschlechte Platz zu machen, ganz so, wie bei den folgenden Geschlechtern immer das eine aus der Welt muss, ehe das andere an die Reihe kommt. Das hängt damit zusammen, dass das eine alchemistische Geschlecht das, was das andere gebracht, gewissermassen umstösst, aus der Welt bringt. Dies letztere wird aber so gefasst, als wenn das betreffende abtretende Geschlecht sich selbst durch seine Sünden den Weg aus der Welt anbahnt. Der Autor zielt damit auf die Erbsünde, und leitet so successiv Christus ein, der für die Sünden der Welt stirbt. Mit der Vorführung der Erbsünde hängt es denn auch zusammen, dass die Verführungs-Geschichte im Paradiese ausführlich erörtert wird. Das erste Geschlecht ist selbst im Hades noch geehrt, denn wenn man die Anschauungen der Indischen Alchemie auch nicht beibehielt, darin sind die Inder stets zu ehren, dass sie die ersten Alchemisten waren.

Das zweite Geschlecht ist das zweite alchemistische Geschlecht, das sind die Aegypter, die Aegyptischen Alchemisten, Die Aegypter schildert der Autor in ihrem Kunstsinn.

Das dritte Geschlecht ist das dritte alchemistische Geschlecht, das sind die Juden, die Jüdischen Alchemisten. Der Autor charakterisirt dies dritte Geschlecht mehr oberflächlich. Der Jüdischen Alchemie wird schon sattsam

dadurch Rechnung getragen, dass uns die Jüdische Schöpfungsgeschichte geboten wird.

Das vierte Geschlecht ist das vierte alchemistische Geschlecht, das sind die Griechen, die Griechischen Alchemisten. Der Autor deutet bei diesem Geschlechte dadurch auf die Griechen, dass er vom Jeds oυgários spricht. Bei diesem hat er den Ougavos, den Gott Uranus, im Sinne, der an der Spitze der Griechischen Götter steht. Es wird zwar auch anderweitig im Verlauf des Buches Gott das Epitheton ovoúvios gegeben, wo an einen Hinblick auf den Uranus nicht zu denken ist. Daran darf man sich aber nicht stossen. Das betreffende Verhältniss hat eben gerade nur hier beim vierten Geschlecht statt. Einer ähnlichen Sachlage begegnen wir auch in Bezug auf den Tartarus. Im Vers. 9. et 10: doaoe yào̟ yặv ragTagov dugi σálov ist Tartarus auch in ganz anderem Sinne zu nehmen, als an anderen Stellen des Buches, wo die Menschen in den Tartarus, die Unterwelt. kommen.

Das fünfte Geschlecht ist das fünfte alchemistische Geschlecht, das sind die Alexandriner, die Alexandrinischen Alchemisten. Diese schildert der Autor als Lästerzungen weil sie sich beim Streite um die Tab. smar. gegenseitig verlästern. Dies Geschlecht geht durch Wasser unter:das Wasser ist das Quecksilber. Auf Grund der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. geht die Alchemie in Wasser-Quecksilber unter. Daher kommt die Sündfluth gerade zur Zeit dieser Generation. Gott, der die Welt durch Wasser untergehen lässt, um so zu sagen der Wasser-Gott, offenbart sich dem Noah unter der Gestalt des Quecksilbers überhaupt und des Hydrarg. oxyd. rubr. (Cinnober) im Besonderen, weil beide an der Hand der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. zu Einem verschmelzen. Sobald Noah die Arche verlassen, ermahnt Gott die Heraustretenden, sie sollen Gerechtigkeit, Geschlecht gegen Geschlecht, üben, bis über alle Menschen das Gericht kommt. Das heisst: Nun habt ihr die metaphysische Interpretation der Tab. smar., nun verlästert und befeindet euch nicht mehr gegenseitig. Richtet euch nicht gegenseitig, lasset mich, Gott, richten. Nachdem nun die metaphysische Interpretation der Tab. smar. ein Damm gegen den alten Alexandrinismus geworden, nachdem im Quecksilber die alten Alexandriner untergegangen, kommt ein neues Geschlecht an die Reihe, welches auf der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. fusst, das ist das sechste Geschlecht. Golden ist es wegen der XQuoоnoia. Die Menschen dieses Geschlechtes sind glücklich, denn der Hader um die Griechische oder Jüdische Interpretation der Tab. smar. liegt hinter ihnen.

Unter diesem Geschlecht lebt die Sibylle. Dass die Sibylle eben jetzt lebt, hängt damit zusammen, dass der Autor des Buches der metaphysischen und der aus ihr entstandenen Lapis philosophicus-Interpretation der Tab. smar. huldigt, von welcher letzteren er die Anschauung hat, sie sei nicht gekommen, um die metaphysische Interpretation umzustossen, sondern um sie zu erfüllen, das ist, sie erweiternd, in ihrer wahren Glorie darzustellen. Vor der metaphysischen Interpretation war die Alchemie nach der Auffassung unseres Autors keine ächte Alchemie, die erleuchteten alchemistischen Zeiten fangen erst beim Aufkommen der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. an, und darum lebt die erleuchtete Sibylle in der sechsten Generation. Der Autor des Buches lebt natürlich viel später, sonst würde er die Sibylle nicht wahrsagen lassen können, was die Zukunft wirklich bringt, er lebt zu der Zeit, wo die Lapis philosophicus - Interpretation der Tab. smar. bereits bekannt ist. Die Sibylle weiss vorab, dass das glückliche sechste Zeitalter nicht fortbestehen wird, sie weiss, dass es von der Zeit überflügelt werden wird, wo an die Stelle der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. die Lapis philosophicus Interpretation tritt. Sie weiss also, dass das sechste Geschlecht in den Hades muss. Aber, sagt sie, auch dort werden die Hingegangenen glücklich sein und Ehren geniessen, gerade wie das erste Geschlecht der Inder. Denn die Inder haben den Vorzug, an der Spitze der Alchemie überhaupt zu stehen, das sechste Geschlecht hat den Vorzug, an der Spitze der Alchemie als exclusive Arcanologie zu stehen. Was die 3 hochherzigen Könige betrifft, so zielen sie auf dem Her mes trismegistus als Hydrarg. oxyd. rubr., Quecksilber

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und Gold. Diese 3 Könige sind freilich schon da, sobald

Das Uebrige ergiebt sich von selbst.

Zu welchem ihr gekommen seid, als zu dem lebendigen die Sündfluth vorbei ist, die Sibylle braucht sie also eigent-Stein, der von den Menschen verworfen, aber bei Gott ist lich nicht vorher zu verkünden. Die Sache liegt aber so, auserwählt und köstlich. (Luther.) dass sich die Sibylle auf den Standpunct stellt, dass man nach der Sündfluth, unmittelbar nach der sie prophezeit, vorab einmal die metaphysische Interpretation der Tab. smar. hat, ihre Anerkennung kommt erst successiv im Verlauf des sechsten Geschlechtes, und dessbalb sagt die Sibylle, die Könige werden die Loose bekannt machen.

Das siebente Geschlecht, welches nun kommt, das Geschlecht der Titanen, sind die Neuplatoniker. Diese haben den Typus des ersten Geschlechtes, sie gehen nämlich auf die alte Alchemie wieder zurück. Sie kämpfen

gegen den Himmel an, welcher gemäss des Räthsels

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Vers 137 das Quecksilber ist. Diese Sonderbündler sind für die göttliche Strafe reif, und so wäre es am füglichsten, dass über sie eine neue Sündfluth käme. Gott aber hat versprochen, keine neue Sündfluth mehr eintreten zu lassen. Also über die kommt kein Quecksilber-Wasser mehr, aber ein Analogon kommt über sie, das ist der Lapis philos. Gott dämmt das Meer ein, er verkleinert das Quecksilber, er drängt einen Theil desselben zurück, umgiebt es mit Schwefel. Und nun kommt Christus. Christus ist der Lapis philos., oder das Apoɛvizov, was sich gleich bleibt, da, wie wir oben gesehen, 'Agoɛvizov und Lapis philos. zusammenfallen.

Wir haben sub a da aufgehört, wo Christus kommt. An Christus knüpft sich das zweite Räthsel, Vers 326 ff. Dann macht uns Vers 330 und 331 auf die Räthsellösung 'Inoous aufmerksam. Und nun kommt

Vers 332. Er wird das Gesetz Gottes erfüllen, nicht auflösen, er trägt ein Gegenbild (dvtítunov μíuŋua) und wird alles lehren.

Auf Jesus bezogen, lehnt sich das Nicht-Auflösen, sondern Erfüllen, an die Schrift.

Auf Agaεvizov bezogen, zielt es darauf, dass, wie bereits erwähnt, der Autor des Buches der Lapis philosophicus-Interpretation keine gegnerische Stellung zur metaphysischen Interpretation der Tab. smar. giebt, er hält die erstere blog für ein αντίτυπον μίμημα der letzteren, wie auf Jesus bezogen, das neue Testament ein άvítuлov μίμημα des alten Testamentes ist.

Vers 334. Ihm bringen Priester Gold, Myrrhen und Weihrauch.

Auf Jesus bezogen, bringen dem Jesus die Priester, das sind die 3 Könige aus Morgenland, Gold, Myrrhen, Weihrauch. (Evang. Matth. Cap. 2. Vers. 11.).

Auf Agoεvizor bezogen, bringen die Alchemisten diesem die 3 Arcana. Die Lapis philosophicus-Interpretation der Tab. smar. nimmt ja 3 Arcana an. Gold ist das Arcanum P. solaris ruber, weil aus ihm xar' şov der Lapis philos. dargestellt wird, welcher schon an und für sich Gold ist (vergl. Lapis philosophicus Interpretation der Tab. smar.). Myrrhen und Weihrauch sind dann die beiden anderen Arcana.

Vers 336. Aber wann eine Stimme durch die Wüste erschallt (Ev. Matth. Cap. 3. Vers. 3; Ev. Marc. Cap. 1. Vers 3; Ev. Joannis, Cap. 1. Vers. 23.) verkündend den Sterblichen die Pfade gerade zu machen, aus dem Herzen die Schlechtigkeit fortzuwerfen, durch Wasser jeglichen Menschen-Körper zu erleuchteu, dann

Auf Jesus bezogen, bedarf das keiner weiteren Exposition. Auf 'Agoɛvizdy bezogen, ist Johannes der Täufer, der Vorläufer des 'Apoɛvizov, das Quecksilber. Johannes der Täufer wird als Wasser, als Taufwasser gefasst, das Was ser, das Taufwasser aber als Quecksilber. Gott, der sich dem Noah offenbart, der Wasser-Gott, überträgt sein Wasser-Emblem auf Johannes.

Vers 343. Dann wird plötzlich den Sterblichen ein Zeichen sein, wenn aus Aegyptenland der schöne Stein kommt. An diesen stösst sich das Hebräer-Volk. Aber die Völker sammeln sich um seine Lehre. Denn den hochwaltenden Gott erkennen sie durch ihn, und den Pfad im gemeinsamen Lichte. Denn er zeigt das ewige Leben den Erwählten, den Ungerechten das Feuer.

Auf Jesus bezogen ist Jesus der Stein. Epistol. prim. Petri, Cap. 2:

Vers 4. Πρὸς ὃν προσερχόμενοι, λίθον ζῶντα, ὑπὸ ἀνθρώπων μὲν ἀποδεδοκιμασμένον, παρὰ δὲ θεῷ ἐκλεκτόν, ἔντιμον.

Auf ApoEvinov bezogen ist dieses der Stein, der Lapis philos. Das Hebräer-Volk, welches sich an ihn stösst, sind die Neuplatoniker. Aber die Völker, die Anhänger der früheren metaphysischen und jetzigen Lapis philosophicusInterpretation sammeln sich um seine Lehre. Sie erken

nen in ihm die wahre Alchemie. Dem Gegner zeigt sich das 'Agoevizor als verbrennender Höllenschwefel. Vers 351. Die Blinden werden sehen, die Lahmen gehen, die Tauben hören, die Stummen reden. Dämonen wird er austreiben. Todte werden auferstehen. Ueber Wasser wird er dahin gehen. In einsamer Gegend wird er mit fünf Broden und einem Fische fünftausend Mann sättigen, mit den Ueberresten dieser noch zwölf Körbe füllen.

In Bezug auf Jesus verweisen wir auf die Geschichte Christi.

Auf 'Agoεvizov bezogen, wird der Lapis philos. als Arcanum genommen, denn durch ihn werden ja die Arcana, was er selbst ist, das ist Schwefel und Mercur. Die Arcana aber heilen den Menschen. Das Wunder mit den Broden und den Fischen bezieht sich derartig auf den Lapis philos., dass der Lapis philos. an und für sich selbst Gold ist. Durch das wenige Gold seiner Substanz macht er aber das Viel der unedelen Metalle zu Gold. Wie die wenigen Brode, der eine Fisch, der Vielheit der sich Sättigenden gegenüber treten, so tritt das wenige Gold des Lapis philos. dem vielen Gold gegenüber, in welches die unedelen Metalle durch ihn permutirt werden. Der Meeresgang ist das Schreiten" des Schwefels über den Mercur, durch welches der Lapis philos. herauskommt.

Vers 360. Und dann will das berauschte Israel noch nicht zu Verstand kommen, es will nicht hören mit seinen dünnen Ohren. Aber wann über die Hebräer kommen wird der wüthende Zorn des Höchsten, und ihnen den Glauben nimmt, weil sie das himmlische Kind Gottes geschädigt haben, dann wird Israel diesem Backenstreiche geben und giftigen Speichel auf die Lippen. Und die Verblendeten werden ihm geben Galle als Speise und ungemischten Essig als Trank.

In Bezug auf Jesus vergleiche die Leidensgeschischte Christi.

Auf 'Apoɛvizor bezogen, haben wir ff. Aber wann über die Gegner des 'Agoɛvinov kommen wird der wüthende Zorn Gottes und ihnen den Glauben benimmt, weil sie das Hydrarg. oxyd. rubr. und den Lapis philos. geschädigt haben, dann werden diese Gegner das Hydrarg. oxyd. rubr. und den Lapis philos. verketzern. Sie geben ihnen Galle als Speise und unvermischten Essig als Trank. Galle ist wegen der Farbenähnlichkeit: P. solaris ruber, und der unvermischte Essig (Eos agator): Acid. nitricum. Der Sinn ist: Sie sagen, P. solaris ist eben P. solaris als solcher; der Abzug, den ihr von ihm als Lapis philos. macht, geht uns nichts an. Und was das Hydrarg. oxyd. rubr. im Anlehnen an die metaphysische Interpretation der Tab. smar. betrifft, so wird dasselbe einfach mittelst Acid, nitricum dargestellt, und damit ist die Sache fertig. Nicht aber (vergl. metaphysische Interpretation der Tab. smar.) bietet uns das zum Quecksilber hinzukommende Acid. nitricum den Pater omnis telesmi totius mundi, wir erhalten auf die betreffende Weise nicht das, worauf alle Arcana hinauskommen.

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Vers 372. Aber wann er mit den Händen ausgespannt worden, wann er alles gelitten, die Dornenkrone trägt, wann sie ihm die Seite mit Lanzen durchbohrt haben auf Grund dessen mitten am Tage dreistündige Nacht sein wird dann wird der Salomonische Tempel den Menschen ein grosses Wunder zeigen, wann er in die Wohnung des Hades geht, Auferstehung verkündend den Todten. Aber wenn er nach drei Tagen wieder hervorkommt, und den Sterblichen seine Gestalt gezeigt, und sie alles gelehrt hat, dann wird er auf Wolken zur Wohnung des Himmels aufsteigen, das Diadem des Evangelium über die Welt deckend. (Wir halten uns an die Lesart, wie sie nun einmal in den Codd. dasteht: zalúas diádŋua, und finden gar keinen Grund, es zu corrigiren: zahlɛipas Sia nua, die Satzung hinterlassend). Nach seinem Namen

wird ein neuer Spross aus den Völkern hervorblühen, indem die Menschen geleitet werden durch das Gesetz des Grossen. Aber darauf werden die σólo Wegweiser sein, und die Propheten werden dann aufhören.

In Bezug auf Jesus verweisen wir im Allgemeinen auf die Geschichte Christi. Im Besonderen und in Bezug auf Αρσενικὸν bemerken wir f.

Das Niedersteigen zum Hades und das Auffahren zum Himmel wird nicht nur auf Christus bezogen, sondern auch auf das ascendere und descendere des Lapis philos. resp. des Hydrarg. oxyd. rubr. in der Tab. smar. Das Diadem des Evangelium ist in übertragener Weise das Diadem der Tab. smar. in der Lapis philosophicus-Interpretation. Der Spross im eigentlichen Sinne sind natürlich die Christen, deren Kanon das Evangelium ist, in übertragenem Sinne sind es die Alchemisten, deren Kanon die Tab. smar. ist, und die sich nach dem Lapis philos. in so fern nennen, als sie ihren Namen Philosophen mit dem Lapis philosophicus im Einklang bringen. (Vergl. Lapis philosophicus-Interpretation, 7. Rubrik.) Auf Jesus bezogen, sind die σólo die Apostel. Diese ooλo sollen sein: eherne, geharnischte Männer im figürlichen Sinne; σόλος ist nämlich eine Metall-Masse. Auf 'Αρσενικὸν bezogen, sind die oólo die unvollkommenen Arcana als Metalle gefasst. Diese werden die neuen Wegweiser sein, nämlich bei der χρυσοποιΐα. (Vergl. die achte Rubrik der metaphysischen und Lapis philosophicus-Interpretation der Tab. smar.) Endlich hören, auf Jesus bezogen, die Propheten deshalb auf, weil die Hauptmission der Propheten war, den Messias zu verkünden. Indem nun der Messias, Christus, da ist, sind keine Propheten mehr nöthig. Auf 'Apoɛvizov bezogen, sind die Propheten die Haupt-Stimm-Führer in der Alchemie überhaupt, und seit dem Aufkommen der Tab. smar. diejenigen, welche mit einer neuen Interpretation der Tab. smar. hervortreten. In letzterer Beziehung glaubt der Autor des Buches, mit der Lehre vom Lapis philos. sei die Alchemie an ihre Gränzmarken gelangt. Damit hat er nun in Bezug auf seine Person, indem er von seinem Standpunct aus rückwärts blickt, Recht. In Bezug dagegen auf das, was nach ihm kommt, hat er Unrecht. Da kommen noch manche „Propheten" der Tab. smar.

Und hier hat denn das Buch sein Ende. Die 14 Verse 387-400 sind das Anflicksel eines Späteren. Sie haben zum Vorangehenden keine Relation.

Interpretation der Tabula smaragdina, wie sie dem ersten Buche der Oracula Sibyllina zu Grunde liegt.

Der Grundstock für das, was wir im ersten Buche der Oracula Sibyllina finden, knüpft sich an eine BesonderInterpretation der Tab. smar.

Wie bei der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. werden acht Rubriken angenommen. Diese repräsentiren die acht Geschlechter. Es ist im betreffenden Schriftstücke zwar nur von sieben Geschlechtern die Rede, man wolle aber darauf reflectiren, dass mit Christus das achte Geschlecht anfängt.

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Zweite Rubrik.

Quod est inferius bis adoptione.

Diese Rubrik wird aus zwei Gesichtspuncten gefasst. Auf diese beiden Gesichtspuncte führt das Quod est inferius est sicut id quod est inferius.

Das ist: Nimm entweder den einen Gesichtspunct als superius, den anderen als inferius, oder den einen Gesichtspunct als inferius, den anderen als superius: die Sache kommt auf Eins hinaus.

Erster Gesichtspunct. Superius und inferius sind die Geschlechter. Das eine von diesen Geschlechtern steht zwar höher, als das andere, ist also ein superius, wo das andere ein inferius ist. Trotzdem aber dienen die Geschlechter dazu, um die Wunder der res una zu Stande zu bringen. Die res una ist das Abtreten: ein Geschlecht hat dem anderen Platz zu machen.

Dies Abtreten wird nun auch in's Auge gefasst beim Et sicut etc. Dieser Passus ist zu nehmen, als wenn da stände :

Et sicut res omnes fuerunt ab uno, meditatione unius, ab hac una re, sic omnes res natae fuerunt ab uno, adoptione unius, ab hac una re.

Die res omnes, die Welt, war von Gott durch Christus (λóyos) ab hac una re. Das ist die Welt hat durch Vermittelung Christi abzutreten. Das ist spirituell zu fassen. Die sündhafte Welt tritt durch Christus ab, indem Christus für die Sünden der Menschen stirbt. So ist die Situation im Vordersatze. Im Nachsatz sind die res omnes natae wieder die Welt, entgegen den res omnes aber eine andere Welt, nämlich die Welt, welche durch die Vermittelung der adoptio abtritt. Wie die meditatio nämlich auf Christus zielt, so zielt die adoptio auf Noah. Noah ist es, der als Zeuge der untergehenden res nataeWelt dasteht, der das Vermittelungsglied für die untergehende und neu erstehende Welt dasteht. Noah tritt als Vicarius für Johannes ein, der früher in diesem Passus vertreten war.

Das Abtreten, welches sich an das esse a knüpft, bekommt darin einen Anhalt, dass das Perfect fuerunt steht. Das Sein, das esse, liegt durch dies Perfect hinter uns.

Die Parallele für Vordersatz und Nachsatz: Et sicut sic, liegt im Abtreten. Es ist also der ganze Passus so zu nehmen, dass auf ab hac una re, welches im Vordersatz supplirt wird, der Nachdruck fällt.

Das Gegenüberstehen von Christus, meditatio, und Noah, adoptio, bringt es mit sich, dass wir bei Christus und Noah die Räthsel in der betreffenden Schrift geboten bekommen.

Zweiter Gesichtspunct. Das superius ist das Quecksilber, das inferius das Hydrarg. oxyd. rubr. Die res una wieder Quecksilber. Also: Das Quecksilber dient wie das Hydrarg. oxyd. rubr. dazu, um die Wunder einer Sache zu Stande zu bringen, welche Sache wieder Quecksilber ist. Eine solche Auffassung liegt durchaus im Geiste der metaphysischen Interpretation der Tab. smar.

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Und nun ist ferner das ab uno der Ablativ von unum, und dies unum wieder die res una.

Die res omnes, wie die omnes res natae, sind die Arcana. Meditatio = Αρσενικόν.

Adoptio Hydrarg. oxyd. rubr. (Kıvváßaqıs).

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Also: Und wie die Arcana entstanden vom Quecksilber durch das Αρσενικὸν: Idurch welches Verhältniss also der Lapis philos. gegeben ist so entstanden die Arcana vom Quecksilber durch das Hydrarg. oxyd. rubr. -WOdurch das Quecksilber der metaphysischen Interpretation der Tab. smar. gegeben ist.

Die Parallele des Vordersatzes und Nachsatzes ist einfach dadurch gegeben, dass res omnes die Arcana wie omnes res natae, dass unum res una. Dass wir aber

in Bezug auf das erstere die Arcana einerseits als res omnes, andererseits als omnes res natae geboten bekommen, hängt damit zusammen, dass die Arcana dem Lapis philos. gegenüber sich anders machen, als dem Quecksilber gegenüber.

Dritte Rubrik.

Pater ejus est Sol bis terra est.

Wir haben hier das Substrat, die Quintessenz des Substrates für das Quecksilber in Vers 187 bis 140 des ersten Buches der Oracula Sibyllina, und daran anlehnend für Gott. Sol und Luna entsprechen dem xogos dorowy, ventus der die und dem οὐρανὸς, terra der γαῖα, die bei terra an der Hand der Schöpfungsgeschichte (die Erde war ein Durcheinander) zu supplirende aqua der dáλασσα.

Zugleich haben wir hier aber auch das Hydrarg. oxyd. rubr. (Kıvváßagis). Nämlich:

Pater ejus est Sol bezieht sich auf die Sonnenfarbe desselben.

Mater ejus est Luna bezieht sich darauf, dass Hydrarg. oxyd. rubr. immerhin Quecksilber bleibt.

Portavit illud ventus in ventre suo bezieht sich darauf, dass sich bei seiner Darstellung Dämpfe entwickeln.

Nutrix ejus terra est bezieht sich darauf, dass wir es mit einem Festen, mit einem Präcipitate zu thun haben.

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