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bereits durch das Natron besetzt ist. Darum wird das Kupfer, χαλκός, des Pulvis solaris zu ορείχαλκος, κα einem Metalle, welches edler ist, als die anderen Metalle mit Ausnahme von Gold. Das ist eben im Gegensatz zu ορείχαλκος das gewöhnliche Metall χαλκός nicht. Uebrigens ist im Timaeus die Charakterisirung des Zadnos ganz dieselbe, wie hier die des doɛizaλzos. Hier im Kritias in der Stelle, die über die Producte von Atlantis handelt, ist der ορείχαλκος der τιμιώτατος (das edelste der Metalle) πλὴν χρυσοῦ (mit Ausnahme von Gold). Im Timaeus heisst es in Bezug auf den χαλκός, er sei ἐγγὺς χρυσοῦ τῶν μερῶν (in Bezug auf seine Partikel dem Golde nahe stehend). Und da, wo im Kritias erzählt wird, dass die Oberfläche der Mauer um die Königsburg mit Orichalcum bekleidet wurde, heisst es: dorzáλz μaquæqvγὰς ἔχοντι πυρώδεις (mit Orichaleum, welches feurig funkelte). Ganz ähnlich heisst im Timaeus das Kupfer ein ἓν γένος τῶν λαμπρῶν πηκτῶν ὑδάτων (eine Art der festen glänzenden Wasser). Uebrigens kommt aber auch im Kritias, in der Stelle, wo die Bekleidung der Mauern zur Sprache gebracht wird, der yaλzos zur Sprache, das ist aber das eigentliche unedele Metall Kupfer, welches Plato mit Vorbedacht dem ỏọɛízalnos gegenüber zur Sprache bringt, auf dass es desto klarer hervortrete, dass er hier im Kritias das ooeizaλzos nenne, was im Timaeus χαλκός ist. In der xalxos-Stelle des Kritias ist das Kupfer nicht das Arcanum Kupfer (P. solaris), sondern das gewöhnliche Metall Kupfer als Nicht - Vicarians für Gold, das unedele Kupfer. Deshalb reiht sich ihm auch in der bezeichneten Stelle sofort das unedele Metall Zinn an, welches eben nur deshalb figurirt, um den Standpunct des χαλκός und damit den des ορείχαλκος klarer zu machen.

Auf einen bestimmten Gesichtspunct der Auffassung der Arcana, nämlich auf den Gesichtspunct der Farben führt anch die Stelle, wo gesagt wird, die Bruch - Steine scien weiss, schwarz und roth gewesen. Streng genommen durfte hier Plato nicht bei den aufgeführten drei Farben bleiben, sondern er musste im Hinblick darauf, dass er den Griechischen vier Arcanis huldigt, auch vier Farben zur Sprache bringen, nämlich Weiss (Natron), Schwarz (Acid. sulphur.), Roth (Pulvis solaris) und Gelb (Liquor hepatis). Das Gelb ist hier unterwegs gelassen. Das ist übrigens keine Lücke. Der Kritias ist ja kein Compendium der Alchemie, sondern ein Märchen, in welchem ausser den Hauptgesichtspuncten der Griechischen und Jüdischen Alchemie in Platonischer Auffassung, nebenbei auch noch diese und jene Dinge zur Sprache kommen. Zu diesen gehören denn auch verschiedene Gesichtspuncte, aus denen die Arcana aufgefasst werden. Diese Gesichtspuncte sollen indessen nicht dogmatisch dargelegt werden, sondern blos so obenhin angedeutet werden. Fasst man das in's Auge, so würde am Ende das, zu Schwarz, Weiss und Roth hinzugefügte Gelb wegen des gesuchten näheren Eingehens auf den Farbenstandpunct der Arcana auffallender sein, als das fehlende Gelb.

Die 10 Atlantischen Könige zielen auf die Stämme Israels. Dieser Stämme giebt es zwar zwölf und nicht zehn, aber Plato nimmt eben nur zehn an. Hierzu kommt er derartig, dass die zwölf Stämme in zwei Gruppen zerfallen, deren eine zehn Stämme umfasst, das sind die Stämme der Söhne Jakobs, und deren andere zwei Stämme umfasst, das sind die Stämme der Söhne Josephs. Den Joseph fasst Plato nun nicht als Juden, sondern als einen Aegyptischen Pascha auf, der die Juden protegirte, darum sind seine Söhne nur uneigentlich Juden und ihre Stämme zählen nicht zu den eigentlichen Jüdischen Stämmen. In Bezug auf die zwei Stämme der zweiten Gruppe, das sind Ephraim und Manasse, hält aber Plato das fest, dass Ephraim und Manasse die Söhne Josephs waren. Sie treten dem Joseph zu Liebe ein, somit distendirt sich die Ein-Person: Joseph zur Zwei-Person: Ephraim und Manasse. Das heisst nun mit anderen Worten, in anderer Auffassung, die Stamm - Relation des Joseph dilatirt sich zu einer Zwillings-Stamm-Relation. Von dieser ZwillingsStamm-Relation kommt Plato denn zur Zwillingschaft im eigentlichen Sinne, und daher kommt es, dass die 10 Söhne des Neptun und der Klito 5 Zwillings - Paare bilden. Dieser Ausdehnung des Zwillings - Verhältnisses Ephraim und Manasse auf die übrigen Stämme wirft sich

Plato um so lieber in die Arme, weil er dadurch die philosophische Zahl 5 statt der philosophischen Zahl 10 gewinnt. Es scheint ihm nämlich passend, dass, beim An lehnen an ein so prägnantes Jüdisches Verhältniss, wie e die Stämme sind, an eine so prägnante Situation, wie se uns der Kritias in den Söhnen des Neptun bietet, das da auch eine eigentliche Jüdische Zahl, die 5, und nicht die uneigentliche philosophische Zahl, die 10, die ja Py thagoräisch und nicht Jüdisch ist, figurirt.

Das Stieropfer der zusammenkommenden Könige ziek auf die rothe Kuh im 19. Capitel des 4. Buches Mosis. Plato stellt diese dem Aegyptischen Apis zur Seite und baut darauf die Märchen-Anschauung, der Stierdienst bilde ein Fundament des Judenthums. Vielleicht denkt er auch nebenbei an die Sage der Stieropfer, welche der, den Jüdischen philosophischen Zahlen huldigende Pythagoras dargebracht haben soll, wenn er eine wichtige (geometrische) Wahrheit entdeckt hatte. Die Könige fangen den betreffenden Stier deswegen ohne Eisenwaffe ein, damit das Thier als ein solches, das ohne Fehl ist. geopfert werden kann. Vergl. in der citirten Bibel - Stelle den Vers 2, wo es heisst: Sage den Kindern Israel, dass sie zu dir führen eine röthliche Kuh, ohne Wandel, a der kein Fehler sei (Luther). Ausserdem ist zu bemerken, dass der Apis, wenn er 25 Jahr alt geworden war, von den Priestern in einem heiligen Brunnen ertränkt wurde, oder, wie der Volks - Aberglaube war, sich selbst in den Brunnen stürzte. Dieser Wasser-Tod des Apis giebt ein besonderes Wasser - Verhältniss, deren in Bezug auf Atlantis so mannigfache herangezogen werden, ganz speciell in Bezug auf den Stier, den die Könige opferten.

Die Gesetzessäule von Orichalcum im Tempel des Neptun zielt auf die Gesetzestafeln, die in der Bundeslade lagen, die inwendig und auswendig mit Gold überzogen war. Vergl. 2. Buch Mosis, Cap. 25, Vers 11: Und sollst sie mit feinem Golde überziehen, inwendig und auswendig. Vielleicht zielt auch das unzugängliche Heiligthum in der Mitte des Königssitzes auf das Allerheiligeste des Jü dischen Tempels.

Was die Atlantischen Könige bei ihrer Zusammenkunft verhandeln, ist Alchemie. Sie bilden eine Verbrüderang und tauschen gegenseitig ihre Ideen aus. Das letztere geschieht im Geheimen, Nachts, nachdem alle Feuer um den Tempel ausgelöscht worden. Bei Tages-Anbruch setzen sie über das Resultat eine Schrift auf, die aber im Heilig thum verbleibt, für Profane also unzugänglich ist. Das unumschränkte Recht der 10 Könige im Allgemeinen besteht darin, dass sie, als Alchemisten aufgefasst, als alche mistische Aerzte, am Krankenbett unumschränkt handeln können. Das Gegenseitigkeits-Verhältniss, welches dieser Unumschränktheit am Krankenbette Fesseln anlegt, besteht darin, dass da, wo es sich um medicinische Dinge handelt, bei denen ein gegenseitiges zu Rathe Gehen förderlich ist, und executirt wird, dass da sich die Einzelnen nun auch nach dem richten sollen, was in corpore festgestellt worden ist. Auch Collegialitäts-Verhältnisse kommen zur Sprache. Die ärztlichen Könige sollen sich nicht gegenseitig befeinden, und wenn ein räudiges Schaf sich in ihrer Mitte zeigt, so sollen die Anderen in Gemeinschaft Front ge gen diesen bösen Collegen machen. In den betreffenden Versammlungen hat Einer den Vorsitz, ist Präses, dieser ist in dem Könige aus dem Stamm des Atlas repräsentirt. Er hat nun wohl das Amt, einen Collegen, der sich der alchemistischen Verbrüderung nicht würdig zeigt, zur Rede zu stellen, seine Befugniss soll aber nicht so weit gehen, dass er das Recht hat, auf eigene Hand diesen Collegen auszustossen über den Tod dieses Collegen zu bestim men. Hat sich ein College etwas bedeutendes zu Schulden kommen lassen, und es wirft sich in Folge dessen die Frage auf, ob er denn nun nicht aus der Verbrüderung auszustossen sei, so hat darüber eine allgemeine Abstim mung zu entscheiden, und bei dieser entscheidet die Ma jorität.

Ob das Kleid, welches die Könige bei der Berathung anzogen, dem Wasser zu Liebe, das ist dem Wasser-Gott Neptun zu Liebe blau ist, lassen wir dahin gestellt sein.

Die Athener, welche Plato an die Spitze der Griechischen Alchemisten stellt, besiegen die Jüdischen Alche misten. An diesem Siege Griechenlands über Atlantis hat aber Plato noch nicht genug. Atlantis wird mit

Stumpf und Stiel ausgerottet, es versinkt unter das Meer. Plato behandelt also den Standpunct des Triumphes, auf den er sich stellt, sehr energisch. Aber er hat an dem völligen Untergang der Insel Atlantis noch nicht genug. Auch das Griechische Heer versinkt unter die Erde. Das heisst, alle diejenigen, die den Kampf der Griechischen Alchemie gegen die Jüdische mitgemacht haben, werden auch dem Untergange geweiht. Es ist unter sie die Nicht-Disciplin gekommen, es ist ihnen von der Jüdischen Alchemie etwas anhängen geblieben, sie sind unfähig geworden, Griechische Alchemisten vom reinsten Wasser zu repräsentiren, und deswegen fort mit ihnen!

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Aristoteles von Stagira.

Es ist wohl überflüssig, darauf hinzuweisen, dass die Alchemie eine speculative und keine exacte Wissenschaft ist. Die Alchemie wird dadurch ermöglicht, dass Physik und Chemie ihrem eigentlichen Boden, dem Boden der exacten Forschung entrückt und auf den Acker der Speculation verpflanzt werden. Dadurch schiessen nun manche hübsche Blumen in die Höhe; wenn man dieselben aber bei Licht betrachtet, so sind es Blumen in der Art, wie sie aus Papier, Leinwand, Seide u. s. w. gemacht werden, nicht aber Gewächse, in denen ein wahres Pflanzenleben thätig ist. Das mun durchschaute Aristoteles. Er sah ein, dass alchemistische Speculatin treiben und im wahren Buche der Natur lesen zwei sehr verschiedene Dinge seien. Er sah ein, dass man einen viel rationelleren Weg betreten würde, wenn man, die Speculation bei Seite lassend, sich an die Lehren der Physik und Chemie vom Standpunct der Exactität machte. Er sah es ein und fasste den Plan, den Weg der Exactität einzuschlagen. Dabei ist aber nur eines Schade, nämlich das, dass er von den Lehren der Speculation so umstrickt war, dass es ihm nie klar wurde, was denn nun eigentlich exacte Forschung im Bereich dessen ist, was die Alchemie speculativ umfasst. Statt exact zu forschen, fasst er die exacte Forschung speculativ auf, und so ist das, was er bringt, Naturphilosophie, das ist: Speculation von der alchemistischen Speculation. Wir verweisen in dieser Beziehung namentlich auf seine φυσικὴ ἀκρόασις, auf sein περὶ οὐρανοῦ, auf sein περὶ γενέσεως καὶ φθορᾶς, welche drei Abhandlungen eine zusammenhängende Kette bilden. Es kann nicht geleugnet werden, dass in diesen Schriften hier und da der Anlauf zu einer gesunden exacten Beobachtung gemacht wird, aber im grossen Ganzen wird uns nichts anderes präsentirt, als Speculation von der Speculation seiner, des Aristoteles, alchemistischen Vorgänger. Immerhin ist aber die Aristotelische Speculation von der Speculation etwas neues. Gegenüber der einfachen Speculation seiner alchemistischen Vorgänger nimmt Aristoteles einen BesonderStandpunct ein. Das verführte nun Viele, bei dem Mangel der exacten Forschung im Alterthum, beim Mangel eines richtigen Durchschauens dessen, was denn nun eigentlich exacte Forschung sei, im Aristoteles das finden zu wollen und zu finden, was Aristoteles selbst zu bieten vermeinte, nämlich die Resultate exacter Forschungen im Ganzen. Bei seinen Zeitgenossen machte Aristoteles in seiner neuen alchemistischen Richtung wenig Glück. In Verlauf der Zeiten fand er aber mannigfachen Anklang, und zwar bei denjenigen, die das wollten, was er gewollt, die es aber eben so wenig konnten, als er es gekonnt. Verwandte Geister haben sich zu allen Zeiten und in allen Zonen zusammengefunden, und so fanden sich denn auch jene nicht könnenden Wollenden mit Aristoteles zusammen. Indem sie das wahre Wesen einer wahren Exactität nicht durchschauten, glaubten sie in ihrem Streben, die Bahn der Exactität zu betreten, kein besseres Part wählen zu können, als sich dem Aristoteles in die Arme zu werfen. Das sind die Aristoteliker, die immer und immer wieder auftauchten im Gegensatze zu den Alchemisten der alten

WO

Schule. Weil sie Speculation von der Speculation trieben, meinten sie, auf einem anderen Standpuncte zu stehen, als ihre Collegen, die der einfachen Speculation huldigten, meinten sie, einen exacten Standpunct einzunehmen, jene sich auf den speculativen Standpunct stellten. Auf Grund eines solchen Sachverhältnisses geschah es denn, dass Alchemisten, die mit einer alten Speculation brachen und eine neue Speculation an deren Stelle setzten, welche sie für einfacher, natürlicher, naturwüchsiger hielten, Aristotelismus zu treiben vermeinten, die Bahn des Aristoteles einzuschlagen vermeinten, der, wie sie, die Exactität an die Stelle der Speculation gesetzt. Sie hielten nämlich das, was sie für einfacher, natürlicher, naturwüchsiger hielten, als das, womit sie brachen, für exacte Forschung, und hatten allerdings darin einen Berührungspunct mit Aristoteles, dass sie seine nebelhaften Vorstellungen darüber, was denn nun im Bereiche der Physik und Chemie exacte Anschauungen seien, theilten.

Trotzdem nun Aristoteles in scinem Sinne exacte Alchemie trieb, war er doch auf dem Terrain der speculativen Alchemie nicht müssig. Dieser seiner Wirksamkeit in der speculativen Alchemie verdanken wir die Lehre von den doppelten Elementar - Qualitäten, die er an die Stelle der Empedokleischen einfachen Qualitäten stellt, und die wir sogleich mit dem, was sich an sie knüpft, näher kennen lernen werden. Dieser Doppelstandpunct des Aristoteles lässt sich nur dadurch erklären, dass er im Verlauf seines Lebens seine alchemistischen Auffassungen änderte, dass er in früherem Alter der speculativen Alchemie huldigte, und erst in späterem Alter sich dem in die Arme warf, was er als exacte Alchemie auffasste. In seiner γένεσις καὶ φθορὰ spricht er (2, 3) von den doppelten Elementar - Qualitäten in der Weise, wie er von anderen Dingen spricht, nicht aber wie Jemand, der, entgegen einer alten Lehre, nämlich der der einfachen Elementar-Qualitäten, eine neue Lehre aufstellt, und sie in ihren alchemistischen Consequenzen verfolgt. Es liegt daher nahe anzunehmen, dass Aristoteles ein eigenes Buch geschrieben, dessen Hauptzweck es war, diese Materie abzuhandeln, Für dieses Buch halten wir die Metaphysik, tà μɛrà và quoizά. Dass dieses Buch, wie es uns heute vorliegt, ein lückenhaftes zusammengeflicktes Etwas sei, wie es unmöglich aus des Aristoteles Hand hervorgegangen sein kann, liegt auf der Hand und bedarf keiner weiteren Exposition. Es fragt sich blos, wo kommt dieses lückenhafte zusammengeflickte Etwas her? Und da ist denn unsere Ansicht die, dass es gerade die Schrift, die wir heute Metaphysik nennen, ist, in welcher Aristoteles die doppelten Elementar - Qualitäten und die Abzüge, die er aus ihnen machte, abhandelte. Da die Schrift in der Weise im engeren Sinne alchemistisch war, im Gegensatze zu der pseudo-exacten Richtung, die seine späteren Schriften athmen, so war sie für die Herren, welche in des Aristoteles Fussstapfen tretend, der PseudoExactität huldigten, ein Stein des Anstosses, sie warf ihrer Ansicht nach einen Schatten auf Aristoteles. Um nun diesen Schatten zu beseitigen, verstümmelten sie die Schrift und flickten in sie Verschiedenartiges ein.

Also im Bereiche der speculativen Alchemie setzt Aristoteles an die Stelle der Empedokleischen einfachen Elementar-Qualitäten doppelte Elementar-Qualitäten. Diese benutzt er dazu, um die Lehre von der qilia und dem vɛizos überflüssig zu machen.

Wir haben bei Empedokles gesehen, dass er im Allgemeinen zu demselben Resultate kommt, ob er annimmt, dass Luft kalt und Erde trocken, oder ob er annimmt, dass Luft trocken und Erde kalt ist. Freilich kommt er in einem Falle zu einem anderen qilia - Verhältniss, als im anderen Falle, und damit auch zu einer anders gestalteten Zwei-Gruppirung. Indessen, ob er nun gruppirt: Luft Wasser Feuer Erde

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Das ist es nun, was Aristoteles in's Auge fasst. Und indem er es in's Auge fasst, sagt er, es ist richtig, wenn man sagt, Luft ist trocken, es ist aber auch wieder richtig, wenn man sagt, Luft ist kalt. Daraus geht hervor, dass es auch richtig ist, wenn man sagt, Luft ist trocken und kalt zugleich. Und ebenso sagt er, es ist richtig, wenn man sagt, Erde ist trocken, es ist aber auch wieder richtig, wenn man sagt, Erde ist kalt. Daraus geht denn hervor, dass es auch richtig ist, wenn man sagt, Erde ist trocken und kalt zugleich.

Damit ist denn der Anfang der Lehre von den doppelten Elementar-Qualitäten da, welcher eben ist :

Erde ist trocken und kalt,

Luft ist trocken und kalt. Hieran anknüpfend legt Aristoteles denn auch dem Wasser und dem Feuer doppelte Elementar-Qualitäten bei. Er sagt demzufolge, Wasser ist Wasser und Feuer ist Feuer, nicht aber ist Wasser: Feuer, und Feuer: Wasser. Nach der einfachen Elementar - Qualität ist Wasser nass und Feuer heiss. Wenn nun Wasser: Feuer und Feuer : Wasser wäre, dann wäre Wasser heiss und Feuer nass. Nun ist aber Wasser notorisch kein Feuer, und damit ist Wasser notorisch nicht heiss. Und Feuer ist notorisch kein Wasser, und damit ist Feuer notorisch nicht nass. Wenn nun aber Wasser notorisch nicht heiss ist, so ist es kalt, denn was nicht heiss ist, muss im principiellen Gegensatz kalt sein. Und wenn Feuer notorisch nicht nass ist, so ist es trocken, denn was nicht nass ist, muss im principiellen Gegensatz trocken sein. Und so der ursprünglichen Qualität die neue zufügend, bekommt er denn heraus, dass Wasser nass und kalt, Feuer heiss und trocken ist. Also:

Wasser ist nass und kalt,

Feuer ist heiss und trocken.

Nun liegt es einer solchen Calculation gegenüber nahe, dass man fragt, aber warum setzt Aristoteles denn in der betreffenden Weise gerade Wasser und Feuer gegenüber? Warum setzt er nicht Wasser und Luft, Wasser und Erde, Feuer und Luft, Feuer und Erde gegenüber? Warum sagt er also nicht beispielsweis: Wasser ist Wasser und Luft ist Luft. Wasser ist aber nicht Luft und Luft ist nicht Wasser und baut darauf weiter? Oder warum sagt er nicht: Feuer ist Feuer und Luft ist Luft. Feuer ist aber nicht Luft und Luft ist nicht Feuer

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und baut darauf weiter? Und so weiter. Nun darauf ist die Antwort die, dass Erde und Luft in ihrer doppelten Qualität einmal vorab absolvirt sind. Das ist ja die Basis der Sache, dass Luft und Erde derartig gegenüberstehen, dass beide trocken und kalt sind. Nachdem diese Basis einmal da ist, wird derartig weiter gebaut, dass Wasser und Feuer in's Auge gefasst werden. Also Basis: Erde und Luft stehen so und so einander gegenüber. Fortbau: Wie stehen Wasser und Feuer einander gegenfiber? Das ist es gerade, worin die Lehre von den doppelten Elementar-Qualitäten charakterisirt ist, dass, nach. dem man als Basis das Gegenüberstehen von Erde und Luft hat, dass man nun des Ferneren auch Wasser und Feuer gegenüberstellt. Damit fallen denn die obigen „Warum?" Sie bewegen sich auf einem Terrain, auf dem nicht zu bewegen die Lehre von den doppelten Elementar-Qualitäten sich speciell vorgesteckt hat.

Nachdem Aristoteles so weit ist, besieht er sich die Sache bei Lichte und findet, dass es doch etwas eigenthümlich ist, dass er 4 Elemente hat und nur 3 doppelte Elementar - Qualitäten, nämlich Trocken - Kalt, Nass-Kalt, Heiss - Trocken. Der Gleichförmigkeit der Sache wegen wäre es doch besser, wenn er 4 doppelte Elementar-Qualitäten hätte. Nun wirft sich die Frage auf, wenn er die vierte doppelte Elementar-Qualität hätte, welche wäre das? Die Antwort auf diese Frage macht sich einfach ff. Man hat:

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ist das, was man bereits hat. Dann aber nimmt ma Heiss, und setzt es mit Nass zusammen, und erhält so: Heiss Nass Und das ist dann die gesuchte vierte doppelte Elementar - Qualität.

Wenn man nun, calculirt Aristoteles weiter, Luft als Schwaden nimmt, so liegt das vor, dass, wenn man is den Schwaden von kochendem Wasser seine Hand hält dass dann die Hand nass wird, und dass man sie verbrennt. Unter Umständen ist also Luft (Schwaden im Sinne der Alten als Luft gefasst): Heiss Nass, d. i. also, unter Umständen passt die neue vierte doppelte Elementar-Qualität zu der Luft. Und das führt ihn dazu, dass er sagt: Luft ist nicht nur kalt und trocken,

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Indem sich nun Aristoteles des Ferneren an die Arcana macht, macht er einen Unterschied zwischen den Arcanis, welche Schwefel enthalten, zu deren Darstellung Schwefel benutzt wird, das sind also Liquor hepatis und Pulvis solaris (ruber-Sulphur aurat,), und den Arcanis, welche keinen Schwefel enthalten, das sind also Acid. sulphur. und Natron. Und indem er das thut, sagt er, Schwefel ist Feuer, Feuer ist heiss nach der einfachen ElementarQualität, also sind Liquor hepatis und Pulvis solaris einmal zuvörderst heiss. Und wie der Schwefel zum Heiss qualificirt, so, sagt er, qualificirt der Nicht-Schwefel zum Kait, womit denn Acid. sulphur. und Natron einmal zuvörderst kalt sind. Also vorab ist:

Acid. sulphur. kalt, Natron kalt, Liquor hepatis heiss,

Pulvis solaris heiss.

Nun kommt aber hinzu, dass Acid. sulphur. auf Grund seines Flüssigseins nass ist, Natron auf Grund seines Festseins trocken ist, Liquor hepatis auf Grund seines Flüssigseins nass ist, Pulvis solaris auf Grund seines Festseins trocken ist. Und so erhält man vom Standpunct der doppelten Elementar - Qualität:

Acid. sulphur. ist kalt und nass,
Natron

ist kalt und trocken,

Liquor hepatis ist heiss und nass,

Pulvis solaris ist heiss und trocken.

Sagt man nun, diese doppelte Elementar-Qualität kommt auf dieses Element und auf dieses Arcanum, jene doppelte Elementar - Qualität kommt auf jenes Element und jenes Arcanum, und stellt dann Element und Arcanum so zusammen, wie sie auf dieselben Doppel-Qualitäten kommen. so haben wir, wenn dem Element Luft das Heiss - Nass gegeben wird ff. Es kommt auf

Wasser: Acid. sulphur., denn beide sind kalt und nass, Erde : Natron, denn beide sind kalt und trocken. Luft : Liquor hepatis, denn beide sind heiss und nass, Feuer Pulvis solaris, denn beide sind heiss und trocken. Damit stehen denn Elemente und Arcana gerade so gegerüber wie beim Empedokles.

:

Und ferner, indem sich Aristoteles an die Cosmologica macht, reiht er sie nicht den Arcanis an, sondern lässt sie das Gegenstück zu den Arcanis sein in Bezug auf die doppelten Elementar - Qualitäten. Bei den Arcanis nahm er Luft: Heiss - Nass, bei den Cosmologicis nimmt er sie: Kalt-Trocken, und damit trägt er denn der zweiseitigen Aufstellung der doppelten Elementar-Qualitäten Rechnung, die eine zieht er bei den Arcanis heran, die andere bei den Cosmologicis. Denzufolge lässt er, wie Empedokles, die Welt zerfallen in: Orbis terrarum fluidus, Orbis ter rarum fixus, Firmament, Sonne Mond und Sterne, und sagt: Es kommt auf Wasser: Orbis terrarum fluidus, denn beide sind kalt und nass.

Es kommt auf Erde: Orbis terrarum fixus, denn beide sind kalt und trocken.

Es kommt auf Feuer: Sonne, Mond und Sterne, denn

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ind heiss und trocken (Sonne, Mond und Sterne ier gedacht, als feste Feuermassen).

commt auf Luft: Firmament, denn beide sind kalt ocken. Trocken ist das Firmament, indem es fest st ist es nämlich, indem es eine Kuppel bildet. Kalt gerade so, wie der Orb, terr. fluidus et fixus. Wenn nent, Orb. terr. fluidus et fixus warm werden, so ken sie das nicht sich selbst, sondern den Eindes kosmologischen Feuers (der Sonne).

it stehen denn auch Elemente und Cosmologica so gegenüber, wie beim Empedokles.

3 nun die Arcanen-Vier, die Arcanen-Zwei, die ArEins betrifft, so hält sich Aristoteles in Bezug auf die Elementen - Concentrirung. Die Arcanenhat er, wenn er die Elemente lässt, wie sie sind. rcanen-Zwei erhält er, wenn er die Elemente auf concentrirt. Die Arcanen - Eins erhält er, wenn er -lemente auf eins concentrirt.

men wir vorab die Zwei-Concentrirung, so Burt Aristoteles ff. Er nimmt die 4 Elemente, hebt und Luft heraus, und setzt sie vorläufig bei Seite. hält also Wasser und Feuer, und fügt sie zusammen. agt er, wenn Wasser und Feuer, zusammenkommen, so he ich nicht gerade zu sagen, es komme zusammen: Kalt und Heiss-Trocken. Ich kann auch sagen, es Nasse zusammen: Nass-Heiss und Kalt-Trocken. ist aber: Luft; Kalt-Trocken ist aber Erde. Durch usammenfügen bekomme ich also heraus: Luft und Das Erhaltene wird nun zu dem gesetzt, was vorei Seite geschoben worden, und so hat man Erde, und abermals Erde, Luft, im Ganzen also Erde und das sind 2 Elemente. Uebersichtlich:

Erde und Luft vor

läufig bei Seite.

Luft

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Die erhaltene Luft und Erde zu dem gesetzt, was vorhin bei Seite geschoben, giebt im

Ganzen: Erde und Luft.

inz analog macht sich die Sache, wenn man vorläufig ser und Feuer bei Seite schiebt. Wir wollen das h übersichtlich hierher setzen:

Wasser u. Feuer vorläufig bei Seite.

Feuer

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Die erhaltenen Elemente Wasser und Feuer
zu dem gesetzt, was vorhin bei Seite gescho-
ben, ergiebt im Ganzen: Wasser u. Feuer.

So hat Aristoteles denn als die, auf 2 concentrirten Ele-
nte:
entweder Luft und Erde,
oder

Wasser und Feuer.

Indem nun Aristoteles beim Manoeuvre des vorläufig Seite Schiebens, Zusammenfügens des Gebliebenen und nn hinterdrein wieder Vereinigens ferner derartig verart, dass er nicht, wie vorhin, vorläufig Erde und Luft er Wasser und Feuer bei Seite schiebt, sondern indem entweder vorläufig Wasser und Erde bei Seite schiebt, ler Feuer und Luft, erhält er keine Concentrirung. enn auf die Weise ergiebt sich ff.

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Luft

Nass

Trocken Heiss Luft

Feuer Die erhaltenen Elemente Luft und Feuer zu dem gesetzt, was vorhin bei Seite geschoben, ergiebt: Wasser, Erde, Feuer, Luft, also keine Concentrirung.

Und ebenso:

Feuer und
Luft vor-

Nass

Wasser Kalt

Erde

Wasser Kalt Trocken

Erde

läufig bei Seite. Die erhaltenen Elemente Wasser und Erde zu dem gesetzt, was vorhin bei Seite geschoben, ergiebt: Wasser, Erde, Feuer, Luft, also keine Concentrirung.

Also indem Aristoteles bei dem Manoeuvre, welches wir kennen gelernt, vorläufig Wasser und Erde oder Feuer und Luft bei Seite schiebt, behält er die 4 Elemente, wie sie sind. Die Concentrirung fällt.

Bei der Zwei-Concentrirung und beim Nicht-Concentriren der Elemente hält sich Aristoteles, wie wir gesehen, exclusiv daran, dass Luft: Heiss-Nass. Bei der Ein- Concentrirung dagegen, zu der wir jetzt kommen, zieht er auch heran, dass Luft: Kalt- Trocken. Hier verfährt er ff. Er hat: Wasser

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Nun sagt er, bei Erde steht Trocken - Kalt. Kalt ist aber auch Luft, also kann ich statt Erde: Luft setzen. So hätte er also nicht mehr, wie vorhin: Wasser, Feuer, Erde, Luft, sondern: Wasser, Feuer, Luft, Luft, das ist kurz: Wasser, Feuer, Luft. Nun schiebt er die Luft vorläufig bei Seite, und fügt zusammen: Wasser und Feuer. Indem er nun das Nass zum Heiss treten lässt, erhält er Luft, und indem er das Trocken zum Kalt treten lässt, erhält er wieder Luft. Uebersichtlich:

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Also er erhält Luft und Luft, das ist kurz Luft. ses Erhaltene zu dem wieder zugefügt, was vorhin bei Seite geschoben, ergiebt Luft und wieder Luft, das ist im Ganzen: Luft. So kommt also auf die gezeigte Weise ein Element, das ist die Luft, heraus.

Wir haben also als die 4 Elemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde. Wir haben als die, auf 2 concentrirten Elemente entweder Luft und Erde, oder Wasser und Feuer. Wir haben endlich als die auf 1 concentrirten Elemente: Luft.

Das Vorangehende zeigt uns, wie Aristoteles das durch seine doppelten Elementar-Qualitäten bezwingt, zu dessen Die dopBezwingung sich Empedokles seiner Lehre von der gikia und dem veizos in die Arme werfen musste. pelten Elementar-Qualitäten bieten ihm nämlich das Mittel zur Concentrirung der Elemente, und die Concentrirung führt ihn auf das Zwei- und Ein-Arcanum.

Schliesslich bemerken wir, dass auf der missverstandenen Lehre von den Elementar - Qualitäten die Lehre der Schulärzte fusst, die Medicamente überhaupt in Bezug auf die Elementar - Qualitäten einzutheilen. Von diesem seit circa 11, Jahrtausenden executirten Manoeuvre finden sich noch heute Rudera in der Materia medica, z. B. sprechen wir noch heute von Narcoticis frigidis et calidis u. s. w. Dabei herrscht denn bei den Schulärzten, Galen an der Spitze, ein grosser Trouble in Bezug auf einfache Elementar - Qualitäten, doppelte Elementar - Qualitäten, qilía- und vɛizos-Verhältnisse: das ist ein DurcheinanDieser Trouble ist leicht zu der wie Kraut und Rüben. erklären. Es fehlt den Schulärzten die Kenntniss der Arcana und ihrer Auffassungsweise, und so mangelt ihnen der Anhaltspunct, sich über das Hand in Hand Gehen und Kreuzen der einzelnen Verhältnisse Aufklärung zu verschaffen.

Griechische Alchemie in Alexandrien.

Nach dem Tode Alexander des Grossen 323 a. C. theilten sich seine Feldherren in sein Reich. Ptolemaeus Lagi bekam Aegyten, und damit kam Griechische Civilisation, Griechische Wissenschaft nach Aegypten und in specie nach seiner Hauptstadt Alexandrien. Es beginnt jetzt das für die Wissenschaft so berühmte Alexandrinische Zeitalter, welches mit Ptolemaeus, des Lagus Sohn, beginnt, und sich bis zum Einfall der Araber in Aegypten erstreckt. Für die Alchemie ist das Alexandrinische Zeitalter eine höchst wichtige Periode.

Die Alexandrinischen Griechen stellen sich von vorn herein auf den Standpunct des Empedokles in so fern, als sie seine 4 Elemente und das, was sich im Allgemeinen an sie knüpft, annehmen. Auf seine Lehre von der pilia und dem vɛizos, in so fern diese das Griechische Schema ersetzen soll, gehen sie nicht ein. Von Plato haben sie

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die Idee kennen lernen, trotz der 4 Elemente ein Schema aufzustellen. Diese Idee beuten sie in ihrer Weise aus, wie wir sogleich kennen lernen werden. Im Uebrigen aber gehen sie auf Plato, auf Platos Besonder-Standpuncte nicht ein, und eben so wenig auf Aristoteles. Der Cardinalpunct, um den sich ihre Alchemie dreht, ist das von ihnen aufgestellte Schema, das ist das Alexandrinische Schema. Um zu diesem Schema zu kommen, sagen sie, Empedokles nimmt 4 Weltentheile an: 1) Orbis terrarum fluidus, 2) Orbis terrarum fixus, 3) Sonne, Mond und Sterne, 4) Firmament. Gesetzt nun, man entwirft ein Schema derartig, dass in Uebertragung der Arcana resp. Elemente auf die Weltentheile sich dieses Schema also gestaltet:

I.

Orbis terrarum fluidus Sonne, Mond u. Sterne)
Orbis terrarum fixus Firmament

II. wobei sich vorab gleich bleibt, was in den so gewonnenen Gruppen oben oder unten steht, so hat man ein Motiv, beide Gruppen zusammentreten zu lassen. Die Gruppe links nämlich repräsentirt als Inbegriff von Orbis terrarum fluidus et fixus den Orbis terrarum im Ganzen, die Gruppe rechts repräsentirt als Inbegriff von Sonne, Mond, Sternen und Firmament den Himmel im Ganzen. Es steht nun nichts im Wege, dass Gruppe ad II zu Gruppe ad I tritt. Denn wenn man auf der einen Seite den Orbis terrarum, auf der anderen den Himmel hat, so liegt es doch sehr nahe, dass man sagt, Himmel und Erde treten zusammen, und formiren so die kosmologische Welt.

Wenn man also, sagen die Alexandrinischen Griechen, ein Schema hat, welches in Uebertragung der Arcana und Elemente auf die Cosmologica die obige Aufstellung ergiebt, so kann es weiter keinen Scrupel erregen, wie es den motivirt ist, dass Gruppe II zu I tritt. Denn an das Zusammentreten der Cosmologica knüpft sich das Zusammentreten von Arcanis und Elementen von selbst. Wenn sich doch, wie das statt hat, Arcanum und Element an das Cosmologicum knüpfen, so müssen sie von selbst dahin folgen, wohin sie von den Cosmologicis gezogen werden.

Hiermit ist denn den Alexandrinischen Griechen der erste Anhaltspunct gegeben, um an der Hand der 4 Elemente, beziehungsweise an der Hand der sich an dieselben knüpfenden Weltentheile zu einem Schema zu kommen. In Bezug auf diesen Anhaltspunet haben sie vorab einmal das, dass, wenn sie einmal zwei Gruppen haben, dass sie dann ein Motiv haben, diese Gruppen zusammentreten zu lassen. Es käme also im Verfolg der Sache darauf an, zu den Gruppen zu kommen, Um nun zu diesen zu gelangen, ziehen sie die Arcana und die Elemente heran.

Sie sagen nämlich, wenn wir die Arcana derartig aufstellen, dass auf die eine Seite Acid. sulphur., Natron, auf die andere Seite Liquor hepatis, P. solaris treten, also: Acid. sulphur. Liquor hepatis) Natron

P. solaris

wobei es vorab einerlei bleibt, was in den betreffenden Gruppen oben und unten steht, so haben wir, in Anbetracht dessen, dass Acid. sulph. flüssig und Natron fest, in Uebertragung auf die Elemente auf der einen Seite Wasser und Erde. Wo man aber Wasser hat, da ergiebt sich die Erde an der Hand des Wasserverwandlungs-Experimentes von selbst. Also wo man Wasser hat, hat man Erde, und in übertragener Weise hat man auch, wo man Acid. sulph. hat, Natron.

Ganz so macht sich die Sache auf der anderen Seite. Da Liquor hepatis flüssig ist, Pulv. solaris aber fest, so hat man wieder in Uebertragung auf die Elemente: Wasser und Erde. Und da man da, wo man Wasser hat, Erde hat, so hat man auch da, wo man Liquor hepatis hat, Pulv. solaris.

Und hiermit ist denn die Zwei-Gruppirung gegeben. Die Zwei-Gruppirung besteht nämlich darin, dass man 4 Arcana hat, und diese sich auf 2 concentriren. Nun, hier hat man die 4 Arcana: Acid. sulphur., Natron, Liquor hepatis, Pulv. solaris, und diese concentriren sich auf 2: Acid. sulphur. und Liquor hepatis.

Damit ist denn das Schema im Allgemeinen fertig. Man entwirft es, indem man die 4 Arcana nimmt, diese derartig in Gruppen theilt, dass auf der einen Seite Acidum sulph. und Natron, und auf der anderen Seite Liquor he

patis und Pulv. solaris zu stehen kommen, wobei die beiden Gruppen vom Standpunct des Flüssig- und Festseins ihrer Theile aufgefasst werden.

In Uebertragung auf die Cosmologica muss dann anf die eine Gruppe der Orbis terrarum im Ganzen, auf die andere Gruppe der Himmel im Ganzen kommen, und Or bis terrarum sowohl als Himmel im Ganzen müssen aus dem Standpunct des Flüssig- und Festseins ihrer Theile aufgefasst werden.

So wären dann im Schema die Arcana und Cosmologica repräsentirt. Es bliebe nun noch übrig, dass in ihm die Elemente repräsentirt sind. Vorläufig sind sie es noch nicht, denn es sind erst Wasser und Erde repräsentirt, nicht aber Feuer und Luft. Es ist nahe liegend, dass zum Feuer und der Luft der Liquor hepatis und der P. solaris herangezogen werden, und da setzen denn die Alexandrinischen Griechen zum Liquor hepatis das Feuer, und zum Pulv. solaris die Luft in Relation, womit sie also dem Empedokles, Plato und Aristoteles entgegenstehen, welche bekanntlich Liquor hepatis zur Luft und P. solar. zum Feuer in Relation setzen.

Um nun herauszubekommen, dass Liquor hepatis zum Feuer und Pulv. solaris zur Luft eine Relation haben, calculiren die Alexandrinischen Griechen ff.

Wo ich Wasser habe, da habe ich kraft des Wasserverwandlungs-Experimentes auch Erde. Ich habe aber nicht umgekehrt da, wo ich Erde habe, auch Wasser. Also spielt da, wo ich Wasser und Erde habe, das Wasser die erste Rolle. Das Schema, so weit wir in ihm bis jetzt gekommen, ergiebt in seiner einen Gruppe Liquor hepatis und Pulvis solaris. Diese Gruppe entsteht, weil Liqu. hep. flüssig und Pulv. solar. fest ist. Was in der Gruppe oben, was unten stehen soll, haben wir bis jetzt noch nicht gewusst. Es muss aber Liquor hepatis oben stehen und Pulv. solaris unten, weil das Wasser und somit auch der Liquor hepatis die erste Rolle spielt. Also es steht einmal unantastbar fest, dass Liquor hepatis oben stehen muss.

Wo man nun ferner Feuer hat, da hat man auch Luft (Rauch). Man hat aber nicht da, wo man Luft hat, deswegen auch Feuer. Also spielt da, wo ich Feuer und Luft habe, das Feuer die erste Rolle. Weil aber das Feuer die erste Rolle spielt, se muss im Schema in der betreffenden Gruppe das Arcanum oben stehen, welches das Feuer repräsentirt. Anlehnend daran nun, dass man die Gruppe bereits hat, dass man die Stellung der Theile in derselben bereits hat, kann man nicht mehr von vorn herein sagen, das Feuerarcanum muss oben stehen, das Luftarcanum unten, und darum muss so und nicht anders arrangirt werden. Nicht so kann man sagen, sondern muss sagen, es steht einmal das Arcanum x oben, und das Arcanum y unten, weil nun in x und y das Feuer und die Luft repräsentirt sind, das Feuer aber oben stehen muss, so muss auf das Arcanum eo ipso das Feuer kom men, welches oben steht. Man geht also nicht davon aus, dass entweder x das Feuerarcanum, y das Luftarcanum sei, oder umgekehrt, das findet sich im zweiten Theile. Es handelt sich darum, was einmal unabweisbar oben steht, und das, was oben steht, das muss auch das Feuerarcanum sein, weil das Feuer, der Luft gegenüber, die erste Rolle spielend, nicht unten stehen kann. Weil nun der Liquor hepatis unabweisbar einmal oben stelt, deswegen muss er das Feuerarcanum sein, weil der Pulvis solaris einmal unabweishar unten steht, deswegen muss er das Luftarcanum sein. Wollten die Alexandrinischen Griechen sagen, der Pulv. solaris ist das Feuerarcanum, so müsste auf Grund dessen, dass das Feuer der Luft gegenüber die erste Rolle spielt, so müsste dann in der Gruppe Liquor hepatis- Pulvis solaris der Pulvis solaris oben stehen, was er aber auf Grund seiner Wasser-Eigenschaft notorisch und präsumtiv nicht soll.

Dass die Alexandrinischen Griechen in der Distribuirung der Elemente auf die Arcana dem Acid. sulphuricum das Wasser, dem Natron die Erde geben, wie Empedokles, Plato und Aristoteles, dem steht selbstredend nichts im Wege.

Es unterscheiden sich also die 4 Arcana in Bezug auf ihre elementare Auffassung derartig, dass im Acidum sulphuricum und im Natron je ein einfaches Element vertreten ist, nämlich im Acid. sulphur. das Wasser, im Na

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