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principis foetum per seculum; tum vero septem filios pulcherrimos enixa est. Man ersieht aus der Sache, dass die Inder, welche auf der einen Seite die Liebe so wundervoll lyrisch zu behandeln wissen, auf der anderen Seite die Farben der Liebe auch recht grell aufzupinseln verstehen. Die sieben Söhne von vorhin haben übrigens ke beneidenswerthes Loos. Viraja spazirt einmal mit Krischna im Walde und hat Liebesideen. Da stürzt ihr jüngster Sohn auf sie zu, der von seinen Brüdern in Furcht gesetzt worden war. Haris, das erschrockene Kind sehend, verlässt die Viraja, und diese tröstet den Knaben. Hinterdrein merkt sie aber, dass Krischna fort ist, geräth darüber in Zorn und verwandelt ihre Söhne in 7 Meere, das Salzmeer, das Zuckermeer, das Spirituosenmeer, das Buttermeer, das Buttermilchmeer, das Milchmeer, das Wassermeer. (7 Arcana). Krischna verrichtet mehrere Heldenthaten, zu denen besonders die gehört, dass er den Drachen Kaliya tödtete, und einst mit seinem Finger den Parnass (govardhana) aufhob. Ueberhaupt ist Krischna ein gar mächtiger Herr, ein mächtiger Gott. Hören wir darüber den Daman, den Diener des Krischna in der oben angeführten Purana sprechen. Er, Daman, sagt zur Râdha: Wie kannst Du, o Mutter, meinen Herrn mit so bitterer Rede angehen, unüberlegt, o Göttin, schmähst du vergebens. Den Herrn des Brahma, Ananta, Siva, Yama, den Erschaffer der Welt, den Herrn der Sarasvati, Lakschmi, Maya, Prakriti, ihn, der ohne Qualität ist, sich mit sich selbst begnügt, voll Liebe ist, ihn behandelst du schändlich. Den, der die besten Göttinnen in Schranken hält, dessen höchste Herrin von allen du bist durch Anbetung und Fuss-Verehrung, den kennst du nicht, o Glückliche. Was soll ich dem Herrn sagen? Krischna kann durch das Runzeln seiner Brauen allein unzählige Göttinnen erschaffen, die dir gleich sind, und ihn, der ohne Qualität ist, kennst du nicht. Im Vaikuntha (Paradies) streichelt Lakschmi immer mit ihren Haaren den Lotus der Füsse des Haris, und verehrt ihn unterthänigst. Den Herrn, welchen Sarasvati immer mit Liedern, welche süss das Ohr ergötzen, unterthänigst preist, den kennst du nicht. Den, welchen die gute Natur mit der Form des Lebens Aller begabt, stets ehrend unterthänigst preist, den kennst du Stolze nicht! Den sechszehnten Theil seiner Grösse verherrlichen immer die Veden, alle seine Theile kennen sie nicht: ihn aber kennst du nicht, Zürnende. Ja ihn, den Brahma, mit den 4 Gesichtern, der Vater der Veden, der Herr, preist, dessen Lotus der Füsse er verehrt, o Herrin; ihn, den Siva mit den fünf Gesichtern (Acid. sulphur., Ferrum, Natron carbonic., Natron nitricum, Natron sulphuricum, vgl. Siva), der Lehrer der Büssenden, unter Thränen und freudiger Erschütterung preist, und den Lotus der Füsse verehrt. Sesha mit den tausend Gesichtern (die Schlange des Vischnu) preist den höchsten Herrn für und für, und ehrerbietig verehrt sie den Lotus der Füsse. Seinen Lotus der Füsse verehrt auch freudig stets Yama, der Lenker aller Dinge und ihr Zeuge, der Herr der Welten. Der Herrscher Vischnu, welcher auf einem weissen Elephanten reitet, selbst Herr und ein Theil von diesem (Krischna), meditirt trotzdem stets diesen, den Höchsten. Die Suras und Asuras, die vornehmsten der Anachoreten, die Manus, Menschen, Weise, obgleich sie ihn nicht sehen, verehren selbst im Schlaf den Lotus der Füsse. Lass schnell den Zorn fahren, und verehre den Lotus der Füsse des Haris, der durch blosses Runzeln der Brauen die Schöpfung zerstören kann. Wenn er nur die Augenlieder bewegt, so wird Brahma zu Falle gebracht. An einem Tage, der ihm zukommt, stürzen 28 Indras; er, der Schöpfer der Welten, hat ein Leben von 108 Zeitaltern. Du, Râdha und die Mädchen (die Hirtinnen, welche Radha bei sich hat) seid völlig in der Gewalt meines Herren.

Natürlich sind das Uebertreibungen, welche mit den gewöhnlichen Anschauunge nder Indischen Mythologie collidiren. Sie sollen blos dazu dienen, um den Krischna als Gott mit Emphase in den Vordergrund zu schieben. Neunter Avatar. Vischnu unter der Verkörperung des Reformators Buddha, des Stifters des Buddhismus.

Der Buddhismus ist, das sei nebenbei erwähnt, die verbreitetste Religionspartei in Asien. V. Bohlen stellt folgendes ungefähre Verhältniss betreffs der hauptsächlich

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Zehnter Avatar. Vischnu als Kalki. Diese Verkörperung liegt noch in der Zukunft. Vischnu wird auf weissem Rosse kommen, um die Menschen von ihrer Sünde zu befreien und das Laster zu vertilgen.

Hier haben wir das Weisswerden (weisses Ross) des Liquor hepatis (siehe bei den Farben der Arcana), und das sich an dasselbe knüpfende Verderbniss des Präparates. In diesem Avatar tritt wieder der Liquor hepatis in den Vordergrund. Vischnu incorporirt sich als Kalki. In Bezug auf die nähere Sachlage haben wir nun ff. bei den 10 Avataren.

Bei dem damaligen Standpuncte der chemischen Wissenschaften ist natürlich nicht daran zu denken, dass man einsah, welche chemische Processe vorgehen, wenn bei der Destillation von Schwefel, Salmiak, Kalk, Liquor hepatis entsteht. Darum konnte man nur ganz allgemein sagen, wir nehmen Schwefel, Salmiak, Kalk, lassen sie chemisch aufeinander wirken, und der Erfolg der Sache ist, dass sie sich zu etwas Neuem verkörpern, welches ist: Liquor hepatis. Da nun Vischnu den Liquor hepatis repräsentirt, so verkörpert sich Vischnu, und wir haben die Avataren. Es fragt sich nun, als was soll sich Vischnu verkörpern? Da wird nun zunächst auf Grund des 2. Avatars die Schildkröte herangezogen. Die Schildkröte repräsentirt das Lutum, mit dem Retortenhals und Vorlage an einandergekittet werden. Dass das Lutum auf die Weise in den Vordergrund gedrängt wird, zeigt uns entweder im Allgemeinen, dass die Inder auf ein gutes Lutum hohen Werth legten, und in diesem Fall ist dann Schildkröte, Schildkrott, Schildpatt ein Allgemein-Name, der ganz dasselbe bedeutet, wie Lutum, Kitt. Oder aber die Sache ist speciell zu fassen, und führt dann darauf, dass die Inder zu ihrem Kitte den Panzer der Schildkröte benutzten, und sich etwas darauf zu gute thaten, einen so guten Kitt entdeckt zu haben. Jedenfalls hielten die Inder das Verlutiren von Retortenhals und Vorlage bei der Darstellung des Liquor hepatis für ein Ding, welches prägnant die Aufmerksamkeit des Alchemisten auf sich zieht, denn sonst würden sie den Vischnu nicht für dasselbe ausgebeutet haben. Indem dieser aber für dasselbe ausgebeutet wird, haben wir die Schildkröte als seine Verkörperung.

Im Anhalt an den 2. Avatar sind wir also der Antwort auf die Frage:,,Als was soll sich Vischnu verkörpern ?" schon näher gerückt. Eine Antwort haben wir bereits, die Antwort: „Als Schildkröte". Nun aber handelt es sich um 10 Avataren, und das zeigt, dass man die Sache vielseitig anfassen will. An der Hand dieser Vielseitigkeit kann doch nun nicht immer und immer wieder gerade die Schildkröte herangezogen werden. Es drängt sich also die Nothwendigkeit in den Vordergrund, die Schildkröte zu erweitern, und da liegt es nahe, da sie ein Thier ist, sie im Allgemeinen zum Thier zu erweitern. Wir erhalten also auf die Frage:,,Als was soll sich Vischnu verkörpern ?" schon eine Antwort, welche sich in weiteren Grenzen bewegt, nämlich die Antwort: ,,Als Thier".

Die Inder theilten nun das Thierreich in 4 Klassen: Landt hiere. fliegende Thiere, Wasserthiere, Gewürn. Die Schildkröte wird zum Gewürm gezählt. Da wir nun eine Verkörperung des Vischnu als Gewürm haben, und die Verkörperungen im Bereich des Thieres extendirt werden sollen, so liegt es nahe, die 3 übrigen Thierklassen heranzuziehen, und damit ist denn Stoff zur Verkörperung für 3 neue Avataren gegeben. Nun aber wird in den Avataren auf die Thiere der Luft nicht reflectirt. Das kommt daher, dass Vischnu an und für sich bereits einen Vogel hat, auf dem er reitet, Garutmat oder Garuda. Den hat er bereits vorweg, und es braucht daher die Klasse der Vögel in den Avataren nicht mehr vertreten zu sein. Hierzu kommt noch das, dass Garuda ein Schlangenfeind ist, die Schlange aber zu der Klasse des Gewürms zählt, zu der auch die Schildkröte, dicse Basis der Thierverkörperung Vischnus, zählt. Schild

kröte und Vogel würden sich also zusammen in den Avataren schlecht vertragen, der Vogel würde die Schildkröte vertilgen, da muss denn einer von beiden Platz machen. Um indem dies statt haben muss, muss naheliegend der Vogel Platz machen, denn würde die Schildkröte Platz machen, so fiele die Basis der Thierverkörperung. Nimmt man nun noch dazu an, wie das so fern nicht liegt, dass der 2. Avatar ursprünglich der einzige war, so ist ein reines Unmöglichkeitsverhältniss gegeben, dass die Schildkröte dem Vogel Platz macht. Indem

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nun die fliegenden Thiere zurücktreten, bleiben uns nur noch die Landthiere und die Wasserthiere, und wir haben blos den Stoff für zwei neue Avataren. Mit diesen sind wir denn aber auch im Reinen. Wir fragen: Als was soll sich Vischnu verkörpern? Die Antwort ist: Als Thier. Wir fragen weiter: Als welches Thier? Die Antwort ist: Als Fisch und Landthier. Fragt man nun weiter:,,Wo sollen denn nun die neuen Verkörperungen untergebracht werden?" so ist in Bezug auf den Fisch der erste Avatar von selbst gegeben, denn in dem ist von der Sündfluth die Rede, es ist zar o der Wasser-Avatar. Nun wenn da der Fisch nicht rangiren soll, wo soll er dann rangiren?

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Es ist bei uns populäre Sitte, uns viel eher geneigt finden zu lassen, den Fisch zu generalisiren, als das Landthier oder das Säugethier. So war es gerade bei den Indern. Daher kommt es, dass man, um Fisch oder Wasserthier und Landthier den Avataren einzuverleiben, in Bezug auf den Fisch nicht weiter specialisirt, in Bezug auf das Landthier aber wohl weiter specia isirt. Es handelt sich also nicht um die Frage, wenn dem Manu ein Fisch erscheinen soll, was soll das denn für ein Fisch sein, ein Heckt, ein Karpfen u. s. w., sondern der Fisch bleibt schlechtweg Fisch. Es handelt sich aber wohl um die Frage: Wenn das Landthier in die Sache gezogen werden soll, welches Landthier soll das denn nun sein? In Beantwortung dieser Frage wird nun naheliegend der Blick auf den Löwen gerichtet, auf ihn, der der König der Thiere ist, und wie der Liquor hepatis eine gelbe Farbe hat. Nun aber dürfte es schwer halten, den Löwen in eine nähere Relation zur Darstellung des Liquor hepatis zu bringen, und das ist der Grund, weshalb man sich vom Löwen abwendet und dem Eber zuwendet. Dieser ist, wie wir oben gesehen, in Bezug auf sein Wälzen im Morast, in Bezug auf seine Hauer, welche aufrecht stehen, zur Darstellung des Liquor hepatis in Relation zu bringen, und so tritt er denn an die Stelle des Löwen. In den 3. Avatar tritt er ein nach dem einfachen Gesetze der Reihenfolge. Der erste Avatar ist absolvirt, er hat den Fisch erhalten. Der zweite Avatar ist absolvirt, er hat die Schildkröte erhalten. Nun kommt der dritte Avatar an die Reihe, und erhält den Eber.

Nun sind drei Avataren fertig. Vischnu ist dreimal als Thier untergebracht, und damit ist denn aber auch die Thierwelt erschöpft. Soll sich Vischnu weiter verkörpern, so muss man sich weiter nach Verkörperungs-Substrat umsehen. Und hier eröffnet sich denn folgende Bahn. Vischnu ist ein Gott, als Gott hat man ihn also eo ipso. Als Thier hat man ihn auf Grund der drei ersten Avataren. Und da liegt es denn nahe das Mittelglied Mensch" zwischen Thier und Gott zu schieben. So hat man also als neues Verkörperungs-Substrat: Mensch und Gott. Wir baben aber nach Absolvirung der drei ersten Avataren noch sieben vor uns, und Mensch und Gott würden nur Substrat für zwei Verkörperungen bieten. Hier ist also nachzuhelfen, und es geschieht dies am besten, wenn man Mittelglieder in die Sache bringt. Voin Thier zum Menschen ist ein Mittelglied jene Classe von Wesen, welche man Halb-Thiere oder HalbMenschen nannte, wie Thiere mit Menschenköpfen, Menschen mit Thierköpfen u. s. w. Derartige Wesen waren ja den Alten geläufig. Vom Menschen zum Gott ist ein Mittelglied der Heros. Auf die Weise ist uns denn der Stoff geboten, die Zwei: Mensch, Gott, zur Vier zu dilatiren: Halbmensch (Halbthier), Mensch, Heros, Gott. Damit sind wir aber immer noch nicht am Ziele. Denn es handelt sich ja um 7 Verkörperungen, und wir erhielten auf die genannte Weise deren erst 4. Wir bleiben also mit dreien noch im Rückstand. Es ist also noch weiter nachzuhelfen. Und hier bietet sich denn folgendes dar. Das Thier ist dreifach vertreten, dem entsprechend liegt es nahe, auch

den Menschen dreifach vertreten sein zu lassen. Das pass schon deshalb, damit der Mensch dem Thiere nicht nach. stehe, es passt um so mehr, als mit dem Drei-Menschen prägnant hervorgehoben wird, dass man sich der Drei be den Thieren wohl bewusst ist, dass man mit Vorbedacht 3 Thierclassen constatirt statt 4 (die Classe der Vögel fällt ja). Auf die Weise hätte man dann als Verkörperunge Substrat in den einzelnen Avatoren: 1) Thier, 2) Thier, 3) Thier, 4) Halbmensch (Halbthier), 5) Mensch, 6) Mensch, 7) Mensch, 8) Heros, 9) Gott. Damit wären wir denn mit 9 Avataren fertig und es fehlte blos noch das VerkörperungsMaterial für den zehnten Avatar. In Bezug auf dieses stell sich nun der Autor der Avataren auf seinen speciellen Standpunct als Buddhist er ist ein Buddhist und stellt den Buddha über Gott. In seinem Vorschreiten vom Thiet zum Halbmenschen (Halbthier), vom Halbmenschen zum Menschen, vom Menschen zum Heros, vom Heros zu Gott, bleibt er bei Gott nicht als Finalglied stehen, sondern er schreitet noch ein Glied weiter und kommt von Gott zu Buddha. Und auf die Weise erhalten wir denn als Verkörperungs-Substrate in den einzelnen Avataren: 1) Thier, 2) Thier, 3) Thier, 4) Halbmensch (Halbthier), 5) Mensch, 6) Menseh, 7) Mensch, 8) Heros, 9) Gott, 10) Buddha:und damit wäre denn die Antwort auf die Frage: Als was soll sich Viselinu verkörpern? erschöpfend absolvirt, and die Sache wäre erledigt.

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Der Autor der Avataren erledigt aber nicht ganz so die Sache. Zuerst gicbt er die Drei des Thieres nicht dem Menschen, sondern dem Heros. Nun das ist eine unerhebliche Variante gegen das Vorige. Er denkt, es ist prägnanter, wenn der Heros, der immer doch noch ein Mensch ist, die Drei bekommt, als der Mensch selbst. Auf die Weise erhielten wir denn als Verkörperungs-Substrate in den einzelnen Avataren: 1) Thier, 2) Thier, 3) Thier, 4) Halbmensch (Halbthier) 5) Mensch, 6) Heros, 7) Heros, 8) Heros, 9) Gott, 10) Buddha.

Hierbei bleibt er aber nicht stehen. Er calculirt ff.: Die Basis der Avatara ist zwar die Darstellung des Liquor hepatis, es wird aber in prägnanter Weise auch denjenigen Dingen Rechnung getragen, unter deren Gestalt sich Vischnu verkörpert, es soll ihnen in prägnanter Weise Rechnung getragen werden. Demgemäss müssen sie sich frei ent wickeln können. Sie würden sich aber nicht frei entwickeln können, namentlich würde Buddha nicht in seiner vollen Gloric dastehen, wenn die Fessel der Darstellung des Li quor hepatis ihnen perpetuell anklebte. Das ist der Grund, weshalb der Autor, vom Heros an, den Liquor hepatis ausser Augen lässt und ruhig zum Buddha vorschreitet, als gäbe es keinen Liquor hepatis in der Welt Wohlbemerkt. sprungweise, so auf einen Schlag geschieht dies nicht, den beim Heros haben wir noch prägnant den Kampf, und dieser ist noch so halbschiag Darstellung des Liquor hepatis. weil selbst im 2. Avatar, dem Hauptdarstellungs-Avatar, der Kampf, herangezogen wird. Aber im Allgemeinen geschieht es doch, und weil es geschieht, deswegen liegt es nahe, dass wir, wenn wir beim Buddha angekommen sind, einen Rückblick machen und fragen: Aber wo ist dent nun der Liquor hepatis geblieben? Das ist der Grund. weshalb der Autor mit dem Buddha-Avatar nicht abschliesst, und nach ihm noch den Kalki-Avatar bringt. Dieser Avatar soll den Liquor hepatis wieder auf's Tapet bringen. Aber an und für sich ist die Situation misslich. Sobald wir beim Buddha angekommen sind, sobald er absolvirt ist, haben wir in Bezug auf die Avataren ein fait accompli Hinterdrein noch einen Avatar bringen, heisst die Sache wieder von vorn anfangen. Wird ein solches Thun conse quent durchgeführt, so kommen wir nie zu Ende. Und da hilft sich denn der Autor derartig, dass er sagt, gut, die Sache ist absolvirt, ich darf nicht wieder, von vorn anfangend, den Liquor hepatis bringen, ich darf überhaupt keinen Avatar bringen. Aber wenn ich den Avatar nicht bringen darf, so darf ich ihn doch wenigstens nicht bringen. Ich bringe ihn aber nicht, denn es handelt sich nur um einen Avatar, welcher gar nicht da ist, welcher in der Zukunft liegt. Die vage Zukunft könnt ihr mir aber doch nicht abschneiden. Und was den Liquor hepatis betrifft, so bringe ich den auch nicht. Ich bringe ihn zwar, aber ich bringe ihn nicht als Liquor hepatis, ich bringe ihn | als Nicht-Liquor - hepatis, ich bringe ihn als den verdor- || benen Liquor hepatis, als den Liquor hepatis, der aufgehört

hat, Liquor hepatis zu sein. Denn sobald der Liquor hepatis weiss wird, ist er kein Liquor hepatis mehr, sobald Vischnu auf seinem weissen Rosse kommt, annullirt er sich in sich selbst. Trotzdem, dass ich also auf der einen Seite den Liquor hepatis bringe, bringe ich ihn auf der anderen Seite doch nicht, und ich habe sowohl beim Bringen des Avatars als solchen, als beim Bringen dessen, um was es sich bei ihm handelt, den Nicht-Standpunct, und einen solchen einzunehmen, kann nicht unlogisch sein.

Auf die Weise würden wir denn, entgegen der vorangehenden Aufstellung erhalten: 1) Thier, 2) Thier, 3) Thier, 4) Halbmensch (Halbthier), 5) Mensch, 6) Heros, 7) Heros, 8) Heros, 9) Gott, 10) Buddha, 11) Kalki, Damit haben wir nun aber eine Verkörperung zu viel, und das ist der Grund, weshalb im 6. Avatar zwei Heroen zusammengedrängt werden, so dass wir die Aufstellung erbalten: 1) Thier, 2) Thier, 3) Thier, 4) Halbmensch (Halbthier) 5) Mensch, 6) Doppelheros, 7) Heros, 8) Gott, 9) Buddha, 16) Kalki, und dieser Aufstellung folgt denn der Autor bei den Verkörperungen. Dieselbe vor Augen habend, brauchen wir in Bezug auf die Verkörperungen Vischnus nur weniges specialisirend nachzutragen.

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Fisch, Schildkröte, Eber haben wir in den 3 ersten Avataren. Es kommt also der 4. Avatar an die Reihe. Auf diesen muss der vorigen Aufstellung gemäss der Halbmensch oder das Halbthier kommen. In dem 3. Avatar lag, wie wir gesehen, der Löwe nahe, er war aber nicht gut zu employiren, und wurde daher zurückgedrängt. Der zurückgedrängte wird jetzt wieder hervorgehoben. Hier im 4. Avatar knüpfen sich nicht mehr die Scrupel an ihn, wie in dem 3. Avatar. Im 3. Avatar konnte man fragen, aber was soll uns denn der Löwe, an den sich doch gar keine Relation zur Darstellung des Liquor hepat. knüpfen lässt? Dasselbe lässt sich nun zwar auch im 4. Avatar fragen, aber hier kann man abbiegend antworten, freilich in Bezug auf die Darstellung des Liquor hepatis liegt der Löwe fern, aber das verschlägt hier nicht. Wir haben ein zwiefaches in's Auge zu fassen, die Darstellung des Liquor hepatis und das Substrat der Verkörperung Vischnus. Als letzteres aber passt der Löwe ganz vorzüglich, weil es sich im 4. Avatar um den Halbmenschen oder das Halbthiee handelt Iden Indern war nämlich ein Mensch mit einem Löwenhaupte oder ein Löwe mit einem Menschenhaupte eine geläufige Figur. Weil es sich also um den Halbmenschen oder das Halbthier handelt und weil zu diesem Zweck der Löwe so gut auszubeuten ist, deswegen, sagt der Autor, kann man dem Löwen schon nache ehen, dass er den Standpunct der Darstellung des Liquor hepatis nicht vertritt. Was ihm aber hieran abgeht, das ersetzt er als Repräsentant des Halbmenschen oder des Halbthieres auf der anderen Seite, und darum mag er, ohne Scrupel zu erregen, eintreten. benbei wollen wir noch erwähnen, dass, abgesehen von der, den Indern geläufigen Figur des Halb-Löwen-Menschen oder Halb-Menschen-Löwen, der Löwe sich auch deshalb für die Verkörperung als Halbmensch oder Halbthier naheliegend ausbeuten lässt, weil er zwar Thier, als solches aber der König der (Land) Thiere ist. Der König der Thiere steht aber bereits mit einem Fusse in der Classe Mensch.

-

Ne

Nun käme der 5. Avatar an die Reihe, der also der obigen Aufstellung gemäss den Menschen zu bringen hat. Wie hierbei der Neusch zum Zwerg wird, haben wir oben in dem 5. Avatar kennen lernen.

Es folgen der 6. und 7. Avatar, welche uns den Heros in der Drei-Zahl zu bringen haben. Als solch dreifacher Heros figurirt denn der Drei-Rama.

Es folgt der 8. Avatar, welcher uns der vorigen Aufstellung gemäss den Gott zu bringen hat. Als solcher figurirt Krischna, der einerseits an den Griechischen Apoll erinnert, welcher dem Admetus die Heerden hütet, und in dieser Beziehung etwas harmlos dasteht, der aber andererseits, nach der Schilderung die wir oben mitgetheilt, als ein ausserordentlich mächtiger Gott figurirt.

Dann kommt der 9. Avatar, welcher uns Buddha bringt, der also über Krischna steht.

Im 10. Avatar macht denn endlich die Verkörperung Vischnus als Kalki den Schluss.

Fassen wir nun, den Verkörperungen Vischnus in den einzelnen Avataren gegenüber, den Liquor hepatis speciell in's Auge, so haben wir, wie wir wissen, im ersten

Avatar die Doppelauffassung des Liquor hepatis als Ge gebenes und vom Standpuncte der Darstellung. Dieser Doppelstandpunct ist mit Vorbedacht in denselben hineingebracht. Auf der einen Seite nämlich will der Autor, wie im 2., 3. u. s. w. Avatar, der Darstellung des Liquor hepatis Rechnung tragen, auf der anderen Seite will er aber auch den Gegensatz zum 10. Avatar haben, damit der Anfang der Avataren ein Gegenstück zu ihrem Ende darbietet. Will er aber einen solchen Gegensatz haben, so muss der Liquor hepatis im 1. Avatar a u f treten, wie er im 10. Avatar a b tritt. Das thut er nun aber eben, wenn der 1. Avatar uns den Liquor hepatis einfach bringt. Der zweite Avatar ist der hauptsächlichste DarstellungsAvatar.

Der dritte Avatar ist abermals ein Darstellungs-Avatar. Der vierte Avatar ist dagegen kein Darstellungs-Avatar. Anlehnend an den Löwen haben wir wohl die gelbe Farbe des Liquor hepatis, weiter aber auch nichts. Der Löwe bietet eben keinen Anhaltspunct für die Darstellung des Liquor hepatis. Weshalb er trotzdem herangezogen wird, wissen wir aus dem Vorigen. Die Darstellung des Liquor hepatis weicht der Verkörperung Vischnus als Halbmensch oder Halbthier. Wir haben im Vorigen darauf hingewiesen, dass die ausnehmende Qualification, welche der Löwe dazu hat, den Vischnu als Halbmenschen oder Halbthier zu repräsentiren, den Scrupel schon paralysiren mag, dass die Darstellung des Liquor hepatis in den Hintergrund tritt. Wenn nun aber auch der Scrupel paralysirt werden mag, hält man sich strict an den Liquor hepatis, so bleibt es immer, an und für sich betrachtet, eine Lücke, dass wir denselben vom Standpuncte seiner Farbe, das ist generell genommen, vom Standpunct des Seins erhalten, und nicht vom Standpunct der Darstellung. Hier deckt sich nun aber der Autor derartig, dass er sagt, es ist absolut nöthig, dass wir den Liquor hepatis neben dem Standpunct der Darstellungsweise, auch vom Standpuncte des Gegebenseins haben. Diese Doppelauffassung muss da sein, dem ersten Avatar zu Liebe, seiner Situation dem 10. Avatar gegenüber zu Liebe. Weil wir nun aber beim zweiten, beim dritten Avatar den Standpunct der Darstellung haben, so könnte sich leicht Jemand durch die Analogie fortreissen lassen, und beim 1. Avatar sich versucht fühlen, blos den Standpunct der Darstellung des Liquor hepatis zu constatiren. Dem wird entgegen gearbeitet, wenn ein Avatar den Liquor hepatis blos vom Standpunct des Gegebenseins bringt. Dann rückt ein solcher Avatar uns handgreiflich vor Augen, dass wir neben der Darstellung auch das Gegebensein berücksichtigen sollen, und damit ist denn darauf hingewiesen, dass der erste Avatar in Bezug auf den Liquor hepatis einen Doppelstandpunct einnimmt. Der Avatar nun, der eine solche Mission übernimmt, ist eben der vorliegende.

Der fünfte Avatar ist nun in weiterer Folge wieder ein Darstellungs-Avatar.

Dann aber tritt im sechsten, siebenten, achten und neunten Avatar der Liquor hepatis in den Hintergrund, und endlich tritt er

im zehnten Avatar wieder in den Vordergrund, um abzutreten. Das weisse Ross im zehnten Avatar ist übrigens bereits im zweiten Avatar vorbereitet, denn bereits dort taucht aus dem Amrita ein weisses Ross hervor. An diesen zehnten Avatar knüpfen wir noch die Notiz, dass wir später bei Plato kennen lernen werden, wie dieser uns sein Weltenthier bringt, es ausbeutet, und nachdem er es ausgebeutet hat, wieder reconstruirt, rückgängig macht. Das ist eine ganz ähnliche Situation, wie hier bei den Avataren, wo der Liquor hepatis erst gebracht, dann ausgebeutet wird, und nachdem er ausgebeutet worden, wieder rückgängig gemacht wird.

Und nachdem wir nun die Verkörperungen Vischnus und des Liquor hepatis speciell in's Auge gefasst, wollen wir auch speciell die, sich an den Liquor hepatis knüpfenden Kämpfe in's Auge fassen. Die Riesen, Dämonen u. s. w. sind nichts anderes als die Schulärzte, mit denen die alchemistischen Aerzte Kämpfe zu bestehen haben. Diesen Kämpfen werden wir namentlich bei den Abendländern Gelegenheit haben, in's Gesicht zu schauen. Wie uns aber die Avataren zeigen, sind sie bereits sehr alt. Kaum erscheint der Götterarzt mit dem Amrita, so entsteht

auch schon Hader und Zwietracht: charakteristischer kann die Situation von vorn herein nicht gezeichnet werden. Der Autor der Avataren besiegt übrigens seine Rie

sen.

Das ist ein ganz entgege: gesetzter Standpunct, als der, den der Abendländer Basilius Valentinus (s. diesen) einnimmt. Basilius ruft in seinem Triumphwagen aus: Aendere, o Gott, diese Zeiten, mach' ein Ende mit diesem arroganten Uebermuthe. Reisse jene Bäume aus, dass sie nicht bis in den Himmel wachsen. Stürze jene Giganten, damit sie nicht alle Berge über einander thürmen, und vertheidige die, welche treu und redlich handelnd, dir dienen, damit sie vor diesen ihren Verfolgern bestehen können! Nun, die antipodarischen Standpuncte liegen in den verschiedenen Gesichtspuncten. Der Indische Autor der Avataren denkt, wenn ich das beste Part am Krankenbette gewählt habe, so wohnt in mir ein innerer Richter, der mir die Palme des Triumphes reicht, und dieser innere Richter setzt mich über den Geifer des Neides hinweg. Der Abendländische Autor des Triumphwagens aber denkt, wir Menschen sind Menschen und keine Engel. Wir müssten aber Engel sein und keine Menschen, wenn wir dem kalt zuschauen könnten, wie unser edles Thun, vom Neid herabgesetzt, in den Koth getreten wird. Nun, uns dünkt, der Inder hat das beste Theil erwählt. Leicht ist es ihm nicht geworden, dem wackern Kämpen, sonst würde er uns die Kämpfe mit den Riesen und ihren Verwandten nicht so complicirt schildern. Aber trotzdem ist er Sieger geblieben doppelter Sieger!

Und nun genug hiervon! Wir haben zu Eingang der Avataren den Leser gebeten, v. Bohlen zu vergleichen. Was dieser Gelehrte und seine Gewährsmänner sich in der Deutung der Avataren zusammenarbeiten, bitten wir den Leser selbst nachzusehen, er erhält dann durch Selbstanschauung ein Bild davon, wie die Indologen sich drehen und wenden, um das zu deuten, was ohne den Schlüssel der Alchemie platterdings nicht gedeutet werden kann, ohne von einer Abenteuerlichkeit in die andere zu stürzen.

Vischnu's Frau ist Sri. Sie bedeutet den Schwefel, entgegen dem Ammoniakwasser, welches dann auf den Gemahl geschoben wird.

3) Brahma, der Repräsentant des P. solaris. Wir wissen, dass und wie Brahma der ideelle Gott ist, dass er der Priestergott ist. Als solcher ist er nun eo ipso der höchste Gott, denn dem Priester gehört in dieser Beziehung das Erste, das ist selbstredend. Indessen auch auf andere Weise kommt heraus, dass Brahma von den drei Gottheiten, mit denen wir es hier zu thun haben, die erste, und dem Siva und Vischnu überlegen ist. Denn so wie man sagen kann, wenn wir Acid. sulphur-Natron und Liquor hepatis haben, dann haben wir den P. solaris eo ipso, so kann man auch umgekehrt sagen, wenn wir den P. solaris haben, so haben wir das Acid sulphur.-Natron und den Liquor hepatis eo ipso. Auf die Weise kommt denn aber heraus, dass man im Brahma bereits den Siva und den Vischnu hat, und das ist ein Anhaltspunct dafür, dass Brahma beiden überlegen ist Schlechtweg arcanologisch hat man in dem Verhältniss, dass man da, wo man den P. solaris hat, dass man da das Acid. sulphur.-Natron und den Liquor hepatis implicite hat, hat man, sagen wir, in diesem Verhältnisse den P. solaris als Einarcanum, wohingegen man da, wo man den P. solaris neben Acid. sulphur.-Natron und Liquor hepatis gehen lässt, das Dreiarcanum hat.

Der, dem Brahma geheiligte Vogel, sein Fuhrwerk, wie sich Lassen ausdrückt, ist die Gans, hansa. Lassen lässt diesen Vogel richtig eben die Gans sein, und nicht den Schwan, wie das bei Anderen unrichtiger Weise statt hat. Trotz seines richtigen Standpunctes mit der Gans, kann sich indessen Lassen nicht ganz von dem Schwane emancipiren. Er setzt die Gans des Brama dem Schwan der Griechen und der alten Deutschen zur Seite, ein Thun, welches zwar berechtigt sein kann, aber nicht zu sein braucht. Es ist allerdings möglich, dass die Griechen die Gans den Indern entnahmen, dabei uun dachten, der gracile Schwan it sublimer, als die plumpe Gans, und in Folge dessen in ihrem ästhetischen Sinn den Schwan an die Stelle der Gans setzten. Von den Griechen können alsdann die alten Deutschen ferner den Schwan erhalten haben. Das ist allerdings möglich, ob aber die Sache in der That so liegt, ist und bleibt dahingestellt.

Lassen springt mit einer viel zu grossen Nonchalanc von der Gans auf den Schwan, ein Thun, welches da begründet ist, dass er, trotz seines richtigen Standpunere mit der Gans, dem Schwan Anderer nicht mit vollem Be wusstsein seines richtigen Standpunctes den Rücken keb Viel näher hätte es gelegen, wenn Lassen uns die Gär des Capitols statt des Schwanes der Griechen und alte Deutschen präsentirt hätte. Diese Capitolinischen Gänse zeigen uns, dass eine mythologische Gans eben recht g eine Gans verbleiben kann, ohne sich zum Schwane a zuschwingen.

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Die Gans des Brahma muss eine ächte, veritable Gam verbleiben, und hat mit dem Schwane nichts zu schaffer Bei der Darstellung des Sulphur aurat. sowohl als de Hydrarg. oxyd. rubr. entwickelt sich oben Dampf und unten ein Präcipitat (man vergl. den Abschnitt: Darste lungsweise der Arcana). Fassen wir nun das Sulphur aurat. in's Auge. Wir haben die Lösung des Schlippeschen Salzes. Nun giessen wir Schwefelsäure hinzu. Es entsteht ein intensiver Dampf (Hydrothiongas). Die Damp Entwickelung setzt sich mit grossem Eclat in Scene, ma sollte meinen, das Ganze ginge in die Luft. Aber ne trotz der Eclat-Scene hat es mit dem Dampfe nicht vie auf sich. Unten bildet sich das Sulphur. aurat. als Prácipität, und das ist es, was uns zum intendirten Präparate führt. Der Gesammteindruck, den die Sache macht, is daher der: das Fluidum macht zwar einen grossen Anlau dazu, in die Luft zu gehen, aber es hat damit nicht vie auf sich, es muss zur Erde. Die analoge Sachlage kan: man nun auch in Bezug auf das Hydrarg. oxyd. rut: constatiren, weil wir bei seiner Darstellung ebensowohl. als bei der Darstellung des Sulphur aurat. oben Dam und unten Pricipität haben. Und damit haben denn in Bezug auf den P. solaris überhaupt die al chemistische Speculation: Bei der Darstellung desselber macht das Präparat zwar einen grossen Anlauf dazu, i die Luft zu gehen, es bleibt aber bei dem Anlaufe, e muss hinunter, zur Erde hinab, erst so erhalten wir das worauf es uns arcanologisch abgesehen ist. Diese alche mistische Speculation ist nun in der Gans des Brahma repräsentirt. Die Gans macht zwar einen grossen Anlauf dazu, in die Luft zu gehen, zu fliegen, aber es ist eitel Demonstration. Hinab muss sic, zur Erde hinab, dort er füllt sie ihre Mission, nicht aber im Reiche der Lüfte. Nicht nur also, dass die Gans des Brahma eine Gans ist, und kein Schwan, nicht nur das. sondern kann dieser Gans auch keine grössere Entstellung geben, als wenn man sie zum Schwane transformirt. Als Schwan würde ja diese Gans sich in die Lüfte schwingen, und damit P. solaris zu einem luftförmigen Präparate werden. Gerade darauf soll ja aber das Bild zielen, dass P. solaris cin Erdpräparat, ein festes Präparat ist, trotzdem, dass es hei seiner Darstellung den Anlauf dazu nimmt, zum Luftpräparate zu werden. v. Bohlen lässt Hansa eines Kranich oder Flamingo sein.

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Der Frau des Brahma (Sarasvati, Vâk) kommt die Gans eben sowohl zu, als ihm selbst. Dabei wird denn Sulphur aurat, und Hydrargyr. oxyd. rubr. unter Mann und Frau getheilt, und darauf hingewiesen, dass der Anlauf, ein Luftpräparat zu werden, ein Erd- Präparat aber zu sein, auf das Sulphur aurat. wie auf das Hydrargyr. oxyd. rubr. auf das Hydrargyr. oxyd. rubr., wie auf das Sulphur aurat. kommt. Dass Vâk die Göttin der Rede ist, verdankt sie selbstredend der ihr zukommenden Gans als Schnatterthier. Die, der vorliegenden Phase zukommenden philosophischen Zahlen sind die Zahlen: 1, 2, 3, 4. Die Drei haben wir eo ipso in den 3 Arcanis: Acid. sulphur-Natron, Liquor hepatis, P.-solaris, resp. den 3 Göttern: Siva, Vischnu, Brahma. Die Zwei haben wir darin, dass der P. solaris ideell das ist, was Acid, sulphur-Natron und Liquor hepatis sind. Haben wir also die Zwei: Acid. sulphur-Natron und Liquor hepatis so können wir eigentlich schon mit ihnen abschliessen, denn der P. sol. kommt von selbst heraus. Ganz gleichliegend haben wir denn in Bezug auf die Götter die Sachlage, dass wir mit Siva und Vischnu bereits abschliessen können. In der, zu Eingang dieses, Abschnittes citirten Stelle von Lassen heisst es: das Mahabharata beweist sogar, dass versucht worden ist, die zwei Volksgötter zu einem einzigen zu machen". Hierbei führt Lassen in einer Anmerkung die Stelle auf, wo es heisst: Heil dem Vischnu-gestalteten

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Siva, dem Siva-gestalteten. Vischnu". Das liegt nun ganz anders als Lassen meint. Es handelt sich nicht um die Ein-Verschmelzung von Siva und, Vischnu, sondern es handelt sich darum, Siva und Vischnu als die Repräsentation der Zwei in den Vordergrund zu drängen, Brahma dagegen in den Hintergrund zu drängen, den man, wenn man sich auf den Standpunct der philosophischen Zwei stellt, bei Seite schiebt. Vischnu ist wie Siva und Siva wie Vischnu gestaltet, weil Liquor hepatis dem Acid. sulph.-Natron, und Acid. sulph-Natron dem Liquor hepatis zur Seite steht, um vom Standpunct des Zweiarcanum dem P. solaris Schach zu bieten. Wie man nun aber, indem man Acid, sulphurNatron und Liquor hepatis hat, den Pulv. solaris eo ipso hat, so hat man auch umgekehrt da, wo man den P. solaris hat, das Acid. sulphur-Natron und den Liquor hepatis. Denn wie man sich Acid. sulphur.-Natron und Liquor hepatis in P. solaris concentriren kann, so kann man sich auch, vom Pulv. solaris ausgehend, diesen zu Acid. sulphur-Natron und Liquor hepatis distrahiren, dann hat man im Pulv. solaris bereits Acid. sulphur.-Natron und Liquor hepatis, das ist mit anderen Worten, man hat ein Arcanum, statt dreier, und damit ist denn das Einarcanum, die Eins gegeben. Vom Standpunct der philosophischen Eins treten also die beiden Arcanen Acid. sulphur-Natron und Liquor hepatis gegen den P. solaris zurück, wie bei analogem Götter-Verhältniss Siva und Vischnu gegen Brahma zurücktreten. Das Einverhältniss mit Brahma kann man nun aber auch anders auffassen. Man kann sagen, Brahma ist eine Idealität, und als solche der Priestergott. Da er nun aber der Priestergott ist, so haben wir das Recht, diese Idealität ganz besonders auszubeuten. Wenn wir nun aber sagen, wo wir Acid. sulphur.-Natron und Liquor hepatis haben, da haben wir den P. solar. ideell, so ist das eine beschränkte Idealität, cine Idealität, welche der Pulv. solaris mit dem Acid. sulphur.-Natron und Liquor hepatis theilt, weil man ja auch diese ideell hat, wenn man vom P. solaris ausgeht, und sagt, wo man den P. solar. hat, da hat man ideell auch das Acid. sulphur.-Natron und den Liquor hepatis. Dem Brahma kommt aber keine beschränkte, sondern eine absolute Idealität zu, und diese hat man, wenn man sagt, der Ein-Brahma ist nicht ein Theil der übrigen Götter, sondern zuerst hat man diese, und dann kommt Brahma hinzu, und stelt über ihnen allen zumal. Damit kommen aber 4 Götter heraus, und hierin hat man denn die philosophische Zahl Vier. So ganz nackt für sich betrachtet, scheint eine solche Speculation sehr gezwungen zu liegen, denn wenn man Siva, Vischnu und Brahma hat, so hat man eben den Brahma, wie kann er also noch als ein Viertes hinzukommen? Und areanologisch: Wenn man Acid. sulphur.-Natron, Liquor hepatis und P. solaris hat, so hat man eben den P. solaris, wie kann er also noch als ein Viertes hinzukommen? Indessen die Sache wird klar, wenn man auf das kosmologische Verhältniss des vorigen Abschnittes zurückgeht, und sich die Berechtigung nimmt, an dieses anzulehnen. Dort haben wir das Firmament, die Himmelslichter, die Wolken als 3, und daneben haben wir obendrein den Himmel als Eins, collectiv als Eins, ohne im Einzelnen zu sagen, dieser Himinel muss, wenn er Eins sein soll, doch nun entweder Firmament, oder Wolken, oder Himmelslichter sein. An eine solche Auffassung wird dort Keiner Anstoss nehmen, und ebensowenig nimmt man denn auch hier Anstoss, den einen Brahma ausserhalb der übrigen Götter zu setzen, trotzdem, dass er eigentlich als Ein-Gott doch nun entweder der erste, oder der zweite, oder der dritte dieser Götter sein müsste. Noch viel einfacher macht sich aber der Vierstandpunct, wenn man die Sache reinweg arcanologisch auffasst, und den P. solaris in den P. solaris ruber und P. solaris niger spaltet. Dann sagt man, Brahma, als der, der das 3. Arcanum repräsentirt, und Brahma, als der, der das Einarcanum repräsentirt, ist der P. solaris ruber. Brahma aber als Idealität par excellence ist der P. solaris niger, denn dieser ist vom Indischen Standpuncte rein weg ideell, weil sich an ihn keine der alchemistischen SpecuJationen knüpft, die wir oben haben kennen lernen, und welche die Basis der Indischen arcanologischen Alchemie bilden. Der philosophischen 4 zu Liebe wird Brahma dargestellt mit 4 Köpfen und 4 Armen. Vielleicht ist auch dabei in`s Auge gefasst, dass Brahma — Pulv. solaris

ist 1.) Hydr. oxyd. rubr. 2) Sulphur aurat. 3) Hydrarg. oxyd. rubr. 4) Stibium sulphur, nigr.

Schliesslich wollen wir nun noch in Betreff Brahmas, Vischnus und Sivas einige Notizen anfügen, und dabei an die Schilderung v. Bohlen's anlehnen.

Brahma. Seine Farbe ist roth. (Hier haben wir die Farbe des P. solaris ruber.)

Vischnu. v. Bohlen sagt: Er wird als Luft oder Wasser gedacht. (Nun ja, Liquor hepatis ist Wasser, und dass auch nach der Auffassung der Inder die Luft in ihm vertreten ist, haben wir zu Anfange dieses Ahschnittes kennen lernen). Dann sagt er: Zu Anfange der Regenzeit beginnt der Schlaf Vischnus, welcher 4 Monate lang dauert. In diesem Zustande wird er vorgestellt auf einem Blatte des Indischen Feigenbaumes auf dem Wasser fluthend, den Fuss im Munde haltend. Im dritten Monate wendet sich Vischun um, und der Inder feiert ein Fest, besonders mit Wasserschöpfen in heiligen Gefässen, welche mit den mystischen Zeichen des Vischnu versehen sind. Am Ende des vierten Monates, wenn die Ueberschwemmung des Ganges ihr Ende erreicht, erwacht Vischnu völlig, und seine Gattin, Sri oder Lakschmi, wird thätig, ihre Gaben zu verbreiten. (Hier haben wir Vischnu-Liquor hepatis als Wasser), v. Bohlen fährt fort: Eine andere Darstellung, welche die Allegorie noch mehr versinnlichen will, ist ebenfalls sehr häufig. Vischnu ruht auf der Schlange Sescha, Unterscheidung (?), die auch den Namen Unendlichkeitsschlange, Anantanaga, führt, und die Göttin des Segens streichelt gelinde seine Füsse, um die wirkende Kraft des Gottes in's Leben zu rufen; aus dem Nabel Vischnus entspriesst dann erst die Lotusblume, welche, sich öffnend, den schaffenden Weltgeist Brahma an's Licht fordert; die Schlange selbst deutet auf den Ganges und hat sieben Häupter, weil der Fluss mit sieben Mündungen gedacht wird. (Die Schlange ist die des zweiten Avatars und nicht der Ganges. Ihre sieben Häupter deuten auf die 7 Arcana. Wo sollen denn die 7 Mündungen des Ganges herkommen? Vom Lotus sogleich.) Trotz der mannigfachen Darstellungen Vischnus, fährt v. B. fort, womit ihn seine Secte verherrlicht, bleibt er doch immer kenntlich, sei es an dem Lotus, der ihm und seinen Verkörperungen recht eigen, oder an der dunkelblauen und grünen Farbe, obgleich diese nicht immer bei ihm angetroffen wird. (Die Lotusblume, wohl Nelumbium speciosum, wächst im heiligen Ganges; es ist wohl die gelbe Varietät in's Auge gefasst, auf Grund der gelben Farbe des Liquor hepatis. Die grüne Farbe Vischnus rührt daher, dass, wie wir bei den Farben der Arcana geschen, Liquor hepatis auch als grün genommen wird. Wollen wir blau als blau gelten lassen, so ist das ein Anhalt an den blauen Aether, die Luft, die Luft aber führt auf den als Luft aufgefassten Liquor hepatis. Man kann die Sache aber auch auders fassen. Wenn Vischnu, der Liquor hepatis, auf der einen Seite als gelb, auf der anderen aber als grün gefasst wird, so kann man die Stelle des Grünen auch das Blaue schieben. Denn Grün entsteht aus der Mischung des Gelben mit dem Blauen. Man sagt alsdann, um auf das Blau zu kommen, wir haben das Gelb auf der einen Seite, das Grün auf der anderen Seite, das ist, wir kommen vom Gelb auf das Grün. Um aber vom Gelben auf das Grüne zu kommen, fiigen wir dem Gelben das Blaue hinzu, dann habon wir eben das Grüne. Auf die Weise wären denn in Indischer Fassung Blau im Grunde nichts anderes, als Grün, und der blaue Vischau wäre identisch mit dem grünen Vischnu. Wir brauchten also in Bezug auf den blauen Visehnu gar nicht an die Luft, den Aether, zu recurriren, Liegt die Sache so, so kann auch im 2. Avatar der blaue Hals des Siva als grüner Hals aufgefasst werden, das sich entwickelnde Gas wird alsdann dem grünen Liquor hepatis zu Liebe als Grün gefasst. Auch Krischna im S. Avatar, der Blaue, wäre dann der grüne Liquor hepatis.) Einer der gewöhnlichsten Namen des Vischnu in alten Schriften ist Haris, gleichbedeutend mit harit, grün. (Nun das ist speciell der grüne Liquor hepatis). Sein Symbol ist ein Dreieck mit der Spitze nach unten: V. (v. Bohlen nimmt dies Zeichen als Syn.bol des, als Wasser gedachten Vischnu, und lehnt dabei an das chemische Zeichen V, welches Wasser bedeutet.

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Siva. Seine Farbe auf Bildwerken ist schneeweiss,

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