Obrazy na stronie
PDF
ePub

im Anschluss an den facundus, die vox, den catus das rednerische Ringen Mercurs vor Augen hat. Doch liegt das wohl ferner. Im nuntius haben wir Mercur als den Götterboten, eine hervorstechend bekannte Eigenschaft dieses Gottes. Vielleicht hängt auch diese Eigenschaft blos mit dem Standpunct Mercurs als Gott des kommenden Tages zusammen. Der vedische Agni weckt die Götter zum Opfer, und ist deshalb der Bote und Rufer. Das kann auf Hermes übertragen sein. Als der, der den kommenden Tag bringt, ist er früh bei der Hand, kann daher die Götter wecken, und wird damit im Anlehnen an Agni der Götterbote. Indem Mercur callidus est, jocoso condere furto, haben wir in ihm den Dieb. Das jocosum furtum zielt darauf, den Gott nicht mit Impietät zu behandeln. Einen Gott einen Dieb zu nennen, liegt etwas stark impietätisch injuriös, darum stiehlt Mercur nur aus Scherz. Die Rinder, die er dem Apollo stiehlt, sind, wie schon oben erwähnt, die Sterne, die dem Apollo als Gott der Nachtzukommen. Mercur stiehlt dem Apollo die Rinder. Apollo wird büse, und droht dem Diebe. Mercur aber nicht faul, stiehlt dem Apollo noch obendrein seinen Köcher. Nun muss Apollo über den geschickten Escamoteur lachen. Wo das Lachen aber an die Reihe kommt, da ist der Ernst vorbei, und mit dem Ernst, der vorbei ist, kommt die Sache auf einen Escamoteur-Scherz hinaus, und nicht auf einen elenden Gaunerstreich. Quin et Atridas etc. Als Achilles den Hektor im Kampfe erschlagen, machte sich Priamus, der unglückliche Vater des Erschlagenen, bei Nacht und Nebel auf, schlich sich durch das Lager der Griechen, und gelangte zum Achilles, von dem er die Leiche des Hektor zurückforderte und erhielt. Auf dieser traurigen Fahrt begleitete Hermes den Priamus. (Vergl. die Ilias). Dass gerade Hermes dem Priamus bei dieser Gelegenheit zur Seite steht, wird wohl damit zusammen hängen, dass Hermes kundig ist, die Sterne fortzubringen. Eigentlich kann er dies nur derartig, dass er den Tag an ihre Stelle heraufbringt. Dem unglücklichen Priamus zu Liebe thut er es aber ausnahmsweise ohne den Tag herbeizuführen. Auf die Weise bringt er denn eine dunkle Nacht zu Wege, unter deren Schutz Priamus ungesehen dahin fährt. Horaz nimmt an, Mercur als fallens, als Täuschender, Hintergehender, stehe dem Priamus zur Seite. Wie er vorhin den Apollo hintergangen, oder um einen banalen Ausdruck zu gebrauchen, gefoppt, denn die Dieberei mit dem Apollo wird ja als Fopperei gedreht so hintergeht er, foppt er jetzt die Atridas superbos, die Thessalos ignes, die castra Trojae iniqua. Indem Mercur pias animas laetis sedibus reponit, haben wir ihn als den, der die Seelen der Verstorbenen zur Unterwelt führt. Als solcher, wir machen darauf besonders aufmerksam, erhält er eine virga aurea, eine Goldruthe, mit der er den leichten Haufen der Seelen in Schranken hält. Von den Eigenschaften Mercurs, die wir oben sub 4, 5, 6 aufgeführt, hat Horaz nichts.

Der unter der Tab. smar. stehende Hermes resp. Thoth macht seine eigene Carriere durch. Er wird zum Schutzpatron der Alchemie, was sehr nahe liegt, da ja die Tab. smar. der Kanon der Alchemie ist.

Wir werden später sehen, dass die Alchemie zur Xovаолo in Relation tritt. Auf Grund dessen wird Hermes denn auch zum Schutzpatron der Goldmacherkunst. Für diesen Hermes passt ganz besonders die virga aurea, von der Horaz in der letzen Strophe seiner Ode spricht. Der Goldmacher-Patron hat damit ein goldenes Emblem. Da die Alchemie überhaupt und die Fassung der Tab. sinar. im Besonderen geheimnissvoll ist, so wird Hermes anf Grund dessen, dass er unter der Tab. smar. figurirt, auch zum Gott des Geheimnissvollen. Daher stammen unter anderen auch die Ausdrücke hermetische. Freimaurerei, hermetischer Verschluss. Hermetisch ist die Freimaurerei, weil sie geheimnissvoll ist. Hermetisch ist ein solcher Verschluss, in dem man, resp. die Luft, ebenso schwierig eindringen kann, als in ein Geheimniss. Was die Freimaurerei anbetrifft, so kann man übrigens den Hermes auch zu ihr in eine mehr directe Relation bringen, indem sie mancherlei Auffassungen und Symbole hat, welche den Interpretationen der Tab. smar., die wir später kennen lernen werden, entnommen sind. Indem sie aber auf die Weise in den Bereich der Tab. smar. tritt, tritt sie auch in den Bereich des Hermes.

Im Verlaufe der Geschichte der Alchemie lässt man den

Hermes als den Gott der Alchemie fallen, und fasst Hermes als den Namen eines Alchemisten, der die Tab. smar. verfasst hat. Damit wird denn Hermes zum Schriftsteller. Und da es zur Mysteriosität der Tab, smar. passt, dass ihr Verfasser in der Schriftstellerei mysteriös-überschwäng liches geleistet haben muss, so werden dem Schriftsteller Hermes Bücher zugeschrieben, deren Zahl in's Enorme geht, spricht man doch sogar von mehr als zwanzig bis dreissig Tausend. Von den Schriften, die noch unter dem Namen des Hermes existiren, kennen wir für unsere Person den Poemander (s. später), der in die zweite Alexandrinische Periode fällt, zum Theil auch den Asclepius; nicht kennen wir die Iatromathematica und Horoscopica. Dagegen kennen wir wieder den Tractatus aureus de Lapidis philolosophici secreto, der in die Abendländische Zeit fällt.

Zum trismegistus, rois μéyιotos, ter maximus, wird Hermes auf Grund der Arcanen-Drei. Der Lateinische Uebersetzer hätte den Griechischen Ausdruck zpis Méyiaros gerade nicht intact zu lassen brauchen, er hätte ganz gut ter maximus nehmen können. Der denkt aber, wenn du das rois μéyiotos latinisirst, so musst du auch den 'Equйs latinisiren. Damit käme dann statt Hermes: Mercurius. Aber, denkt er weiter, Thoth ist gemeint, Hermes steht an seiner Stelle, nun willst du die Sache auch beim Hermes belassen. Es liegt eigenthümlich genug, dass der Griechische Hermes an die Stelle des Thoth tritt, du willst dieser Eigenthümlichkeit nicht noch einen grösseren Ausdruck geben dadurch, dass du an die Stelle des Hermes den Mercurius setzest. Nein, der Hermes steht, da,

und mag ruhig stehen bleiben. Und weil der ‘Eguns bleibt, so hat auch das Griechische 70ìs μéy1o1os zu verbleiben.

Dadurch, dass Hermes zum trismegistus wird, was, wie gesagt, der Arcanen-Drei zu Liebe geschieht, dadurch wird die Arcanen-Drei mächtig in den Vordergrund geschoben. Das hat nun weiter nichts auffallendes. Die Arcanen-Drei spielt eine sehr wichtige Rolle. Früher war nur die Arcanen - Sieben die eigentliche Arcanenzahl, jetzt tritt ihr die Arcanen-Drei ebenbürtig zur Seite, sie wird zur gloria totius mundi. Das verdient wohl, mit Präponderanz in den Vordergrund geschoben zu werden, und es geschieht. eben dadurch, dass Hermes zum trismegistus wird. Nicht aber blos in dieser Weise geschieht es, sondern es geschieht zugleich auch noch auf die Weise, dass es gerade drei Rubriken der Tab. smar. sind, in welchen die ArcanenDrei hervorstechend in's Auge gefasst wird. Die erste Rubrik, in der dies geschieht, ist nämlich die arcanologische Rubrik, welche uns gerade die drei Arcana bringt; die zweite Rubrik, in der dies geschieht, ist die GloriaRubrik, in welcher das Drei - Arcanum mit dem SiebenArcanum parallelisirt wird; die dritte Rubrik, in der dies geschieht, ist die vorliegende mit ihrem Hermes tuismegistus. In Bezug auf die Griechen, welche wohl der ArcanenVier, -Zwei, -Eins huldigen, nicht aber der Arcanen-Drei, ist es wünschenswerth, dass die Arcanen-Drei nicht mit solcher Präponderanz in den Vordergrund geschoben wird, dass der Hermes, der Schutzpatron der Alchemie, ihr zu Liebe zum trismegistus wird, was ja eine sehr hervorragende Concession zu Gunsten der Arcanen-Drei ist. Darum hat der Autor den Griechen gegenüber für das Itaque vocatus sum etc. eine Besonder-Interpretation in petto, sie ist:

Du findest im vorangegangenen Index nur auf drei Rubriken der Tab. smar. hingewiesen, statt auf alle. Das muss nun so sein, weil jene drei Rubriken die eigentliche Basis der Tab. smar. bilden, und weil es so sein muss, itaque, (so,) deswegen werde ich der Hermes trismegistus genannt, habens, habend, weil ich habe, tres partes etc. So wird der Hermes trismegistus auf den Index bezogen, statt auf die Arcanen-Drei.

Im eigentlichen Sinne des Autors liegt so etwas aber nicht. Der will in seinem Sinne interpretirt wissen: Itaque, und so womit nicht der Anschluss an den Index, sondern an die ganze Tab. smar. gegeben ist. Das Itaque steht nicht auf dem Standpunct, als wenn vorhin von der Jüdischen Interpretation der. Tab. smar, die Rede gewesen wäre, sondern als wenn die Aegyptische spirituelle Interpretation voranginge. Dadurch macht sich denn der Anschluss der siebenten Rubrik etwas, mysteriös, aber gerade darauf ist es dem Autor abgesehen. Nachdem er nun

einmal den mysteriösen Anschluss mit Thoth hat, stempelt er diesen auf Grund der Arcanen- Drei zum trismegistus, und sagt dann weiter, dieser Hermes trismegistus habe tres partes etc.

Philosophia totius mundi heisst: Tabula smaragdina. Philosophia totius mundi ist der Titel, der Name, den der Autor der Tab. smar. beilegt. Die Titel-Ueberschrift der Tab. smar. ist: Philosophia totius mundi. Der Autor zieht hier den Ausdruck philosophia totius mundi heran, nm zu constatiren, dass er die Tab. smar. also genannt, titulirt wissen will.

Die Tab. smar. stellt den Kanon der Alchemie dar, und indem sie der Kanon der Alchemie ist, wird sie in übertragener Weise zur Alchemie selbst. Es käme also blos darauf an, darzulegen, in wiefern die Alchemie philosophia totius mundi. Das liegt aber ff.

Bei den Griechen hiess die Alchemie ursprünglich σoqla, Weisheit, und in Anknüpfung daran waren die Alchemisten oog oì, Weise. Dieser Titel schien den Alchemisten selbst ein wenig zu herausfordernd, und so nannten sie sich statt, Weise ": Freunde der Weisheit", das ist qilo oogías. Im Anschluss an diesen Ausdruck bildete sich dann einerseits statt des früheren σοφός: φιλόropos, und andererseits statt des früheren oogia: quoσοφία.

Also statt Alchemie: philosophia liegt sehr nahe, es ist eben der Griechische Ausdruck für Alchemie. Nicht aber ist der Griechische Ausdruck: philosophia totius mundi. Den macht sich der Autor der Tab. smar. auf eigene Hand. Der totus mundus ist hier an und für sich nichts anderes, als der einfache mundus. Zum totus mundus wird er dadurch, dass die Tab. smar. überhaupt, wo sie den mundus bringt (mit Ausnahme des Index), immer totus mundus hat. Davon haben wir bereits gesprochen. Dass der Autor nun den mundus der philosophia anhängt, hängt damit zusammen, dass er auf die Schöpfungsgeschichte im ersten Buche Mosis blickend, diese als die Angel nimmt, um welche sich die ganze Alchemie dreht. Er hätte also eigentlich: Philosophie der Schöpfungsgeschichte für Alchemie, das ist, Philosophie im AllgemeinSinne gefasst, Philosophie, Philosophiren über die Schöpfungsgeschichte. Da er nun aber den Griechen gegenüber nicht sagen kann, die Alchemie kommt auf nichts anderes hinaus, als auf eine Philosophie der Schöpfungsgeschichte, so nimmt er für Schöpfungsgeschichte: mundus, was nahe liegt, da es sich in der Schöpfungsgeschichte um die Erschaffung der Welt handelt. Indem er sich nun aber an die Welt hält, ist er mit seiner philosophia totius mundi, statt philosophia, den Griechen gegenüber durchaus gedeckt, indem er sagt, auch in euerer Alchemie spielt die Welt eine so wichtige Rolle, dass es wohl gerechtfertigt ist, den Ausdruck philosophia zum Ausdruck philosophia totius mundi zu dilatiren.

Habens tres partes philosophiae totius mundi: habend, ich, der Hermes, habe drei Theile der Tab. smar. Das sind die drei Theile. von denen der Index spricht. In Bezug auf die drei Theile, welche allein der Index, mit Uebergehen der anderen Theile, bringt, fragt man, aber warum nur diese drei Theile allein, die anderen Rubriken sind doch auch da, und wenn sie noch nicht einmal verdienen, im Index erwähnt zu werden, warum stehen sie denn in der Tab. smar.? Die Antwort ist, dem Hermes trismegistus zu Liebe figuriren jene drei Rubriken im Index, es ist ein Tribut, der dem Hermes trismegistus gezollt wird. Den fehlenden Rubriken wird dadurch nicht zu nahe getreten, denn da sind sie ja einmal, der Tribut, den die anderen herangezogenen dem Hermes bringen, kann jenen ihren Werth nicht rauben. So deckt das habens tres partes den Index, der übrigens darum blos drei Theile bringt, um der Sache einen mysteriösen Anstrich zu geben, um den eigentlichen Inhalt der Tab. smár. zu verdecken. Wenn der Index alle Theile der Tab. smar. speciell angäbe, so wäre damit das geboten, dass man sich gar zu leicht orientiren könnte.

Griechische Interpretation der zweiten Redaction der Tabula smaragdina.

Sie bewegt sich auf demselben Terrain, auf dem sich die Griechische Interpretation der ersten Redaction der

Tab. smar. bewegt, das ist auf dem Terrain des Alexandrinischen Schemas. Sie bringt ganz dasselbe mehr ausführlich, was die erste Redaction minder ausführlich bringt. Damit haben denn die Griechen nichts, was sie gegen diese zweite Redaction der Tab. smar. im Allgemeinen einwenden können. Wo sie einmal die erste Redaction anerkennen, da können sie ein Schriftstück nicht zurückweisen, welches dasselbe, was jene bringt, ausführlicher bespricht, derartig ausführlicher bespricht, dass dem Alchemisten von Fach das Ganze klarer dargelegt wird, dem Nicht - Alchemisten aber noch dunkeler erscheinen muss, als die erste Redaction. Denn bei der ersten Redaction hatte der Nicht - Alchemist, indem er sich an die Tab. smar. machte, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was der Inhalt von vier Rubriken bedeuten soll, hier hat er sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was der Inhalt von sieben Rubriken bedeuten soll.

Und auch im Besonderen kann der Umstand, dass statt der vier Rubriken, wie sie die erste Redaction bringt, bei der zweiten Redaction sieben Rubriken präsentirt werden, für die Griechen nichts anstössiges haben. Es werden ihnen mit den sieben Rubriken die philosophischen Zahlen von 1 bis 7 geboten, das sind nicht die Jüdischen philosophischen Zahlen, sondern die Pythagoräischen philosophischen Zahlen. Dass diese aber geboten werden, dagegen können die Griechen nichts haben. Wenn auch

die Griechen im grossen Ganzen auf die Pythagoräische Alchemie nicht eingingen, wie das ja die Entwickelung der Griechischen Alchemie nach Pythagoras zeigt, so waren sie doch dem Pythagoraeismus nicht geradezu abgeneigt. Die einzelnen Alchemisten nach ihm kommen mannigfach auf ihn zurück. Also, wie gesagt, die Alexandrinischen Griechen konnten durchaus nichts anstössiges darin finden, wenn ihnen die philosophischen Zahlen ihres, wenn auch nicht in seiner Alchemie absolut anerkannten, so doch mannigfach berücksichtigten Landsmannes geboten wurden, namentlich wenn sie ihnen in der Art geboten wurden, wie sie in der Tab. smar. geboten werden. Die Arcanenzahlen 4, 2, 1, wie sie sich an das Griechische Schema überhaupt und an das Alexandrinische Schema im Besonderen knüpfen, bleiben unangegriffen in ihrem alten Rechte bestehen. Was kann es da denn nun verschlagen, wenn nebenbei in den sieben Rubriken der Tab. smar. den Pythagoräischen philosophischen Zahlen 1 bis 7 Rechnung getragen wird? Und wird damit auch gar nichts anderes bezweckt, als einem Pietätsgefühle gegen Pythagoras Rechnung zu tragen, so ist auch das schon ein Gewinn. Schon aus Pietätsrücksichten gegen Pythagoras können die Griechen nichts dagegen haben, wenn ihnen in den sieben Rubriken der Tab. smar., welche im Uebrigen in dem, was sie besprechen, den Griechisch-Alexandrinisch- alchemistischen Standpunct nicht im mindesten verrücken, die Pythagoräischen Zahlen geboten werden.

Indem nun die Tab. smar. sieben Rubriken hat, ist in jeder Rubrik eine der philosophischen Zahlen von 1 bis 7 vertreten. Das ist im Allgemeinen bei der Griechischen Interpretation, wie bei der Jüdischen Interpretation. Nur im Besonderen gestaltet sich die Sachlage anders bei der Griechischen Interpretation, als bei der Jüdischen. Bei der Griechischen Interpretation macht sich die Sache einfach so, dass die erste Rubrik, weil sie die erste Rubrik ist, die philosophische Zahl 1 repräsentirt, dass die zweite Rubrik, weil sie die zweite Rubrik ist, die philosophische Zahl 2 repräsentirt, dass die dritte Rubrik, weil sie die dritte Rubrik ist, die philosophische Zahl 3 repräsentirt, und so weiter durch die vierte, fünfte, sechste Rubrik, bis endlich die siebente Rubrik, weil sie die siebente Rubrik ist, die philosophische Zahl 7 repräsentirt.

Wir haben noch darauf hinzuweisen, dass, indem die Tab. smar. sieben Rubriken hat, und diese zu den philosophischen Zahlen 1 bis 7 verwerthet werden, dass damit der Pythagoräischen 10 keine Rechnung getragen wird. Diese stiefmütterliche Behandlung der 10 wird dadurch redressirt, doppelt redressirt, dass die Pythagoräische 10 in der Tab. smar. selbst, im Texte der Tab. smar., auf's Tapet gebracht wird, wie wir das in der zweiten Rubrik sehen werden.

Kommen wir nun zu der Interpretation selbst.

Die zweite Rubrik wird die Elementen - Rubrik. Die dritte Rubrik bringt die Cosmologica und Arcana. Die

[blocks in formation]

Quod est inferius bis adoptione.

Vor das „Et" hinter superius wird kein Punct, sondern ein Komma gesetzt. Also würde der Anfang der Rubrik lauten:

Quod est inferius, est, sicut id quod est inferius, et quod est superius, est, sicut id quod est inferius, ad perpetranda miracula rei unius. Die beiden est, welche wir zwischen zwei Kommata gesetzt haben, heissen dann : „dient". Also: das inferius dient wie das superius, und das superius dient wie das inferius dazu, um u. s. w. Superius und inferius sind einerseits Wasser und Erde, andererseits Feuer und Luft. Darauf steuerte schon die erste Redaction in der Stelle et recipit vim superiorum et inferiorum los. Wo superius und inferius Wasser und Erde sind, da ist speciell superius Wasser und inferius

[ocr errors]

Erde. Wo aber superius und inferius Feuer und Luft sind, da bleibt es dahin gestellt, ob in specie superius Feuer oder Luft, inferius Luft oder Feuer ist. Das kommt darauf an, ob man das Spielen der ersten und zweiten Rolle, oder das oben und unten Sein in's Auge fasst. (Vergl. die Griechische Interpretation der ersten Redaction der Tab. smar.) Wie sein Antecessor nämlich lässt auch der Autor der zweiten Redaction es dahin gestellt sein, ob Liquor hepatis das Feuerarcanum, P. solaris das Luftarcanum, oder ob umgekehrt Liquor hepatis das Luftarcanum und P. solaris das Feuerarcanum sei. Mag man nun superius als Feuer oder Luft nehmen, das steht fest, dass man da, wo man Feuer hat, auch Luft hat (Rauch). Und da hierzu kommt, dass man kraft des Wasserverwandlungs - Experimentes da, wo man Wasser hat, auch Erde hat, so restringiren sich die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer, Luft auf die zwei Elemente Wasser und Feuer. Damit bieten denn die vier Elemente das Substrat, von der 4 auf die 2 zu kommen, auf das Substrat der Gruppe, der Zwei-Gruppirung.

Somit haben wir: Das, was das inferius ist, dient, wie das, was das superius ist (das ist entweder Wasser und Erde oder Feuer und Luft), und das, was das superius ist, dient, wie das, was das inferius ist (das ist entweder Feuer und Luft oder Wasser und Erde), um die Wunder der res una zu Stande zu bringen. Die res una ist die Gruppe. Da es zwei Gruppen giebt, so steht miracula im Plural. Und um darauf hinzuweisen, dass das eine superius und inferius etwas anderes ist, als das andere, darum steht einmal erst inferius und dann superius, das anderemal erst superius und dann inferius.

Sich an das Alexandrinische Schema haltend und dass er sich an dies hält, ist, dem bereits im Allgemeinen Exponirten zufolge, eine Sache, die sich von selbst versteht beutet also unser Autor die Elemente dazu aus, um zu den Gruppen des Schemas zu kommen. Et sicut res omnes etc.

Vorab weisen wir darauf hin, dass die meditatio eben so wohl für den Nachsatz beansprucht wird, wie ihrer seits die adoptio auch für den Vordersatz beansprucht wird, so dass das Sachverhältniss sein soll:

Et sicut res omnes fuerunt ab uno, meditatione unius, adoptione, sic omnes res natae fuerunt ab hac una re, meditatione unius rei, adoptione.

Uno ist nicht der Ablativ von unus, Gott, sondern der Ablativ von unum, Eins, die Einheit.

Meditatio ist der Begriff, denn óyos heisst auch Begriff, das, was man sich denkt. Meditatio unius soll sein: der Begriff der Eins, die ideelle Eins, die ideelle Einheit. Meditatio rei unius soll sein: der Begriff der res una, der Begriff der Gruppe, die Gruppe als Idealität gefasst. Res omnes zielt auf die Pythagoräische Zehn. Res Vielheit. Die Zehn als Zehnerzahl ist eine Vielheit den Einheits-Zahlen, den Einern 1 bis 7, gegenüber. Omnes res natae sind die Cosmologica und Arcana. Omnes res natae fuerunt ab hac una re (meditatione unius rei) adoptione.

omnes

Der Autor denkt sich, das ist wohl festzuhalten, beim Alexandrinischen Schema zuvörderst einmal den Elementenstock gegeben, und an diesen Elementenstock schmiegen sich dann Cosmologica und Arcana an. Dieses „sich anschmiegen" wird gegeben mit esse a, und dies aufgefasst vom Standpuncte eines väterlichen (resp. mütterlichen) und kindlichen Verhältnisses. Cosmologica und Arcana sind die Kinder, weshalb sie auch res natae heissen, und die Elemente sind collectiv der Vater (resp. die Mutter). Wenn nun aber der Elementenstock gegeben ist, und an diese schmiegen sich Arcana und Cosmologica, das sind die res natae, so haben wir: omnes res natae (Arcana und Cosmologica) fuerunt ab elementis, wir haben aber nicht, wie hier steht: omnes res natae fuerunt ab una re, das ist von der Elementen-Gruppe. Denn man sagt ja nicht, sich an den Elementenstock haltend, ich reihe die res natae an die Gruppe, sondern vielmehr, ich reihe sie an die Elemente. Wenn also steht, wie hier steht, omnes res natae fuerunt ab una re, so hinkt das. Um nun für das Hinken in den Riss zu treten, deswegen wird hier adoptione" beigefügt. Wenn die res natae entständen ab elementis, wenn so stände, dann wäre ein eigentliches väterliches und kindliches Verhältniss da, und es brauchte das adoptione nicht beigefügt zu werden. Jetzt aber, wo sie sein, herstammen sollen, von der res una, wird die Lage des väterlichen und kindlichen Verhältnisses eine uneigentliche, und weil sie das wird, deswegen wird an die Stelle der eigentlichen Vaterschaft die Adoptiv - Vaterschaft, adoptio, gesetzt.

Dass nun die res una die Vaterschaft übernimmt, und nicht die Elemente, hängt damit zusammen, dass der Autor wohl feststellen will, dass auf Acid. sulphur. Wasser, auf Natron Erde kommt, dass er aber nicht feststellen will, ob auf Liquor hepatis Feuer oder Luft, auf P. solaris Luft oder Feuer kommt. Das ist die alte Sachlage, wie wir sie bei der ersten Redaction der Tab. smar. haben kennen lernen. Würde er das Vater (resp. Mutter-) Verhältniss auf die Elemente schieben, so müsste er sich darüber aussprechen, ob auf Liquor hepatis Feuer oder Luft, auf P. solaris Luft oder Feuer kommt. Jetzt hält er sich an die Gruppe, und ist der Exposition überhoben. Jetzt wird blos gesagt, Liquor hepatis und P. solaris kommen auf die zweite Gruppe, in welchem näheren Arrangement das aber statt haben soll, das bleibt in suspenso.

Also das Sachverhältniss ist im Ganzen ff. Der Autor bringt uns die 4 Elemente unter der Gestalt des doppelten superius und inferius. Auf Grund dieser 4 Elemente formirt er 2 Gruppen, und sagt nun, dass sich an diese Gruppen die Cosmologica und Arcana anreihen. Hierbei steht nun wohl fest, dass auf die Gruppe links Acid sulph., Natron, Orbis terrar. fluidus, Orbis terrar. fixus kommen, dass auf die Gruppe rechts Liquor hepatis, P. solaris, Firmament, Sonne, Mond und Sterne kommen. Es steht auch fest, dass in der Gruppe links Acid. sulphur. und Orbis terrar. fluidus oben stehen, ebenso wie es fest steht, dass in der Gruppe rechts Liquor hepatis oben steht, denn diese Verhältnisse ergeben ja die Gruppenaufstellung des Alexandrinischen Schemas und die Situation des Alexandrinischen Schemas, die weiter nicht angefochten werden, ebenso wenig vom Auror der zweiten Redaction, als vom Autor der ersten Redaction. Das steht aber nicht fest, ob in der zweiten Gruppe Liquor hepatis oder P. solaris Feuer oder Luft ist, ob Sonne, Mond und Sterne oder Firmament oben oder unten stehen sollen.

Dass nun die Gruppe, die res una, eine meditatio ist, hängt damit zusammen, dass die Gruppe auf Grund der Elemente formirt wird, womit denn die eine Gruppe im Wasser, die andere im Feuer repräsentirt ist. Das führt aber dahin, dass eine Elementen - Zwei anzunehmen ist: Wasser und Feuer. Diese zwei Elemente sind aber eine Idealität. Der wahren Sachlage nach giebt es ja nicht zwei Elemente, sondern vier.

Also omnes res natae fuerunt ab hac una re, meditatione unius rei, adoptione:

Cosmologica und Arcana sind die Adoptiv-Kinder, nicht die eigentlichen Kinder der Gruppe, der Gruppen, derjenigen Gruppen, welche an der Hand eines ideell aufgestellten Zwei-Elementes herauskommen.

Das ist der Nachsatz. Kommen wir jetzt zum Vordersatze :

res omnes fuerunt ab uno, meditatione unius (adoptione). Wie wir wissen, sind die res omnes die Pythagoräische Zehn. Diese Zehn entstand von der Eins, unum, durch Adoption, nämlich durch Adoption der Null. Die 1 adoptirt die 0, und daraus wird 10. Wie wir also sagen, man fügt der 1 eine O zu, die 1 erhält eine 0 u. s. w. und daraus entsteht die 10, so sagt der Autor, möglicherweise an eine damalige Ausdrucksweise im Rechnen sich haltend, was aber gerade nicht nöthig ist, die 1 adoptirt eine 0, und daraus wird die 10. Diese Ausdrucksweise ist ganz treffend für das Hervorgehen der 10 aus der 1.

Es ist aber die Pythagoräische 1 eine meditatio, sie hat im Grunde keine reelle Basis. Wenn Pythagoras einmal die 1 hat, so rückt er zu seinen übrigen philosophischen Zahlen successiv weiter vor. Aber dass er zur Eins kommt, reducirt sich am Ende auf einen kühnen Griff. Der Punct, der ihm durch die Eins repräsentirt ist, hat keine Ausdeh. nung, ist also gewissermassen eine Null, ein Nichts. Von dieser Null kommt Pythagoras, wie wir in der Alchemie des Pythagoras gesehen, zur Eins. Indessen in seinen hierher schlagenden Calculationen bewegt er sich auf ideellem Boden, und so ist denn die Eins eine meditatio.

Dass der Autor die Pythagoräische 10 bringt, wie er das doch hier thut, liegt nahe. In den 7 Rubriken hat er die Pythagoräischen Zahlen 1 bis 7, die 10 fehlt; hier ist sie. Sagen nun aber die Griechen, die Pythagoräischen Zahlen haben nichts mit unserem Alexandrinischen Schema zu thun, und das eben repräsentirt unsere Alchemie. Wir haben nichts dagegen, dass in den Rubriken der Tab. smar. dadurch, dass es nun gerade 7 Rubriken giebt, auf die Pythagoräischen Zahlen indirect hingedeutet_wird. Dagegen aber haben wir etwas, dass Pythagoräische Zahlen direct in den Text der Tab. smar. kommen. Sagen die Griechen das, so deckt sich der Autor derartig, dass er sagt, hier wird die 10 nicht direct gebracht. Die res natae entstanden von der meditatio der Gruppe durch adoptio. Das ist aber an und für sich eine Sachlage, welche etwas eigenthümlich dasteht. Es ist nicht unangemessen, dass diese Sachlage dadurch klar gemacht wird, dass man den Vergleich mit einer ähnlich situirten Sache auf's Tapet bringt. Nun, diese ähnlich situirte Sache ist das Verhältniss, wie sich die Pythagoräische 10 aus der 1 entwickelt. Hierbei könnt ihr doch nichts gegen die 10 haben. Es handelt sich ja nicht um die 10 als solche, sondern um die 10 als die Basis zu einem Vergleiche mit der Sachlage bei den res natae. Wenn statt der 10 irgend etwas anderes genommen würde, um einen Vergleich mit einer ähnlich situirten Sache auf's Tapet zu bringen, so könntet ihr gegen dieses Manoeuvre zu Gunsten der Deutlichkeit doch nichts einwenden. Nun, so könnt ihr auch gegen die 10 nichts einwenden.

Dass nun die 10 eben geboten wird vom Standpunct der Sachlage in Bezug auf die res natae im Vergleich mit einer ähnlich situirten Sache, dazu dient in der Periode Et sicut etc. das Gegenüberstellen des Vorder- und Nachsatzes an der Hand des Sicut-sic. Wie du auf der einen Seite die meditatio und die adoptio hast bei der 10, so hast du auf der anderen Seite die meditatio und die adoptio bei den res natae.

[blocks in formation]
[merged small][ocr errors]

Ventus wird als Luft gefasst. Das, was im Bauche trug, ist eine Mutter. Somit ist Portavit illud ventus in ventro suo: Seine, des Firmamentes, Mutter ist die Luft. Es besagt also der Passus: Auf das Firmament kommt die Luft. Nutrix ejus terra est.

Nutrix ist die Amme als die eigene Mutter des Kindes, nicht eine fremde Amme. Also nutrix = Mutter. Somit ist Nutrix ejus terra est: Seine, des obis terrarum fixus, Mutter ist die Erde. Es besagt also dieser Passus: Auf den Orbis terrarum fixus kommt die Erde.

Den Passus, der nun kommt: Pater omnis telesmi etc. werden wir etwas später näher besprechen. Jetzt nur so viel, dass er besagen soll: Hier ist der Crbis terrarum fluidus.

[blocks in formation]

Wie sofort in die Augen springt, sind beim Unterbringen der Elemente auf die Cosmologica Vater- und Mutter-Verhältnisse in's Auge gefasst. Das liegt nahe, da ja nach der zweiten Rubrik die Cosmologica res natae sein sollen, womit einerseits gegeben ist, dass die Gruppe ein AdoptivVater wird, andererseits aber auch, worauf wir oben hingewiesen haben, dass die Elemente zum eigentlichen Vater (resp. Mutter) werden. Hier werden nun die Elemente als Vater resp. Mutter hingestellt.

Das Feuer wird zum Vater und zur Mutter. Das hängt damit zusammen, dass Feuer im Griechischen heisst: TO

Q. Feuer ist also wie im Deutschen ein Neutrum. Der Autor sagt nun nicht, ein Neutrum ist weder ein Mann, noch eine Frau, sondern er sagt, ein Neutrum kann ein Mann und eine Frau zugleich sein. Z. B. sagt er, to naudiov heisst das Kind; dies Neutrum hängt damit zusammen, dass ein Kind männlich und weiblich sein kann.

Die Luft wird zur Mutter. Das hängt damit zusammen, dass Luft im Griechischen heisst: de, das ist also, wie im Deutschen die Luft. Man sagt zwar auch o dne, (Masculinum), indessen die ist durchaus classisch. Auf das Femininum de kommt also sachentsprechend das Mutterverhältniss.

Die Erde wird zur Mutter. Denn Erde heisst im Griechischen, ist also wie im Deutschen ein Femininum. Auf das Femininum yй kommt al:o sachentsprechend das Mutterverhältniss.

Denn

Das Wasser wird wieder zu Vater und Mutter. in dem Passus: Pater omnis telesmi ist von einem Vater und einer Mutter insofern die Rede, als wir ja von der Jüdischen Interpretation der Tab. smar. her wissen, dass der Nachsatz eigentlich heissen sollte: Mater omnis telesmi est haec, womit denn eben so wohl von einem Vater als von einer Mutter die Rede ist. Wasser heisst aber im Griechischen To dwg, ist also wie im Deutschen ein Neutrum, und das Neutrum wird wieder, wie vorhin, zu einem männlichen und weiblichen Verhältnisse ausgebeutet.

Wir haben nun in der vorigen Rubrik kennen lernen, dass das väterliche Verhältniss der Gruppe zufallen soll und nicht den Elementen, dass da sein sollen die res natae ab una re, nicht aber ab elernentis. Heisst das nun nicht aus der Rolle fallen, wenn hier die Elemente als Vater und Mutter der res natae, der Cosmologica, hingestellt werden?

Darauf ist die Antwort: Scheinbar wohl, der That nach aber nicht.

Wie wir wissen, kommt das esse a re una, die Vaterschaft seitens der Gruppe, darauf hinaus, dass es dahin gestellt bleiben soll, ob Liquor hepatis Luft- oder Feuer

Arcanum, P. solaris Feuer- oder Luft-Arcanum sein soll, und damit natürlich zugleich, welche Cosmologica sich an die betreffenden Arcana knüpfen sollen. Mag nun der Autor bringen, was er will, wenn er nur nicht etwas bringt, was Aufschluss über diese Puncte bringt, so fällt er der That nach nicht aus der Rolle, denn dann befindet man sich, ob der Schein so oder so ist, der That nach immer doch noch in dem Bereich dessen, dass man die res natae an die Gruppe, und nicht an die Einzel-Elemente anreiht.

Es bringt nun aber der Autor über den beregten Punct dadurch, dass er hier die Cosmologica so abhandelt, wie er sie eben abhandelt, durchaus keinen näheren Aufschluss.

Denn nach der Alexandrinisch - Griechischen Auffassung werden Liquor hepatis und P. solaris und die entsprechenden Cosmologica vom Standpunct des Doppel-Elementes aufgefasst. Wie das Alexandrinische Schema will, ist Liquor hepatis Wasser + Feuer

=

Pulvis solaris Erde + Luft

Wenn nun der Autor der ersten und zweiten Redaction herankommen, und werfen in Bezug auf die Natur des Liquor hepatis und P. solaris Zweifel auf, so wird von diesem Zweifel nicht das tangirt, ob Liquor hepatis Wasser ist, sondern nur, ob er Feuer ist, nicht das wird tangirt, ob P. solaris Erde ist, sondern nur, ob er Luft ist. Das macht sich nun in Bezug auf die Cosmologica, die sich an Liquor hepatis und P. solaris anreihen, gerade umgekehrt. Wenn es ist, wie das Alexandrinische Schema will, so knüpft sich an:

Liquor hepatis (Feuer Wasser): Sonne, Mond und Sterne, die als Feuermeere gedacht werden;

P. solaris (Luft- Erde): Firmament, als feste Glocke gedacht.

Wenn es aber ist, worauf die Autoren der Tab. smar. lossteuern, so ist

Liquor hepatis: Wasser+ Luft

Pulvis solaris= Erde + Feuer

und damit knüpft sich an:

Liquor hepatis (Wasser - Luft): Firmament mit Wolken. Im Firmament ist die Luft, in den Wolken das Wasser vertreten ;

P. solaris (Erde - Feuer): Sonne, Mond und Sterne als feste Körper gedacht.

Damit fällt denn nicht in den Bereich des Zweifels, ob Firmament: Luft oder Feuer; Sonne, Mond und Sterne Feuer oder Luft. Nein, Firmament bleibt unter allen Umständen: Luft; Sonne, Mond Sterne unter allen Umständen: Feuer. Aber das fällt in den Bereich des Zweifels, wie es, indem die betreffenden beiden Cosmologica vom Standpunct des Doppel-Elementes aufgefasst werden, wie es denn nun mit dem Wasser und der Erde steht. Das fällt in den Bereich des Zweifels:

ob man dem Feuer von Sonne, Mond und Sternen Wasser zugesellen soll, womit sie zu Feuermeeren werden, ob man dem Feuer von Sonne, Mond und Sternen Erde zugesellen soll, womit sie zu fixen Feuerkörpern werden; ob man der Luft von Firmament Wasser zugesellen soll, womit auch die Wolken herangezogen werden,

ob man der Luft von Firmament Erde zugesellen soll, womit die Wolken fallen, und das Firmament als Glocke über uns in den Vordergrund tritt.

Der Zweifel berührt also betreffs der Arcana Liquor hepatis und P. solaris das, ob sie Feuer oder Luft sind, dagegen berührt der Zweifel betreffs der sich an sie knüpfenden Cosmologica Sonne, Mond und Sterne und Firmament das, ob sie Wasser oder Erde sind. Wie wir also in Bezug auf Liquor hepatis und P. solaris nicht aus dem Standpunct der Gruppe fallen, wenn wir nicht darüber Aufschluss bekommen, ob das eine oder das andere Feuer oder Luft ist, so fallen wir in Bezug auf Sonne, Mond und Sterne und Firmament nicht aus dem Standpunct der Gruppe, wenn wir nicht darüber Aufschluss bekommen, ob sie Wasser oder Erde sind.

Hier bekommen wir nun in Bezug auf Sonne, Mond und Sterne einerseits, und Firmament andererseits blos das präsentirt, dass sie Feuer und Luft sind, wir bekommen aber nicht präsentirt, ob sie Wasser oder Erde sind. Damit sind wir also, trotz der Gegenüberstellung von Cosmologicis und Elementen doch nicht aus dem Standpunct der Gruppe hinaus gekommen.

Nun zur Stelle: Pater omnis telesmi totius mundi est hic, virtus ejus integra est, si versa fuerit in terram.

Der totus mundus ist die Welt, welche das Alexandrinische Schema ergiebt, das wäre also eine Welt nach drei Richtungen hin: die kosmologische, die arcanologische und die elementare Welt. Man muss nun aber nicht sagen, weil wir diese dreifache Welt haben, darum ist mundus eben Welt, und das totus, welches dieselbe cumulirt, kommt auf die drei Richtungen hinaus. Wenn wir die Welt nach einer Richtung hätten, dann hätten wir den mundus, jetzt haben wir eine Summe von Richtungen, also haben wir den totus mundus. So muss man nicht sagen. Vielmehr liegt die Sache, wie bei der Jüdischen Interpretation derartig, dass an und für sich in dem totus mundus nichts zu suchen ist. Der totus mundus ist von der ersten Redaction, welche Sic habebis gloriam totius mundi hat, mit herüber in die zweite Redaction genommen, und damit steht überall. wo es eigentlich kurz auf den mundus abgesehen ist, nicht mundus, sondern totus mundus. Nun aber hat entgegen der Jüdischen Interpretation das statt, dass in einer Beziehung in dem totus mundus dem mundus gegenüber doch etwas gesucht wird. Nämlich wie wir wissen, hat der Index: Sic mundus creatus est, und nicht: Sie totus mundus creatus est. Dieser mundus wird auf die res omnes bezogen. Die res omnes sind aber gleich der Pythagoräischen Zehn, diese repräsentirt die Pythagoräische Welt, und damit haben wir in den res omnes die Pythagoräische Welt. Diese Pythagoräische Welt ist nun nicht ebenbürtig mit der Welt des Alexandrinischen Schemas, und deswegen, sagt man, ist sie blos der mundus, wohingegen die Welt des Alexandrinischen Schemas der totus mundus ist. Das totus" ist also gewissermassen ein Ehrentitel der Schema-Welt gegenüber der Pythagoräischen Welt.

"

Der telesmus totius mundi sind die Elemente. Telesmus kann genommen werden als Vollendung oder Vollkommenheit. Die Elemente sind deswegen der telesmus totius mundi, weil sie den Grundstock der Alexandrinischen Schemas bilden (nach der Auffassung des Autors der zweiten Redaction der Tab. smar.). Steuert man nun auf die Vollendung los, das ist, fasst man gerade das Télos in's Auge, so hat man: das Alexandrinische Schema kommt am endlichen Ende auf die Elemente hinaus. Steuert man auf die Vollkommenbeit, die perfectio, los, so hat man: in den Elementen liegt die Vollkommenheit des Alexandrinischen Schemas, weil da, wo man sie hat, sich die Cosmologica und Arcana von selbst anschmiegen.

Vom omnis telesmus totius mundi, das ist von allen Elementen, ist nun der pater, der Vater, das Wasser. Denn der Vater steht an der Spitze der Familie, und analog steht das Wasser an der Spitze der Elemente. Wir haben ja das Alexandrinische Schema:

I. {

Acidum sulphuricum Liquor hepatis II.

Pulvis solaris

Natron Hier wird gefasst: Acid. sulphur. als Wasser, Natron als Erde, Liquor hepatis nach einer Seite hin als Feuer oder Luft, P. solaris nach einer Seite hin als Luft oder Feuer. Also haben wir entweder die Elementen-Reihe: Wasser, Erde, Feuer, Luft, oder: Wasser, Erde, Luft, Feuer. So wie so steht aber das Wasser an der Spitze. Also haben wir: Pater omnis telesmi totius mundi est hic: Hier hast du das Wasser, welches an der Spitze der Elemente steht.

Nun bedenke man, dass wir im Vorangehenden ff. hatten : Vater und Mutter für die leuchtenden Himmelskörper: Feuer Mutter für das Firmament : Luft

Mutter für den Orbis terrarum fixus : Erde Dem gemässs sollte jetzt folgen: Vater und Mutter für den Orbis terrarum fluidus: Wasser (To dwg als Neutrum für Vater und Mutter ausgebeutet, wie 70 ug als Neutrum ebenfalls als Vater und Mutter ausgebeutet wurde).

Statt dessen aber, dass eben folgen sollte: Vater und Mutter für den Orbis terrarum fluidus ist Wasser, statt dessen folgt nun auf einmal: Das Wasser steht an der Spitze der Elemente. Wie passt das?

Hier sagt der Autor ff. Wenn die leuchtenden Himmelskörper, das Firmament, der Orbis terrarum fixus vorangehen, so folgt von selbst, dass der Orbis terrarum flu

« PoprzedniaDalej »