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Dadurch nun, dass der loyos, wie so eben gesagt, beim θεός ist, dadurch fällt der Schwerpunct auf den λόγος. Wir haben: res omnes fuerunt ab uno scilicet λόγῳ unius. Was also ohne lóyos sich auf Gott beziehen würde, das bezieht sich jetzt auf den lóyos, so dass wir haben der Lóyos hat die Welt erschaffen. Der dóyos tritt also für Gott ein, und damit: καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.

Das ἦν steht für ἔστι. Diese Perfectsprache (Imperfect, Aorist) läuft durch. Das ganze Schriftstück Vers 1 bis incl. Vers. 18 ist in der Perfectsprache statt in der Präsenssprache abgefasst. Und dies hat deswegen statt, weil neben der eigentlichen Interpretation, die wir hier geben, eine uneigentliche Interpretation hergeht, kraft derer Alles auf Christus zu beziehen ist, loyos sowohl, als qos. Also hier uneigentliche Interpretation: Am Anfange war Christus. Christus war bei Gott. Christus war Gott. Es genügt, hierauf generaliter hingewiesen zu haben. In specie kann sich das Jeder ohne Mühe, Vers vor Vers, durchführen. Uebrigens verhindert die Perfectsprache nicht, dass dieselbe hier und da auch für die eigentliche Interpretation zutrifft.

Im 4. Verse ist eine Variante für: 'Ev avty Swŷ yv Ἐν αὐτῷ ζωή ἐστι. Dies ἔστι entfiesst der Feder eines Abschreibers, der sich in den Sinn hineindenkt, welcher Sinn eben darin besteht, dass out gemeint ist, wo ἦν im Text steht. Er will ἦν schreiben, das ἔστι entfliesst aber unwillkürlich seiner Feder. So etwas kann Jedem passiren, der das Imperfect abschreiben soll, und sich dabei bewusst ist, dass dies Imperfect eigentlich das Präsens sein soll. (Aehnlich Vers 15.)

Vers. 2. Οὗτος ἦν ἐν ἀρχῇ πρὸς τὸν θεόν. Dieser loyos war am Anfang bei Gott. Luther: Dasselbige war im Anfang bei Gott. Daraus, dass der λόγος am Anfange πρὸς τὸν θεὸν, bei Gott ist, daraus geht hervor, dass der λóyos Wort, verbum, und nicht Plan, meditatio. Wäre lóyos= Plan, so wäre er nicht am Anfang bei Gott, sondern er fiele vor den Anfang. Denn der Plan geht dem „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" voran. Der Plan ist, um uns eines Pömandrischen Ausdruckes zu bedienen, ein προϋπάρχον τῆς ἀρχῆς, geht der αρχή der Bibel voran. Die Stelle besagt also: Der λóyos, von dem Vers 1 die Rede war, ist: Wort, verbum, nicht: Plan, meditatio.

Wie man sieht, hat dgz im Vers 2 einen ganz anderen Sinn, als Vers 1.

Vers. 3. Πάντα δι' αὐτοῦ ἐγένετο· καὶ χωρὶς αὐτοῦ ἐγένετο οὐδὲν, ὃ γέγονεν.

Alle Dinge sind durch dies Wort geworden, getrennt von ihm wurde nichts, was da wurde.

Luther: Alle Dinge sind durch dasselbige gemacht, und ohne dasselbige ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Gewöhnlich wird statt ouder die Variante oude v gegebracht, zu welchem gespreitzten Ausdrucke gar kein Grund vorliegt. Auch Luther scheint ouder vor sich gehabt zu haben, sonst würde er wohl übersetzt haben: ohne dasselbige wurde auch nicht ein Einziges gemacht, wo er doch übersetzt: „ohne dasselbige ist nichts gemacht". Und ebenso hat die Lateinische Uebersetzung (editio Clementis VIII.): factum est nihil, quod factum est.

Die závra sind die res omnes der Tab. smaragd. Durch diesen óyos, als Wort, wie es Vers 2 gezeichnet, fuerunt res omnes, denn durch den Zusatz,meditatione unius" tritt ja an die Stelle des unus, von dem die res omnes fuerunt, der λόγος, das Wort. χωρὶς αὐτοῦ, getrennt von diesem lóyos als Wort, wurde nichts, was geworden, das ist, unter allen Umständen musst du dir den λóyos ungetrennt von dem unus denken, von dem die res omnes fuerunt. Vers. 4. Ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν, καὶ ἡ ζωὴ ἦν τὸ φῶς τῶν ανθρώπων.

Dasselbe incorporirte sich, und die Incorporation war das Licht der Menschen.

Luther: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Wir sind hier bei der Stelle der Tab. smar.: omnes res natae fuerunt ab hac una re adoptione. Der Lóyos muss (vergl. die Móyos-Interpretation der Tab. smar.) an einen Körper gebunden sein, und diesen Körper giebt der Autor mit Swy, Leben. Diese Sw, dieses Leben, dieser Körper ist Johannes der Täufer, wie wir das wissen. Und dies Leben, dieser Johannes, ist nun so wollen wir vorläufig sagen: der λόγος, das Wort, τῶν ἀδρώπων, für die Menschen, der Menschen. Die Menschen kommen zum λóyos, indem die nati (res natae) erst schlecht weg als nati genommen werden, und dann, durch Hinzufügung des „adoptione“, als Johannes. Dadurch kommt der loyos vom Johannes auf die Menschen. Johannes fuit a verbo, das Wort tritt zu ihm in Relation, das Wort geht von Christus auf ihn über, und er überträgt dies Wort nnn wieder auf die Menschen, indem er predigt.

Wohlbemerkt, hier steht aber nicht: zai ý Swỳ źró λόγος τῶν ἀνθρώπων, sondern: καὶ ἡ ζωὴ ἦν τὸ φῶς twr årdgünær. Davon sogleich. Erst:

Vers 5. Καὶ τὸ φῶς ἐν τῇ σκοτίᾳ φαίνει, καὶ ἡ σκου τία αὐτὸ οὐ κατέλαβεν.

Und das Licht scheint (leuchtet) in der Finsterniss, und die Finsterniss hat es nicht verstanden.

Luther: Und das Licht scheint in der Finsterniss, und die Finsterniss haben es nicht begriffen. Zu seinem Plural „haben kommt Luther durch die Lateinische Uebersetzung: et tenebrae eam (lucem) non comprehenderunt. Hier steht der Plural comprehenderunt im Anschluss an die tenebrae -mit Recht. Luther aber hat den Singular Finsterniss voran, und er muss ihm den Singular „hat" folgen lassen. Indem er's nicht thut, ist das ein Versehen seinerseits.

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Und jetzt zum Gesammt-Gesichtspunct für die 5 vorangeheuden Verse.

Der Autor wickelt harmlos die zweite Rubrik der 4óyosInterpretation der Tab. smar, ab, wo es sich um den Lóyos, und nicht um das es handelt. Wie er aber auf Johannes kommt, denn der ist es, den er hauptsächlich in's Auge fasst, da reisst ihm der Geduldefaden. Er sagt:

Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, der λόγος steht zu Anfang der Tab. smar. Darauf steift ihr euch, ihr Anhänger der MóyosInterpretation der Tab. smar, Das pus seht hinten an der Tab. smar. Der Anfang geht aber dem Ende voran, ist dem Ende überlegen. Was, sagt ihr also, geht uns der Schluss an? Ja, ganz gut!

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nicht

Und ihr sagt: der λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν das qos. Ja, ganz gut! Und ihr sagt: Θεὸς ἦν ὁ λόγος nicht θεὸς ἦν τὸ wws. Ja, ganz gut.

Und ihr sagt: οὗτος ἦν ἐν ἀρχῇ πρὸς τὸν θεόν. οὗτος. seil. & hoyos ist verbum, und nicht meditatio. Ja, ganz gut! Und ihr sagt: πάντα δὲ αὐτοῦ ἐγένετο καὶ χωρὶς αὐτοῦ ἐγένετο οὐδὲν, ὃ γέγονεν. Das ist διὰ τοῦ λόγου und χωρὶς τοῦ λόγου - nicht διὰ τοῦ φωτὸς and χωρίς Toй pwrós. Ja, ganz gut!

Und ihr sagt: ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν, Das ist ἐν τῷ λόγῳ ζωὴ ἦν nicht ἐν τῷ φωτί, Ja, ganz gut!

Aber trotz alledem und trotz alledem; †Swy yy Tô qus τῶν ἀνθρώπων, ist Johannes ein φώς, und kein λόγος. Und nun habt ihr mir so viel gesagt, und ich will euch auch einmal etwas sagen, so ganz leise in die Ohren raunen: Καὶ τὸ φῶς ἐν τῇ σκοτίᾳ φαίνει, καὶ ἡ σκοτία αὐτὸ οὐ κατέλαβεν.

Das heisst kurz und bündig: Dummköpfe seid ihr, das könnt ihr mir nacherzählen, dass ich es euch gesagt habe. Das Licht scheint in der Finsterniss, dort unten an der Tab. smar., wie ein Veilchen, welches im Verborgenen blüht. Es gehört gerade die Finsterniss dazu, in welcher ihr Dummköpfe tappt, um dies Licht, das yws, nicht zu verstehen, zu begreifen, zu durchschauen.

Eine drastischere Sprache, die namentlich durch die harmlosen zai in Vers 4 und 5 ihren Pfeffer bekommt, kann man sich nicht denken.

Und nun, als wenn gar nichts geschehen wäre, fährt der Autor ganz harmlos fort:

Vers. 6. Εγένετο άνθρωπος ἀπεσταλμένος παρά θεοῦ, ὄνομα αὐτῷ Ἰωάννης.

Es war einmal ein Mann, der war von Gott gesandt, und hiess Johannes.

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Luther: Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hiess Johannes.

Vers. 7. Οὗτος ἦλθεν εἰς μαρτυρίαν, ἵνα μαρτυρήσῃ περὶ τοῦ φωτός, ἵνα παντες πιστεύσωσι δι' αὐτοῦ.

Er kam zum Zeugnisse, auf dass er von dem os zeuge, und alle durch das pes (vermittelst des pus, an der Hand des pus) glauben sollten.

Luther: Derselbige kam zum Zeugniss, dass er von dem Licht zeugete, auf dass sie alle durch ihn glaubten.- Luther bezieht also das di'avrov auf den Johannes.

Johannes tritt ein als Zeugniss, aber nicht zum Zeugniss für den lóyos, sondern als Zeugniss für das os. Er tritt als natus ein in dem Passus: omnes res natae fuerunt ab hac una re adoptione. Durch dies quç sollen Alle glauben: an die Tab. smar. Die Tab. smar. wird nämlich in Bezug auf die Drei-Einigkeits-Interpretation resp. Pos-Interpretation als ein heiliges Schriftstück hingestellt, und wer an sie glaubt, ist im religiösen Sinne ein Gläubiger, ein πιστεύων.

Vers. 8. Οὐκ ἦν ἐκεῖνος τὸ φῶς, αλλ' ἵνα μαρτυρήσῃ περὶ τοῦ φωτός.

Er selbst war nicht das qws, sondern er kam, um von dem qws zu zeugen.

Luther: Er war nicht das Licht, sondern dass er zeugete von dem Licht.

Das us in der so eben angeführten Stelle der Tab. smar. muss sich an einen Körper binden. Dieser Körper ist aber nicht der Körper Christi, sondern des Johannes, des Zeugen gas. Nicht handelt es sich um das es selbst, welches Christus ist. Johannes ist im uneigentlichen Sinne pos, Christus im eigentlichen.

Vers. 9. Ην τὸ φῶς τὸ ἀληθινὸν, ὃ φωτίξει πάντα ἄνθρωπον ἐρχόμενον εἰς τὸν κόσμον.

Er war das wahrhaftige gps, welches jeden Menschen erleuchtet, der in den xóouos eintritt.

Luther: Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

Der zoouos ist die Tab. smar. (philosophia totius mundi). Wenn Johannes auch nicht selbst das pos ist, so ist er doch das wahrhaftige gas, entgegen dem lóyos, welcher ein unwahrhaftiges pus ist. Dieses wabrhaftige qus erleuchtet Jeden, der sich an die Tab. smar. macht, der in sie eintritt.

Bei der uneigentlichen Interpretation, bei welcher xóoμos natürlich Welt ohne Nebenbedeutung ist, macht es sich gut, wenn man hinter drownov ein Komma macht, dann bezieht sich ερχόμενον aut φως, und Christus ist in die Welt getreten, nicht aber der Mensch.

Vers. 10. Ἐν τῷ κόσμῳ ἦν, καὶ ὁ κόσμος δι' αὐτοῦ ἐγένετο, καὶ ὁ κόσμος αὐτὸν (?) οὐκ ἔγνω.

Es, nämlich ro gus, war in dem xóouos, und der zóouos entstand durch dasselbe, und der xóouos kannte sich selbst nicht.

Luther: Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbige gemacht; und die Welt kannte es nicht.

In

Luther übersetzt, als wenn da stände: xai o zooμos αὐτὸ οὐκ ἔγνω. αὐτὸν ist jedenfalls verkehrt. dessen, es giebt keine Variante avrò, und da sehlagen wir denn den einfacheren Weg ein, dass wir den Spiritus lenis in einen Spiritus asper verwandeln und avidy, das ist ἑαυτὸν, lesen.

Das es war in der Tab. smar. Und die Tab. smar. entstand durch das gus, nämlich die Ps-Interpretation der Tab. smar., welche im Sinne unseres Autors die eigentliche Tab. smar. repräsentirt. Und die Tab. smar. kannte sich selbst nicht. So lange nämlich die Aoyos-Interpretation noch da war, kannte sich die Tab. smar. selbst nicht. Sie, die Tab. smar. als etwas Persönliches gedacht, sah selbst nicht ein, welchen Schatz sie in sich berge. Ein sehr hübsches Bild, wie uns scheint, an der Hand des αυτόν.

Vers. 11. Εἰς τὰ ἴδια ἦλθε, καὶ οἱ ἴδιοι αὐτὸν οὐ παρέλαβον.

Es kam, das pas kam, in sein Eigenthum, und die Eigenthümer nahmen ihn, den zónuos, nicht auf.

Luther: Er kam in sein Eigenthum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. → Diese Uebersetzung Luthers macht sich ganz gut, wenn man die uneigentliche, auf Christus bezügliche Interpretation in's Auge fasst.

Aehnlich ist die Situation in Bezug auf die Uebersetzung Luthers in anderen Versen.

Das 4s ist nicht in die Tabula smar. hineingeschneit, es steht in dem Completum est quod dixi de operatione Solis. Dieser Passus gehört aber zur Tab. smar. Also kommt das os in sein Eigenthum, in die Tab. smar., die ihm angehört, da die Stelle Completum est in die Tab. smar. gehört. Und die dio, die Anhänger der Tab. smar., diejenigen, welche die Tab. smar. zum Eigenthum haben, um so zu sagen die theologischen Alchemisten, die nehmen das qs nicht auf. Vom yos aber macht der Autor einen Sprung zur Pus-Interpretation der Tab. smar., das ist zum κατ' ἐξοχὴν κόσμος, zur κατ' εξοχὴν Tab. smar., und so kommt heraus: die theologischen Alchemisten nehmen αὐτὸν, nämlich den κόσμος, das ist die φως Interpretation der Tab. smar., nicht auf.

Vers. 12. Ὅσοι δὲ ἔλαβον αὐτὸν, ἔδωκεν αὐτοῖς ἐξου σίαν τέκνα θεοῦ γενέσθαι, τοῖς πιστεύουσιν εἰς τὸ ὄνομα αὐτοῦ.

Diejenigen aber, die ihn, den xóouos, aufnahmen, denen gab er, der xóouos, die Mission, Kinder Gottes zu werden, welche an seinen Namen (Gottes Namen) glauben.

Luther: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.

Es sollte eigentlich heissen πιστεύοντα, nämlich auf τέκνα bezogen. Statt dessen steht πιστεύουσιν, aut αὐτοῖς bezogen. Nun, das bleibt sich nach Griechischem Sprachgebrauche gleich.

Diejenigen aber, welche den xóouos, den eigentlichen xóouos, die wahre Interpretation der Tab. şnıar., das ist die pas-Interpretation der Tab. smar. aufnehmen, die werden gläubige Kinder Gottes. Die Anhänger der PusInterpretation sind die wahren Gläubigen, wie wir bereits

oben haben kennen lernen.

Vers. 13. Οἳ οὐκ ἐξ αἱμάτων, οὐδὲ ἐκ θελήματος σαρκός, οὐδὲ ἐκ θελήματος ανδρὸς, ἀλλ ̓ ἐκ Θεοῦ ἐγεννήθησαν.

Welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. (Luther.)

Das ist, im Anschluss an den vorigen Vers: nämlich Kinder im geistigen Sinn."

Die drei Ausdrücke αἷμα αἵματα), θέλημα σαρκός, Déinua avdods kommen auf den Geschlechtstrieb hinaus. Die Kinder des vorigen Verses sind nicht Producte des Geschlechtstriebes, sondern sie stammen von Gott.

Vers. 14. Καὶ ὁ λόγος σὰρξ ἐγένετο καὶ ἐσκήνωσεν ἐν ἡμῖν, καὶ ἐθεασάμεθα τὴν δόξαν ὡς μονογενούς παρὰ πατρὸς, πλήρης χάριτος καὶ ἀληθείας.

Und der loyos wurde Fleisch, und hielt sich unter uns auf, und wir sahen sein Ansehen (seinen Ruf), ein Ansehen ähnlich dem Ansehen des einzigen Sohnes des Vaters, voll von Anmuth und Wahrheit war er.

Luther: Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Das gehört nun gar nicht hierher. Es ist einfach eine Scholie zu dem 'Ev avió (wỳ des Vers 4., die sich hierher verirrt hat. Die Abschrift, der wir diese Scholie verdanken, war derartig geschrieben, dass in der Mitte ein Rand, eine weisse Lücke war. Diesseits und jenseits des Randes, der Lücke, stand nun links der Vers 4, rechts das Ende des Vers 18. In die Lücke wurde dann die Scholie geschrieben, ein anderer Abschreiber hielt darauf die Scholie für einen besonderen Vers, der auf Vers 13 folgen sollte, und concipirte in diesem Sinne. Oder nach dem 'Ev avtown des Vers 4 stand ein *, ein † und so weiter, um nach unten hin zu verweisen, wo die Scholie mit dem gleichen Zeichen verzeichnet stand. Nun brachte es aber ein Zufall mit sich, dass nach Vers 13 in der Abschrift ein ähnliches Zeichen stand. Ein anderer Abschreiber stand dann im Glauben das ähnliche Zeichen verführte ihn dazu die Scholie gehöre nach dem Vers 13. Er schrieb sie dort hin, und aus der Scholie wurde ein neuer Vers. Vielleicht spielt auch nicht der Zufall, sondern die Absicht bei der Sache, indem ein Anhänger der MóyosInterpretation der Tab. smar. die Gelegenheit wahrnahm, trotz der Invectiven der ersten Verse, den Aóyos einzuflicken.

Dem Umstande, dass aus der Scholie ein Vers wurde, verdanken wir das Kai zu Anfang des 14. Verses. Die Scholie als solche war ohne Kai.

Der Vers, den wir hier haben, macht sich als Scholie zu dem 'Ev avg (wỳ v ganz gut. Vorab einmal ist die Co wohl dazu angethan, durch eine Scholie erläutert zu werden. Der loyos soll sich an einen Körper binden, und um den Körper" klar darzulegen, um die Incorporation auszudrücken, hält der Scholiast es für passend, darauf hinzuweisen, dass es sich in der w um eine Incorporation handelt. Um dies aber zu erläutern, sagt er, ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν ist so viel als: ὁ λόγος σὰρξ ἐγένετο, das ist, der loyos hat sich zu incorporiren. Er incorporirt sich aber nicht zu Christus, sondern zu Johannes. Und in Bezug darauf fährt der Scholiast fort: Er hielt sich unter uns auf, nämlich Johannes hielt sich unter uns auf, und wir sahen sein Ansehen, seinen Ruf, wir sahen, wie er zu Ansehen kam, wie sich sein Ruf verbreitete. In der That, das war ein Ruf, ähnlich (ws) dem Christi. Das πλήρης χάριτος knüpft sich an das ἐσκήνωσεν ἐν ἡμῖν: Er, Johannes, hielt sich unter uns auf als einer, der voll von Anmuth und Wahrheit war. Die alia lehnt sich an den Vers 9, in welchem Johannes das φως αληθινὸν genannt wird.

Vers. 15. Ἰωάννης μαρτυρεῖ περὶ αὐτοῦ, καὶ κέκραγε λέγων· οὗτος ἦν (ἐστιν), ὃν εἶπον· ὁ ὀπίσω μου ἐρχό μενος ἔμπροσθέν μου γέγονεν, ὅτι πρῶτος μου ἦν.

Johannes zeugt von ihm, dem xóouos, und spricht mit lauter Stimme: Er ist es, von dem ich gesagt habe: Wer nach mir kommt, war vor mir da, denn er war der erstere von uns beiden.

Luther: Johannes zeuget von ihm, ruft und spricht: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist, denn er war eher, denn ich.

Im Vorangehenden war, von der Scholie Vers 14 abgesehen, vom xóoμos die Rede, und an diesen, an die Tab. smar., wird mit dem negi avtoυ angeknüpft.

Das qws im Besonderen ist jetzt absolvirt, und es handelt sich in den folgenden Versen blos noch um die Tab. smar. im Allgemeinen.

Vorhin, Vers 7, lag die Sache so, dass Johannes durch das pas für die Tab. smar. zeugt. Jetzt zeugt er direct für sie. Durch das Vorangehende nämlich ist sattsam documentirt, dass Tab. smar. =s-Interpretation der Tab. smar., natürlich im Anlehnen an die Drei-EinigkeitsInterpretation und an die Tab. smar. überhaupt, nur die Aoyos - Interpretation soll excludirt sein, und diese ist durch das Vorangehende excludirt.

Es wird nun ff. in's Auge gefasst: Bei der Móyos-Interpretation der Tab. smar. haben wir kennen lernen, dass der loyos in der zweiten Rubrik das Wort ist, oder auch Johannes als seine Incorporation, nicht aber Christus. Christus vom Gesichtspuncte des lóyos kommt erst auf die dritte Rubrik. Ganz so liegt es denn auch in Bezug auf die Ps-Interpretation der Tab. smar. In der zweiten Rubrik ist es eben yus als solches, oder auch Johannes als seine Incorporation. Christus vom Gesichtspuncte des pas kommt erst auf die dritte Rubrik.

Nimmt man nun das es als Johannes, so ist Johannes vor Christus da, denn Johannes kommt auf die zweite Rubrik, Christus aber erst auf die dritte Rubrik. Auf der anderen Seite ist aber wieder Christus vor Johannes da. Denn vor der Pus-Interpretation der Tab. smar. war die Drei-Einigkeits-Interpretation der Tab. smar. da, und in ihr haben wir, wenn wir sie Christus-Interpretation nennen, wozu das Recht vorliegt, da ohne Christus nie eine DreiEinigkeits- Interpretation entstanden wäre, da Christus zu ihr den ersten Impuls gegeben in ihr haben wir Christus. Und indem nun dies in's Auge gefasst wird, ruft Johannes aus:

Er ist es, Christus ist es, von dem ich gesagt: Wer nach mir kommt, nämlich in der dritten Rubrik der PosInterpretation der Tab. smar., der war vor mir da, nämlich als der Christus der Christus - Interpretation (DreiEinigkeits- Interpretation) der Tab. smar. Er war der erstere von uns Beiden, indem die Christus-Interpretation früher da war, als die Pus-Interpretation.

Und aus seiner, des xóoμos, Fülle haben wir alle geschöpft. Darum Dank um Dank!

Luther: Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Aus der Fülle der Tab. smar. haben wir alle geschöpft. Die Tab. smar., wie sie als solche ursprünglich da steht, das ist ein Born, aus dem wir alle geschöpft haben, der Eine an der Hand dieser, der Andere an der Hand jener Interpretation. Seien wir also dem Autor der Tab. smar. zu Dank verpflichtet. Das χάριν αντί χάριτος kann man kurzweg nehmen als: Dank über Dank, den herzlichsten Dank! Man kann aber auch interpretiren : Ein Dank für den anderen, im Austausch für den anderen, das ist: Wir danken dem Autor der Tab. smar., denn wenn der nicht da gewesen wäre, so hätten wir keine s Interpretation resp. Drei-Einigkeits-Interpretation der Tab. smar. Aber dieser Autor ist auch uns zu Danke verpflichtet, würde uns danken, wenn er noch lebte, wenn er sähe, welch hohen Gebrauch, welch erhabenen Gebrauch wir von seinem Schriftstücke gemacht haben.

Vers. 17. Ὅτι ὁ νόμος διὰ Μωσέως ἐδόθη, ἡ χάρις καὶ ἡ ἀλήθεια διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦ ἐγένετο.

Denn oder freilich der vóuos ist von Moses gegeben, die Glorie und die Wahrheit aber stammt von Jesus Christus. Luther: Denn das Gesetz ist durch Mosen gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Nimmt man im vorigen Verse χάριν ἀντὶ χάριτος als Dank über Dank, den herzlichsten Dank, dann muss man hier or mit freilich übersetzen. Nimmt man es aber als Dank im Austausch für Dank, dann muss man sich vor or suppliren: Uns ist der Autor der Tab. amar. zu Danke verpflichtet, und öz ist alsdann denn. Also im Sinn der letzten Interpretation des χάριν ἀντὶ χάριτος würden wir haben: Der Autor der Tab. smar., wenn er auferstände, könnte gar nicht umhin, uns zu danken, wie wir ihm danken, denn es wäre gar nicht anders möglich, als dass dieser Mann sich davon überzeugte, dass vóuos von Moses gegeben, die Glorie und die Wahrheit aber von Christus stammt.

In

ó vóuos, das Gesetz, ist vorab das alte Testament. Dies wird in ähnlicher Weise generell ó vóuos genannt, wie wir heute die Bibel generell „die Schrift“ nennen. weiterer Ausspinnung ist dann die Schöpfungsgeschichte der vóuos, weil sie im alten Testament vorkommt. Endlich ist dann die Tab. smar. zweiter Redaction in der Jüdischen Interpretation der vóμos, weil sie an die Schöpfungsgeschichte lehnt. In Bezug auf Moses wird angenommen, wie das ja so im Allgemeinen geschieht, das alte Testament habe Moses zum Autor. Damit wird denn Moses, im Anlehnen an die weiter ausgedehnte Bedeutung des vóuos, zum Autor der Schöpfungsgeschichte, und damit wird Moses zum Autor der Tab. smar. zweiter Redaction in der Jüdischen Interpretation. In Bezug auf die letztere Fassung steht hier: ὁ νόμος δια Μοσέως doen.

Indem das nun aber auf der einen Seite statt hat, hat auf der anderen Seite das statt, dass die wahre, die glorificirte Interpretation der Tab. smar. sich an Christus lehnt, und daher hier: ή χάρις καὶ ἡ ἀλήθεια διὰ ̓Ιησοῦ Χριστοῦ ἐγένετο.

Moses und Christus stehen sich hier also gegenüber als: Jüdische Interpretation der Tab. smar. und Ps-Interpretation resp. Drei-Einigkeits-Interpretation der Tab. smar. Vers 18. Θεὸν οὐδεὶς ἑώρακε πώποτε ὁ μονογενής νἱὸς, ὁ ὢν εἰς τὸν κόλπον τοῦ πατρὸς, ἐκεῖνος ἐξηγήσατο.

Gott hat Niemand je gesehen, sein einziger Sohn, den der Vater im Schoosse barg, (birgt), der hat auf ihn geführt.

Luther: Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schooss ist, der hat es uns verkündiget.

Im vorigen Vers wird Christus vor Moses in der Beziehung, die wir haben kennen lernen, in den Vordergrund gesetzt. Man fragt: Wo liegt hierzu die Berechtigung? Der Autor antwortet: Darin, dass eine theistische Interpretation der Tab. smar. besser ist, als eine kosmologischarcanologisch-pathologische. An eine solche theistische das ist hier ausgedrückt: Gott hat Niemand je gesehen.

Vers. 16. Kai (8rı) ix rov nàngάμatos avτou queis Interpretation dachte man aber ursprünglich nicht, und πάντες ἐλάβομεν, καὶ χάριν ἀντὶ χάριτος.

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Nun wird angenommen, die Idee, den lóyos in dem res omnes fuerunt ab uno, dóyg unius, mit Christus zu übersetzen, habe den Hauptimpuls zur Drei- Einigkeits- Interpretation, und damit zur Þos-Interpretation der Tab. smar. gegeben. Diesen λόγος nun, das ist den μονογενὴς υἱὸς, das ist Christus, diesen λóyos barg der Vater, der unus der Tab., smar. im Schoosse, indem es heisst, res omnes fuerunt ab uno, dóy unius. Und dieser óyos hat auf die theistische Interpretation der Tab. smar. geführt: ἐκεῖνος ἐξηγήσατο.

Es steht hier εἰς τὸν κόλπον, wo man erwarten sollte ¿y 1g xóànọ. Und Luther, die Lateinische Uebersetzung (qui est in sinu patris), und unsere Wenigkeit haben auch übersetzt, als wenn da stände ἐν τῷ κόλπῳ. Das εἰς τὸν κόλπον kommt daher, weil der Autor beim εἶναι (ων) sich interpretiren" denkt. Er denkt sich: der μovoyɛνὴς υἱὸς, welcher in den κόλπος hinein interpretirt worden. Nun nimmt er mysteriös für „interpretiren“ είναι, lässt aber das εἰς τὸν κόλπον, wie es sich für „interpretiren" passt, intact.

Die Alchemisten waren sich stets dessen bewusst, dass es mit dem ersten Theile des ersten Capitels des Evangelii Joannis auf die Tab. smar. abgesehen ist. Darum zählen sie den Joannes Evangelista zu ihren Standesgenossen. Im Anlehnen hieran wird denn ferner dadurch, dass die Alchemie an die Gold- und Edelstein-Macherkunst anlehnt, der Evangelist Johannes ein Gold- und EdelsteinMacher. Als solchen beutet ihn Adam von St. Victor aus, worüber der Abschnitt von der Edelsteinmacherkunst zu vergleichen ist.

Die zweite Drei-Einigkeits-Interpretation der Tabula smaragdina.

Erste Rubrik.

Verum est bis verissimum.

Die Tab. smar. wird als ein heiliges Schriftstück hingestellt. Wer nun von einem Schriftstück im Allgemeinen sagt, dieses Schriftstück ist wahr, ohne Lüge, gewiss und sehr wahr, der glaubt an dieses Schriftstück, denn thäte er das nicht, so würde er sagen, dasselbe ist nicht wahr, lügenhaft, ungewiss und recht unwahr. Wo nun ein Schriftstück ein heiliges, ein religiöses ist, da ist der, der es zu einem wahren stempelt, der daran glaubt, ein Gläubiger im religiösen Sinne. In Bezug hierauf wird dann das Verum est sine mendacio, certum et verissimum kurz zu einem: Ich glaube, oder pluraliter gefasst: Wir glauben.

Zweite Rubrik.

Quod est inferius bis adoptione. Quod est inferius bis rei unius: Drei-Einigkeits-Interpretation.

wie in der ersten

Et sicut res omnes fuerunt ab uno, meditatione unius. Hier stösst man sich daran, dass Gott der Vater, 980s, durch Christus die Welt erschaffen, das ist, dass Christus die Welt erschaffen, und geht davon ab, dass res omnes fuerunt ab uno heissen soll: Gott hat die Welt erschaffen, sagt vielmehr, wenn die res fuerunt ab uno, so weist das auf die Macht Gottes hin, und wenn die res omnes fuerunt ab uno, so weist das auf die Allmacht Gottes hin. Also res omnes fuerunt ab uno: Gott ist allmächtig, Gott Vater ist ein omnipotens, ein naviоxQarwę.

Beim óy unius wird unius zuvörderst nicht mit dem unus in ab uno in Verbindung gesetzt. Man übersetzt: durch den loyos des Einen, des Einzigen. Es wird, sagt man, darauf hingewiesen, dass es sich um den óyos des Einen, des Einzigen handelt, um darauf hinzuweisen, dass der loyos selbst auch ein Einer, ein Einziger ist. So erhalten wir denn einen Aóyos unicus. Wie man so weit ist, geht man darauf ein, dass der nnus bei dóyos dem unus in ab uno entspricht, und fügt demzufolge dem Loyos unicus das unius zu, so dass heraus kommt óyos unicus unius. Weil nun aber das unius bereits zum unicus ausgebeutet worden, so will man es nicht in seiner ursprünglichen Gestalt stehen lassen, und ersetzt es durch den Genitiv ejus, welches den Sinn Aoyos unicus unius intact lässt, da ja ab uno vorangegangen, und damit ejus dasselbe besagt, als unius. So kommt heraus lóyos unicus ejus, das ist im Anschluss an das meditatione unius:

lóyp unico ejus. Nun wird loyos als Christus genommen, und wir erhalten Christo, unico ejus. Es liegt aber auf, der Hand, dass wenn Christus ein unicus ejus, scil. 9ɛou ist, dass er dann ist ein unicus filius ejus. Und damit kommt denn heraus: Christo, unico filio ejus.

Ist man nun soweit, so verfährt man wie bei der Aoyos-Interpretation der Tab. smar. und sagt, wir müssen den loyos in doppelter Beziehung nehmen, erstens als Christus, und zweitens als Aóyos qua solchen. Was soll nun aber lóyos in der zweiten Beziehung sein? Darauf antwortet man, er ist: der Herr, unser Herr, × úeros jur, dominus noster. Und indem man nun der zweiten Beziehung neben der ersten Beziehung Rechnung trägt, kommt heraus statt meditatione unius: Christo, unico filio ejus, domino nostro. Und im Ganzen kommt heraus für Et sicut res omnes fuerunt ab uno, meditatione unius: Et sicut Deus pater est omnipotens Christo, unico filio ejus, domino nostro.

Wir haben nun zu sehen, wie in der oben erwähnten zweiten Beziehung der lóyos zum zúgios wird. Es heist Evangel. Matthaei Cap. 22:

Vers. 41. Συνηγμένων δὲ τῶν Φαρισαίων ἐπηρώτησεν αὐτοὺς ὁ ̓Ιησοῦς, λέγων·

Da nun die Pharisäer bei einander waren, fragte sie Jesus, (Luther.)

Vers. 42. Τι ὑμῖν δοκεῖ περὶ τοῦ Χριστοῦ; τίνος υἱός ἐστι; λέγουσιν αὐτῷ· τοῦ Δαυΐδ.

Und sprach: Wie dünkt euch um Christo? Wess Sohn ist er? Sie sprachen: Davids. (Luther.)

Vers. 43. Λέγει αὐτοῖς· πῶς οὖν Δαυΐδ ἐν πνεύματι κύριον αυτὸν καλεῖ; λέγων·

Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geist einen Herrn, da er sagt: (Luther.)

Vers. 44. Εἶπεν ὁ κύριος τῷ κυρίῳ μου· κάθου ἐκ δεξιῶν μου, ἕως ἂν θῶ τοὺς ἐχθρούς σου ὑποπόδιον τῶν ποδῶν σου.

Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis dass ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füsse....? (Luther.)

Dieser Vers ist der erste des Psalm 110, und lautet im Text:

לדוד מזמור נאם יהוה לאדני שב לימיני עד אשית איביך הדם לרגליך:

Vers. 45. Εἰ οὖν Δαυΐδ καλεῖ αὐτὸν κύριον, πῶς υἱὸς αὐτοῦ ἐστι;

So nun David ihn einen Herrn nennt, wie ist er denn ein Sohn? (Luther.)

Vers. 46. Καὶ οὐδεὶς ἐδύνατο αὐτῷ ἀποκριθῆναι λόγον, οὐδὲ ἐτόλμησέ τις ἀπ' ἐκείνης τῆς ἡμέρας ἐπερωτῆσαι αὐτὸν οὐκέτι.

Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, und durfte auch niemand von dem Tage an hinfort ihn fragen. (Luther.)

Hier nennt sich Christus also selbst zugios, und daran wird mit dem lóyos angeknüpft.

Sic omnes res natae fuerunt ab hac una re adoptione. Wie vorhin das res fuerunt a zu einem Machtverhältnisse ausgebeutet wurde, so muss es in analoger Weise auch hier statt haben. Und so kommt heraus: Wie Gott allmächtig ist durch Christus, so ist der heilige Geist mächtig durch die adoptio, dadurch dass er die Apostel adoptirt, dass er sich über sie ausgiesst. Die Macht des heiligen Geistes geht nicht absolut parallel der Macht Gottes und Christi im Verein. Daher steht im Vordersatz res omnes, wohingegen im Nachsatz res omnes natae steht. Aus dieser bedingten Parallele ist nun kein Abzug zu machen auf ein Plus oder Minus der Machtstellung zwischen Gott Vater, Sohn einerseits, und heiligem Geist andererseits. So ist die Sache nicht zu verstehen. Sondern es ist beim Minus der Macht in Bezug auf den heiligen Geist auf die Apostel abgesehen, die als nati, als Menschen, nimmer zu Gott werden, trotzdem dass der heilige Geist sich über sie ausgiesst.

Dritte Rubrik.

Pater ejus est Sol bis terra est.
Wie in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation,
Vierte Rubrik.

Pater omnis telesmi bis inferiorum.

Pater omnis telesmi totius mundi est hic: wie in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation.

Virtus ejus integra est, si versa fuerit in terram. Hier wird, wie in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation die Menschwerdung Christi in's Auge gefasst. Es tritt aber die Modification ein, dass bei der Menschwerdung Christi das in's Auge gefasst wird, dass Maria ihn gebiert, nachdem sie durch den heiligen Geist empfangen. In Bezug auf das jetzt folgende wird das descendit dem ascendit nicht vorgesetzt. Es bleibt damit an seiner Stelle, und kann daher auch nicht für den Tod Christi ausgebentet werden. Für diesen wird alsdann eine Stelle leer, und in diese rückt das Separabis etc. Das Separiren betrifft nun ein Doppeltes: terram ab igne und subtile a spisso, und das giebt es an die Hand, den Tod Christi in doppelter Beziehung in's Auge zu fassen. Das aber geschieht, indem man sich an den Kreuzestod und an das in's Grab Legen hält. Und so haben wir denn:

Separabis terram ab igne: Christus ist gekreuzigt wor

den;

(Separabis) subtile a spisso: Christus ist in's Grab gelegt worden.

Des Näheren liegt hierbei die Sache ff.

Da schlagen sie nun Christus an's Kreuz. Was hilft's ihnen, den Verblendeten? Sie unterlassen es, einen Unterschied zu machen zwischen Christus als Gott, ignis, and Christus als Mensch, terra. Den Menschen können sie kreuzigen, den Gott nicht. Du aber, um nicht in gleiche Verblendung zu fallen, separabis terram ab igne. Und:

Da legen sie nun Christus in's Grab. Die Verblendeten, sie meinen, es handele sich bei Christus um's Begraben. Ach nein, der braucht nicht begraben zu werden, der ist nicht todt. Der ist ein Gott, der nicht sterben kann. Du aber, um nicht in gleiche Verblendung zu fallen, separabis subtile a spisso, mache einen Unterschied zwischen Christus als Gott, subtile, und Christus als Mensch, spissum. Das suaviter magno cum ingenio wird nun als Beleg dafür aufgestellt, dass das Kreuzigen und Begraben doch nichts hilft, denn: die Auferstehung hat statt, und damit haben wir im suaviter magno cum ingenio: die Auferstehung Christi. Nach der Auferstehung folgt alsdann im

Ascendit a terra in coelum: die Himmelfahrt Christi. Nun kommt:

iterumque descendit in terram. Für den Tod Christi kann es natürlich in der Stelle nach dem Ascendit nicht mehr ausgebeutet werden, und darum greift man auf den Psalm 110, dessen Vers 1 beim óyos für den zúgios herangezogen worden, und hier derartig herangezogen wird, dass man sagt, wenn Christus descendit in terram, so heisst das, er setzt seine Füsse auf die Erde. Beim Setzen der Füsse auf die Erde ist man aber beim „Schemel der Füsse" (vergl. oben), und das führt auf das : Setze dich zu meiner Rechten". Auf Grund dieses letztern aber wird das descendit in terram dafür ausgebeutet, das Christus zur Rechten Gottes (des Vaters) sitzt. Et recipit vim superiorum et inferiorum.

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Es liegt nahe, dass man, da man mit dem descendit in terram in den Psalm 110 eingetreten, dass man nun auch in Bezug auf das recipit sich an ihn hält. Nun heisst's aber:

Vers 5. Der Herr zu deiner Rechten wird zerschmeissen die Könige zur Zeit seines Zorns. (Luther.)

Vers 6. Er wird richten unter den Heiden, er wird grosse Schlacht thun; er wird zerschmeissen das Haupt über grosse Lande. (Luther.)

Und in Bezug hierauf wird das Richten herangezogen. Christus recipit vim, wenn er als Richter kommt. Er erhält die vis über die inferiores, das sind die, die in der Erde liegen, die da unten liegen, das sind die Todten. Den inferiores gegenüber stehen aber die superiores, welche in analoger Beziehung dann als die genommen werden, welche über der Erde sind, das sind die Lebenden. Indem also Christus recipit vim superiorum et inferiorum, wird er zum Richter fiber die Lebenden und die Todten. Fünfte Rubrik.

Sic habebis gloriam bis penetrabit.

Sic habebis gloriam: wie in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation.

Haec est totius fortitudinis fortitudo fortis, quia vincet omnem rem subtilem, omnemque solidam penetrabit.

In der fortitudo haben wir, wie in der ersten Drei-Einigkeits. Interpretation, den heiligen Geist. Die cumulirte fortitudo zählt, wie dort, nach der Drei. Nun wird aber blos das penetrare der omnis res solida wie in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation interpretirt, das vincere der omnis res subtilis wird anders interpretirt.

Man sagt nämlich, es liegt etwas eigenthümlich, dass die fortitudo, der heilige Geist, besiegen soll (vincere) Gott den Vater und Gott den Sohn (res subtiles). Darum werden die res subtiles, welche der heilige Geist besiegt, anders gefasst, und zwar als Kirche, ecclesia, Vergebung der Sünden, remissio peccatorum, Auferstehung des Fleisches, resurrectio carnis.

Wir weisen darauf hin, dass in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation darin, dass der heilige Geist Gott den Vater und den Sohn besiegt, nicht in so fern eine Anomalie liegt, als durch den Sieg des heiligen Geistes diesem dadurch eine Superiorität über den Vater und den Sohu gegeben wird. Denn, indem der heilige Geist besiegt, besiegt er sich selbst zugleich mit, und dadurch kommt ein Gesammtsieg der Drei heraus, welche Drei im Hermes trismegistus als unzertrennbar gegeben ist.

Sechste, siebente Rubrik. Sic mundus creatus etc. Itaque vocatus sum etc.Wie in der ersten Drei-Einigkeits-Interpretation.

Completum est etc.

Achte Rubrik.

Es kann gerade auf Completum est der Nachdruck gelegt werden. Geschieht das, so macht es sich ganz gut, wenn es mit „Amen“ übersetzt wird. Es ist eben im kirchlichen Sinne das Completum est ein „Amen“, wie das Verum etc. zu Anfang im kirchlichen Sinne ein „Credo“ ist.

Das Symbolum Apostolicum.

Der Name Apostolisches Symbolum kommt daher, dass die Tabula smaragdina im theologisch- Christlichen Sinne das Symbolum genannt wurde. Derjenige, der es nun in diesem Sinne verkündet, ihm in diesem Sinne anhängt, ist ein Apostel des Glaubens, daher das Epitheton: Apostolisch. Dem Symbolum Apostolicum liegt die zweite DreiEinigkeits-Interpretation der Tab. smar. zu Grunde. Seine absolvirte Form lautet, wie bekannt, ff. Credo in Deum, Patrem omnipotentem, Creatorem coeli

et terrae.

Et in Jesum Christum, Filium ejus unicum, Dominum nostrum. Qui conceptus est de Spiritu Sancto. Natus ex Maria virgine. Passus sub Pontio Pilato, crucifixus, mortuus et sepultus. Descendit ad inferna. Tertia die resurrexit a mortuis. Ascendit ad coelos. Sedet ad derteram Dei, Patris omnipotentis. Inde venturus est judicare vivos et mortuos.

Credo in Spiritum Sanctum. Sanctam Ecclesiam Catholicam. Sanctorum communionem. Remissionem peccatorum. Carnis resurrectionem. Et vitam aeternam. Amen.

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer von Himmel und Erde. Und an Jesus Christus, seinen einzigen Sohn, unseren Herrn, welcher empfangen ist vom heiligen Geiste, geboren ist von der Jungfran Maria, gelitten hat unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben ist. Er stieg hinab in die Graft (zur Hölle). Am dritten Tage stand er wieder von den Todten auf. Er stieg zum Himmel auf. Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. Von dort wird er kommen, die

Lebenden und Todten zu richten.

Ich glaube an den heiligen Geist, eine (die) heilige gemeinsame Kirche, eine (die) Gemeinschaft der Heiligen, eine (die) Vergebung der Sünden, eine (die) Auferstehung des Fleisches und ein (das) ewiges (ewige) Leben. Amen.“

Die vorliegende Form des Apostolischen Symbolum hat sich successiv entwickelt. J. F. Müller führt in seinem Werke „Die Apostolischen Bücher" die verschiedenen Redactionen des Apostolischen Symbolum ff. auf:

1) Römische Form des Symbols nach Ruffinus. Credo in Deum Patrem omnipotentem. Et in Christum Jesum, unicum filium ejus, Dominum nostrum. Qui natus est de Spiritu sancto ex Maria virgine, crucifixus sub Pontio

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